OP wegen Schielen - Erfahrungen gesucht

Hallo ihr,

meine Tochter schielt von Geburt an. Sie ist jetzt 4 und es ist absehbar, dass sich das durch Abkleben, Entwicklung etc. nicht beheben wird. Eine OP ist medizinisch nicht notwendig, also rein ästhetischer Natur. Wir tendieren dazu, sie operieren zu lassen. Wir denken, dass sie es uns später bestimmt zum Vorwurf machen wird, wenn wir es nicht tun.
Hat hier jemand so eine OP durchführen lassen? In welchem Alter? Ist alles gut gelaufen? Vielleicht kann jemand auch eine Klinik / einen Arzt empfehlen (wir wohnen in Luxemburg, sollte nicht zu weit sein). Unsere Augenärztin empfiehlt, das spätestens mit 6/7 Jahren zu machen, da die Kinder in dem Alter anfangen zu hänseln. Möglich wäre es jetzt schon.

Ich freue mich auf eure Erfahrungen!

Liebe Grüße!

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Hallo,

Ich wurde mit 6 (in der ersten Klasse ) operiert. Unikkinik Tübingen. Alles tutti.
Ich kann mich sehr gut erinnern, habe aber kein Trauma oder Angst vor Ärzten davon getragen obwohl es glaub nicht ohne war. Ich hatte schon Schmerzen und es war fremd und komisch und alle fummelten an mir rum, aber das war halt so.
Ich bin sehr sehr sehr dankbar, dass meine Eltern sich für mich dafür entschieden haben.
Habe aber natürlich keinen Vergleich, wie mein Leben verlaufen wäre, würde ich heute noch schielen. Ich bin aber froh dass ich es nicht tue.
Ich merke heute, nach ca 30 jahren dass wenn ich stark übermüdet bin (also wirklich 36h wach oder so, bin ich leider berufsbedingt manchmal), mit das eine Auge "abhaut". Ich spüre also dass ich schiele. Aber ob das ab der op liegt, oder doch einfach an der übermüdung kann ich natürlich auch nicht sagen.

Lasst es machen. Da hat sich in den 30 Jahren in der Technik echt was getan. Lasst euch gut beraten und dann ab geht's

Alles gute euch

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Vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Tut gut zu lesen, dass du mit der OP so zufrieden bist.
Ja, ich denke, wir machen es. Ist nur noch die Frage, wann und wo. Alles Gute für dich!

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Unsere Ärztin hat abgeraten es nur aus kosmetischeen Gründen zu machen, vor allem weil die Bänder wieder ausleiern können und eine zweite OP im Erwachsenenalter nötig werden kann.
Die OP kann jederzeit durchgeführt werden, man verpasst da ja nichts also werden wir es nicht tun solange unser Sohn es nicht von sich aus will.
Eine OP ist nun mal ein Eingriff denn man in meinen Augen nur tun sollte wenn es wirklich nötig ist und nicht aus Angst das andere Kinder das Kind hänseln. Und sorry ob Kinder mit 6/7 anfangen andere zu hänseln liegt ganz stark am Umfeld und an der Einrichtung in der sie zur Schule gehen. Da würde ich eher erst mal den Verantwortlichen und Eltern auf die Füße treten bevor ich eine Augen OP an meinem Kind machen lasse.

Und die OP heißt Vollnarkose. Vollnarkose heißt Beamten und beides ist nicht ohne Risiken. Unser Kind hat sowohl eine Augenfehlstellung als auch eine sehr kratzige diphone Stimme durch einen Stimmbandschaden, der durch eine zwar seltene aber doch mögliche Komplikation bei einer medizinisch notwendigen Beatmung verursacht wurde. Ich möchte mir nicht ausmalen was ich mir für Vorwürfe machen würde wäre das bei ner kosmetischen OP passiert . Er ist 7 und wird zwar mal nach den Gründen für beides gefragt aber nicht gehänselt.

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Danke für deinen Beitrag. Das sehe ich auch so, eine OP sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Abzuwarten, bis das Kind selbst entscheiden kann, ist ein guter Tipp!

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Wir sind in der gleichen Situation und werden es wohl vor dem 4. Geburtstag tun. Bei uns ist der Eingriff nicht bloss kosmetischer Natur, sondern erweitert auch das Gesichtsfeld erheblich. Die Ärzte meinen, dass unsere Tochter dann zwar nicht stereoskopisch sehen könne, aber durch die Behebung des vergleichsweise grossen Schielwinkels ein deutlich erweitertes Gesichtsfeld haben werde. Meine Mutter hat eine ähnliche Erkrankung und hat das Autofahren nach Unfällen, die direkt auf ihr eingeschränktes Gesichtsfeld zurückzuführen waren, weniger als zehn Jahre nach ihrer Prüfung aufgegeben.

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hheute würde man nach Sehtest zur Fahrprüfung gar nicht zugelassen werden

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Du schreibst erst es gibt keine medizinischen gründe bei euch also keine starke Fehlsichtigkeit dadurch.

Das stimmt nicht man darf ganz normal den Führerschein machen nur spezielle Scheine wie Personenbeförderung und Spezialmaschinen sind unter Umständen ausgeschlossen. Und wie gesagt uns wurde gesagt dass sich das wieder verschlechtern kann bis dahin und dieses Argument für so frühe OPs nicht haltbar ist. Und dann kann es das Kind immer noch selber machen lassen.

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Ich wurde mit fünf Jahren operiert in der Uniklinik Gießen. Ich weiß noch, dass ich zwei, drei Tage meine Augen nicht öffnen konnte. Das war aber nicht schlimm. Die OP ist super verlaufen und auch dreißig Jahre später schiele ich nicht

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Meine Bekannte (schon Erwachsen) wurde nicht operiert und litt schon unter den Hänseleien. Auch auf Fotos sieht sie sich ungern.
LG

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Hallo
Ich selbst wurde mit 18 Jahren operiert. Mich als Kind hat es nie gestört. Bis ich meinen Führerschein machen wollte. Konnte ich nie den Bordstein richtig sehen beim einparken.
Meine große Tochter hat ihre op mit 7 jagten bekommen. Bei uns beiden ist es gut gelaufen ohne Probleme.

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Mein Bruder wurde vor ca 25 Jahren in Tübingen an beiden Augen wegen Schielen operiert. Es wurde in einer Op gemacht. Er war damals ca 5/6… kurz vor der Einschulung. So wie ich es als große Schwester miterlebt habe, war es alles im Rahmen für ihn. Es war eben eine Op, aber nichts was sich ewig hingezogen hat. Das ist ewig her und die Technik ist wahnsinn inzwischen…
Ich würde es auf jeden Fall machen lassen, da deine Tochter sonst ewig gegen Vorurteile und Händeleien usw ankämpfen werden muss… so ist das leider.

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Hallo.
Ich wurde mir 12 operiert. Gerade weil ich unter den hänseleien sehr litt.
Vorher hatten sich meine Eltern immer dagegen gewehrt, aus Angst es könnte schief gehen. Damals habe ich den Wunsch dann selbst geäußert.

Es ist schon ein großer Eingriff und ich hatte große Angst. Der Eingriff verlief zum Glück gut, beide Augen standen gerade. Die daraus resultierenden Doppeltbilder waren einige Zeit sehr verwirrende und ängstigten mich, dachte das es nie besser werden wird. Erst, als das operierte Auge wieder etwas zurückgerutscht ist, wurde es deutlich besser. Wie lange das gedauert hat, weiß ich nicht mehr. Ab da war das operiete Auge, das Führungsauge. Das andere degenerierte leider mit den Jahren immer mehr, und hat mittlerweile 3,5 Dioptrien, während das operierte nur 0,75 Dioptrien hat. Habe darauf aber seit der OP eine Hornhautverkrümmung.
Mit der Zeit rutschte mein Auge wieder etwas zurück, aber nach 28 Jahren ist es immer noch "ok" für mich. Wobei es extrem auffällig ist, wenn ich müde bin. Mit 2 kleinen Kindern, bin ich das leider sehr oft und auch etwas unglücklich damit. Aber gut, operieren lassen würde ich es nicht mehr. War vor einigen Jahren mal in der Augenklinik, weil ich nach einer erneuten OP fragen wollte. Die Antwort war, dass der Schielwinkel zu klein und die Gefahr recht groß sei, dass das Auge dann nach außen schielen könnte. Das fände ich für mich ann doch schlimmer. Da ich auch jemanden kenne, bei dem das leider so der Fall war, habe ich meist meinen Frieden mit der Situation geschlossen. Ohne OP, wäre es heute vermutlich schlimmer, sicher weiß ich es aber auch nicht.
Ich kann dir aber leider gar nicht so richtig dazu raten oder abraten.
Die hänseleien wurden besser, aber die Umstellung die diese OP mit sich bringt, ist nicht zu vergessen. Deine Maus ist noch klein, doch wenn es plötzlich eine doppelte Welt gibt, bringt das sicher auch ihre kleine Welt durcheinander. Wenn ihr euch zu diesem Schritt entscheidet, dann seid für sie da und trainiert fleisig und bitte langwierig mit ihr. Es war damals wichtig mich auf den realen Gegenstand konzentrieren zu lernen, statt auf die Kopie, die das plötzlich gerade stehende Auge meinem Gehirn zeigte. Plötzlich überall anzuecken oder daneben zu greifen war hart und ja, wenn ich heute richtig müde bin, sehe ich die Welt auch noch doppelt. Kann Teilweise fatal werden, z. B. im Straßenverkehr.

Ich wünsche euch alles Gute.
Kinder können grausam sein. Aber wichtig ist vorallem, dass sie euch voll und ganz hinter sich weiß.
LG Bruenette

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Vielen Dank für deine ausfürhliche und ausgewogene Antwort. Das mit dem Doppeltsehen war mir gar nicht bewusst. Ich denke, wir müssen uns auf jeden Fall noch gut informieren und warten noch ein bisschen ab. So insgesamt fallen die Antworten hier im Forum ja schon pro OP und positiv aus.

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Sprich es beim Arzt an und geht alle Eventualitäten durch. Ich würde vielleicht noch etwas warten, zumindest solange bis das Auge soweit ausgereift und ausgewachsen ist. Wenn Kinder mit 4 schon hänseln, sollte das Problem mit deren Eltern besprochen werden.
Mich wundert es etwas, dass hier einige die selbst spät operiert wurden, nichts davon erwähnen. Die Ärzte sagten alle, dass die Doppeltbilder passieren werden, nicht können. Das Gehirn kommt mit den neuen Informationen nicht klar und sendet daher Doppeltbilder. Daran werden wohl auch modernere Methoden nichts dran ändern.

So war meine Erfahrung und bin ja schon froh, dass es diesen Eingriff gab. Selbstbestimmt und wissend, was mit mir passiert. Aber es ist definitiv nicht so, dass ab der OP alles Friede Freunde Eierkuchen ist. Für mich war es ein langer und schwerer Weg.

Wünsche euch und eurer Maus alles Gute

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Hallo,
ich hatte selber mit 5 Jahren eine Schiel-OP. Ich war allerdings nur in unserem KH vor Ort, da hatte unser Augenarzt Belegbetten.
Ich weiss noch, dass es ein verhältnismäßig kleiner Eingriff unter Vollnarkose war und ich ein paar Tage stationär war. Aber das ist auch schon rund 40 Jahre her 🤭, das ist heute sicherlich etwas anders.
Bei mir wurde es tatsächlich gemacht, weil ich mit einem Auge stark geschielt habe und der Augenarzt meinte damals, dass man das erst ab 5 Jahre machen sollte, weil dann das Auge nicht mehr so viel wächst.
LG
Elsa01