Kindergarten-geschockt von der Lautstärke

Hallo zusammen 😊

Ich möchte mich grade mit einem schwierigem Thema an euch wenden und eure Meinung erfragen.

Zur Zeit bin ich mit meinem Sohn in der Kindergarten Eingewöhnung, er ist grade 3 Jahre alt geworden.
Vorweg muss ich sagen, dass wir eine super Krippe mit einem hervorragendem Betteuungsspiegel hatten.
Je nach Alter der Kinder waren es maximal 12 Kinder mit 4 Betreuungskräften.

Nun weiß ich ja, wie es im Kindergarten ausschaut...
In seiner Gruppe sind aktuell 18 Kinder gewesen, nach dem Urlaub sind es 25 Kinder.
Sie haben eine "Vollzeit Kraft", die zwar einen Tag wohl Mittags geht, eine Teilzeit Kraft, die noch Schule macht und somit nur 3 Tage vor Ort ist und eine Vertretungskraft, die dann halt die 2 Tage abdeckt, die die Erzieherin vertritt, die Schule macht.

Und ich bin einfach nur geschockt wie laut es ist. Ich habe es mir nie einfach und leise vorgestellt. Aber es war einfach nur heftig.
Heute ging es etwas, da sie nach draußen ausweichen konnten.

Mich hat das Ganze einfach traurig gemacht. Und mehr als nachdenklich.
Mich selbst haben diese letzten Tage der Eingewöhnung total erledigt.
Und das soll nun mein Sohn jeden Tag ertragen?
Mir tut es grade für jedes einzelne Kind und auch für die Erzieher einfach nur Leid.
Ich habe die Erzieherin auch darauf angesprochen, dass sie doch die Möglichkeit haben das mal gesundheitsrechtlich abklären lassen (ggf.bauliche Maßnahmen 🤷‍♀️) können. Auch, wenn sie es als heftig empfindet, habe ich nicht das Gefühl, dass sie es tun möchte...

Puh.
Aber was kann ich als Elternteil "dagegen" tun?
Welchen Handlungsspielraum habe ich?

Vermutlich müssen wir uns wohl einfach daran gewöhnen und akzeptieren?!

Wie ergeht es euch und vorallem euren Kindern denn so in den Kindergärten?
Wie empfindet ihr das Ganze?

Ps. :ich arbeite auch mit Menschen und bei uns ist Lautstärke auch immer wieder ein Thema.
Aber so krass wie es im Kiga war... Puh...

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Ich kenne das Problem. Bin Erzieherin ;-)

Und ja, es ist teils einfach heftig. Und ich bin, obwohl ich nur Teilzeit arbeite, echt fertig, wenn ich Feierabend habe. Personalmangel tut sein übriges, so dass es manchmal nicht möglich ist, dass wir die Gruppe trennen und Person A mit 10 Kindern in den Turnraum geht und Person B in der Gruppe bleibt. Geht oft nicht, da wir trotz Ü3 viele Wickel-und Schlafenskinder haben, die halt entweder gewickelt oder in den Schlaf begleitet werden (es muss bei uns auch Schlafwache gehalten werden, heißt, schläft 1 Kind, fällt eine Kraft weg), Kinder werden sauber und brauchen Unterstützung bei der Toilette und und und.

Jetzt mit Corona und den festen Gruppen ist es nch schlimmer, weil das Persnal nicht in anderen Gruppen eingesetzt oder Kinder gemischt werden dürfen.

Umso schlimmer finde ich es, dass wir oft kranke Kinder gebracht kriegen. Sehr oft gepimpt mit Fieberzäpchen (das dann zum Teil in der Pampers liegt) der Saft. Kinder sind redselig. ehr beliebt: ich hab heute morgen gebrochen, das darf ich dir aber nicht sagen. Ich frag mich da immer, würden diese Eltern halbkrank in so einem Lärmpegel sein? Wir tun was wir können, gehen viel raus, in den Turnraum, auf Spaziergänge, machen viele Angebote und Projekte. Der Lärm ist trtzdem da, je nach Tag mehr oder weniger. Montags ist es besonders schlimm.

Ich bin sehr dankbar über unsere 23 Schließtage. Da haben die Kinder nämlich FERIEN. Kitas ohne Schliestage, wo die Kinder 14 Tage am Stück zuhause bleiben müssen, machen die Erfahrung, dass die Kinder eben nur diese 14 Tage daheim bleiben und sonst durchgehend geracht werden, abgesehen von Krankheit und einzelnen Tagen. Und für viele Kinder ist das einfach heftig. Kita ist Arbeit für die Kinder. Nicht umsonst sind die nach so einem Tag fix und foxi.

Kleinere Gruppen, mehr Erzieher (eine 5:1 Betreuung wär traumhaft), und es wäre besser.
Wir sind offiziell zu dritt mit 23 Kindern. Allerdings nur 2 Stunden, die Vollzeitkraft muss Pause machen, eine Kollegin kommt früh und geht früh, eine (in dem Fall ich) kmmt spät und bleibt länger. Sind eine GT-Gruppe von 7.15h bis 16.30h. Und der Personalmangel wird noch schlimmer werden.

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Tja, aber eigentlich gibt es doch keine Lösung dafür? Es wird doch sicher so sein, wie in unserem Kindergarten, dass es noch einen Raum fürs turnen gibt, oder eine extra Spielecke? Bei uns wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt, manche durften in den Schäfchenraum, andere raus, andere in die spielecke und so hat sich das entzerrt. Ich dachte das ist normal? Hält sich dein Sohn denn die Ohren zu? Empfindet er es genauso wie du?

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An den schlechten Tagen waren sie halt alle in dem einen Raum. Sie haben da zwar abgetrennte Ecken, aber trotzdem entzerrt es sich gefühlt nicht wirklich (Raumbedingt).
Sie haben die Möglichkeit eines Extraraumes, da dürfen aber die anderen Gruppen natürlich auch hin und je nach dem ist es dann wohl möglich.

Mein Sohn und ein anderes Kind welches grsde eingewöhnt wird, hielten sich zwar nicht die Ohren zu, aber haben begonnen zu weinen und sind auf den Schoß von uns Mama's gekommen.
Also ja, er empfindet es genauso wie ich.

Naja, das Problem liegt wohl schlichtweg jn der Politik.
Ich wollte das hier jetzt nur nicht zu laut rausschreien, sonst wird der Thread ja geschlossen...
Obwohl ich es schade finde, dass man hier dafür keine Lobby hat.

Aber vielelicht hat ja jemand noch eine Idee ob es doch irgendwo Handlungsspielraum gibt?
Hat ähnliches erlebt oder Tips?

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Meine Töchter (6,3) gehen gemeinsam in eine kigagruppe mit gleichem Betreuungsschlüssel. Aber: sie gehen jeden Vormittag wandern bei Wind und Wetter an verschiedene Stellen rund um einen Baggersee. Da sind die Kinder nicht leiser aber der krach verteilt sich besser. Positiv ist auch sie waren jeden Tag an der frischen Luft und Erkältung gab es viel seltener.
Natürlich wird keine Kita komplett ihr Konzept ändern aber bei meinen Neffen gibt es einen festen Wandertag.
Gibt es mittagsschlaf?
Ich glaube übrigens die Kinder nehmen es anders wahr weil sie Teil des Ganzen sind. Ich bin Lehrerin und kenne die kritischen Blicke wenn ich mit einer Klasse in die Bahn einsteigen. Selbst wenn ich denke dass ich die Kinder einigermaßen benommen haben höre ich immer wieder wie laut die Kinder doch sind

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Man kann schon auch pädagogisch und konzeptuell der zu starken Lautstärke deutlich entgegenwirken innerhalb einer Kindergartengruppe.

Ich habe in meiner Arbeit als Pädagogin oft erlebt, dass es allerdings die Eltern zu Beginn immer als sehr extrem empfanden, weil sie es nicht kannten mit so vielen, spielenden Kleinkindern einen Raum zu teilen.

Auf der anderen Seite sollten die Erzieher bzw die Einrichtung natürlich schon auch Mittel und Wege ausarbeiten, wie sie der extremen Lautstärke entgegenwirken können.
Es gibt durchaus Kindergartenkonzepte, die sind so super durchdacht, ritualisiert und eingespielt, da kommt es zu extremen Lautstärkepegeln nur selten und wenn, gibt es Mittel, um die Situation deutlich zu lockern.
Wenn das Freispiel der Kinder 'ausartet' um es mal auf den Punkt zu bringen, sollten die Erzieherinnen mMn gekonnt eingreifen und die Situation auflösen, zum Beispiel indem einfach den Kindern andere Angebote gemacht werden.

Was ich damit sagen will: wende dich an die Leitung.
Erfolgsaussichten würde ich 50/50 einschätzen denn viele antworten dann einfach "Kinder sind halt laut" oder "das haben wir hier immer so gemacht" oder haben schlicht keine Mittel an der Hand (es fehlt das Know how) um es in den Griff zu bekommen.

Und NEIN das ist definitiv nicht in jedem Kindergarten so. Es kommt einfach auch sehr auf die Erzieher/innen an.

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Das klingt wirklich heftig. Das würde mein Junge nicht gut ertragen.
Sein kiga hat in der Gruppe einen extra bauraum, auf der Empore des gruppenraumes ist Rollenspielabteil und unten basteln. Im Flur Autos, klettern, puppentheather. Turnhalle und großes aussengelände dazu. Für 4 Gruppen.
Ich empfand das als Mindestmaß an Angebot. Enger und nicht abgetrennt belastet sicher alle Beteiligten sehr.
Schade, dass da nicht nach Umbaumaßnahmen gestrebt wird.
Ich würde mir da wohl früher oder später einen besser geeigneten Ort suchen müssen. Unser Umkreis bietet da zum Glück scheinbar viele gute Alternativen.
Auch nicht zu verstehen, wenn Eltern Kinder krank bringen. Ich selbst würde mir dies nicht antun wollen, und dann mein Kind?! Ich bin froh, dass wir auch da kindgerecht handeln können.
Du kannst da ja nur auf dein Herz hören und die Alternativen aufsuchen, die du zur Wahl hast. Vielleicht gibt es ja etwas.
Lg

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Es ist leider so Kinder immer dem Alter sind laut spielen laut... und da leider oft Gruppen irgendwie aus dem Boden gestampft und in ungeeignete Räume untergebracht werden ist oft auch die Akustik der Räume nachteilig. bei uns hat vor 2, 3 Jahren ein Handwerker der Schallschutzdecken baut als Werbegag zusammen mit einem Radiosender eine Installation einer Schallschutzdecke an den lautesten Arbeitsplatz im Landkreis verlost .... dass der Gewinner ein Kindergarten war wunderte niemanden der in einem Kindergarten arbeitet.

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In dem Kindergarten hat eine gute Freundin von mir gearbeitet und sie meinte es war ein krasser Unterschied und hat das Arbeiten um einiges entspannter gemacht.

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Das klingt überaus anstrengend. Das wäre wohl nichts für uns... ich erinnere mich an mein Kindergartentrauma, da ich mit dieser enge und lautstärke nicht gut klar kam als kind. meine mutter merkte das schnell, so war ich nur ein paar wochen im kiga.
es war aber in den 90ern.

jetzt hatten wir das glück in einem schönen dorf eine wohnung zu bekommen in dem der Waldkindergarten ist. <3
Die stimmung ist da immer harmonisch. die kinder spielen in ihrer natürlichen umgebung, sozusagen. ich kann mir nichts besseres für die mäuse vorstellen.

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Hallo
Es gibt durchaus auch Kinder, denen das zu schaffen macht. Der Kindergarten meiner Kinder hat einen Ruhebereich im Angebot. Der wird auch gut angenommen und regelmäßig genutzt.
Bauliche Maßnahmen? Naja, so viele Kinder in dem Alter beim Spielen ergeben einfach eine gewisse Lautstärke. Normalerweise entzerrt sich das ja aber immerhin ein bisschen. Ein paar draußen, ein paar im Turnraum usw.

LG

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Wir haben eigentlich ein offenes Konzept, wo die Kinder alle Räume und auch den Außenspielbereich je nach Belieben nutzen dürfen.
Dank Corona sind bis zu 24 Kinder, insgesamt 4 Gruppen in einem Raum gefangen, weil man sich nicht mehr mischen darf.
Das fand ich echt grausam. Da hatte man keine Möglichkeit dem Lärm zu entfliehen oder sich zurück zu ziehen.
Ich versteh dich total. Fand das Anfangs auch sehr laut und belastend für alle.
Meine Kinder kamen auch mit frisch 3 in den Kindergarten. Zuvor waren sie bei einer Tagesmutter mit 3 bzw. 2 anderen Kindern. Das war traumhaft!
Was hast du denn für Möglichkeiten?
Wäre es möglich, dein Kind einfach nicht so lange in den Kindergarten zu geben?
Unsere Große war zum Beispiel Anfangs nur für 3 1/2 Stunden bis Mittag da. Das hat ihr auch gereicht. Erst mit 4 wollte sie dann von sich aus länger gehen.
Der Kleine war immer bis 14 Uhr, aber das ist auch ein ganz anderer Typ.

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Huhu

Ich fand es in der Eingewöhnung auch relativ laut, in gewissem Maße ist das denke ich eben auch normal, allein schon durch viele Stimmen, verschiedene Gespräche etc.
Und gerade in der Eingewöhnung ist es wahrscheinlich nochmal unruhiger, die Gruppe noch nicht eingespielt, Energie der Erzieher in der Eingewöhnung gebunden, können dadurch also weniger die Gruppe im ganzen im Auge haben.

Liebe Grüße