Verhalten noch normal?

Hallo Zusammen,

Vorne weg ich werde das Thema kommende Woche noch mit der Erzieherin sowie dem Kinderarzt besprechen, ich hätte nur gern vielleicht ein paar Meinungen von Eltern mit ähnlichen Problemen.

Mein Sohn ist im Mai 5 Jahre geworden und geht in die Kita u wird im nächsten Jahr eingeschult.
Als Baby war er eher von der fordernden Sorte u schrie recht viel und schlief eher wenig. Mit 15 Monaten hatte er sich dann selbst abgestillt und von da an auch durchgeschlafen. Mit 2 Jahren war er trocken und hat auch gut gesprochen.

Im Kindergarten ist er ein vorbildliches Kind laut seiner Erzieherin. Er hört, macht mit usw.
Einzigen Probleme sind seine mangelnde Konzentration (er schweift mit dem Blick ab u bekommt nix mehr mit) und sein fehlendes künstlicheres Talent. Das war er malt ist sehr schlecht erkennbar.

Zuhause ist er anders, eher der aufmüpfige Typ. Er wird recht schnell laut und geht es nach seinem Willen nicht kann er schon mal ein guten Wutanfall bekommen. Ab und an gibt es so richtige Wutanfälle in denen er sich in Rage schreit und in den Momenten kommen wir nicht zu ihm durch. Uns ist aufgefallen, dass dies vorwiegend passiert, wenn er müde wird. Daher schauen wir das er rechtzeitig ins Bett kommt.

Die Konzentration lässt auch zuhause übrig. Er kann stundenlang mit dinos, Lego oder playmobil spielen, weil er sich dafür interessiert.,

Bei spielen eher das Gegenteil, er lässt sich recht schnell ablenken und hört dann auch einfach auf.
Das malen läuft eher schlecht als recht aber wir probieren es immer wieder gemeinsam. Er hält den Stift auch sehr verkrampft. Nach malen von Buchstaben, zahlen oder Figuren ist oft schwierig, als ob er nicht genau erkennt was wir malen.
Laut U-Untersuchung ist mir Augen alles ok.
Wenn man das alles googelt (ich weiß großer Fehler) passt einiges auf ADS.
Er hat im Kindergarten einige Freunde mit denen er sich schön spielt. Nur die Ausdauer lässt manchmal zu wünschen übrig.

Ist das alles noch im Rahmen oder doch Behandlungswürdig? Ich will nur das beste für meinen Sohn. Während Corona war er fast die ganze Zeit zuhause. Vielleicht spielt es auch reinschauen dass er erst großer Bruder geworden ist. Aber die Probleme waren vorher schon da.

Danke vorab.

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Ich hab kein AD(H)S-Kind. Aber 5-jährige Jungs sind mir gut bekannt. Und die Bandbreite ist groß.

Sprich mit den Erzieherinnen und dem Kinderarzt. Wir aus der Ferne können das schlecht beurteilen.

Wenn ich zuhause mit einem 5-jährigen malen üben möchte oder ihn zu Gesellschaftsspielen überrede, dann klappt das auch nicht reibungslos auf Anhieb. Die Frage ist doch, ob eine Entwicklung zu erkennen ist. Und das passiert natürlich nicht innerhalb von Tagen oder Wochen, sondern über Monate. Er hat ja noch ein Jahr Zeit bis zur Schule.

Ich würde auch weniger üben, als mehr die Selbstständigkeit fördern und dem Kind kleine Aufgaben übertragen, die wirklich hilfreich sind im Familienalltag. Tisch decken oder Spülmaschine ausräumen oder staubsaugen....

Und ja, nach der Entthronung sind viele Kinder neben der Spur. Manche fallen in babyhaftes Verhalten, manche drehen total auf, manche werden bockig oder weinerlich...

Bekannte Regeln beibehalten. Exklusiv-Zeit. Liebe versichern. Zeit. Dann gibt sich das.

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Also das nachmalen von Buchstaben und Zahlen ist eigentlich etwas was sie am Ende der Vorschule können müssen da erwartest du schon zuviel.
Was die Aufmerksamkeit angeht sehe ich da eher ein Problem. Wir hatten bereits mit 4 Jahren bei der U Untersuchung einen Test gemacht da sich unser Kind sehr schwer konzentrieren kann wenn ihn etwas nicht richtig fesselt. Seitdem machen wir immer wieder Ergotherapie. Auch das 'künstlerische' kann sowohl von der fehlenden Konzentration als auch von fehlerhafter Stifthaltung kommen. Auch da würde Ergotherapie helfen.

Das A und O aber bei Kindern die in die Richtung Probleme haben.... oder eigentlich in jede Richtung... ist in meinen Augen das Spielen von Gesellschaftsspielen. Und zwar verschiedenste, denn gerade das Wechseln zwischen den verschiedenen Spielen und die sich dadurch immer ändernden Regeln haben einen guten Einfluss auf die exekutiven Fähigkeiten. Die meiste Förderung der Aufmerksamkeit ... bestimmt 90 % ... unseres Kindes bestand im Spielen. Unser Lütt hat immer ein Regal voll altersgerechte Spiele, auch Solospiele, es sind immer zwischen 30 und 50 Spiele die wir fast täglich mindestens eines davon spielen. Und sie werden regelmäßig wieder verkauft oder wwitergeschenkt. Schaut zusammen Videos von zb vom Spieleblog auf Youtube da Spielen die Kids mit ihrem Vater und man sieht finde ich schon schön welches Spiel einen anspricht. In den Kleinanzeigen kann man sie oft im einstelligen Eurobereich kaufen. Es gibt auch viele kleine Spiele und Karten und Würfelspiel für wenig Geld die Abwechslung bringen.

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Spielen tun wir hier täglich - er hat eine große Auswahl aber oftmals verlässt ihn mittendrin die Geduld und die Lust. Er lässt sich dann ablenken 🤷‍♀️.

An Ergotherapie hab ich auch schon gedacht. Will da die Woche mit dem Kinderarzt darüber reden.

Was das malen angeht, ich selbst hasse es und tu es meinem Kind zu liebe. Ich verlange nicht das er Picasso wird, aber wenn man Bilder von anderen sieht verunsichert einen das. Sonst ist er eigentlich ein pfiffiges Kerlchen mit einem unglaublichen Gedächtnis.

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Konzentrieren hat ja nix mit sich was merken zu tun und wenn ihr eigentlich täglich spielt und auch Auswahl habt dass-was für ihn dabei ist ist es schon auffällig. Bei uns hat die Ergo gut geholfen auch mit dem Malen das hat sie kombiniert.

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Ach ich weiß leider nicht mehr wo das neulich stand aber 50% aller Kinder mit ADHS Symptomen im Kindergartenalter haben nur eine Entwicklungverzögerung die mit entsprechender Förderung aufgeholt werden kann!

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Für mich klingt das nicht so ungewöhnlich. Seine Feinmotorik könnt ihr ja etwas beüben aber möglichst ohne Druck und weiter darauf achten dass ihr ihm genug Ruhe Schlaf und Auszeiten gönnt. Nochmal Rücksprache halten finde ich nie verkehrt aber ich würde mir so wie du deinen Sohn schilderst ein ganz normales Kindergartenkind vorstellen. Es kann einfach nicht jedes Kind ein Piccaso sein aber dafür hat er andere Talente und sicher ist es dann blöd zu merken dass man den Ansprüchen nicht genügt. Da würde ich ihm eher lernen selbstbewußt damit umzugehen und ihm zeigen dass er dafür ja etwas anderes sehr gut kann. Das seine Augen untersucht wurden finde ich genau richtig. Wenn da aber alles erstmal in Ordnung war dann würde ich das nicht als Grund sehen. Dass es zuhause eher mal Schwierigkeiten gibt ist auch völlig normal. Vergleiche einmal dein Verhalten im Supermarkt oder im Büro und zu Hause das unterscheidet sich auch. Unterwegs passt man sich eher an und zuhause kann man sich entspannen. So ist es bei deinem Sohn sicher auch. Und zwecks der Konzentration. Das sehe ich immer so: im Kindergarten und im Verein oder wo auch immer muss das Kind so viele Dinge tun die im vorgegeben werden wann und wo und wie sie ihm vorgegeben werden dass ich es völlig verständlich finde wenn das Kind dann zuhause auch einfach erschöpft ist wie wir nach einem Arbeitstag und vor allem das machen möchte was ihm gefällt und worauf es Lust hat. Klar geht das nicht immer aber wenn dann die Konzentration nicht hundertprozentig da ist finde ich es auch in Ordnung. Also insgesamt denke ich du hast da einen tollen Sohn und ihr macht das schon!

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ADHS wird heute auch viel zu schnell diagnostiziert, würde mich da jetzt nicht verrückt machen

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Ja aber such weil viele Eltern lieber ADHS nehmen und Medikamente wollen anstatt ihre auffälligen kinder adäquat zu fördern. Und weil Kinder mitlaufen müssen im System schule und Mittagsbetreuung und oft kein Platz mehr für Individualismus ist.

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Eine geringe Konzentrationsfähigkeit kommt auch ganz ohne hirnorganische Stoffwechselstörung vor.

Ergotherapie schadet nicht und wenn eine verkrampfte Stifthaltung dort auch noch gelöst werden kann, ist das super.

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Für mich klingt das total normal.

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Achja. Meine Tochter hat anfangs auch nicht gerne gemalt, aber hatte irgendwann riesen Interesse am Ausmalen von Bildern.
Oft drucke ich ihr eine Malvorlage aus.

Mittlerweile malt sie auch eigene Bilder und richtig toll. Aber anfangs hat sie sich total verweigert. Der Grund war, dass sie ihre Bilder hässlich fand und daher nicht mehr malen wollte. Erst wollte ich sie weiter animieren, aber dann habe ich eingesehen, dass dies nur unnötig Druck ausübt.

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Kinder haben Stärken und Schwächen.
Dein Kind mag scheinbar nicht malen. Ich würde hier eigentlich nichts reininterpretieren.
Auch bei den Gesellschaftsspielen.

Er zeigt doch dass er stundenlang konzentriert lego spielen kann!! Das ist doch toll. Im kiga läuft es gut. Wie ist es auf der Strasse zb? Ist er da konzentriert? Oder träumt?

Meine Tochter ist 5 und liebt malen und Brettspiele. Das freie spielen liegt ihr aber irgendwie gar nicht... also sie würde niemals lange mit playmobil spielen. Weder alleine noch zusammen. Sie ist sehr viel am träumen. Und wirkt oft unkonzentriert bzw sehr ablenkbar. Ich bin jetzt in abklärung mit kiga und Kinder Psychologe. Bis jetzt scheint es noch normal zu sein.

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Ich würde mal in Richtung Ergotherapie schauen, ob ihr das verordnet bekommt. Die Ergo kann übrigens auch ein Hausarzt verordnen, falls der Kinderarzt nicht mitzieht.

Gerade auch in Richtung Stifthaltung eben. Unsere Ergotherapeutin hat immer gesagt, wenn einem etwas vor Schuleintritt auffällt, sollte man auch versuchen, es vor Schuleintritt zu verbessern. Denn wenn sie dann in der Schule sind, müssen die Kleinen „funktionieren“. Meist wird aber erst nach Schuleintritt genauer hingeschaut und mit Ergo begonnen, und dann müssen sie zuschauen, dass sie es so schnell wie möglich beheben. (Sie hat sich besser ausgedrückt 😅, ich tu mir da ein bisschen schwer beim wiedergeben. Aber ich denke, du weißt was ich meine).

Und ein ganz wichtiger Tip. Schau mal in Richtung „Nicht integrierte Reflexe“. Oft machen das Ergotherapeuten.