Lehrerin bricht ständig Training ab

Mein 5Jähriger Sohn hat im Sommer mit Taekwondo begonnen. Gleich um die Ecke gibt es eine Schule mit Kleinkindgruppe von 3 - 5 Jahren.
Die Schnuppereinheiten liefen gut, daher haben wir die längste 'Laufzeit' von 6 Monaten gebucht, da hier der Monatsbeitrag mit 60,- auch am günstigsten ist.
Leider läuft es seit ein paar Wochen nicht mehr so richtig in der Gruppe und die Trainerin hat mittlerweile schon mehrfach das Training abgebrochen, zum Teil schon nach 15 Minuten.

Ich war 2x selbst bei einem abgebrochenen Training dabei (kam aber schon öfter vor) - ich fand die Klein(!)kinder relativ normal. Natürlich ist es Mist, wenn der eine ständig die Hütchen vom Parcours versteckt und die anderen 2 Fangen spielen statt mitzumachen, aber die sind halt alle noch so klein. Meist sind es 2 - 3 (immer wieder andere, auch meiner war schon mal dabei), die das Bedürfnis haben, jetzt einfach mal auszubrechen, zu boykottieren.
Aber: Wir sprechen hier von Kleinkindern, die zum Teil direkt vom Kindergarten zur Trainingsstunde um 16 Uhr kommen. Die sind müde, waren den ganzen Tag angepasst...muss man da nicht bis zu einem gewissen Grad mit so einem Verhalten rechnen?!
Alles abzubrechen und die Kinder anzumotzen/ zu sagen, sie wären mit ihrem Verhalten selbst Schuld am Abbruch finde ich in den Situationen etwas...naja.
Mal 5 Minuten Auszeit oder den Kindern mal bewusst 5 Minuten zum Abreagieren zu geben und sich danach zusammenzusetzen, hätten die Situation sicher schon etwas entspannt. Gerade die Werte Achtung, Respekt und Mitgefühl stehen beim Kampfsport doch im Fokus, das könnte man in diesen Situationen doch wunderbar aufgreifen.
Die Konsequenz des Abbruchs verstehen die meisten Kinder gar nicht so richtig.

Mein Sohn will schon gar nicht mehr hin, weil die Trainerin "immer so sauer ist".
Ich finde diese Abbrüche auch ehrlich gesagt in finanzieller Hinsicht etwas unverschämt, kostet ja nicht wenig. Natürlich ist es mit dieser Altersgruppe schwierig. Aber wenn sie's nicht kann, dann darf sie's nicht anbieten. Sie ist übrigens die Chefin dieses Standorts.

Mich würde jetzt interessieren - übertreibe ich?
Ich weiß, dass es eine der wichtigsten Regeln ist, dass dem Lehrer während des Trainings die volle Aufmerksamkeit gilt.
Inwiefern kann man das von den Kleinsten bei einer Trainingseinheit von 50 Minuten wirklich schon erwarten?
Mit anderen Eltern komme ich nicht wirklich zum Reden, da wir uns wenn, immer nur in der Halle sehen und da ist die Trainerin ja auch anwesend. Mit meinem Sohn bespreche ich natürlich im Nachgang zu Hause, wenn er mal wirklich ungut auffällt.

Vielleicht gibt es ja Kampfsport - Experten hier, die mir weiterhelfen können. Ist sie zu streng oder ist das einfach normal und die Kinder müssen das lernen? Und ich mit meinem aus dem Fenster geworfenen Geld leben? Oder kann ich das bei der Dame auch mal offen ansprechen, dass ich das so nicht in Ordnung finde?

Vielen Dank schon mal für eure Sicht der Dinge!

Liebe Grüße

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Ich kenne mich nicht mit Kampfsport aus, hätte aber als Mutter die gleichen Erwartungen wie du. Wenn sie Geld dafür verlangt, kann sie doch nicht einfach die Arbeit früher beenden, nur weil es anstrengender ist als gedacht.

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die Trainerin scheint keine gute Ausbildung zu haben (pädagogisch oder per Trainerschein).

Ich habe Kinder ab 3 Jahren trainiert (Kinderturnen) und niemals haben die sich so verhalten, wie du beschreibst.

Nein. - Im Training haben Hütchen-verstecken und ähnliche Spielchen nix zu suchen, aber das muss sie als Trainerin durchsetzen und zwar auf gute Weise und im Kampfsport sind die Regeln tatsächlich was Disziplin noch stärker als vielleicht in anderen Sportarten.

Okay: wenn man dafür bezahlt, dauernd das Training abzubrechen ist nicht i.O. -- es ist ihre Aufgabe, den Hühnerhaufen unter Kontrolle zu halten (und zwar auf gute Weise und nicht mit bösem Geschrei).

Du übertreibst nicht - aber du hast auch eine falsche Erwartungshaltung. Im Sportunterricht, Training müssen sich Kinder an die Regeln halten. Die Regeln muss man fürs Alter und den Sport anpassen und spielerisch Disziplin durchsetzen. Das scheint die Traininerin leider nicht zu können, wie es sich anhört.

Auszeiten helfen da genauso wenig, wie bewusst "austoben" -- das muss man mit den Trainings-Abläufen und Spielen kanalisieren.
Hat sie eine Trainerausbildung?

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Naja, Regeln halten, gut und schön, wenn man davon ausgeht, dass an Kampfsportkursen praktisch ausschliesslich Kinder sind, deren Eltern die Vermittlung von Disziplin, Respekt und Regeln für wichtig halten, ist es von der Trainerin sehr dünn. Kinder in dem Alter, deren Eltern es egal ist, werden eh nicht zu Sportkursen angemeldet, sondern hängen vor der Glotze, damit sie Ruhe geben. Eine so günstige Auswahl an Kindern in dem Alter und Eltern, die sich interessieren und ggf. mitziehen, findet man wohl sonst so schnell nicht.

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Danke für deine Rückmeldung! Ich bin, was Regeln einhalten etc. total bei dir und bespreche das im Nachgang auch im meinem Sohn, wenn er auch mal auffällig wurde.
Leider kommt von der Trainerin selbst keine Rüchmeldung, was genau war. 2x wurde ich angerufen, ich solle abholen kommen, da die ‚Gruppendynamik heute nicht stimmt‘ und das Training nicht fortgesetzt wird.
2x kam ich früher vom Einkaufen (erledige ich wàhrenddessen) zurück und das waren meine Beobachtungen von Oben.

Trainerausbildung hat sie hoffentlich, soe leitet ja diese Schule. Aber mir ist auch klar, dass nicht jeder mit jedem Alter kann, ist ja bei LehrerInnen auch so.

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Also unsere Tochter ist drei und geht ins Kinderturnen, wo die Kinder drei oder vier sind. Ich kenne das so, dass man sein Kind "abgibt" und dann zwei Stunden später wieder abholt. In der Zwischenzeit müssen die Turnlehrerinnen schauen, wie sie etwas Sinnvolles machen und die Lage unter Kontrolle halten, so wie in einer Kita oder einem Kindergarten, einfach nach fünfzehn Minuten abbrechen o.ä. ist nicht. Für einen Kurs, für den man gezahlt hat, ist es aus meiner Sicht völlig inakezptabel. Wenn ihr die Kurse ständig entgleiten, ist sie entweder ungeeignet oder hat zuviel Kinder aufs Mal oder es fehlen Hilfskräfte, die ihr zur Hand gehen. Von dem, was ich aus dem Turnen oder auch vom Schwimmen her kenne, ist es eigentlich so, dass Kinder in dem Alter sehr gerne mitmachen und in der Regel auch sehr motiviert sind. Dass man ständig mit harten Massnahmen durchgreifen muss, so, als ob es sich um einen Haufen zwangsrekrutierter Soldaten mit null Bock handeln würde, verstehe ich überhaupt nicht.

Ich würde es offen ansprechen und zumindest die Rückerstattung für alle nicht geleisteten Trainings verlangen und anschliessend eine andere Beschäftigung suchen. In dem Alter das Kind zu einem Kurs drängen, auf den es gar keine Lust hat und der im Prinzip auch nicht zwingend notwendig ist und dafür noch Geld zahlen wäre nicht meins. Es gibt doch bestimmt auch andere Sportarten, wo es anders läuft, vielleicht hilft es, dich im Kindergarten, in der Kita etc. mal umzuhören.

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Mein Sohn macht seit neuestem Judo und da ist der Umgang auch relativ streng, aber fair und die Kinder wissen was sie erwartet. Die Regeln sind transparent und immer die selben und zur Not muss das Kind an den Rand zur Mutter/Vater. Und ganz wichtig es wird auch viel Spaß gemacht. Es wechselt immer 5 Minuten konzentrieren mit 10 Minuten Rennen/Spiel.
Bei diesem Preis kannst du auch eine gewisse Leistung erwarten..60 Euro im Monat für abgebrochene Trainings geht gar nicht.
Und die Kinder verlieren so auch die Lust.

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Kampfsport für 3 bis 5 Jahre alte Kinder?
Ich habe selbst sehr viel in dem Bereich gemacht, kein Taekwondo, aber durchaus vergleichbar. In dem Alter ist das so noch gar nicht machbar. Da ist noch gar kein Training in dem Sinne möglich und es ist eher eine Spiele und Turnstunde.
Das ist aber bestimmt nicht das, wofür die Eltern zahlen.

Selbst im Bereich ab 6 Jahren muss das Training spielerisch aufgebaut werden. Vor 6 Jahren würde ich sowas auch nicht empfehlen. Ich merke bei meiner Tochter (bald 5) auch noch, dass einfach Bewegungsabläufe nicht genau genug durchgeführt werden können und somit die Verletzungsgefahr steigt.
Ausnahme gibt es aber natürlich bei Kindern immer.

Das Training abbrechen ist nicht in Ordnung. Die Trainerin sollte auf die Kinder eingehen und das Training umstrukturieren.

Nun zu dem letzten Punkt. Es kann tatsächlich sehr nervig sein, wenn immer die gleichen Kinder dagegenschießen und das Training sozusagen sabotieren. Hier wäre es dann aber auch Sache der Eltern zu sagen "Das ist nichts für mein Kind." und ein anderes Hobby zu suchen.

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Auch ich denke, das so eine Sportart nichts für so junge Kinder ist. Ja, diese Gruppen werden angeboten, aber eigentlich geht es da noch nicht um den Sport selber. Es ist eher ein spielerisches ranführen, an das was später kommen könnte. Ein kleiner Beitrag zur späteren Kundenbindung, man kann es auch Werbung nennen;-).
Für 3-5jährige wird das hier gar nicht angeboten, eher ab 5 sehr spielerisch und ab 8 kann man dann loslegen. Alleine schon der Entwicklungsstand zischen 3 und 5, da liegen Welten zwischen. Aber die Eltern suchen solche Angebote und die Schulen springen darauf an, so eine Einrichtung muß halt auch Rechnungen bezahlen.

Was aus meiner Sicht aber nicht geht, die Stunden einfach abbrechen, weil ein paar Kinder nicht mitziehen. Dann muß das Gespräch mit den entsprechenden Eltern gesucht werden. So wie es bei euch klingt, ist die Dame schlichtweg nicht in der Lage so einen Kurs zu leiten....bei 60€ im Monat erwarte ich aber ein Mindestmaß an altersentsprechendem Umgang mit den Kindern.

Ich denke ihr seid da einfach an den falschen Laden geraten. Und ja, ich würde da ein klares Gespräch suchen. Obwohl ich auch denke, das es nichts bringt. Und somit habt ihr das Geld in den Sand gesetzt. Hat die Schnupperstunden denn jemand anderes gemacht?

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Ich denke, da ist das gesamte Training ist einfach falsch, bzw die Erwartungen von Eltern und Trainerin sind es.

Zum einen ist Taekwondo wohl für jeden 3jährigen schon eine ordentliche Herausforderung. Wenn die Kinder dann noch totmüde nach einem langen Kindergartentag gebracht werden, dann ist das doch fast von vorn herein zum Scheitern verurteilt. So reflektiert müsste man als Eltern eigentlich sein und die Trainerin auch. Konzentriertes Training wird in dem Alter und unter den Vorraussetzungen kaum möglich sein.

Zum anderen dürfte fast jeder alleine Trainer mit einer Horde übermüdeter Kleinkinder überfordert sein. Sie müsste sich einfach Unterstützung holen, sei es durch Eltern oder andere Trainer.
Vielleicht müsste man auch die Altersspanne anpassen. Mit 3 haben die Zwerge sicher genauso viel Spaß im Kinderturnen und hier kann viel individueller auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden, es muss in dem Alter ja nicht unbedingt Taekwondo sein.
Und die älteren könnten sich dann besser konzentrieren, ein 5jähriger sollte das ja bereits verstehen können.

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Sie leitet die Schule? Das ist ja peinlich!
Natürlich ist es ätzend wenn immer 2 oder 3 Kinder quer schießen. Aber dann die Stunde für alle abzubrechen? Nach 15 Minuten? Das ist schwach.

Ich denke schon, dass viele Kinder heutzutage anders drauf sind als noch vor 10 Jahren... aber dann muss sie halt ihr Training anpassen. Sich z.B. Helferlein organisieren.
Kinderturnen findet bei uns z.b. immer mit 2 Personen statt.
Sie selbst zerstört sich ja ihren Ruf 🤷‍♀️ wie dumm ist das denn...

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wie gross ist die Gruppe denn? das 3$jährige zum Training gehen ist doch völlig sinnfrei. selobst beim Fussball muss man mind 4 sein, 5 ist besser