Hallo!
Meine Tochter geht seit August in eine Kindertagespflege und ist kürzlich 1 Jahr alt geworden. Ich habe sie so früh in die Betreuung gegeben, da ich mein Studium noch nicht beendet habe und Angst davor hatte beruflich gar nichts mehr zu reißen. Da ich alleinerziehend bin und meine Tochter sonst kaum Kontakt zu anderen Kindern oder Erwachsenen hätte, dachte ich dass die Kita ihr auch gut tun würde.
Die Eingewöhnung (Berliner Modell) haben wir 2 Monate gemacht.
Normalerweise soll meine Tochter von 8:30-15 Uhr betreut werden, sie wird ab 11 Uhr aber unzufrieden und müde, fängt an zu schreien, lässt sich durch nichts beruhigen. Die Erzieherin legt sie vormittags schon eine halbe Stunde hin (sonst würde sie definitiv keinen Mittagsschlaf mehr machen). Die anderen Kinder schlafen vormittags nicht mehr und machen nach dem Mittagessen Mittagsschlaf. Ich hole meine Tochter deshalb immer um 12 ab und sie wirkt anschließend immer traurig, müde etc. Die Erzieherin meinte sie würde mit anderen Kindern nicht spielen, verängstigt wirken und sich auf die Erzieherin fokussieren, viel Nähe brauchen. Ich kann verstehen, dass man als Erzieherin nicht jedem Kind so viel Aufmerksamkeit schenken kann, zudem die Erzieherin meine Tochter oft in den Arm nimmt, schaukelt etc. Trotzdem lässt sie sich nur von mir beruhigen. Sie schläft auch nur ein wenn sie meine Anwesenheit spürt und ist sehr schreckhaft, wird bei jeder Kleinigkeit wach. Wenn ich zur Toilette gehe wird sie immer wach! Warum sie so ist weiß ich nicht, aber ich bin selber eine Person die im System (Kita, Schule etc.) nie zurecht gekommen ist und bin auch sehr sensibel. Zudem bin ich auch eine Einzelgängerin und habe als Kind lieber alleine gespielt. Für mich ist es also nicht schlimm dass meine Tochter so ist wie sie ist. Ich kuschele dann eben viel mit ihr, schlafe mit ihr zusammen ein und setze sie nicht vielen Reizen aus. In der Kita etc. ist es ja so, dass alle Kinder sich anpassen müssen und Kinder die nicht der Norm entsprechen für verhaltensauffällig erklärt werden. Ich würde meine Tochter niemals in den Kindergarten schicken, wenn sie sich dort nicht wohl fühlt. Und wenn sie nur 4h täglich in den Kiga möchte, würde ich meine „Karriere“ auch daran anpassen.
Ich überlege nun meine Tochter aus der Kita rauszunehmen, da ich sie jedes Mal verheult/verschwitzt/müde antreffe und die Erzieherin meint meine Tochter würde in einer Ecke sitzen und sich kaum bewegen. Zu Hause tobt sie rum, lacht, probiert sich aus usw. Sie schreit wenig denn ich geb ihr ja viel Nähe und Geborgenheit.
Der Vater meiner Tochter verdient super und unterstützt es wenn ich meine Tochter zu Hause betreue. Als Studentin bringe ich eh kein Geld nach Hause, also das finanzielle spielt aktuell keine große Rolle dabei ob ich 1,2, oder 3 Jahre zu Hause bleibe.
Was meint ihr dazu?
Kind aus der Kita raus nehmen?
Wieso lässt du sie nicht einfach bis zum Mittagessen und holst sie danach ab? Ich glaube ganz rausnehmen würde sie nicht. Alternativ würde ich der Erzieherin eine Trage mitbringen und versuchen deine Tochter in der Trage zum schlafen zu bringen?
Ich bin selbst Krippenerzieherin und eine Kollegin hat häufig so kleine Kinder getragen.
Unsere Tochter ist mit knapp 2 in die Kita gegangen und auch dann nur für 4 Stunden. Von 9-13. danach Warndienst lange völlig erschöpft. Nun ist sie 3,5 und schafft auch mal 6 Stunden.
Bleibt aber auch liebend gern zuhause, wenn sie die Möglichkeit hat. Bin jetzt im BV, daher können wir es sehr flexibel handhaben:)
Ganz raus nehmen würde ich sie auch nicht. Meine Tochter ging auch mit 1 ins die Kita, hatte allerdings keine Anpassungsprobleme. Das schlafen war allerdings immer ein Problem am Anfang. Sie hat manchmal mittags nur 20 Minuten geschlafen. Die Erzieher haben sie dann mit zu den großen, also 2-3 jährigen, in ein extra Bett gelegt, da wurde es etwas besser. Wir haben dann festgestellt das das Problem war das wir uns mittags immer zusammen mit ihr hin gelegt haben. Wir haben das dann Stück für Stück gelassen, so lernte sie einfach mittags auch mal alleine zu schlafen und nach zwei Monaten oder so ging es dann immer besser. Nicht aufgeben und das Kind nicht ständig schützen. Früher oder später muss sie ja auch lernen dort zurecht zu kommen. Wenn du jetzt drauf angewiesen wärst zu arbeiten, müsste sie ja auch damit zurecht kommen. Manche Kinder brauchen auch einfach ein wenig länger. Aber soziale Kontakte sind extrem wichtig, auch schon in dem jungen Alter.
Kinder mit 1 Jahr spielen noch nicht miteinander, dazu sind sie noch zu klein; gib deinem Kind coh einfach noch etwas Zeit und mit einem Jahr schlafen die Kiddies im Kindergarten eigentlich immer wieder, ganz nomal, wieso hat die Erzieherin so einen Stress?
Du holst sie um 12 Uhr und sie ist trotzdem so wie du beschreibst oder ist sie so nur wenn sie länger in der Kita ist?
Du sagst ja du hättest die Möglichkeit noch zu warten. Da ihr jetzt aber die Eingewöhnung durch habt, würde ich sie angemeldet lassen aber nur jeden zweiten Tag schicken. Z.b Montag, Mittwoch und Freitag. Dann hätte sie das Wochenende und 2 Tage in der Woche mit dir und 3 Tage in der Kita um sich weiter einzugewöhnen. Du schreibst ja das sie sehr sensibel ist, vielleicht braucht sie daher einfach noch etwas mehr Zeit. Da das finanzielle geregelt ist und du scheinbar auch Zeit hast würde ich das so machen. Das nicht mit anderen Kindern spielen sehe ich aber gar nicht als "Problem" meine Tochter war von Geburt an in vielen Kursen mit mir und auch oft unter anderem Kindern und mit 20 Monaten ist sie in die Kita und war trotzdem eher für sich. Das miteinander spielen hat erst knapp vor dem dritten Geburtstag angefangen und im Kindergarten ist es dann immer mehr geworden. Als ich damals beim eingewöhnen war hab ich auch gesehen das die meisten Kinder eher für sich spielen oder halt mit/bei der Erzieherin sind, ist dir bei der Eingewöhnung was anderes aufgefallen?
Hallo 🤗
Du hast dir deine Frage quasi selbst beantwortet.
Ja, ich würde sie rausnehmen ODER die Zeit so reduzieren , dass es für sie passt und langsam steigern.
Was soll ein 1 Jähriges Kind von morgens bis nachmittags machen ohne seine erste Bezugsperson? Du bist alles für sie, ihre ganze Welt und du bist verantwortlich, dich so um sie zu kümmern, dass sie keine Schaden nimmt. Ein 1 jähriges Kind kann überhaupt nicht mit anderen spielen. Sie sitzen allenfalls daneben und spielen neben einander her, aber das doch nicht von morgens bis abends.
Ich verstehe, dass du dein Studium fertig machen möchtest ( was heißt ich versuche es, ich bin nicht in der Lage) aber jetzt hat deine Tochter Priorität und in 1 oder 2 Jahren brauchst du dir um Eingewöhnung etc. keine Sorgen mehr zu machen, dann läuft das von allein und du hast Zeit zum studieren. Ist jetzt vielleicht unangenehme, hast dir dir anders gewünscht, geht aber nicht mit so eben kleinen Kind.
Liebe Grüße
3 1/2 Stunden verstehst du als "Morgens bis Abends" und machst der TE deswegen ein schlechtes Gewissen?
Ich stimme damit überein, dass ich das Kind erstmal früher abholen würde, aber der Rest deines Beitrags ist ziemliches Klischeedenken und Mum-Bashing.
Im Beitrag steht von 8.30 bis 15 Uhr. Ich finde das auch sehr heftig für so ein kleines Kind und würde sie erst mal rausnehmen.
Gibt es dein Studium irgendwo als Fernstudium?
Wirkt ein wenig, als sei deine Tochter noch überfordert in der Kita. Vielleicht würde es bei einer Tagesmutter besser sein für deine Kleine.
Meine älteste und jetzt auch meine jüngste Tochter sind auch sehr sensibel.
Bei meiner großen Tochter fing es quasi schon mit 3 Monaten an.
Sie fremdelte extrem, sogar beim Papa. Das ging fast ein ganzes Jahr so.
Ich habe einige Kurse mit ihr gemacht, Babyschwimmen, Sport mit Baby, Babyturnen.
Sie war eigentlich immer das Baby, welches zuerst geweint hat oder abseits lag.
Das war auch noch später beim Kinderturnen so.
Sie hat alle Kinder beobachtet, aber nie mitgemacht, höchstens, wenn kein Kind in der Nähe war.
Sie brauchte zum Einschlafen viel Körperkontakt.
Mit 2 sollte sie in die Kita.
Wir haben uns einige angeschaut, sie ist nach 1 Minute rausgerannt, weil es ihr zu laut und wild war.
Kurzum: wir haben sie nicht zur Tagesmutter/Kindergarten gebracht.
Sie hat uns ziemlich deutlich gezeigt, dass am liebsten bei der Familie bleiben wollte und hat auch keinen Kontakt zu anderen Kindern gesucht.
Wenn man es zeitlich und finanziell einrichten kann, würde ich meine Kinder erst zur Tagesmutter/Kita bringen, wenn sie soweit sind.
Meine Tochter kam dann mit 3 Jahren in eine kleine Elterninitiative mit nur 2 Gruppen a 18 Kindern+3 Erzieherinnen je Gruppe.
Sie hat nicht einmal beim Abgeben geweint und ist direkt dort geblieben.
Hör auf dein Bauchgefühl.
Kinder sind nur einmal so klein.
Die Zeit bekommt man nie wieder.
Ich würde sie noch eine Weile zu Hause behalten.
- Finanziell ist es möglich
- und eure Tochter ist offensichtlich sehr unglücklich in der Kita.
Sie ist erst 1 Jahr alt.
Da würde ich mir auch keinen Kopf machen, ob es mit 3 oder 4 Jahren auch so ist. Bis dahin entwickeln Kinder sich so viel weiter! Da verstehen sie das Konzept besser, sind selbstständiger und haben auch viel mehr Interesse daran, mit anderen Kindern zu spielen.
Wenn ihr nicht darauf angewiesen seid, würde ich ihr den Stress nicht zumuten.