Hallo,
Ich brauche einmal ein paar Ideen:
Unsere Tochter, 2 Jahre, wehrt sich seit den Herbstferien mit Händen und Füßen dagegen, dass wir sie zur Tagesmutter bringen (sie verhandelt richtig mit uns, dass einer doch krank sein kann oder sie mit uns zusammen arbeiten kann). Angeblich ist alles super, sobald wir sie abgegeben haben. Sobald die Tür bei der Tagesmutter zu ist, heult sie noch eine Minute und spielt dann sofort mit den anderen Kindern und sie ist auch beim Abholen happy. Wir haben gefühlt schon alles probiert, der Papa macht morgens alles alleine, ich mache alles alleine, wir fahren sie zusammen, aber es ist immer ein riesen Geschrei 😢 Wenn sie nicht beim Abholen so gut drauf wäre und auch die Tagesmutter nicht sagen würde, dass tagsüber alles gut wäre, dann wäre ich glaube ich mittlerweile soweit, dass ich meinen Job (den ich eigentlich absolut nicht verlieren möchte), kündige. Wir haben jetzt in den letzten Wochen versucht, den Ablauf sehr verlässlich zu gestalten, also der Papa macht morgens alles und bringt morgens immer (gegen kurz vor 9h), um 15h holen wir sie ab (das sind die minimalen Zeiten, die wir schaffen), wir erzählen abends, dass es morgen wieder zur Tagesmutter geht, suchen zusammen schon einmal die Kleidung raus, damit sie morgens nicht überrumpelt ist, dass es jetzt dahin geht (da hatten wir nämlich auch das Gefühl, dass das ein Problem sein könnte), aber irgendwie hilft alles nichts. Ich frage mich echt, ob wir da nicht nachhaltig etwas bei ihr "kaputt" machen, wenn wir sie jeden morgen gegen ihren Willen zur Tagesmutter bringen...😟
Habt ihr noch Ideen, was wir ändern könnten, oder erlebt ihr das bei euren Kindern auch und man muss das als Eltern einfach aushalten?
Kind will morgens absolut nicht zur Tagesmutter
Ich finde es nicht aussergewöhnlich, wenn 2jährige sich schwer tun mit Trennung. Das ist ja auch ein blödes Gefühl. Mein Grosser hatte das in dem Alter, wenn Papa morgens das Haus verliess. Er hat so erbärmlich geweint, dass es meinem Mann fast das Herz zerriss. Mir weniger, denn ich hatte ja eine Minute später wieder ein vergnügtes Kind, von dem ich wusste, dass es ihm gut geht. Es war halt dieser kurze 'Papa geht weg' Schmerz.
Und als mein Grosser dann in die KiTa ging und genauso jämmerlich weinte, wenn ICH ging, naja da hat es mir das Herz zerissen. Und vielen Freunden / Bekannten / Kollegen ging es mit ihren Kindern genauso: 'Oh Gott, was tue ich meinem Kind nur an?!?'
Man mutet den Kindern 'Trennung' zu. Aber wenn sie sich innerhalb kurzer Zeit beruhigen und dann Spass haben, ist das - denke ich - vertretbar.
Grüsse
BiDi
Danke für deinen Bericht! Ich finde es halt super schwer einzuschätzen, was noch "normal" und vertretbar ist, und was zu viel ist... Jeden Morgen denke ich, dass das doch nicht normal sein kann und jeden Nachmittag ist sie so zufrieden und gut drauf, da denke ich dann wieder, dass es wohl doch alles okay ist und eben morgens nur die anstehende Trennung...
Hallo
Sehe ich nicht so, wie meine Vorrednerinnen.
Deine Tochter ist 2 und sie kann dir nicht mitteilen, was dort passiert tagsüber. Du gibst dein Kind bei einer fremden Frau ab, die den ganzen Tag allein mit den Kindern dir.
Ich würde mich mit den anderen Eltern austauschen, auf mein Gefühl hören, mit der Tagesmutter sprechen und ggf. eine andere Lösung finden für meine Tochter- das es die nicht an jeder Ecke gibt, weiß ich selber.
Hallo, ja da sprichst du einen Punkt an, der mir eben auch Bauchschmerzen macht. Sie spricht schon relativ viel, hat gestern z.b. erzählt, dass sie sich mit einem anderen Kind um ein Spielzeug gestritten hat und dass sie morgen Weihnachtsbäume basteln wollen, aber viele Infos bekommt man dann eben doch nicht...
Mit der Tagesmutter habe ich schon gesprochen, sie konnte dazu aber nicht so viel sagen, weil bei ihr ja alles in Ordnung ist und es aus ihrer Sicht nur das kurze Drama an der Tür ist. Sie hatte auch keine Idee, woran das liegen könnte, höchstens, dass seit den Herbstferien ständig irgendjemand krank war und die Betreuung relativ unzuverlässig bzw. es fehlte halt immer irgendein Kind, meine Tochter war auch krank zwischendurch etc. In die Richtung habe ich auch schon gedacht, aber das ist ja nichts, was wir ändern können, wir versuchen eben den restlichen Rahmen so konstant wie möglich zu halten...
Mit den anderen Eltern bin ich ohnehin in Kontakt. Während der Eingewöhnung hatten einige Probleme, aber das ist ja auch normal und bei einem Kind hat die Tagesmutter auch lange drum gebeten, es schon direkt nach dem Mittagsschlaf abzuholen, weil es ab da sehr schlecht drauf war (von daher glaube ich auch, dass wenn die Tagesmutter denken würde, dass so etwas bei uns helfen könnte, würde sie auch drum bitten, dass wir früher abholen oder so). Es haben insgesamt aber alle Vertrauen zur Tagesmutter und kein schlechtes Gefühl oder so...
Hallo,
seit wann geht sie denn zur Tagesmutter? Du schreibst seit den Herbstferien ist es so schlimm, ist es euer erstes Jahr seit August oder ist sie schon länger da?
Das kann ja ganz viele Gründe haben, zB kann es einfach ein anstrengender Tag sein! Kinder müssen da neue fremde Regeln beachten, keine Eltern sind da als Fels, man muss zurückstecken, sich behaupten. Es ist ja nicht so, dass die Kinder da nur spielen, das ist echt Arbeit! Daran können sie sich sicher etwas gewöhnen mit der Zeit.
Wenn die Eingewöhnung durch ist, die Kinder sich zwar abgefunden aber auch gemerkt haben, oh man das ist jetzt jeeeden Tag so, ist das oft eine schwierige Phase, die wieder vergeht!
Falls sie schon länger hin geht, hat sich da was geändert? Ist ein Kind weg, ein neues da?
Muss sie dort Mittagsschlaf machen? Tut sie sich damit vielleicht besonders schwer? Könntet ihr das dann vermeiden oder ihr irgendwie helfen durch Stofftier, Schnuller, Musik?
Was für ein Typ ist sie sonst? Sehr offen, mag sie Trubel oder mag sie es eher ruhiger? Wenn Kinder es ruhiger mögen, ist Tagesmutter und Kindergarten schon eine Herausforderung! Gäbe es dann Möglichkeiten ihr ruhigere Phasen zu gönnen?
Wie verabschiedet ihr euch? Kurz und schmerzlos, wie das viele befürworten oder nehmt ihr euch da Zeit?
Und zu guter Letzt:
Ich will da ganz ehrlich sein, ich glaube für die wenigsten 2 Jährigen ist es schön, 6Std am Tag von ca. 11Std wach, 5 Tage die Woche von den Eltern getrennt zu sein. Und da darf Frust aufkommen und da dürfen Kinder auch verhandeln wollen! Ich denke nämlich nicht, dass man 2 Jährigen da nur ne Trennung abverlangt. Das ist schon ganz schön viel mehr.
Unser Sohn fand spielen bei der Tagesmutter nett, aber da essen, schlafen, jeden Tag da sein, fand er einfach doof und ich hab das verstanden.
Hättet ihr die Möglichkeit 1 oder 2 Tage pro Woche kürzer, ohne Mittagsschlaf zu gestalten, zB durch Großeltern oder so?
Ich würde da Punkt für Punkt mal im Kopf durchgehen und überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, es ihr irgendwie zu erleichtern.
Sie geht seit August zur Tagesmutter, war davor aber ein Jahr in der Krippe (wir sind dann umgezogen, weil ich woanders einen Job gefunden habe, deswegen wäre es auch wirklich blöd, wenn ich den jetzt aufgebe, es ist aber geplant, dass ich, sobald ich aus der Probezeit bin, Stunden reduziere, sehr viel wird das aber nicht bringen, denn sie geht ohnehin schon nur 4 Tage die Woche zu den minimalen "Öffnungszeiten" der Tagesmutter - noch später bringen oder viel früher abholen wäre für die Tagesmutter für ihren Tagesablauf bzw. für die Essenszeiten und Mittagsschlafszeit blöd und wirklich nur in Ausnahmefällen möglich, abgesehen davon wird es irgendwann bei uns finanziell auch schwierig).
Ab August muss sie dann noch einmal in den Kindergarten wechseln, deswegen würde ich wirklich gerne vermeiden, dass sie jetzt noch einen Wechsel zu einer anderen Tagesmutter hat, das ständige Umgewöhnen ist eh schon so blöd genug (andere Krippe bzw. jetzt schon in die Kita, in der sie ab August einen Platz hat, ist leider nicht möglich, es stehen hier immer noch über 100 Kinder für dieses Jahr auf der Warteliste und wir sind froh, überhaupt einen Platz ab August zu haben). Als sie in die Krippe gegangen ist, gab es auch immer morgens Probleme, allerdings nicht so extrem. Sie war da natürlich aber auch noch kleiner und insgesamt noch ein bisschen weniger "emotional" (wobei das gegen Ende der Zeit auch in der Krippe schlimmer wurde). Insgesamt ist sie im letzten halben Jahr (schon vor dem Umzug) immer "emotionaler" geworden, sie ist aber auch sowieso eher der schüchterne Typ und die ständige Isolation durch Corona hat das leider verstärkt...
Großeltern haben wir leider nicht in der Nähe, sie ist aber auch sowieso "nur" 4 Tage die Woche bei der Tagesmutter, den Rest fängt mein Mann durch Teilzeit ab.
Dass neben der Trennung auch noch dazu kommt, dass es bei Fremden sozial anstrengender ist, verstehe ich auch total, deswegen versuchen wir auch den Rest des Tages, das irgendwie aufzufangen. Ich schlafe mittlerweile auch wieder bei ihr auf dem Boden im Zimmer, damit sie soviel "Mamazeit" wie möglich hat, ich fange um 6 an zu arbeiten, um Zeit zu haben, wenn sie aufwacht (dank Home Office möglich) und um möglichst früh fertig zu sein, bringe sie 1-2 Stunden lang ins Bett (das hat schon immer so lange gedauert) und habe im Endeffekt eine halbe Stunde am Tag für mich bzw. alles, was sonst noch so ansteht. Wir haben schon hin und her überlegt, an welchen Stellen wir noch kürzen können, deswegen geht sie jetzt schon erst so spät wie möglich und so kurz wie möglich in die Betreuung, aber wenn wir das für uns noch weiter straffen, dann geht stresstechnisch glaube ich bald bei uns auch nichts mehr (abgesehen davon, dass ich meinen Arbeitgeber auch echt nicht überstrapazieren will, die Firma ist echt schon entgegenkommend, aber trotz allem bin ich ja auch immer noch in der Probezeit)...
Irgendwie ganz schön verfahren das alles 😕
Achja verabschieden tun wir uns immer nur kurz, sie fordert immer einen Kuss ein, hat diverses Spielzeug dabei und dann nimmt die Tagesmutter sie auf den Arm (dass sie selbständig zu ihr läuft klappte nur zu Anfang, deswegen jetzt also die Übergabe von Arm zu Arm).
Hallo,
oh man, ich kann euer Dilemma sehr gut verstehen! 😑
Wenn eure Tochter gerade einen Wechsel hinter sich hat, eher schüchtern ist, braucht sie vielleicht noch etwas mehr Zeit zum ankommen. Wenn sie erst seit August bei der Tagesmutter ist, könnte es gerade auch wirklich dieser Einbruch sein „oh man das muss ich jetzt jeden Tag?“. Den haben ja sehr viele Kinder!
Wenn ihr an der Situation grundlegend auch nichts ändern könnt, muss sie da wohl irgendwie durch, solange ihr von der Tagesmutter einen guten Eindruck habt und ihr ihr vertraut. Sie dort also gut behandelt wird und es dort einfach nicht so mag. Ich denke da hilft dann Geduld und Verständnis, auf lange Sicht. Mein Sohn war auch nie wirklich happy bei der Tagesmutter, auch „nur“ 4 Tage, ich musste aber auch arbeiten und daher musste die Betreuung sein. Das blieb auch bis zum Schluss so und ist heute im wirklich tollen Kindergarten nicht anders. Er mag und braucht dieses Konzept einfach nicht, er weiß aber auch, es muss leider sein. Ich selbst bin auch nie gern in den Kindergarten gegangen und kann mich daher gut hineinversetzen. 😅 Ich würde ihr noch etwas Zeit geben anzukommen, ihr ruhige Nachmittage und Wochenenden gönnen, Verständnis zeigen und vielleicht noch mal mit der Tagesmutter sprechen, wie ihr eurer Tochter das eine oder andere erleichtern könnt…
Hallo!
Das war bei unserer Tochter ähnlich. Wenn ich sie abends vor dem Einschlafen gefragt hab, ob sie am nächsten Tag wieder zur M. will, hat sie freudig zugestimmt, aber morgens beim bringen - die reinste Katastrophe. Spätestens wenn unten die Haustür aufging, war unsere Tochter nicht mehr weiter zu bewegen. Obwohl sie problemlos Treppen steigen konnte, musste ich sie immer hoch tragen. Und wenn dann noch ein anderes Kind aus der Wohnungstür schaute, hat sie nur noch protestiert. Sobald ich aber aus dem Haus war, hat sie mir fröhlich vom Fenster aus zugewunken, und abends wollte sie am liebsten gar nicht mit heim - da musste dies noch angeschaut, das gespielt werden...
Ich denke, das ist ein Trennungsschmerz, sie muss erst lernen damit umzugehen. Und mal ganz ehrlich: Tut uns die Trennung vom Kind nicht genauso weh? Ein so kleines Kind kann das halt noch nicht so einordnen und auch noch nicht kommunizieren.
LG
Danke auch dir für die Antwort und den Erfahrungsbericht. Nach euren Antworten hier und vor allem natürlich auch meinen Beobachtungen, gerade jetzt in den letzten Tagen, denke ich, dass es tatsächlich so ist, dass einfach einiges zusammen kommt (Trennung, es ist anstrengend dort, sie hatte in der Vergangenheit viele Wechsel durch den Umzug zu verkraften, die ganzen Krankheitsausfälle in den letzten Wochen etc.), dass es ihr dort aber grundsätzlich gut geht. Gestern hat sie auf dem Rückweg nach Hause auch gesagt, dass es schön bei der Tagesmutter war und auch alle anderen Eltern (ich habe dann doch noch einmal expliziter nachgefragt diese Woche, weil wir wegen eines Weihnachtsgeschenks für die Tagesmutter ohnehin Kontakt hatten) sind auch sehr zufrieden und deren Kinder gehen mittlerweile alle sehr gerne hin. Wahrscheinlich ist es einfach so, dass es für sie grundsätzlich natürlich schöner wäre zuhause zu bleiben und wie oben schon jemand schrieb, sie dieses Konzept der Fremdbetreuung eigentlich nicht braucht, aber da es nun mal nicht anders geht bei uns, wir das einfach verstehen und akzeptieren müssen, dass es so ist, und die sonstigen Rahmenbedingungen eben so gut wie möglich für sie gestalten. Aber insgesamt habe ich nach den Erfahrungen dieser Woche in Kombi mit euren Antworten kein schlechtes Gefühl mehr, bzw. kann es für mich vertreten, sie dorthin zu bringen...