Zahnarztbesuch

Hallo,

Ich bin fix und alle.

Mein Großer, 3, hat zwei Zähne, die schon beim Herauskommen angeschlagen waren, da fehlte etwas Zahnschmelz. Unser Zahnarzt sagte, das passiert und dass man erstmal nichts machen muss dort. Es sah nur immer aus wie Karies, war es aber nicht.
Nun waren wir vor 2 Wochen zur Kontrolle und er sagte, an einem anderen Zahn sieht er beginnende Karies, das würde er machen wollen. Termin für heute vereinbart, ich mit dem Sohn das ewig zuhause geübt, kaum geschlafen.
So, heute morgen waren wir da, es war eine andere Zahnärztin da, die meinte, die vermeintliche Karies sieht sie nicht. Mich hatte es auch gewundert, weil ich an der Stelle um ehrlich zu sein auch nichts sehen konnte. Aber die von Geburt an angeschlagenen Zähne würde sie gern abschleifen und versiegeln.
Soweit, so gut, mein Sohn saß auf meinem Schoß und hat das Bohren ganz super mitgemacht, er hat sogar gelacht dabei und meinte, das kitzelt. Und dann war es mit einem Mal vorbei bei ihm. Das Bohren war zu Ende, es ging nur noch darum, einmal zu pusten und dann zu versiegeln und da hat er gebockt. Er wollte den Mund nicht mehr aufmachen. Das Problem aber war, dass die Zahnärztin meinte, jetzt können wir auf keinen Fall aufhören, sie muss es versiegeln, sonst holt er sich wirklich Karies. Wir haben alles versucht, sie hat ihm alle Geräte erklärt, ein Tatoo gegeben, ich hab ihm gut zugeredet. Nix ging, er wollte weinen und auf keinen Fall den Mund aufmachen.
Also haben wir nach 20 Minuten gesagt, so traurig das ist, da muss er jetzt durch. Ich hab ihn festgehalten, die Schwester die Lippe hochgeschoben, wir haben ihn leicht gekitzelt, weil er beim Lachen den Mund aufgemacht hat und die Ärztin hat die Zähne versiegelt. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er keine Schmerzen hatte, es wurde ja nichts gemacht, dass Schmerzen verursacht, er hat aber trotzdem geschrieen. Ich meinte immer, dass ich verstehen kann, dass es unangenehm ist, aber dass wir es leider machen müssen, sonst gehen seine Zähne kaputt und dass es gleich vorbei ist. Dann war es auch nach einer guten Minute vorbei, es war eigentlich echt schon vorbei.

Draußen wollte er ganz viel kuscheln und hat gesagt, er will nie wieder zum Zahnarzt. Klar, dass er nicht begeistert ist. Dann hab ich mit ihm ausgemacht, dass er mitkommt wenn ich einen Termin habe und auch mit seiner Schwester und dass er da zuschauen kann. Da hat er zugestimmt.

Ich weiß, dass es nötig war. Wenn es nicht um das notwendige Versiegeln nach dem Abschleifen gegangen wäre, hätte ich auch abgebrochen und gesagt, wir probieren es beim nächsten Mal.
Trotzdem fühle ich mich ganz schrecklich jetzt.
Ein Stück weit auch total überrumpelt, ich hatte es immer so verstanden, dass die angeschlagenen Zähne so bleiben können und jetzt ging es ganz schnell.

Keine Ahnung, was ich mir von dem Post erhoffe, vielleicht ein paar Tipps für die Zukunft.

Viele Grüße

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Ja nun, was muß das muß. Ganz ehrlich, lieber kurz durchziehen als einen großen Bohei veranstalten. Je mehr gequasselt wird, desto mehr wird das Kind verunsichert.

Auch nicht so viel Wind davon im Vorfeld machen. Das gilt auch für die anstehende OP, hast du da keine Nerven für, dann muß ihn jemand anderes begleiten.

Auch nach der Behandlung, kuscheln klar, aber ich wäre da überhaupt nicht weiter drauf eingegangen, das er nicht noch mal zum Zahnarzt will. Du sagst ja selber, das es nicht wehtat, nur für ihn doof war, weil er keinen Bock mehr hatte. Im Grunde ist überhaupt nichts schlimmes passiert, deine Reaktion lässt ihn das aber glauben.

Ich kann jetzt nicht wirklich nachvollziehen, warum du dich schlecht fühlst.

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"Auch nicht so viel Wind davon im Vorfeld machen."

Da muss ich dir absolut wiedersprechen. Ob es besser ist im Vorfeld über etwas zu reden, oder lieber nicht hängt sehr von Charakter des Kindes ab.

Ich war nun 22 Tage mit meinem 3 jährigen in Krankenhaus. Alles was gemacht wurde, habe ich vorher mit ihm besprochen, er hatte kein einziges Mal Angst noch musste er zu irgendwas "gezwungen" werden, selbst dann nicht als der Aufenthalt um 20 Tage verlängert werden musste.

Für ihn war es definitiv besser so, aber ich denke das kann jede Mutter selbst am besten für ihr Kind einschätzen!

Lg

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Entschuldige, kannst du mir vielleicht ein paar Tipps geben?
Meiner muss operiert werden. Hast du ein Buch mit ihm gelesen? Es ihm wie erklärt?
Danke dir!

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Ach so, ich habe etwas durcheinander geschrieben, mein Sohn hat keine Karies gehabt, die betreffenden Zähne sind von Geburt an ohne Zahnschmelz gewesen.

Und ich mache mir vor allem so Gedanken, weil nächstes Jahr bei ihm eine Operation ansteht, die sich nicht vermeiden lässt. Ich weiß jetzt schon nicht, wie ich ihn da begleiten soll. Natürlich werde ich es bestmöglich tun, aber ich möchte ihm auch möglichst Schmerz und Leid nehmen.

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Hallo Siebenzahn,
ich kann deine Sorgen verstehen, aber ich denke dass "Schlimmste" was passieren kann ist das er halt nicht mehr ganz so gerne zum Zahnarzt geht. Falls dem so ist muss man eben überlegen, wie man damit umgeht. Z.B gibt es auch extra Kinderzahnärzte. Da waren wir mit unserem Sohn, da gibt es dann Handpuppen, es wird gezaubert und ein Fernseher hängt an der Decke.
Als allererstes würde ich es aber nochmal mit dem Zahnarzt besprechen der euch sonst behandelt.
Meine Tochter hat, erblich bedingt, auch keinen Zahnschmelz an allen Zähnen. Da kommt auch je nach Zahnarzt eine andere Meinung. Von kann man so lassen bis um "Gottes Willen" wir müssen dringend was machen. Der Grund ist, dass es verschiedene Formen des Zahnschmelz Defektes gibt. Manche Kinder leiden dabei höllische Schmerzen, da die Zähne total empfindlich sind. Meine Tochter hat Gott sei Dank keine Schmerzen, allerdings meidet sie alle sauren Lebensmittel von sich aus.

Wir sind aktuell in einer Kinderzahnklinik in Behandlung, die auf solche Fälle spezialisiert sind. Dort werden ihre Zähne jetzt ummantelt, damit sie geschützt werden und sie praktisch wie "normale" Zähne aussehen lassen.

Ach ja meine Tochter ist generell schon immer vorsichtig und ängstlich. Als wir letztens beim Zahnarzt (leider auch Vertretung, ohne Einfühlungsvermögen) raus sind, hat sie bitterlich geweint und war völlig fertig. Also Termin in der Zahnklinik gemacht und mein Mann ist mit ihr hin (Papa gibt ihr mehr Sicherheit und ist entspannter, da er es ja auch vererbt hat). Nach dem Termin war sie total begeistert und freut sich schon auf den nächsten wo die Abdrücke gemacht werden.

Sorry ist jetzt ganz schön viel Text.
Aber bleib entspannt und es ist am Ende alles nicht so schlimm, wie man als Mama manchmal denkt.

3

Hallo,

Du könntest es mit einer Lachgas Behandlung versuchen.

Lg

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Hallo.

Mit meiner zweiten - mittlerweile 10 Jahre alt - war der Zahnarztbesuch zu Anfang auch immer etwas anstrengend, obwohl ich beide Kinder soweit es ging zu meinen Terminen mitgenommen habe - selbst zum Bohren. Das gab mir als Angstpatient die Kraft, vor den Kindern stark zu sein und die Kinder konnten alles anschauen. 😅

Meine zweite wollte trotzdem bei ihren Terminen nicht den Mund aufmachen. Hab da keinen Aufstand gemacht und rumdiskutiert, sondern gesagt, dass es sein muss, wenn sie keine Zahnschmerzen haben möchte. Die Zahnärztin war auch ruhig und bestimmt, sodass meine Tochter nach ein paar wenigen Minuten mitgemacht hat. Erst danach gab es eine Belohnung aus der Überraschungskiste im Behandlungszimmer. Es war anfangs zu jedem Termin so ein kleines Austesten. Mittlerweile geht sie ohne zu Murren und bekommt - genau wie ihre große Schwester - immer ein Lob, wie toll sie alles mitmacht.
Meine beiden haben auch das Problem, dass trotz Fluorid die hinteren, bleibenden Backenzähne mit Zahnschmelzfehlern rausbekommen sind.

Ich habe den Eindruck, dass dein Sohn austestet, wie lange er braucht, bis du nachgibst und er seinen Willen durchsetzen kann.
Er muss wahrscheinlich erst noch lernen, in welchen Situationen es sich für ihn lohnt, zu diskutieren, und in welchen nicht.

Bei einigen Sachen geb ich auch nach (Kleidungswahl, ungefährliche Dinge), aber bei anderen Dingen (Zahnarzt, Arzt, Straße, Gefahren,... ) geb ich nicht nach und das wissen die beiden.

Ich wünsche dir starke Nerven und einen ruhigen, langen Atem, um deinem Sohn die nötige Sicherheit zu geben, die er braucht. 😀

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hallo,

ihr habt leider sehr viel falsch gemacht.
da ich selbst auch ein kindheitstrauma zahnarzt hatte, gehen wir mit unseren kids nur in eine spezielle kinderzahnarztpraxis.
dort ist alles so kinderfreundlich, so super feinfühlig, dass meine kids so gerne hin gehen, dass sie mich erinnern, dass wir doch mal wieder termine ausmachen sollten.

ihr hättet im vorfeld darüber gar nicht sprechen sollen. auch nichts üben! ein feinfühliger arzt, kann so eine kleinigkeit dann vor ort behandeln. bei unserem sohn gab es erst zahnschlafsalbe (betreubungssalbe) und dann wurd er mit einem film, kopfhörern und einer assistentin so abgelenkt, dass er die spritze gar nicht wirklich mitbekommen hat, die dann folgte.
auch wurde nicht erzählt, dass da gebohrt wurde oder so, sondern dass der zahn eine nicht ganz gesunde stelle hat, die müssen sie mal bischen heilen.
ich kann dir nur raten, nach einer kinderzahnarztpraxis zu suchen. wir fahren dafür auch 35 km, aber der aufwand ist es wert, da viele "normale" zahnärzte einfach kein geschick mit kindern besitzen.

lg
wir gehen