Hallo zusammen,
wir werden demnächst umziehen und suchen daher für unseren Sohn (fast 3) einen Kita-Platz in einer Einrichtung im neuen Wohnort. Aktuell geht mein Sohn noch in die Krippe. Meine Tochter würde ca ein Jahr später in die Krippe folgen.
In unserem neuen Wohnort gibt es eine klassische Kita (Aufteilung Krippe bis 3, KiGa ab 3 Jahren) und eine Kita mit altersübergreifenden Gruppen.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Konzept altersübergreifende Kita gemacht? Und aus welchen Gründen könnt ihr es empfehlen bzw. nicht empfehlen?
Danke und LG
Altersübergreifende Kita ?
Hallo,
Unsere Tochter geht in eine altersübergreifende Gruppe. Die Kinder sind zwischen 1 und 5 Jahre. Das letzte Jahr vor der Schule gehen alle Vorschulkinder in eine gemeinsame Gruppe.
Unsere Tochter kam die Gruppe als sie 15 Monate alt war, jetzt ist sie 2,5 Jahre. Und ich bin total begeistert. Sie schaut sich sehr viele bei den älteren ab und lernt so auch, das man vorsichtig mit jüngeren Kindern sein muss.
Das Konzept unseres Kindergartens ist so gestaltet, dass die Gruppe einmal bis zweimal die Woche vormittags in 3 Altersgruppen geteilt wird und dann was altersgerechte gebastelt bzw. gestaltet wird. Was ich als sehr positiv empfinde ist, dass auch unter drei jährige keinen Mittagsschlaf machen müssen. Unsere Tochter hat ihren mit ihrem zweiten Geburtstag abgeschafft. In der Kita meiner Nichten (Alterstrennung U3 /ü3) müssen alle U3 Kinder mittags schlafen. Was ich auch als angenehm empfinde ist dass unsre Tochter bis zur Einschulung die Institution nicht wechseln muss und ich mir keine Gedanken über den Platz machen muss.
Wir sind sehr glücklich mit unsere Entscheidung sie dort hinzuschicken.
LG Morgain
Ergänzung
Wenn ein Kind z. B. In einem Bereich fitter ist wie seine Altersgenossen und mit den Ältern mithalten kann, dann darf es dort mitmache. Unsere Tochter z. B. Turnt mit den 3 und 4 jährigen, weil sie motorisch ihrem Alter voraus ist und sie das Turnen der bis 3 jährigen langweilig findet. Ein anders Kind darf bei den ältern Kindern mit Basteln, weil es dort viel Futter ist als seine Altersgenossen.
Wie alt wird deine Tochter denn sein, wenn sie in die Krippe gehen soll? Ich finde 12 oder 24 Monate für eine altersgemischte Gruppe schon einen großen Unterschied. Meine Tochter wurde mit 17 Monaten eingewöhnt und war ein schüchternes Kind. Wir haben uns daher gegen eine altersgemischte Gruppe von 1-6 Jahren entschieden. Ich hatte Sorge, dass die Gruppe zu groß und die großen Kinder zu wild sind. Noch dazu wäre es ein offenes Konzept gewesen. In der U3 Gruppe hat sie sich sehr wohl gefühlt - auch, weil alles so klein und familiär war. Ich würde daher jederzeit wieder so entscheiden in dem Alter. Bei einer Eingewöhnung mit 2 Jahren sieht es schon wieder ganz anders aus.
Sie wäre dann zwischen 1 1/2 - 2 Jahre alt, je nachdem wann ein Platz frei werden würde.
Meine Tochter ist ab 1 in eine U2 Gruppe innerhalb einer Kita gegangen. Ab 2 ist sie dann in die normale Kitagruppe gewechselt wo Kinder bis zum Schuleintrittsalter sind. Ich fand das ideal, weil nicht nochmal die Einrichtung gewechselt werden muss und es auch keine neue Eingewöhnung braucht. Das Kind kennt das Gebäude, das Außengelände, die anderen Erzieher hat es auch schon mal kennen gelernt,...
Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, mein Sohn geht halt einfach in die eine Kita, die es hier vor Ort gibt und sie diese ist altersdurchmischt. Er hat mit 10 Monaten dort angefangen, war damit aber nicht der jüngste, sondern es gab noch ein Mädchen mit 5 Monaten. Die meisten Kinder sind so 3 bis 4 Jahre alt und über Mittag kommen dann noch die Kindergarten und Grundschulkinder zur Mittagsbetreuung.
Richtig Konzepte vergleichen kann ich nicht und denke auch, dass es mehr oder weniger auf das Engagement der einzelnen Betreuungspersonen ankommt. Ich habe aber das Gefühl, dass es meinem Sohn gut tut. Er spielt viel lieber mit älteren Kindern, die ihn dann bespassen und betüddeln. Mit gleichaltrigen Kindern kann er jetzt mit 1,5 Jahren noch nichts anfangen - da wird sich dann eher gegenseitig umgerempelt oder Spielzeug weggenommen.
Meine ersten drei Kinder waren in einer KITa von 0 bis 6 Jahren. Der große Sohn (K1) war komplett in so einer KiTa (6 Jahre lang), K2 bis 4 1/2 Jahre und K3 bis 2 Jahren. Danach sind wir umgezogen. Deswegen habe ich auch Erfahrungen mit anderen KiTas.
Es gibt natürlich Vor- und Nachteile bei so einem Konzept. Bei uns war es so, dass nur 15 Kinder in einer Gruppe waren, aber durch viele kleine Kinder gab es 3 Vollzeiterzieher pro Gruppe.
In der andere KiTa von K2 waren es 25 Kinder in einer Gruppe und immer nur zwei Erzieher, dadurch war es in der reinen Ü3 Gruppe viel lauter.
Positiv:
- Kinder haben mit Kindern anderes Altersstufen zu tun, und können z.B. von älteren Lernen, aber lernen auch mit kleineren Kindern umzugehen
- kleinere Gruppe (zumindest bei den Älteren, bei den Jüngeren wäre eine reine U3 Gruppe kleiner)
- auf die Kinder wird meistens individueller eingegangen, wie z.B. Mittagsschlaf, Essen (Brei für die Kleinen)
- kein Wechsel der Gruppe ab einem bestimmten Alter nötig
Negativ:
- weniger Spielpartner im gleichen Alter, im Vorschuljahr gibt es keine älteren Kinder mehr
Es hängt auch alles vom Kind ab. Bei ängstlichen U3-Kindern, die viel Zuwendung brauchen kann eine altersübergreifende KiTa sehr stressig sein. Habe es bei einem Mädchen mitbekommen, die leider damit überfordert war. Es gibt aber Kinder die blühen in so einem Konzept total auf und profitieren von Kindern in einem anderen Alter. Als K1 2 Jahre alt war, hat sich ein Vorschulmädchen liebevoll um ihn gekümmert.
Bei meinen Kindern war es relativ egal. Sie sind in beiden Arten von KiTas glücklich geworden. Viel hängt auch eher am Konzept und der Umsetzung. Bei uns ist die altersübergreifende KiTa so gut auf K1 und sein naturwissenschaftliches Interesse eingegangen, dass er da viel Förderung hatte
Freunde von uns fanden jedoch die Nachteile gravierender, da ihr Kind keinen richtigen Spielpartner hatte. Das Kind im gleichen Alter in der gleichen Gruppe hat einfach nicht zu ihm gepasst. Zusätzlich war es bei unserer KiTa so, dass kaum ältere Kinder neu aufgenommen wurden und durch Umzug die älteren Kinder weniger wurden, dh. es gab tendenziell mehr Zweijährige als Sechsjährige.
Meine beiden Töchter waren in einer Kita von 2-6. Die Kleine kam mit knapp 2 in die Kita, die Große mit 2,5.
Ich finde, dass es viele Vorteile gibt, da alle Altersstufen vertreten sind, Material für jedes Alter vorhanden, und Kleine und Große voneinander profitieren können.
Der Nachteil ist, dass weniger Kinder im gleichen Alter in einer Gruppe sind. Meine Kinde hatten allerdings auch grundsätzlich bei den Älteren/Jüngeren Freunde.
Vg Isa
Hallo,
ich bin ganz klar für altershomogene Gruppen. Die Förderung klappt viel besser, da die Erzeiherin altersentsprechende Dinge viel intensiver anbieten kann. Die Kinder haben eine Menge Freunde im gleichen Alter und kennen sich in ihrer Altersgruppe aus - wenn sie in die Schule kommen, sind sie dadurch weniger geschockt, denn im altersgemischten Kindergarten sind im letzten Jahr ja nur noch Kleine. Viele kommen dann nicht klar mit dem viel größeren Bruch. Ich sehe es bei mehreren Kindern von Bekannten, die in gemischten Gruppen sind: am Anfang ist es für die Kleinen voll stressig mit den vielen Großen. Dann langweilen sie die vielen Kleinen, bzw. es gibt voll die Hierarchien. Wenn sie die Ältesten sind, sagen sie so Sachen wie "jetzt bin endlich ich der Chef"(möchte nicht wissen, was da vorher unterschwellig abgeht). Und das schlimmste: es ist echt traurig, dass diese Kinder kaum richtige Freunde haben. Wenn in der Gruppe nur 2-3 gleichaltrige sind, dann muss man schon Glück haben, dass es passt. Wenn ich die Kinder mal abhole, habe ich auch immer das Gefühl, die Kinder sind vereinzelt und langweilen sich und die Erzieher kommen einfach nicht hinterher, weil die Anforderungen so grundverschieden sind - es ist einfach chaotisch, kaum wirklich gemeinsame Aktivitäten und in diesen Kindergärten wird häufig auch nicht die Kita verlassen. Während in unserer Kita ständig Ausflüge und coole Action anstehen, hocken sie dort meist einfach alle in der Kita und jeder beschäftigt sich halt mit irgendwas. Die Großen können sich dann auch nicht wirklich austoben, weil immer die Kleinen dazwischen stolpern, es gibt meist keine richtigen Sport und Musikstunden - ist ja auch klar, kann ja nicht funktionieren.
Das sind meine grundsätzlichen Beobachtungen mehrerer Kindergärten. Natürlich gibt es immer auch einfach bessere oder schlechtere Kindergärten und Erzieher. Dann müsste man es im Einzelfall entscheiden.
Bei uns gibt es nur solche Kitas. Mein Sohn ist erst mit 2 in die Kita gekommen, das war wirklich super. Zum einen hat er total viel von den Großen gelernt und die haben sich auch immer super um die Kleinen gekümmert. Zum anderen lernen die Großen auch auf kleinere Rücksicht zu nehmen. Wir sind damit sehr zufrieden.
Unsere Kita nimmt Kinder erst ab 2. Ich weiß, dass die andere Kita im Ort, die auch jüngere Kinder nimmt, für die ganze kleinen noch einen extra Rückzugsbereich hat. Da würde ich, je nachdem wie alt deine Tochter dann ist, drauf achten.
Ach so, weil ich grad den Beitrag über mir lese:
solche Nachteile gibt es bei uns nicht. Es gibt ein gruppenübergreifendes Turnangebot, das nach Altersgruppen getrennt ist, und für die Vorschulkinder auch immer nochmal extra Programm. Auf dem Außengelände sind ja auch meist die anderen Gruppen, sodass mehr Kinder im gleichen Alter zusammen kommen.
Da sollte man dann vielleicht drauf achten, dass sowas angeboten wird, sonst ist es für die größeren irgendwann tatsächlich blöd.
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte :)