Hallo ihr Lieben,
normal schreibe ich nie in Foren aber ich denke der Austausch wird mir gut tun.
Seit Mittwoch letzter Woche geht mein Sohn (3 Jahre alt) in den Kindergarten.
Irgendwie überfordert mich die Situation ein wenig. Durch die vielen Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hatte er leider nicht wirklich die Möglichkeit das Spielen mit anderen Kindern zu lernen. Nun hat er im Kindergarten große Schwierigkeiten mit den Kindern in Kontakt zu treten. Er hat Angst vor ihnen und möchte immer nur mit mir oder den Erzieherinnen spielen. Sobald ein Kind in seine Nähe kommt, beginnt er zu weinen und rennt in meine Arme.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Leider wird die Eingewöhnung auch diese Woche ausgesetzt weil die komplette Kita in Quarantäne ist. Das macht es ja nochmal schwieriger, oder?
Ich bin einfach so ratlos und würde ihm gerne helfen aber ich weiß nicht wie.
Habt ihr Tipps oder so? Bitte verurteilt mich nicht. Ich hätte ihm so gerne die Möglichkeit gegeben früher schon mit Kindern zu spielen aber es ging leider nicht.
Kita Eingewöhnung
Also erstmal: Kinder müssen das spielen mit anderen nicht lernen! Das ist eine natürliche Fähigkeit, die jedes (gesunde) Kind besitzt und die den Lernprozess und damit das Überleben sichert.
Kinder spielen also automatisch irgendwann miteinander, das kommt von ganz alleine.
Dann seid ihr gerade mal 3 Tage dort. Betrachte das Ganze mal aus seiner Perspektive:
- neue Räumlichkeiten (unbekanntes Gebiet)
- neue und vor allem viele (!) Gesichter
- ein zeitweise immenser Lautstärkepegel
- mehrere Leute wollen etwas von ihm (mal eine Betreuerin, mal ein Kind)
- es gibt neue Regeln und Abläufe, die er erst mal erkennen, verstehen und sich merken muss. Das ist seeeehr anstrengend für ein kleines Kind!
Mein Vorschlag: setz dich ruhig mit rein. Animiere ihn nicht zum spielen mit anderen, sondern lass ihm sein eigenes Tempo. Biete ihm IMMER den sicheren Hafen, wenn er ihn aufsucht. Dadurch bekommt er mehr Sicherheit und wird mutiger. Ich würde nicht aktiv mit ihm spielen, sondern er kann sich neben dich setzen und dort spielen, aber ich würde nicht spielerisch interagieren. Eher kommentieren und zuschauen. Da sein, aber nicht mitmachen.
Ja, die eine Woche wird euch höchstwahrscheinlich wieder auf Stand 0 bringen. Aber ihr habt ja keinen Zeitdruck. Also lass es ganz entspannt angehen, das überträgt sich auch auf dein Kind.
Ich wünsche euch weiterhin eine schöne Eingewöhnung.
Aber er war doch erst 3 Tage im Kindergarten und dann ja wahrscheinlich auch immer nur 1-2h oder habe ich da was falsch verstanden?
Ich glaube du erwartest da etwas zu viel von ihm, wenn er wirklich noch nie Kontakt zu anderen Kindern hatte. Und die Woche jetzt wird es definitiv nicht einfacher machen, aber so ist das nun mal.
Wieviel Zeit hattest du für die Eingewöhnung eingeplant? Steht ihr da irgendwie unter Zeitdruck? Wenn ja, würde ich das gleich schon mal ändern, damit ihr entspannter an die Sache rangehen könnt.
Ist es denn ok für dich, dass er in den Kindergarten geht oder hast du ein schlechtes Gewissen? Oder hast du vielleicht ein schlechtes Gefühl was die größeren Kinder anbelangt? Die innere Einstellung überträgt sich oft auf die Kinder und macht es ihnen dann noch schwieriger.
Ja ich verlange wahrscheinlich wirklich zu viel. Für mich ist es in Ordnung, dass er in den Kindergarten geht und ich freue mich für ihn und diesen neuen Lebensabschnitt. Auch haben wir keinerlei Zeitdruck mit der Eingewöhnung. Er freut sich auch morgens wenn es zur Kita geht. Aber sobald wir dann dort sind bekommt er Angst.
Ich dachte einfach, es wäre leichter irgendwie. Dass er es einfacher hätte mit den anderen Kindern weil er zu Erwachsenen auch Recht schnell Vertrauen fasst.
Wir waren immer 3h im Kindergarten.