Begrenzung vs. Keine Begrenzung der mediennutzung

Hallo,

Ja unser 4,5 jähriger Sohn hat ein tablet. Ich hatte einen schweren Bandscheibenvorfall und ein kleines Babys zu versorgen, seitdem hat er eins.

Nun haben wir täglich Diskussionen über die Nutzung von diesem. Es artet hier teilweise aus und ich suche nach Lösungen.

Eine Freundin sagte mir, ihre Kinder dürften so lange und so oft sie wollten, seitdem wäre es maximal eine Stunde täglich - oft auch gar nicht.

Was haltet ihr davon? Wie sind eure Regeln, was tablet und Fernseh?

Ps. Bitte keine Diskussionen darüber schreiben ob tablet in dem Alter schon sein muss, das soll jeder machen wie er will, hilft jetzt aber nicht. Vielen Dank

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Bei mir hätte das Tablet einen PIN den nur die Eltern kennen. Und die Tablet-Zeit wird ganz klar zeitlich begrenzt. Und wenn es dann zu Diskussionen kommt schalte ich das Tablet aus und ertrage 2 min Wutanfall. Und wenn sich das täglich wiederholt dann muss wohl eine längere Pause eingelegt werden und es gibt gar nichts mehr.

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Es gibt Studien dazu. Und ich weiß nicht, wie man darauf kommt solche Entscheidungen einem Kind zu überlassen, welches dazu gar nicht fähig ist.

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Wie meinst du nicht fähig? Im Sinne von Überforderung? Oder weil es dem Kind in dem Alter noch nicht möglich ist nach seinen Bedürfnissen zu handeln?

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Genau, ein Kind kann das noch nicht einschätzen.

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Die Lösung ist doch ganz einfach.
Stichwort: Bildschirmzeit 👍.
Kann man entweder einstellen oder ne Eltern-App runterladen, mit dem Tablett verbinden, Bildschirmzeit festlegen und dann ist halt Schluss, wenn das Ding ausgeht.

Machen wir mit unserem Storio auch. Oder mit dem iPhone unseres fast 13-jährigen 😅 oder mit der Nintendo Switch.
Gibt gar keine Diskussion. A) weil Mediennutzung ja erlaubt wird und b) wenn das Ding ausgeht, muss man bis morgen warten.

Einem so kleinen Kind würde ich das nie selbst entscheiden lassen.

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Ich halte eigentlich viel davon, den Kindern nicht diese Art von Grenzen vorzugeben, egal ob beim Essen/Naschen oder bei der Auswahl der Aktivitäten. Nur so können sie lernen, nach ihren tatsächlichen Bedürfnissen zu gehen und nicht aufgrund von durch die Eltern erschaffener Knappheit alles zu nehmen, was sie kriegen können. In meiner Kindheit wurde der TV-Konsum stark reglementiert und ich habe einen sehr ungesunden Umgang damit. Das gleiche gilt für Schokolade.

Gleichzeitig sind eben bestimmte Produkte wie Fernsehserien, Spiel-Apps, Chips und Süßigkeiten extra so konzipiert worden, dass man die eigenen Grenzen überschreitet und sich ganz schwer begrenzen kann. Was ist dann am Ende stärker, die Instinkte des Kindes oder die Manipulation der Hersteller?

Ich weiß, dass es viele Kinder gibt, die das trotzdem erstaunlich gut können. Allerdings funktioniert es nur, wenn die Eltern mit ehrlicher Gelassenheit an die Sache ran gehen (was mir schwer fallen würde). Ich drücke mich also lieber davor und lasse meinen 3-Jährigen bisher nicht fernsehen oder Tablet nutzen - außer für Hörbücher und das begrenze ich nicht (was gut klappt). Abgepackte Süßigkeiten gibt's hier auch nicht und wenn es mal bei uns oder woanders Kuchen gibt, schafft der Kleine es tatsächlich aufzuhören, wenn er satt ist.

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In dem Alter hätte mein Kind ganz sicher keine Tablet,dies wäre ganz schnell weg

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Danach hat aber tatsächlich niemand gefragt. Trotzdem danke

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Darf dein Kind denn Fernsehen?

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Um das zu tun muss das Kind dafür geeignet sein.
MEIN Kind kann es nicht, sie würde schauen bis sie davor zusammen klappt 🤣 Obwohl ich das immer wieder mal versuche zu üben, ich fände es super wenn sie das selbst gut einschätzen könnte. Aber sie motzt auch nicht wenn sie ausschalten soll.
Die Kinder von meiner Freundin haben null Interesse an Medien, sie dürfen wann und wieviel sie wollen, sie sagt sie wäre froh wenn sie mal 30 minuten davor sitzen würden und ihr ein wenig pause gönnen würden 🤣
Eine andere Mutter muss immer Wutanfälle ertragen wenn sie das Tab aus macht und noch eine andere hat ein Kind was tatsächlich selbst ausschaltet 🤷‍♀️
Wie bei fast jedem Thema, Kinder sind verschieden. Deiner hört sich nicht so an als könnte er das Tab selbst ausmachen, wie mein Kind möchte er am liebsten immer schauen 😅 daher rate ich dazu vorher die Zeit anzusagen. Wir machen es z.b so das Alexsa eine Erinnerung bekommt, sie sagt dann z.b nach 20 Minuten "Tablet ausschalten" und ich kontrolliere es dann nach 30 Minuten...so üben wir halt das selbstständige ausschalten. Vielleicht eine Idee für euch?

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Hallo
Wir haben auch keine Begrenzungen. Es gibt hier dafür schlichtweg keinen Bedarf. Alltag, Hobbys, Spielverhalten,… sorgen ganz natürlich dafür, dass es gar nicht zu „zu viel“ werden kann. Das liegt aber auch an den Persönlichkeiten der Kinder. Wir sehen das nicht so dogmatisch. Eine künstliche Regulierung wenn schon natürlich ein sehr gutes Gefühl dafür vorhanden ist, ist für uns nicht sinnvoll. Das kann durchaus so klappen. Wir haben bereits ein erwachsenen Kind, das kein Problem mit Medienkompetenz hat.
Mir ist aber klar dass andere, so wie bei euch ja, mehr Unterstützung benötigten. Du schreibst es gab das Tablet weil du krank warst und ein kleines Baby hattest. Keine einfache Situation. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, aber es scheint sich daraus ein Muster entwickelt zu haben (Stress, bedarf nach Ruhe,… = Tablet an das Kind). Da seid ihr jetzt als Eltern gefragt das wieder in andere Bahnen zu leiten.
Seid ihr „gute“ Vorbilder? Habt ihr Hobbys, Interessen,…?

LG

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Da hast du recht und es ziemlich gut getroffen. Wenn er merkt, dass wir gerade keine Zeit haben mit ihm zu spielen ( und wir spielen viel mit ihm) fragt er sofort danach, quasi immer wenn „Leerlauf“ entsteht… wenn ich es dann verneine und ihm andere Vorschläge mache, was er gerade ( alleine) machen könnte, wird er bockig…

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Darf ich dich fragen, wie ihr das angefangen habt? Gab es Medien quasi von Anfang an, oder ab einem bestimmten Alter? Und in welcher Form?

Ich mache mir vor allem Gedanken, dass mein 3-Jähriger, wenn wir ihn an Bildschirmmedien heranlassen, aufhört sich kreativ alleine zu beschäftigen. Momentan kann er sich an guten Tagen auch mal mehrmals eine Stunde irgendwelche Spiele ausdenken und vor sich hin werkeln. Das macht er aber eben nur, wenn Leerlauf ist. Machen Medien das nicht kaputt?

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Hallo.

Unsere Tochter ist 5 Jahre alt. Und ja in dem Alter würde ich die Zeit begrenzen. Insbesondere weil die Kinder in dem Alter die Zeitspanne noch nicht abschätzen können und sich da auch wenig selbst regulieren können. Die meisten Spiele animieren ja zum immer weiter machen. Außerdem ist es auch wichtig daß das Kind lernt sich auch anderweitig zu beschäftigen und nicht das Tablet als Lösung für Langweile kennenlernt.

Ich würde schlicht das Tablet mit einer Kindersicherung versehen, so dass es nach einer Stunde Nutzung leider gesperrt ist und erst morgen wieder an geht. Da hilft alles diskutieren nichts. Und davon dann natürlich auch keine Ausnahme machen. Es geht nicht und fertig.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich glaube man muss da unterscheiden zwischen Kindern, die einfach wenig Interesse an Fernsehen, Tablet & Co haben und welchen, die davon total fasziniert sind.

Unsere gehört zu letzterer Sorte. Daher gibts das Tablet 30 Minuten am Tag mit eingerichteten Bildschirmzeit und erst nach dem Frühstück - sonst steht sie auf und will direkt dran. So soll sie sich ihre 30 Minuten einteilen über den Tag wie sie mag und das klappt sehr gut auch ohne Wutanfälle etc.

Abends genau so: sie darf nach dem Abendessen 30 Minuten KIKA gucken. Wir sagen ihr beim Anschalten nach welcher Sendung ausgemacht wird (man ist ja nicht jeden Tag zur exakt gleichen Zeit mit Essen fertig).

Ich habe schon mal hier von sowas wie „Mediengutscheinen“ hier gelesen: da kriegt das Kind „Gutscheine“ für zb eine Woche jeweils 30 Minuten Medien und darf die dann einsetzen wie es mag. Also es kann theoretisch bspw 5 Stunden am Stück gucken oder sich die 10 Gutscheine über die Woche verteilt einlösen. Das wäre ja so ein Mittelding… bei uns würde das wohl nicht funktionieren, aber vielleicht als Anregung?

LG