Hallo zusammen,
Mein Sohn ist 2 Jahre alt.
Ich habe ein sehr schüchternes und sensibles Kind, er fängt bei allem sofort an zu weinen.
Gestern haben wir uns die Kita zusammen angeschaut, wo er ab dem Sommer hingehen wird und er hat die ganze Zeit geweint.
Es ist überhaupt nichts passiert, er war auf meinem Arm und hat trotzdem die ganze Kita zusammen geschrien.
Ich habe total Angst, dass wir nun einen schlechten Eindruck hinterlassen haben. Eine Erzieherin meinte " Na das wird ja eine tolle Eingewöhnung" 😩.
Nächste Woche müssen wir nochmal hin zum Vertrag unterschreiben und ich bin schon am überlegen meinen Sohn bei der Oma zu lassen, bevor es wieder im Geschrei endet.
Ich habe so Angst vor der Eingewöhnung, das ist doch alles zum scheitern verurteilt, aber ich muss nunmal wieder arbeiten und es führt kein Weg daran vorbei.
Ich hoffe die Kita überlegt es sich nicht anders nach unserem Besuch 🙈
Aber irgendwie fühle ich mich grade richtig schlecht, besonders nach dem Kommentar der Erzieherin 😔 mir bricht es ja auch der Herz wenn ich sehe, wenn mein Sohn grundlos so weint und leidet.
Habt ihr auch ein sensibles Kind, wurde das irgendwann von alleine besser?
Wie lief eure Eingewöhnung ab und wielange hat es gedauert?
Sobald er andere Menschen sieht, bzw wir einen fremden Ort betreten, fängt er an zu weinen zb. Wohnungen von Freunden, Arztpraxen oder jetzt eben die Kita, die wir aber schon 100x von außen zusammen angeschaut haben und darüber gesprochen haben.
Kann man da irgendwas tun um den kleinen Mann zu unterstützen?
Hört das irgendwann von alleine auf?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße
Sohn schreit alles zusammen
Ich habe damals mit meiner Zweijährigen sehr sensiblen Tochter verschiedene Kindergärten angeschaut.
Aus einem Kindergarten ist sie mehr oder weniger direkt wieder rausgerannt.
Ihr war es zu wild und zu laut.
Diesen Eindruck hatte ich persönlich auch von der Kita.
Wir haben dann genau in dieser Kita einen Platz angeboten bekommen.
Mir war aber schon fast klar, dass das wahrscheinlich nichts wird.
Mit mehr Glück als Verstand haben wir dann einen Platz in einer Elterninitiative mit nur 2 Gruppen a 18 Kindern bekommen.
Es sind auch insgesamt 7-8 ErzieherInnen vor Ort, die schon seit Jahren dort arbeiten.
Es ist dort so schön ruhig und familiär.
Meine sonst sehr schüchterne Tochter ist quasi ohne Eingewöhnung direkt dort geblieben.
Wäre denn eine Tagesmutter eine Möglichkeit oder war er vorher schon da?
Falls es keine andere Option gibt, würde ich einfach ganz viel Zeit für die Eingewöhnung einplanen.
Achso, wir durften unsere Kita schon vor der Eingewöhnung 1 pro Woche besuchen und einfach eine halbe Stunde da sein.
Die Äusserung der Erzieherin ist nicht sehr professionell! Leider sind viele Erzieher total überfordert und nicht sehr gut geschult! Auch wissen Sie, dass im Moment viele Kita Plätze ausgebucht sind und viele Mütter auch durch Corona einen Platz benötigen, deswegen gibt sich der Kita-Platz auch keine Mühe mehr und nimmt kein Blatt vor dem Mund! Leide geht es nur noch ums Geld! 🙄
Sie hätte dich bestärken sollen und dein Kind zum Lachen bringen sollen, statt so etwas zu äussern!
Überlege dir gut, ob du deinen kleinen Mann dorthin bringen möchtest.
Ich möchte kurz in die Bresche springen für die Erzieher! Selbstverständlich sind Erzieher "gut geschult"! Sie durchlaufen eine gute Ausbildung und müssen Selbstverständlich eine Facharbeit schreiben, sowie eine mündliche und schriftliche Prüfung absolvieren! Und Nein, sie benehmen sich eben nicht alle wie die sprichwörtliche Axt im Walde, weil sie es aufgrund hoher Nachfrage können. Und was heißt, es geht leider nur ums Geld?? Mir ist nicht bekannt, dass Erzieher pro Kind entlohnt werden...
Ja, ich gebe zu, die Erzieherin war in dem Moment wenig empathisch, dass ist natürlich nicht schön und macht erstmal Angst.
Es herrschen momentan chaotische Situationen in den Kitas, Personal am Rande der Belastungsgrenze, Krankheitsfälle noch und nöcher. Notöffnungszeiten etc. man soll immer Verständnis für Eltern und Kinder haben... IMMER lächeln und freundlich sein, aber komischerweise wird das nicht ebenbürtig entgegen gebracht.
Es gibt immer zwei Seiten der Medaille.
Da muss ich auch mal einspringen. Bei uns dauert die Ausbildung zum Erzieher/in 5 Jahre. Also wenn man das "nicht gut geschult" nennt, weiß ich auch nicht mehr 🤷🏻♀️ Bevor man schreibt, einfach mal kurz nachdenken 😉
Was ist denn das bitte für eine unprofessionelle Aussage von der Erzieherin.
Ich denke auch dein Sohn würde bei einer Tagesmutter oder Elterninitiative besser aufgehoben. Aufjedenfall sollten es kleine Gruppen mit immer den gleichen Bezugspersonen sein.
Dein Sohn scheint wirklich sehr sensibel zu sein. Das ist einfach eine Eigenschaft von ihm, die auch nicht einfach so weggeht. Es wird irgendwann zwar anders und leichter, aber er wird immer etwas mehr ihrer und Sicherheit brauchen als andere.
Liebe Grüße und alles gute. Ich hab übrigens auch 3 sehr sensible Mäuse.
Glaub mir, dein Kind ist nicht der erste Brüllwürfel, der eingewöhnt wird. Ich finde die Aussage der Erzieherin auch nicht weiter schlimm, mir war ja auch damals schon im Vorfeld klar, das es etwas "haarig" werden könnte. Mir hat damals eine Erzieherin gesagt, das sie mein Kind in 9 Tagen eingewöhnt hat und sie bisher jedes Kind geknackt hat. ich wollte echt erst mit ihr wetten, habe mich aber zurückgehalten....schade, ich hätte haushoch gewonnen.
Also ja, wir haben damals nach 9 Wochen abgebrochen, alle Erzieher haben sich die Zähne an ihr ausgebissen, keiner hat sie geknackt. War für mich sehr enttäuschend, das ausgebildete Erzieher das nicht auf die Kette bekamen....denn eigentlich war es nicht schwer mein Kind von sich zu überzeugen, man musste sie einfach nur in Ruhe lassen.
Ein halbes Jahr später, kurz vor ihrem 3. Geburtstag, setzte man in einem Karussel ein weiteres Kind zu meiner Tochter und sie fing nicht an zu brüllen. Das war für mich der Zeitpunkt zum Neustart, andere Kita und mein Mann hat dann die Eingewöhnung gemacht. War auch kein Spaziergang, aber es hat geklappt.
Meine Tochter ist aber weder schüchtern, noch sensibel. Sie wollte einfach nur nicht, das man ihr auf die Pelle rückte, vieles lief Non-verbal udn wer das drauf hatte, der war ihr "bester Freund". Sie war schlichtweg vorher noch nicht bereit für die Kita, für solche Gruppengrößen. Und ja, es lagen Welten zwischen den Erziehern beider Einrichtungen. In der neuen Kita hat man gleich erkannt, das sie wohl lieber erst beobachten möchte und hat sie auch gelassen, während man in der ersten "wie besoffen" auf das Kind eingeredet hat.
Ja, sie hat meine beruflichen Pläne komplett durchgewirbelt, finanziell mussten wir den Gürtel verdammt eng schnallen. Aber ich bin so froh, das ich auf mein Bauchgefühl gehört und abgebrochen habe. Was man mir und dem Kind in der ersten Kita angedichtet hatte, Hammer...ich könnte mich nicht lösen (Bullshit, niemand hat sich mehr auf die Kita gefreut als ich!) und das mein Kind bestimmt "selektiven Mutismus" hat (die Kinderärztin hat sich schlappgelacht), ja genau...deswegen textete sie auch "netten Menschen" ein Schnitzel an die Backe.
Sie ist bis heute keine Rampensau, steht nicht gerne im Mittelpunkt, ist mit sich und ihrer kleinen Welt allerdings sehr zufrieden. Beim Krippenspiel in der Kita hat sie als Schulanfänger vor der versammelten Mannschaft angstfrei ihren Text aufgesagt, voller Stolz ist sie am Einschulungstag vorweg gegangen und war ohne sich umzudrehen mit ihrer Klasse verschwunden. Jetzt ist sie 9, sie hat viele Freunde, treibt Sport (Mannschaftssport ist bis heute nichts für sie) und ist in der Feuerwehr. Ja, sie ist ein Gewohnheitstier, keine Frage.
Dir kann ich nur raten, geh selbstbewußt an die Sache ran, die Erzieher sollen ihren Job machen und nicht das Rad neu erfinden. Du brauchst das Selbstbewußtsein um dein Kind unterstützen zu können, denn es braucht schlichtweg Menschen um sich, die es akzeptieren, wie es ist. Ich selber war wie dein Sohn und wie meine Tochter, auch ich bin meinen Weg gegangen, aber Leute die mich unbedingt von etwas überzeugen wollen und auf mich einreden, die sind mir bis heute mehr als suspekt. Völlig kontraproduktiv waren in meiner Kindheit Sätze wie: "Trau dich doch.", "Frag doch mal die anderen Kinder ob du mitspielen darfst.", "Wir sind doch jetzt nicht hier damit du zuschauen kannst, du sollst mitmachen, das macht doch Spaß.".
Unabhängig von allen anderen Thematiken im Thread:
Die Mutter ( oder jede andere Bezugsperson, die die Eingewöhnung begleitet) fungiert (normalerweise intuitiv, bei dir hat‘s nicht sollen sein) als „Übersetzer“ zwischen päd. Fachkraft und Kind. Sie sind sich ja vollkommen fremd. Dein Job wäre also ganz klar gewesen, darüber aufzuklären, dass deine Tochter Raum und Ruhe statt Ansprache braucht.
Und zum selektiven Mutismus. Ja, der heißt nicht umsonst so. Er ist selektiv und kann sich somit im Kindergarten bemerkbar machen und an anderer Stelle neunmal nicht. Logisch.
Bei uns war’s in dem Alter auch so: kaum haben wir eine fremden Raum betreten wurde gebrüllt. Fremde Menschen waren auch ein Problem. Die Eingewöhnung mit zwei Jahren war ein Desaster, mit drei Jahren ging’s immer noch nicht. Mein Kind hätte ein Loslösungsproblem, wir hätten ein Bindungsproblem usw. Schließlich wurde er mit 4 endlich in den Kindergarten eingewöhnt, auch das war ein Drama - aber weder wir noch die Einrichtung hat nachgegeben. Seither ist ein halbes Jahr vergangen und mittlerweile gehts - aber für ein sensibles Kind sind 20 andere Kinder einfach zu viel…
ist er bei oma auch so oder nur bei dir? dann würde ich oma die Eingewöhnung machen lassen. dein Kind spürt welche Angst du hast und nutzt sie aus
Uhhh... Erziehungstipps anno 1950.
Also ein zweijähriges Kind, nutzt NICHT die Angst der Eltern aus. Was für eine krude Aussage!
Dazu ist es kognitiv nicht in der Lage, denn solche berechnenden Gedanken haben nur Erwachsene!
Danke!!