Meine Tochter beißt, kratzt, schlägt und tritt mich

Hallo liebe Community,

wenn meine dreijährige Tochter ihren Willen nicht bekommt, kratzt, beißt, tritt und schlägt sie mich, alternativ werden auch Sachen nach mir geschmissen oder Schränke ausgeräumt und mutwillig Dinge zerstört.

Wie reagiere ich pädagogisch korrekt, wenn ernste Gespräche bisher nicht gefruchtet haben?

Bin für jeden Ratschlag dankbar :-(

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Hallo 🤗
Ernste Gespräche mit einer 3 jährigen. Ich musste etwas schmunzeln, aber ich weiß natürlich, was du meinst.
Die Impulskontrolle ist für Kinder um den 6. Geburtstag möglich und das sich-in-andere-hinein-versetzen, einen Perspektivenwechsel einnehmen zwischen 4 und 5 Jahren. Das sind die Fakten.
Ich habe selber einen Sohn, er ist 4,5 Jahre und ich sitze mit dir in einem Boot.
Natürlich sollst du es nicht tolerieren und über dich ergehen lassen. Gefühle benennen, „ du bist richtig wütend!“ oder „ stop ich mag es gar nicht wenn du mich haust! Hör sofort auf! Ich sehe du bist mit xy nicht einverstanden. Bitte sprich mit mir über …“ bei einer Dreijährigen auch noch schwierig ehrlich gesagt
Positive und negative Gefühle kennen zu lernen und zu steuern dauert eine ganze Kindheit lang.
Aggression und Wut sind wichtige Emotionen, die uns weiterbringen im Leben. Sonst könnten wir uns beruflich nicht durchbeißen, keine Ziele erreichen.
Ihre Wut richtet sich NICHT gegen andere, sondern sie tut das für sich selber, weil sie es verbal nicht äußern kann.
Es ist hart, ich spüre es auch oftmals,
Viel Geduld und Erfolg wünsche ich dir!

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Liebe TE,

für Wutanfälle könntest du deiner Tochter einen Sitzsack besorgen, wo man dann vor lauter Wut reinboxen oder reintreten kann.Schränke würde ich abschließen. Beißen finde ich ist ein absolutes NoGo, da würde ich ihr eine Alternative anbieten wie einen Beißring. Sag ihr das sie darein beißen darf und nicht dich.

Ich kann dich sehr gut verstehen, es ist frustierend. Mein jüngster Sohn war als Kleinkind auch häufig sehr wütend mit Hauen
Rannte schon mal mit dem Kopf an Wand, wenn er seinen Willen nicht bekommen hatte. Da blieb nur noch eins, wettergerecht anziehen, wütendes Kind auf die Terrasse stellen. Der ist tatsächlich schreiend durch den Wald gerannt. Wir haben ein Waldgrundstück, dass eingezäunt ist und Kind nicht abhauen konnte. So konnte unserer Sohn (der allerdings auch ein Handicap hat namens Autismus) seine Wut rausschreien. Wenn mir das zu bunt wurde, habe ich nur gesagt geh bitte raus. Das half tatsächlich.

Nein man muss sich nicht alles gefallen lassen, aber dann dem Kind eine Alternative anbieten.

LG Hinzwife

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Bei uns hilft es am besten wenn wir ihn Kompromisse anbieten.
Bsp. Er will das Spielzeug das die Schwester gerade hat, ich erkläre ihm dass er ihr dafür was anderes anbieten könnte zum Tauschen.

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Mit "ernsten Gesprächen" meine ich, dass ich ihr verbal deutlich mache, dass ich weder gebissen, gekratzt, getreten oder geschlagen werden möchte und ich finde, eine dreijährige sollte verstehen, dass man das nicht macht.

Auf "Tauschhandel" lässt sie sich nicht ein, wenn sie z.B. einen bestimmten Ball möchte und ich ihr stattdessen einen Reifen anbiete, wird sie erst recht wütend und würde mir den Reifen höchstens vor die Füße schleudern.

Im Kindergarten ist sie übrigens nicht aggressiv - jedenfalls ist mir nichts dergleichen zu Ohren gekommen.

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Also zum einen ist es wichtig nicht nur in freundlichen Tönen zu sprechen. Auch laut Elternkurs ist es wichtig, dass Kinder über die Stimmlage hören, dass sie „Mist“ gebaut haben.

Ich hör mich dann immer wie ein Kommandant der Bundeswehr an. Abgehakte Sätze in einem bestimmten Ton.

Zum anderen Konsequenzen: z.B. wenn sie sich so aufführt, weil sie nicht noch eine PawPatrol-Folge anschauen darf, ist das für so und so viel Tage gestrichen. Komplett…

Mittlerweile muss ich nur noch runter zählen, damit sowas nicht vorkommt…