Eingewöhnung wenn es keinen Plan gibt

Ich wohne momentan in Austalien und leider gibt es überhaupt keine bestimmte Eingewöhnungzeit hier, was mich total shockiert hat. Mein Sohn, der 12 Monaten alt ist, muss zum Daycare gehen, da meine Elternzeit in den nächsten Monaten vorbei ist. Er ist wirklich ein Koalababy und wegen seiner Persönlichkeit möchte ich unsere eigene Eingewöhnungszeit machen, was die Erzieher komisch finden aber trotzdem noch erlauben.

Er geht aber nur 2 Tage – Dienstags und Freitags, also ich bin mir nicht sicher wie wir das alles machen sollten. Freitag ist der 4. Tag, wenn wir die erste Trennung versuchen werden. Sollte ich erst 15-30 Minuten im Zimmer bleiben während er mit einem Erzieher spielt und mich dann verabschieden?

Wenn sie ihn in 5-10 Minuten nicht trösten lassen oder ablenken kann, sollten wir dann gleich nach Hause gehen und eine weitere Trennung erst nach 3 weiteren Tagen versuchen?

Ich finde es wirklich schwer, wenn es hier überhaupt keinen Plan von den Erziehern gibt. Es ist hier total normal mit dem Baby/Kind vielleicht eine Stunde bleiben und dann einfach Tschüs, bis später, egal wie das Kind reagiert, was für uns überhaupt nicht richtig wäre.

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Hi,
ich würde, falls die 1. Trennung nicht klappt, dort noch verbleiben. Damit er merkt, das es ein toller Ort ist, mit Kindern, Spielzeug und Spaß.

Er darf spielen gehen, und die Mama arbeiten, so ist das eben. Und es ist toll, das er so viele neue Spielkameraden hat, und sie singen gemeinsam, spielen.........alles positive erzählen und es schmackhaft machen.

Kannst Du Dich nicht trennen, evtl. sollte die Eingewöhnung der Papa oder ein Großelternteil machen, falls vorhanden?

Verkopf Dich nicht so sehr. Sei froh, das er einen Kindergartenplatz hat, und das die Erzieherinnen dir entgegenkommen, mit deiner Art der Eingewöhnung.

Mein Kollege hatte seine Tochter in Indien im Kindergarten, und sollte in Deutschland nochmal eine Eingewöhnung nach Berliner Modell machen, nachdem die Tochter dort schon 2 Jahre lang im Kiga war. "Unsere" Erzieher waren so verkopft, und wollten das durchziehen, obwohl die Tochter die Eltern ab Minute 1, hat stehen lassen und fröhlich zu den anderen Kindern ging.

Also, ganz locker bleiben und nicht klammern.

Alles Gute

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in Deutschland gab es früher auch keine Eingewöhnung, jeder der heute über 20 ist, hatte das nicht und es hat auch geklappt.

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Wie schön das früher alles besser war und uns hat's ja auch nicht geschadet...
Früher wurden die Bedürfnisse von Kindern generell oft hintenangestellt, Kinder geschlagen, Kinder wurde gezwungen zu essen was auf den Tisch kam....
Wie unnötig doch Fortschritt ist. Psychische Gesundheit von Kindern? Ist doch egal ... Verwächst sich.

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In Westdeutschland ist aber auch kein Kind mit 12 Monaten in die Krippe gegangen, daher hinkt der Vergleich.
In Ostdeutschland sah das zwar anders aus, aber ich persönlich finde es durchaus angebracht, sich weiter zu entwickeln und die Situation von damals nicht einfach zu übernehmen 😉

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Das wichtigste ist, dass du positiv bist und mit deinem Kind auch positiv sprichst. Wenn es dir nicht gut geht oder du es nicht möchtest überträgt sich das auf dein Kind und dann wird die Eingewöhnung extrem schwer und langwierig.

Ich bin selber Erzieherin und habe viele Jahre mit Krippenkindern gearbeitet.
Wir empfehlen den Eltern immer, wenn sie nach der Trennung kommen ihr Kind zu begrüßen, es evtl. kurz zu trösten falls das nötig ist und dann zu gehen. Das ist für das Kind wichtig, damit es lernt wenn es da ist geht Mama arbeiten und wenn sie zurück kommt holt sie mich ab und wir gehen heim. Am nächsten Tag wird wieder für den gleichen Zeitraum getrennt und erst verlängert, wenn das Kind mit der kurzen Trennung zurecht kommt.
Wobei eine Eingewöhnung an zwei Tagen pro Woche nochmal schwieriger ist als wenn das Kind täglich aber dafür kürzer da ist.
Wir haben immer 6-8 Wochen veranschlagt, bis die Kinder wirklich angekommen waren.

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ich finde 2 Tage in der Woche sehr unglücklich... das macht es schwieriger. Ist das bei Euch üblich?
Also zumindest in der Eingewöhnungszeit sollte es eigentlich täglich sein, wenn es rund laufen soll.... -- mit längeren Abständen wird es schwieriger und da solltest Du dich mit den Erziehern vor Ort absprechen. - eventuell den Papa schicken, wenn er so an Dir hängt wie ein Koala.
Wie Kinder sich in der Eingewöhnung verhalten ist zu 90% ein Spiegeln der Elterneinstellung. Mache Dir das bewusst: in dem Du übervorsichtig bist oder Bedenken hast und Ansprüche stellst, die nicht zu den Erziehern passen, spürt das ein Kind mit seinen Antennen und spiegelt dich...

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Ich würde die Eingewöhnung täglich machen, dafür am Anfang nur kurz. Wenn es keine Regeln gibt, kannst du ja eine eigene Lösung vorschlagen. Sobald dein Kind eingewöhnt ist, wechselt ihr auf die zwei Tage pro Woche.

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Hier in Norwegen gibt es auch keine wochenlange Eingewöhnung wie in Deutschland.
Man bekommt 3 Tage bezahlten Urlaub und so lange geht dann auch die Eingewöhnung.
Am 1. Tag ist man ca 2 Stunden zusammen dort, am 2. und 3. Tag werden die Eltern rausgeschickt, erst etwas kürzer, dann etwas länger. Je nachdem wie's läuft.
Bei meiner Grossen konnte ich an Tag 2 nach ca 15Min gehen, das wars.
Mein Mann hat beim Kleinen die Eingewöhnung gemacht, das ging auch ganz gut. Allerdings hat es bei ihm dann noch ca 6 Wochen lang viele Tränen gegeben, bei ihm hätten wir das damals anders machen sollen jetzt im Nachhinein.
Allerdings geht es hier auch sehr bedürfnisorientiert zu und der Personalschlüssel ist sehr hoch. In einer Gruppe mit 15 1-3 Jährigen sind hier 5 Erzieher in Vollzeit.
Ich finde es gut, das du trotzdem deine eigene Eingewöhnungszeit durchsetzen konntest.
Bekommt er denn eine Bezugserzieherin? Das gibt es hier nämlich und find ich sehr gut. Also das das Kind sich hauptsächlich erst an eine Erzieherin gewöhnt. Auch ist es oft so, dass man die ersten 2 Stunden dann da ist wenn die anderen Kinder draussen sind, so dass das Kind sich an die Innenräume ohne Gewusel erstmal gewöhnen kann.
Ich würde nach 15-20 Min vielleicht das erst Mal gehen, wenn dein Kind "angekommen" ist. Und dann schauen wie's läuft. Aber immer verabschieden, nie rausschleichen.

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Andere Länder, andere Sitten sagt man immer so schön.