Trotzphase?!?

Huhu, ich wollte mal eure Meinung hören.
Mein kleiner 3 J. hat zurzeit soooo eine schlimme Phase! Immer wenn es nicht so läuft wie er es will schmeißt er sich hin und schreit fürchterlich doll, kriegt er seinen Willen hört er sofort auf als wäre nie was gewesen, kriegt er es nicht hört er nicht auf und wird immer lauter.
Die Blicke sind schrecklich!! Einkaufen geht derzeit überhaupt nicht, sofern er was nicht kriegt wird der gesamte Markt zusammen geschrien und auf den Boden gekrochen, ihn interessiert es auch nicht wenn ich einfach weiter gehe 🤷🏻‍♀️ Er ist auch nicht gerade ein Leichtgewicht das man ihn einfach mal unterm Arm nehmen und einfach los gehen kann, man hat ziemlich zutun mit 22kg und dazu wird sich noch schwer gemacht. Manchmal habe ich auch das Gefühl das er das macht, weil er sich auch noch nicht so äußern kann wie und was er will… er ist nämlich sprachlich verzögert und hinterher.. er macht auch Riesen Theater wenn wir mit Freunden unterwegs sind und diese los wollen, weil er wohl nicht will das die los gehen oder halt da mit möchte…
Ansonsten ist er ein liebevoller und freundlicher kleiner Junge und man würde es ihn nicht ansehen.. er ist auch wie gesagt für sein Alter ziemlich groß und schwer, andere denken dazu er ist viel älter und dann kommen erst recht blöde Kommentare 🙄

Meine Frage dazu…. IST DAS NORMAL?!? Ich sehe immer Kinder die sind so lieb… und dann kommt meiner mit einen mega Organ und schreit alles zusammen.. 😅 und alle Aufmerksamkeit ist auf uns gerichtet!
Oder sind wir vielleicht doch nicht alleine?!?
Er ist mein erster Sohn und daher bin ich etwas überfragt ob das alles so normal ist 😂 dazu bin ich schwanger in der 39ssw und es ist nicht gerade einfacher dadurch. 🤷🏻‍♀️😅

1

Ja, das ist normal. Ich bin übrigens die Mutti, die mit dem "ich weiß, wie es Dir geht, ich wünsche Dir weiter gute Nerven!"-Blick vorbei geht.

Lass Dich nicht stressen, und Gib dem Kind vor allem nicht immer nach. Ich weiß, schwierig. Aber gerade in Supermarktsituationen, in denen es ja vermutlich darum geht, dass Du ihm was kaufen sollst: Tu's nicht!

Ansonsten, wenn das Kind aus emotionaler Überforderung im Tunnel ist, begleite es, sei gesprächsbereit und kuschelbereit.

2

und wie verhälst du dich dann? bekommt er was er will, dann ist seine Erziehung gelungen.
Könnte es sein, dass ihn die Reize in so einem Laden einfach total überfordern?
und wenn er entwicklungsverzögert ist, muss er sich doch irgendwie ausdrücken,
Musst du unbedingt mit ihm einkaufen gehen, gibt es keine Alternative, wo verhält er sich sonst so?
Geht er in eine Kita

3

Manchmal kriegt er was er will, um einfach Ruhe rein zu bringen. Das mit den Reizen kann ich mir nicht vorstellen es geht ja gut beim einkaufen, bis wenn er was sieht was er haben möchte und ich dann Nein sage, dann ist vorbei. Wir konnten auch mit ihn unbeschwert einkaufen gehen ohne Theater. Nein ich nehme ihn nicht mit einkaufen um den Stress zu vermeiden, aber manchmal geht es nicht anders, er verhält sich nur so wenn er nicht da kriegt was er will. Draußen zbs wenn er nicht nachhause will oder zu Oma und lieber noch weiter Laufrad oder Roller fahren will denn gibt es Theater. Zurzeit ist es eigentlich nur so schlimm wenn er nicht das kriegt was er gerade möchte. Ja Kita geht er dort ist er auch ein lieber Junge, hatten zwar auch schon paar mal in der umkleide Theater das er nicht rein wollte und sich auch hingeschmissen hat aber sofern er drin war, hat er sich innerhalb Minuten beruhigt.

4

Ausdrücken kann er sich noch nicht gut, das er mir sagen kann was er möchte. Das man sich auf was einigen kann. Wenn ich mit ihm spreche kommt immer ein bockiges Nein. Er wurde letztes Jahr an den Ohren operiert und dieses Jahr im April nochmal dann. Er hat eine Sprachentwicklungsstörung sonst keine Entwicklungsstörung.

5

Ich glaube wenn Kinder tolle Dinge beim Einkaufen sehen, haben sie das Gefühl, diese ganz unbedingt jetzt sofort zu brauchen. Nun hat dein Sohn gelernt, dass du die Wichtigkeit seines Wunsches erst verstehst, wenn er so richtig doll aufdreht. Wenn er nur halbherzig jammert, bekommt er wahrscheinlich nichts.
Um von diesem Muster jetzt wieder wegzukommen, wäre es am einfachsten, eine klare Regel einzuführen. Also z.B. das er nichts mehr bekommt, oder dass er sich jedesmal eine Sache (für maximal XY Euro) aussuchen darf, oder dass er fragen darf und du manchmal ja sagst, manchmal Nein, aber bei dem Nein dann auch bleibst. Natürlich wird die neue Regel dann auf die Probe gestellt und das wird nochmal heftig. Begleite ihn in seiner Not liebevoll, aber knick nicht ein, sonst wird es ja nicht besser.

6

Vielen Dank, ja so könnte ich es mir auch vorstellen weil er sonst so ein lieber Junge ist bis er den nächsten Willen nicht bekommt. Dankeschön werde ich mir zu Herzen nehmen.

7

Ich würde aber auch im Hinterkopf behalten, dass das für euch alle gerade eine aufregende Zeit ist.
Er wird bald großer Bruder und weiß wahrscheinlich instinktiv, dass sich da viel für ihn ändert auch und vor allem weil er ja nicht genau weiß was auf ihn zu kommt.
Er weiß wahrscheinlich gar nicht wohin mit seinen Gefühlen und sucht sich das eine oder andere "Ventil".

Heißt jetzt natürlich nicht, dass er alles bekommen soll was er will ;)
Aber manchmal hilft es ja, wenn man sich besser in die Mäuse hinein denken kann.

Und die Blicke und Kommentare der anderen würde ich bestmöglichst ignorieren. Jeder der selber Kinder hat wird sich schnell an die eigenen erinnert fühlen und froh sein, dass es anderen auch so geht.

Alles Gute für die Geburt.

Glg Mawi

8

joa... typische Trotzphase, kennen wir. Die Frustrationstoleranz ist gering, er weiß nicht wohin mit seiner Wut und versteht noch nicht, warum manche Sachen gerade nicht gehen.

Bei uns hat durchhalten und Konsequenz geholfen. Ich habe auch tendenziell schneller nachgegeben / Situationen vermieden - das macht es aber im allgemeinen nicht besser. Wir sind dazu übergangen, bei einem NEIN zu bleiben, was besprochen ist durchzuziehen und wenn ER eine Entscheidung trifft (zB er will nicht mir raus sondern zu Hause bleiben) bleibt es auch dabei.

Wir versuchen Kompromisse einzugehen, wenn es möglich ist. zB wenn der Hund raus muss, darf Junior entscheiden wo wir lang gehen, aber er muss eben mit raus. Oder er darf sich was vom Backstand im Supermarkt aussuchen, aber nichts süßes usw.

Die Phase ging bei uns ein paar Monate, inzwischen mit frisch 4 ist es deutlich besser. Der kleine Motzkopf bockt zwar immer wieder mal, aber nur ganz kurz (unter 5 Minuten) - früher waren es teilweise 30+ Min Schreianfälle. Auch er hatte eine Sprachentwicklungsverzögerung.

11

Ja die Anfälle sind unterschiedlich mal wenige Minuten, mal bis hin zu 15 Minuten das kommt auch schon mal vor… in der Kita sagten sie auch sofern ich denn los war und er drin hat er sich innerhalb weniger Minuten beruhigt als wäre nie was gewesen er lässt sich also relativ schnell auch ablenken…

9

Ich denke schon, dass es normal ist. Versteht er dich denn komplett? Also bezieht sich die Entwicklungsverzögerung nur auf das Sprechen?
Dann würde ich vorher klären wie es läuft.
"Wir gehen jetzt einkaufen. Du darfst heute ein ÜEi/Gummibärchen/Breze oder nichts, weil....".
Hier hat das immer geholfen. Also vorab erklären was bzw. ob es was gibt. Dann wurde schon gleich kein Theater gemacht, bzw. definitiv weniger.

10

Die Verzögerung bezieht auf Sprechen und verstehen.. es wird zwar jeden Tag mehr aber das reicht noch nicht ganz um Kompromisse einzugehen oder vorher was abzuklären. Manchmal klappt es schon besser aber halt nicht bei allen… daher ist es noch bisschen Schwieriger..

12

Hallo,
versuch doch mal, ihn in den Einkaufswagen zu packen. Du kannst ihn ja auch hinten rein setzen, falls es vorne drin nicht mehr geht. Aus Erfahrung, ist unser Einkauf mit Kind im Wagen deutlich entspannter.
Bei uns gibts auch die Regel, dass sie sich eine Sache aussuchen dürfen. Meist wird es ein Joghurt mit Smaties oder so. Süßigkeiten kauf ich nur, wenn kein Kind dabei ist und ansonsten geht's schnell da dran vorbei.
Und die Kinder mit Trotzanfall gibt's sehr wohl. Ich hatte mal eins hinter mir an der Kasse. Der Papa meinte dann, ob er sich daneben legen soll. Fanden die anderen ziemlich witzig. Das Kind war aber schon älter.
Meine Tochter lag schonmal im Bäcker auf dem Boden, weil sie jetzt nicht zum Bäcker wollte und dann nochmal am Auto, weil sie jetzt nicht vom Bäcker weg will.
Soweit es geht, würde ich versuchen mein Kind zu begleiten. Ihm zeigen, dass man versteht, dass es das jetzt sch... findet, dass Mama nein gesagt hat. Ihm einen Arm zum Weinen anbieten und auf Augenhöhe gehen. Also nicht daneben legen, aber vielleicht in die Knie.
Ging dir vielleicht auch schon so, dass du was nicht bekommen konntest, was du wolltest, aber du kannst damit einfach besser umgehen als dein Sohn.
Liebe Grüße und gute Nerven
blubb (die dir auch den Blick "ich weiß, wie es dir geht" zuwerfen würde)

13

Er sitzt eigentlich immer im Wagen drin und zwar vorne auch wo der Einkauf rein kommt weil der sitz immer ganz schön klein ist für so einen großen Jungen. Es hat auch immer geklappt, nur seit net Zeit geht auch das nicht mehr weil er da einfach raus klettern will und ich zu tun habe ihn dadrin zu halten. Sonst hat es immer so geklappt, meistens hat er denn auch was aus der Backwarenabteilung bekommen oder eine Banane und dann war auch alles super oder mal das Telefon zur Ablenkung, aber neuerdings klappt das nicht mehr so.

14

Ach mist, das ist blöd.
Meine sind 5 und sitzen da immer noch am Liebsten drin. Sind auch ehr von der lauffaulen Sorte.

weitere Kommentare laden
19

Hi,

Bei uns läuft es dahin gut, dass sich eine Kleinigkeit ausgesucht werden darf. Ein Pudding, Seifenblasen auch mal ein Heft.
Aber nur eine Sache. Zudem war bei uns in der Trotzphase ein Nein wirklich ein Nein. Egal was passierte, es gab kein na ok, damit du ruhig bist bekommst du es. Kostet nerven, aber sie haben es Beide relativ schnell kapiert, dass heulen nix bringt.
Wenn eine Sache ausgesucht wurde und was anderes plötzlich interessanter war, durfte getauscht werden.
Meine Beiden sind jetzt fast 7 und 3,5 und einkaufen ist ganz entspannt.

20

Hallo,

ich finde auch das ist normal. Denn ihr spielt grade das Spiel "wo liegen meine Grenzen". Verlierst Du, verlierst Du immer öfter ;-)

Bei jedem mal nachgeben, und bei jedem Mal, bei dem er erreicht was er möchte, lernt er: ich muss nur so lange weitermachen, irgendwann gibt Mama nach.

Also mein Tipp: NIE uneingeschränkt nachgeben. Ich würde ausschließlich Ausnahmen machen als Kompromiss, dh er bekommt in dieser Situation nie 100%ig was er möchte. Und wenn er etwas bekommt dann auch nur wirklich selten oder wenn er sich entsprechend verhält.

Halte durch, geht vorbei.

Liebe Grüsse!