Soll ich es ihm wirklich erlauben?

Hallo, ich habe wohl ein kleines Problem aus dem ich ohne Weiteres nicht so leicht wieder heraus komme...
Und zwar geht es um meinen Sohn welcher momentan den Kindergarten besucht. Bislang war er ein Einzelkind und hat das auch genossen, jedoch bin ich vor kurzen wieder schwanger geworden und der kleine hat ein Geschwisterchen bekommen. "Cool, der wird sich bestimmt richtig freuen" dachte ich mir, nun falsch gedacht..

Er ist seit dem ziemlich Anstrengend und will natürlich sehr sehr viel Aufmerksamkeit von mir die er auch bekommt wenn es gerade geht. Das geht nun aber schon so weit das er mir mehrmals mitgeteilt hat das er auch wieder klein sei :/ Und nicht nur so ein wenig Spielerei, ne der kleine meint das ernst. Wenn sein Bruder essen bekommt und gefüttert wird, will er natürlich auch. Wenn sein Bruder geknuddelt wird will er ebenfalls. Wird sein Bruder gewickelt will er natürlich auch. Das ging nun schon so weit der er sich ebenfalls auf die Wickelunterlage neben seinen Bruder gelegt hat und wirklich darauf gewartet hat das er gewickelt wird.

Dabei gebe ich ihm eigentlich genau so viel Aufmerksamkeir wie vor dem Baby..


Irgendwie komme ich mir wie in einem schlechten Komödienfilm vor... was soll ich also nun am besten machen?
Verbieten? Mitspielen? ...

Lg

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Unser Sohn spielt auch (bereits seit kurz vor der Geburt der Schwester) ständig Baby, will oft getragen, gefüttert, gekuschelt werden. Er will halt auch manchmal umsorgt werden, ist ja auch etwas schönes. Wir machen das mit, wenn es gerade gut machbar ist. Also ich füttere ihm sicher keine ganze Mahlzeit, aber schon mal 3 Löffel. Kuscheln und wie ein Baby gehalten werden, darf er so viel er braucht. Wir gehen davon aus, dass das von allein wieder weniger wird, wenn wir kein großes Thema daraus machen. Es ist auch bereits deutlich weniger geworden. In letzter Zeit spielt er plötzlich lieber gerne die Mutter zu sein und wir sollen das Kleinkind spielen. Ist auch total okay, wenn die Kapazitäten gerade da sind

Wie schaffst du es denn eigentlich, deinem Sohn genauso viel Aufmerksamkeit zu geben wie vor dem Baby?? Unser Sohn muss ziemlich oft zurückstecken und kurz warten, wenn er gerade etwas braucht, aber das Baby trinkt, gewickelt oder in den Schlaf begleitet wird.

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Nun darf natürlich immer mit dabei sein wenn er mag, egal ob mit oder ohne Baby.

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Knuddeln kannst du immer beide. Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Füttern würde ich so als Spiel ab und zu auch. Aber wickeln wäre ein No Go und würde ich klar kommunizieren und mich daran halten. Auch sein Ego pushen, indem du ihn lobst, wenn er anderswo einen Entwicklungsschritt gemacht hat, z. B. "du springst aber hoch, toll!" Irgendwie bei seinen Stärken ansetzen.

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Ich würde die Vorteile des Grossseins unterstreichen. 'Wollen wir Grossen ein Eis essen? Das Baby darf ja noch keins, das ist noch zu klein'.
Ich schliesse mich ausserdem meiner Vorschreiben an: Es ist einfach nicht möglich, dem Grossen genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken, wie vor der Geburt des Babys. Er steht nicht mehr alleine im Mittelpunkt. Und ich wette wenn Ihr Verwandete / Freunde trefft, löst das Baby die 'Oh wie süss' Bekundungen aus. Für Deinen Sohn ist es damit nur folgerichtig, dass er seinen angestammten Platz dadurch Zurückerobern möchte, indem er selber wieder Baby ist.

Grüsse
BiDi

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Zu denken, Dass ein Kind sich über Konkurrenz freut, ist in etwa so, wenn ein Mann glauben würde, er bringt die Nebenfrau mit heim, und du freust dich, dass ihr zusammen Kaffee trinken könnt. 🤪
(Sorry, schlechte Nacht, aber du weisst schon, was ich meine.)

Unsere KiÄ meinte nach Geburt des Kleinen, als der Grosse massiv am Rad drehte: so viel Geduld und Verständnis wie nur überhaupt möglich, nicht korrigieren, vieles durchgehen lassen.
Nun, manchmal ist das nicht möglich und manchmal ist der eigene Geduldsfaden zu kurz.
Aber trotzdem: dein grosses Kind findet sich in einer völlig neuen Konstellation vor (ihr alle) und muss seinen Platz neu finden. Das kann schon eine Zeit lang dauern, bei uns bereits 8 Monate. 😅
Wenn du ihn zu sehr „abwürgst“ kann es passieren, dass sich sein Frust gegen das Baby wendet und er eifersüchtig wird.
Daher spiel doch mit ihm Baby. Ich wette, die Phase ist schneller vorbei als du gucken kannst.
Ansonsten Vorteile des Grossseins aufzeigen.
Er ist nun nicht mehr der Kleine, aber so gross wie die Erwachsenen ist er auch nicht- er schwimmt plötzlich zwischendrin. So etwas ist schwer einzuordnen für ein Kind und braucht Zeit, Geduld und Ruhe.
LG

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Na so zu tun, als würde sich kein Kind über ein Geschwisterchen freuen, ist aber auch falsch.
Ich hab 3 kleine Geschwister und ich weiß, dass ich mich immer riesig auf und über meine Geschwister gefreut habe und wir älteren immer bei den jüngeren mithelfen wollten usw.
Meine 4 Jährige Tochter liebt ihren 4 Monate alten Bruder auch über alles... Bisher gab es da keinerlei Eifersucht. Sie will seit der Schwangerschaft etwas mehr kuscheln aber das wars...

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Hier genau so. Unsere Große ist 5, die Kleine 8 Monate. Unsere Große ist die beste Schwester, die ich mir für die Kleine nur wünschen konnte. Sie darf alles, sie bekommt alles (Kuscheltiere, Spielzeug), sie achtet darauf dass der kleinen nicht kalt wird (bringt eine Decke, wenn sie auf dem Boden krabbelt), streichelt und knuddelt sie ständig, freut sich über jeden Entwicklungsschritt, die Kleine darf mit in die Badewanne, darf an ihren Haaren ziehen, darf sie ansabbern. Ich bin unfassbar stolz auf unser großes Mädchen. Das lasse ich sie natürlich zu jeder Gelegenheit spüren, und das motiviert sie in ihrem Verhalten gegenüber der Kleinen. Ich kann nur hoffen dass es so bleibt.

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Hey…

Ich hab jetzt nicht raus gelesen wie alt dein Sohn schon ist, aber hast du schon probiert ihn in die „Helfer Rolle“ zu stecken?!

Zum Beispiel am Wickeltisch ein kleines Plakat gestalten auf dem zu sehen ist was Mama zum wickeln braucht (Windeln, feuchttücher etc.)

Und dann sobald das Baby eine frische Windel braucht, nach deinem älteren Sohn rufen und fragen: „puh.. ich bräuchte jetzt dringend eine helfende Hand! Schaust du mal auf unser Plakat was ich jetzt zum wickeln brauche?“ dann neben dem Wickeltisch ne Kiste oder einen Wäschekorb vorbereiten in dem alles drinnen ist was benötigt wird. Und wenn er dir die Dinge reicht einfach mal zwischendurch wertschätzend sagen: danke dass du mir so hilfst! Und dem Baby vielleicht auch sagen: haben wir ein Glück dass du so einen großen Bruder hast!
Küsschen von Baby, dicke Umarmung von Mama und ich denke nach so einem Szenario ist er froh „der große“ zu sein

Einen Versuch wäre es Wert!

So etwas ähnliches würde auch beim Fläschen machen klappen bzw. Stillen (stillkissen, spucktuch…)

Alles gute und viel Geduld wünsche ich dir ❤️

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Guter Tipp! Wir binden die 4jährige Schwester auch viel ein (z.B. Spucktuch reichen, beim Wickeln helfen, dem Baby den Schnuller geben - das klappt bei ihr sogar besser als bei uns Eltern) und bisher ist sie kein bisschen Eifersüchtig.. Im Gegenteil, wir müssen ihr immer mal wieder sagen, sie soll von ihrem Brüderchen weg bleiben, wenn er grad nur im Schlaf kurz einen Ton von sich gibt oder sich bewegt und sie gleich zum Beruhigen dazu springen will ;-)

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Ich kenne die Situation nicht. Du schreibst eh, dass du viel Zeit dir für ihn nimmst..Das ist ja schon sicher das Beste.
Ich hab schon öfters gelesen, dass man den Grossen bei den täglichen Aufgaben mit einbeziehen sollen..zb er hilft beim Wickeln... zb Windel reichen, Body bringen. Vielleicht hilft es ja.

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Hi,

klingt für mich völlig normal.

Ich hab es hier so gelöst, dass ich dem Baby erzählt habe, dass ich es ja noch füttern muss und den Großen nicht mehr,weil der das ja schon ganz toll alleine kann und das es gut zuschauen soll, wie der Große das macht, damit es das auch bald kann.
Da wächst der Große gleich wieder.
Oder ich hab dem Großen auch mal, wenn der Zwerg dann geschlafen hat geknuddelt und ihm gesagt, wie froh ich bin, dass er kein Baby mehr ist und so viel Hilfe braucht. Das war dann ganz schnell kein Thema mehr.

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Hallo,
das ist alles ganz normal. Sie ahmen das Baby nach und möchten ebenso umsorgt werden. Dabei fallen sie eben in Verhaltensweisen zurück, die das Baby an den Tag legt. Um genau so süß zu sein, um die Aufmerksamkeit zu bekommen etc… es ist nicht ungewöhnlich. Bis auf dass er nun großer Bruder ist und er sich vielleicht unter Druck gesetzt fühlt, weil er merkt, dass er nun einer Rolle gerecht werden soll (unbewusst)…. Warum sollte er sich über sein Geschwisterchen freuen? Er ist 5 und wird vom Thron gestoßen. Er muss nun oft länger warten etc.

Ich denke die Freude kommt, wenn er etwas mit dem Baby anfangen kann und er wirklich verstanden hat, dass er genauso wichtig ist und geliebt wird.

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Einfach mitspielen und ihm so die gleiche Art von Aufmerksamkeit schenken wie dem Geschwisterkind.
Das ist eine ganz normale und oft übliche Reaktion auf das neue Familienmitglied.
Ist eine Art bewusster spielerischer Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe um die Bindung zu den Eltern in der neuen Situation nicht zu verlieren.

Google auch mal Regressionsspiel

Alles Gute