Draußen mit kind die hölle - habt ihr tipps

Hallo zusammen,

Es geht um meinen Großen (3,5 Jahre). Ich habe schon gar keine Lust mehr mit ihm irgendwo hin zu gehen.
Daheim und am Ziel (einkaufen, Kita, spielplätze usw) ist er wirklich angenehm. Aber eben die wege dort hin sind die Hölle. Er will auf die straße rennen, schmeißt sich auf den Boden, schickt seinen kleinen Bruder (2), schreit alles zusammen ohne grund.

Alles erklären, gut zu reden, schimpfen und strafen (in den Kinderwagen und bruder darf dafür laufen z.B.) haben nichts gebracht, es interessiert ihn gar nicht, das nächste mal geht es grade so weiter.

Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich, ich bin langsam wirklich ratlos und für ihn ist es ja auch nicht schön, wenn wir jedes mal streiten oder gestresst sind.

Kurz als anmerkung noch: es kann nicht sein, dass er meinen stress spürt, denn es war schon immer so, selbst ganz am anfang als er laufen durfte, und da war ich noch überhaupt nicht gestresst.

Liebe grüße und danke schonmal

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Hallo,

da sucht jemand seine Grenzen. Was machst Du denn in den Situationen?
Hört sich so an, als testet er Dich aus, da musst Du Grenzen sehr deutlich setzen.

Mit 3,5 verstehen Kinder sehr wohl was gefährlich ist und wie die Konsequenzen wären. Er spielt mit Dir. Erklärst Du ihm was passiert wenn man einen Unfall hat? Das verstehen Kinder in dem Alter in Teilen schon sehr gut.

Bei mir würde der junge Herr an der Hand laufen müssen und zwar so, dass ein Losreißen nicht möglich ist.
Oder wirklich immer in den Kiwa während das kleinere Kind laufen darf.

Alles Gute!

1

wie verhàlst du dich, wenn er sich so aufführt?

2

Am anfang habe ich es so gemacht wie sonst auch, was immer klappt. Auf augenhöhe, bin zu ihm runter habe gesagt dass ich verstehe, dass es auch stressig für ihn ist, eine neue situation, er darf nicht einfach rumrennen usw habe ihm dann auch erklärt, dass ihm was schlimmes passieren kann, und ich nur nicht möchte dass er sich weh macht, der weg ist ja nicht so lang und dann sind wir schon da.
das versuche ich auch jetzt noch. Zu hause oder eben am ziel dann, klappt das immer super, 5 min und er ist wieder das fröhlichste kind, jedes drama vergessen.
Allerdings ist da auf dem weg dann das ergebnis dass er auf einmal schlägt oder sich hinwirft neulich wollte er mir eine kopfnuss geben, vor einer woche wollte er den buggy umschmeißen mit dem bruder drin.
Ich habe ihm schon gedroht, dass er dann in den wagen muss wenn er nicht hört an der straße, ich hab ihn schon reingesetzt und den bruder laufen lassen.

Auf dem weg zum spielplatz sind wir schon umgedreht und wieder nach hause usw

Aber es interessiert ihn alles nicht, jedes mal ist der weg so ein drama, außer er hat z.B. was zu essen, aber dann kommt man nie am ziel an, welche er 2 schritte macht und dann isst er erstmal, dann wieder 2-3 schritte und wieder essen.

5

Wie konsequent warst du beim umdrehen und nach Hause gehen? Wirklich jedes Mal eine Zeit lang?

Er ist in einem Alter in dem er durchaus versteht, dass er nicht ans Ziel kommt, wenn er sich so daneben benimmt.
Schließlich kann er auch anders sein.

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Schwierig, ich weiss. Mein Ältester war so. Da hat nichts geholfen, ausser halt Schadensbegrenzung. Nun hat mein Ältester ein schweres ADHS. Und in dem Alter kann man das noch nicht richtig sagen, ob es so etwas sein könnte. Das ist etwas früh. Könnte auch noch Trotzalter sein.

Grundsätzlich gilt: so konsequent wie möglich sein, aber nicht in absurdum. Vorbeugen, schwierige Situationen wenn möglich vermeiden. Da muss man abwägen, ob man die Kinder mitnimmt in manchen Situationen. Dass das dann wohl beide Kinder betrifft ist auch ein Faktor. Vielleicht kann man den Älteren mal beim Vater lassen und nur den jüngeren mitnehmen.

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Danke für deine Antwort. ADHS ist auch oft mein Gedanke, wenn solche aktionen passieren.
Zu hause ist er auch der hampelmann, immer himmeln im hintern, kann keine 5 min still sitzen, aktionen werden unterbrochen, um was neues zu machen usw.
Theoretisch ist es möglich, da der papa auch schweres ADHS in der Kindheit hatte. Bestes Beispiel war, dass er z.B. in der schule so hibbelig war, dass er ein loch in den Putz der wand getrommelt hat und ein anderes mal 2 Finger wegen seinem Getrommel gebrochen hatte.

Aber wie du sagst, es kann natürlich auch einfach der trotz sein. Einen Termin beim Kinderpsychologen habe ich aber gemacht, dass er den auf jeden Fall mal kennen lernt und dann mit 5 getestet werden kann. Und vielleicht kann man ja rausfinden, was ihn so durchdrehen lässt, unterdrückte wut auf irgendwas oder oder. Ich wollte da einfach mal eine Person vom Fach draufschauen lassen.

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Was ist aus dem Papa geworden?

ADHS bleibt ein Leben lang. Entweder man hat es oder man hat es nicht.

Als Erwachsener hat man nur gelernt, damit umzugehen / zu kompensieren oder ist daran zerbrochen (Depression, Folgestörung, Sucht).

Ein "es verwächst sich" gibt es nicht.

Wenn der Papa es auch hat:
- was hat ihm als Kind geholfen?
- was nicht?
- was war kontraproduktiv?
- wie hat er es geschafft, dass er jetzt (besser) damit klar kommt?
Falls er den Verdacht hat, es zu haben (heute nur kompensieren kann), kann eine Testung beim Papa helfen.
Wenn er es hat, kann er Therapien bekommen. Also Aufklärung was ADHS ist, was es mit einem macht, Tipps für Eltern, Strategien für den Alltag. Das wiederum kann eurem Sohn helfen. Noch bevor er alt genug ist eine Diagnose zu bekommen. Die Tipps meine ich.

Hat es der Vater nicht, könnte es theoretisch der Sohn trotzdem haben. Aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Dann wären andere Strategien sinnvoll.

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Ich kenne das von meinen ADHSlern. Ich will damit auf keinen Fall sagen, dein Sohn habe ADHS, das könnte man in dem Alter noch nicht. Ich glaube nur, dass er das nicht absichtlich macht weil er dich ärgern oder Grenzen testen will, sondern, weil er gerade noch nicht anders kann, weil vielleicht irgendwas auf dem Weg ihn überfordert. So jung können noch nicht alle ihre Impulse kontrollieren.

Ich tendiere also wie eine andere Userin zur Schadensbegrenzung. Wenn *er* irgendwohin möchte (Spielplatz), kann man wieder heimgehen. Wenn er irgendwohin *muss* (Kita, Arzt...), sitzt er halt im Wagen oder geht an der Hand falls möglich, wenn *du* irgendwohin musst oder möchtest gilt das gleiche, falls er dann beim Papa zuhause bleiben kann, würde ich mir das aber gönnen.

Erzieherisch scheint er da gerade nicht erreichbar, deswegen würde ich halt einfach machen, was nötig ist, um ihn und andere zu schützen. Bestenfalls lernt er was dabei, sonst kann man nur auf die Zeit setzen. In ein, zwei Jahren ist er reifer, dann macht er das vermutlich nicht mehr.

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ich hatte 2 Lösungen für das Wegeproblem.. ein Rollbrett, hinten, am Kinderwagen angebracht, auf dem das Kidn stehen konnte ... das machte ihm Spaß und es musste nicht laufen und ich hatte es immer im direkten Zugriff .... und einen Geschwisterkinderwagen.


beides war hilfreich für Wege und entweder saß das Kind sicher angeschnallt drin oder stand direkt vor mir .... die ganzen Trotzaktionen und ich werfe mich auf den Boden oder bin schneller als Du und laufe vor ein Auto, kein Thema mehr.

Und ansonsten, Phase aussitzen, 3,5 ist ein anstrengendes Alter. Ab 4 wird es besser. Von selbst.

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Den kleinen in den Kinderwagen und den Großen an die Hand. Und da würde ich ihn so vehement festhalten, dass ihm ein Auf-die-Straße-laufen oder Auf-den-Boden-werfen mit Sicherheit nicht möglich wäre.

Von der Hand darf er in Zukunft erst wieder, wenn er sich dementsprechend benimmt.

Zudem würde ich ihm erläutern, was wohl andere Kinder von ihm denken, wenn er wie ein Baby an der Hand laufen muss, weil er scheinbar noch nicht anständig alleine gehen kann.;-)

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Keine Ahnung ob es funktioniert, aber einen Versuch ist es vielleicht wert:

Kannst Du ihm den Weg "interessant" machen? Ihn in Abschnitte unterteilen. Dem Kind kleine Aufgaben stellen.

Ich meine so etwas wie: Bis zu dem grünen Zaun watschelst Du jetzt mal wie ein Pinguin. An dem Haus mit der blauen Tür darfst Du zehn mal so hoch hüpfen wie du kannst. Bis zu dem großen Baum hüpfe mal auf einem Bein.
Oder "ich sehe was, das du nicht siehst" oder "wer von uns sieht wohl zuerst ein blaues Auto/einen großen LkW/ einen Hund ?"

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Liebe TE,

bleibt er denn im Wagen sitzen, wenn er muss? Dann bin ich für die pragmatischste Lösung: Geschwisterwagen / Fahrradanhänger und gut is. Notfalls soll er dabei was essen. Wenn beide sitzen können, habt ihr den Weg auch schneller geschafft, als wenn der Kleine dann laufen muss und ihr seid schneller aus der Streßsituation raus.

Du hast es ja selbst schon versucht und mit Erklärungen / Erziehung kommst du in den Momenten nicht weiter. Raus müsst ihr aber doch auch und nicht nur, wenn es ganz zwingend zum Arzt oder ähnliches geht und jedes Mal zurückgehen ist doch auch wegen des kleinen Bruders keine Option.

Ich wünsche dir starke Nerven!

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Dein Ausgangspost liest sich, als wäre dein Sohn ein ganz normaler, altersgerecht entwickelter Junge.
Deine Antworten hier ergeben aber das Bild, dass er durch seine fehlende Sprachentwicklung unter enormem Stress steht. Er möchte etwas nicht, kann sich aber nicht ausdrücken. Vllt möchte er dir aber auch so viel erzählen, was er draußen spannend findet, kann es aber nicht. Daher sucht er sich andere Kanäle (was total nachvollziehbar ist).

Anstatt also auf ihn einzureden und von ihm zu erwarten, dass er sich altersgerecht verhält, musst du lernen, dein Kind auf seine Weise zu verstehen. Anders mit ihm zu kommunizieren oder für ihn zu übersetzen. Das ist anstrengend und langwierig, („Meinst du das Auto? Findest du das Auto toll? Nein, ok. Meinst du den Hund?“). Sowas in die Art.

Die Sprachverzögerung hat ja ihren Grund und genau da würde ich ansetzen.

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Ich würde das auch so sehen und das angebliche ADHS-Problem nicht unbedingt an 1. Stelle setzen und vermuten ....

Denn, wenn es wirklich ADHS ist, dann verhält sich das Kind auch in der Wohnung und dort erst recht und dann auch an den Zielen, wie Spielplatz u.ä. nicht angenehm ...

Dann ist er dort auch auffällig und das auffällige und stressende Verhalten zieht sich durch.


Das Kind entwickelt sich nicht ideal, es hat ein Problem mit der Sprache, es kann nicht wie Gleichaltrige kommunizieren.

Da würde ich denken, dass der Straßenverkehr und diese Wege eben eine besondere Überforderungssituation darstellt und .. anders als ind er Wohnung und in kindgerechtem Umfeld, wie Spielplatz, das Kind eben so auffällig reagiert, weil es nicht anders kann.

Wege und Straßen mit Verkehr und sicher von A nach B zu kommen ist eine Situation, die Kinder lernen müssen ... und das klappt mit Entwicklungsverzögerung eben schlechter!


Also, ich würde da nicht unbedingt in die vorgefertigte Schiene ADHS und mein Kind hat das vom Vater vererbt bekommen rumpeln ... denn das ist vielleicht nicht stimmig.

Bei einem 3jährigen wäre ich einfach mal offen für alles und nicht gleich auf die typ Modediagnose für auffällige Kinder gebucht ... egal was mit dem Vater nun als Kind war.

Das ist einfach alles zu früh und spekulativ. das Kind gehört selbstverständlich gut gefördert, aber es gehört noch nicht in irgendwelche Schubladen sortiert und man sollte sich seinen neutralen Blick auf das Problem zumindest doch wohl solange bewahren, bis eine seriöse Diagnostik möglich ist und das Kind aussagkräftig Testungen machen kann.

Mein Kind ist z.B mit 4 Jahren noch bei der U durch den standarisierten Hörtest gerasselt.
Der sollte Worte hören und diese dann als Bildchen auf einer tafel zeigen.
Hat er nicht gemacht. Einfach nicht ... Jedesmal gelächelt, wenn auf dme Kopfhörer was kam, aber nix gesagt, nix gezeigt ...

Gesprochen hat er von sich aus auch eher wenig ...

Der war halt auch anders, anders als andere.

Warte also ab, das Kind wird reifer und älter und es entwickelt sich in seinem Tempo auch weiter. Und bis dahin, sieh es nicht schon als Kandidaten für sämtliche Probleme... es ist zu früh, sich auch diese Sorgen ans Bein zu binden.