Integrationskraft im Kindergarten bei Hochbegabung

Hallo,

Hat jemand Erfahrungen mit Integrationskraft bei Hochbegabten?

Da unser Kind kognitiv sehr weit ist, aber emotional seinem Alter entsprechend, wollen die Erzieherinnen dass wir im Kindergarten eine Intengrationskraft für unser 5 jähriges Kind beantragen. Laut Erzieherinen braucht unser Junge Hilfe in emotionalem Bereich. Was wir privat nicht beobachten. Privat verhält er sich sehr reif und feinfühlig. Privat sehen wir keine Probleme

Habt ihr Erfahrungen damit?
Braucht ein Kind mit Hochbegabung besondere Unterstützung im Kindergarten?

Liebe Grüße
Analena

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Er benötigt ja anscheinend keine Integrationskraft wegen seiner Hochbegabung, sondern weil er sozial emotional auffällig ist? Wie zeigt sich das im Kindergarten?

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Also privat ist er sozial emotional nicht auffällig, nur im Kindergarten wenn die Gruppe groß ist. Angeblich in den Ferien, wenn weniger Kinder da sind, ist für ihn einfacher, deswegen auch Vorschlag mit I Kraft, damit Gruppe kleiner wird. Er ist sehr wissbegierig und stellt andauern Fragen, will was erforschen und hat viel zu erzählen. Stößt aber oft auf Ablehnung oder durch seine ständige Fragen wird in anderes Zimmer geschickt, damit er zb beim Morgenkreis mit seinen Fragen nicht stört. Er weint jedes Mal wenn man ihn aus der Gruppe entfernt, er möchte einfach dabei sein. An solchen Tagen fragt er zuhause oft wieso er anders ist als andere. Er ist unterfordert und ist dann traurig und zieht sich von alleine zurück bevor man ihn wegschickt.

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Hm. Ja, kann sein, dass er ANDERS gefordert werden müsste. Aber so, wie du das schreibst, hat er Probleme im Gruppengefüge. Er braucht Unterstützung dabei, sich und seine Bedürfnisse zurückzunehmen (Fragen im Kreis). Dafür ist die I-Kraft da.
So wie du es beschreibst, gibt es auch keine Diagnose für die Hochbegabung, oder?

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Ich glaube, da geht es eher um das sozial-emotionale. Da benötigt er offenbar Unterstützung, die die Erzieher allein nicht leisten können. Aber zu deiner Frage: das ist nicht ungewöhnlich.

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Wobei ist er denn hochbegabt? Also was würde festgestellt?
Emmotional und sozial auffällig ist mein Kind auch. Und Fragen stellt er jedenfalls bei uns auch immer. Im Kiga ist er jedoch sehr schüchtern und noch immer nicht dort angekommen. Ein I Platz war auch schon im Gespräch, aber nicht von dem Kiga.
Hochbegabt ist unser Sohn jedoch nicht.

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In kognitivem Bereich. Er hat seit er 1-2 Jahr war ständig sich selber rechnen usw beigebracht. Er ist kognitiv einige Jahre voraus. Wir haben vor 8 Monaten ihn getestet, weil wir nicht wussten was er hat und Erzieherinen ständig gesagt haben wie anstrengend er ist und das er vielleicht irgendwelche Wahrnehmungstörung hat. Aber alle Test in Frühförderstelle gut waren, also keine Diagnose. Mit Wahrnehmung alles gut, nur dass er viel mehr wahrnimmt und schnell alles merken kann. Wenn er etwas einmal hört, hat er es für immer gespeichert.

Wie gehen Erzieher mit Fragen von Ihrem Sohn? Bekommt er Fragen beantwortet?

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Ein Test sollte ja bei einem Facharzt oder einem Zentrum für Hochbegabung gemacht werden.
Mich wundert das ihr so alleine ohne Hilfe gelassen wurdet. Wurdet ihr nicht aufgeklärt an welche Vereine ihr euch wenden könnt? Normalerweise sollte auch ein Gespräch zwischen der Teststelle und dem Kindergarten stattfinden um zu besprechen wie er sich dort verhält und welche Hilfen er braucht.

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Wie wäre es denn mit einer Einschulung im kommenden Schuljahr? Was wurde euch denn empfohlen? Nach einem IQ Test folgt ja normalerweise eine Beratung. Bist du bei FB? Dort gibt es mehrere HB Gruppen, dort könntest du dich erkundigen.

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Ja diese Frage steht noch offen… im Sommer haben wir uns dagegen entschieden ihn mit 5 einzuschulen, da er wegen Essen im Kindergarten Probleme hatte und deswegen emotional war, Kinderarzt wollte uns zur Kur schicken, wenn Essensproblem nicht besser wird… war schwierige Zeit für uns… dann habe ich ihn vom Mittagessen im Kindergarten abgemeldet und nach 2-3 Wochen war das Thema Vergangenheit. Er fing wieder an gut zu essen und wurde wieder fit und fröhlich…. Und das Problem mit essen ist wie verschwunden… jetzt ist er nach Monaten emotional viel stabiler….auch im Kindergarten sagten die er hat sehr große emotionale Entwicklung gemacht. Deswegen wäre diese Möglichkeit vielleicht auch eine Lösung. Im Kindergarten sind die gegen frühe Einschulung, tendieren mehr zu I Kraft und noch ein Jahr Kindergarten. In Mathe würde er sich auch jetzt schon langweilen. Habe mit einer Schule geredet und stehe in Kontakt mit einer Lehrerin.

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Hallo!

Aus welchem Bundesland kommt ihr denn?
Ich kann dir nur sagen, daß ein I Kind in Bayern 3 Plätze belegt. Das heißt, in der Gruppe sind genau 2 Kinder weniger. Das passiert aber nicht unter dem Jahr, sondern zum Schuljahresbeginn (Augudt/September).

Und ohne eine Diagnose (außer Hb) werdet ihr sehr wahrscheinlich keine I Kraft genehmigt bekommen. Das ist auch bei Kindern mit Diagnose schon ein Kampf. Wenn sogar die Frühförderstelle sagt daß alles o. K ist...

Was ihr machen könntet, ihn in der Schule schnuppern lassen bzgl. vorzeitiger Einschulung. Euer Kind ist anscheinend völlig unterfordert und lechzt nach Input. Den ihm der KiGa nicht geben kann - sondern ihn sogar pathologisiert!
Der KiGa ist mit eurem Sohn ÜBERfordert und statt sich Strategien zu überlegen, soll eine I Kraft ihn ruhig halten. 😳

Es gäbe soooo viele Möglichkeiten mit diesem fitten Kind zu arbeiten.
Ein Besuch vom Schulpsychologen wäre auch eine Option.

LG

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Hochbegabung bedeutet leider nicht immer, dass das Kind einfach "nur" besonderes schlau ist.

Viele dieser Kinder haben tatsächlich große Schwierigkeiten im sozialen oder emotionalen Bereich. Ich spreche da aus Erfahrung. So einfach ist das nicht...

Der Alltag in einer Gruppe ist für diese Kinder oft sehr schwierig.
Unterstützung ist da ein Segen.
Und eine Integrationskraft kann ein Kind ja sowohl in Bereichen fördern, in denen es gut entwickelt ist, als auch an Dingen arbeiten, in denen das Kind Hilfe braucht.

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Genau Grund wäre Gruppengröße ab August zu reduzieren. Da mein Kind laut Erziehern anscheinend in kleiner Gruppe besser zu recht kommt… aber das ist doch bei allen Kindern so….und besonders im letzten Jahr wäre es wichtig zu verstehen, dass man in der Schule keine Einzelbetreuung bekommt

Sie sagen beim Antrag Werden die seine emotionale Entwicklung beschreiben und das sollte für Antrag reichen. Was genau in dem Antrag stehen wird wissen wir noch nicht….
Er soll eine I Kraft ab August bekommen für sein letztes Jahr. Jetzt kommt er auch gut ohne i Kraft aus.

Hochbegabte Kinder haben oft Probleme im Kindergarten. Wir wollten ihn auch mit 5 einschulen, aber wegen Problem was oben beschrieben wurde nicht gemacht. Da das Problem nicht mehr da ist, versuchen wir jetzt nochmal mit Arzt zu reden.

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Hallo.

Ich kenne diese Thematik.

Meine hochbegabte Tochter hatte auch große Probleme im sozial/emotionalen Bereich im Kindergarten.
Sie fand sich in der großen Gruppe nicht zurecht, konnte mit anderen Kindern nichts anfangen, entwickelte einen selektiven Mutismus...
Sie wax extrem zurückhaltend und sehr schüchtern.
Sie konnte mit 3,5 Jahren fließend lesen und schreiben.

Es war schwierig. Eine Integrationskraft war in der Gruppe, da auch ein Bub mit ADHS in der Gruppe war. Die hat sich dann auch um mein Kind besonders bemüht. Als Integrationskind lief sie aber nicht.
Das haben die Erzieherinnen auch nie thematisiert. Wichtig war mir, dass mein Kind nicht zu Dingen gezwungen wird im kiga (sie wollte meist nicht aktiv mitmachen, sondern nur zusehen)
Die Erzieherinnen sahen ihre Talente und haben ihr den nötigen Freiraum gelassen. Trotzdem haben sie sie immer eingebunden und unterstützt.

Es wurde vor allem im letzten Kindergartenjahr besser. Da hat sie sich etwas geöffnet und auch Freundschaft mit einem anderen Mädchen geschlossen (mit der sie immer noch befreundet ist)

Vorzeitige Einschulung stand für uns nicht im Raum. Eben aus oben genannten Gründen.

Grundsätzlich ist eine Integrationskraft ein Segen für Kinder, die Unterstützung brauchen. Also nehmt es an, wenn es euch angeboten.
Zumindest bei uns ist das nämlich eh nicht so einfach zu bekommen.

Alles Gute!

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Hallo,

mein Kind hatte in Krippe und Kita einen I-Platz, aber keine I-Kraft. Das eine geht auch ohne das andere. Der I-Platz bedeutete, weniger Kinder in der Gruppe, und 1x die Woche 1h mit der Heilpädagogin.

Generell gibt es da 2 Punkte.

1) Jede Kita reißt sich um I-Kinder. Das erleichtert der Kita das Leben wegen weniger Kindern und spült Geld in die Kasse.

2) Was tut Deinem Sohn gut. Generell gilt, I-Plätze bedeuten für alle Kita Kinder einen Vorteil, weil eben alle unter dem besseren Betreuungsschlüssel leben. Damit auch für Deinen Sohn.

Von dem her würde ich das beantragen, aber sicherstellen, dass der Job der I-Kraft klar definiert ist. Eben nicht, mit Deinem Sohn die Gruppe zu verlassen und Fragen zu beantworten, sondern ihn konkret auf das Leben in der Gruppe vorzubereiten, damit er in der Schule klar kommt.

Ich sehe es wie Du, die Gruppe verlassen ist sicherlich erstmal schön für Deinen Sohn, weil er es dann ruhiger hat, aber mittelfristig braucht er Strategien, um in der Gruppe klar zu kommen.