Kita Antrag abgelehnt

Hallo,
unser Kita Antrag wurde abgelehnt, mit Begründung da ich noch in Elternzeit bin.
Wie läuft das jetzt weiter ? Telefonisch hatte ich dort keinen heut erreicht.
Mein Kind ist 3 Jahre alt.
Gleich sofort einen Platz einklagen ?
Hatte jemand dasselbe Problem schonmal und kann mir weiter helfen.

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Hallo,

als Kitaleitung kann ich dir nur raten den Platz einzuklagen, denn die Begründung ist unzulässig.

Dein Kind hat einen Rechtsanspruch und dieser besagt, dass dein Kind ein Recht auf Förderung & Betreuung hat. Der Rechtsanspruch gilt ausschließlich den Kindern. Es ist KEIN Rechtsanspruch der Eltern auf Betreuung um arbeiten zu gehen - also ist die Elternzeit im rechtlichen Sinne irrelevant.

Nehmen wir an, das jüngere Kind wurde kurz vor dem 3. Geburtstag des älteren Kindes geboren, du gehst drei Jahre in Elternzeit. Dein Kind würde mit dieser Begründung auch in den Folgejahren keinen Kitaplatz bekommen.

Aufgrund des massiven Platzmangel werden in der Praxis natürlich berufstätige Eltern bevorzugt. Und das ist der Knackpunkt! Wenn alle Eltern, die eben nicht in Not geraten deswegen (z.B.: wegen EZ) die Füße still halten wird sich hier in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Ich wünschte, alle Eltern würde hier die Rechte der Kinder einklagen. Es muss einfach ein größeres Bewusstsein in der Öffentlichkeit und in der Politik für diese Thematik geschaffen werden. Die Kommunen können dieses Pensum nicht mehr alleine stemmen (hier ist die Politik auf Bundesebene gefragt!) und die Geburtenzahlen steigen weiterhin. Wenn man dazu noch die steigenden Lebenshaltungskosten anschaut, werden immer mehr Eltern auch gezwungen sein zu arbeiten - die Plätze reichen ja jetzt schon nicht aus (unabhängig von EZ oder nicht).

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Danke für die Antwort.
Ich werde morgen mich schlau machen und dann weitere Schritte einleiten.

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Gerne doch!

Den Platz einzuklagen ist an sich nur ein Verwaltungsakt (--> Verwaltungsgericht) und geht recht unkompliziert und zügig (Eilverfahren). Dennoch ist es ratsam sich einen Anwalt zu nehmen. Da du gewinnen wirst, da es den Rechtsanspruch gibt, muss der Verlierer (also Stadt/Gemeinde) die Kosten tragen.

Die meisten knicken aber ein sobald Post von Anwalt kommt. Also hier bei uns (Großraum Stuttgart) haben alle solche "Zauberplätze" (wie wir es hier immer nennen) die ganz plötzlich auftauchen, wenn Post von Anwälten kommt. Da bisher aber nur sehr wenige Eltern diese Schritte gehen reicht es am Ende immer irgendwie aus ohne verklagt zu werden. Würden alle Klagen die keinen Platz erhalten, würde das ganz anders aussehen. Wir leben in einer Kleinstadt im Speckgürtel von Stuttgart. Rund 15.000 Einwohner. Wir haben im laufenden Kiga-Jahr etwas über 100 Kinder ohne Platz (U3 und Ü3)

Falls hier noch andere betroffene mitlesen möchte ich noch zur Vollständigkeit sagen, dass das Einklagen von Verdienstausfall eine extra Klage ist und mitunter langwierig sein kann (--> Landgericht)

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Kommt drauf an. Rechtlich steht dir ein Platz ab 12 Monaten zu. Allerdings muss dich ja nicht jede kita nehmen, die Träger entscheiden selbst, wen sie aufnehmen. Gibt es keine anderen Kitas in eurer Nähe? Wir haben alle in unserer Umgebung angeschrieben. Sollten dich alle ablehnen bleibt dir natürlich der Klageweg.

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Alle Kitas sind voll.
Wir haben uns bei über 30 Kitas angemeldet.

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das ist leider auch der Grund,warum alles so voll ist.

Leider läufts in vielen Städten so. Die Stadt weiß bei solchen Mehrfachmeldungen gar nicht den ECHTEN Platzbedarf. auch weil die Kirchlichen da ja teils eigenständig sind.
Ich bin gottfroh, dass wir ab diesem Jahr das zentrale Meldesystem haben: alle melden sich bei der Stadt mit einer Wunschliste und die Stadt verteilt dann bzw. erstellt dann auch für die Zukunft einen Plan wie viele Gruppen und RÄume noch zusätzlich geschaffen werden müssen. .... klar, u.U. bekommt man die Dritte Wahl als Platz, aber hauptsache man hat überhaupt einen Platz....

voll blöd, wenn Städte da jeden selbst wurschteln lassen.....

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Nein, leider kann ich dir nicht helfen. Meines Wissens nach, hat man zwar einen Anspruch, aber die können euch irgendwas und irgendwo zuweisen, am anderen Ende der Stadt mit 30-45Minuten einfacher Fahrtweg. Wer will das täglich 4 mal fahren?
Wenn sie dir nichts zuweisen können steht den Eltern Verdienstausfall zu. Aber du verdienst ja nichts. Also ich weiß nicht ob sich das Klagen da lohnt. Kost ja auch alles.

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Theoretisch hast du einen Anspruch, aber in der Praxis sieht es häufig leider anders aus!
Wenn es wirklich keine Plätze mehr gibt, dann geht es bei der Verhandlung um den entstehenden Lohnausfall, da ja nicht einfach so schnell neue Plätze geschafft werden können!
Da du aber in Elternzeit bist, hast du keinen Lohnausfall!
Eine Klage wird also leider bei dir nichts bringen!

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Und ob die was bringen wird. Das ist ja auch ein Teufelskreis, ohne Kitaplatz kann man ja auch gar nicht (wieder) arbeiten gehen. Und sie ist in EZ, heißt sie hat einen AG und ist nicht arbeitslos.

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Sorry, habe gedacht, dass es noch ein Geschwisterchen gibt, für das die Elternzeit noch länger geht!
Wenn sie jetzt aufgrund eines fehlenden Platzes nicht arbeiten gehen kann, hat sie natürlich Anspruch auf Lohnausfall, wenn es wirklich keine Möglichkeit auf einen Platz gibt!
Bei meiner Cousine & ihren beiden kleinen war es so, dass die große keinen Platz bekommen hat & ihr Anwalt dann gesagt hat, dass eine Klage keinen Sinn macht, da sie wegen der kleinen weiterhin Zuhause ist.
Einen freien Platz gab es wirklich nirgends.
Solche Menschen wie meine Cousine meinte der Anwalt, bekommen dann bei Platznot berechnend keinen Platz, da eine Klage nichts bringt & so für die Stadt/ der Gemeinde/ des Kreises keine Kosten entstehen!

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Wer genau hat deinen Kita-Antrag abgelehnt und wie? Das wäre wichtig zu wissen. Die Kita selbst oder das Jugendamt? Schriftlich?

Man hat Anspruch auf einen Kita-Platz (oder Tagesmutter bei jüngeren Kindern) ab der Vollendung des ersten Lebensjahres. Und wenn du trotz 30 Bewerbungen keinen Platz bekommst, dann solltest du schon versuchen das einzuklagen. Bzw. kommt es meist nicht dazu, es riecht in der Regel die Androhung.

Solltest du die Ablehnung mündlich vom Jugendamt bekommen haben, solltest du da unbedingt anrufen und mitteilen, dass du die offizielle schriftliche Ablehnung benötigst, um das an deinen Rechtsanwalt weiter zu geben. Und dann würde ich mir sagen „mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als den Platz einzuklagen“.

Bist du in EZ mit dem zweiten Kind? Wie lange geht die noch? Letztlich geht die das einfach nichts an, du könntest auch gar nicht arbeiten aber einen Angehörigen pflegen, nicht arbeitsfähig sein,…

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Sowohl von der Gemeinde als wie auch dem Jugendamt, hab alles schriftlich hier.
Ich werde bis Mitte nächstes Jahres in Elternzeit sein.
Werde dann aber mir rechtzeitig einen neuen Arbeitgeber suchen, da mein jetziger AG mich nicht weiter beschäftigt nach der Elternzeit bzw das Arbeitsverhältnis ist sehr gestört (um es milde aus zu drücken).

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Ja, bild. Wie willst du einen AG suchen ohne Betreuungsplatz? Wie stellen sich das Jugendamt und Gemeinde vor, wenn deine EZ während des Kitajahres endet? Unterjährig dürfte es ja noch viel schwieriger sein einen Platz zu bekommen.

Ich würde noch einen Termin mit dem Jugendamt machen und das alles erläutern und da dann auch ganz offen mitteilen, dass du keinen anderen Ausweg siehst als es einzuklagen. Und dann würde ich die Drohung im Zweifel auch durchziehen.

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Ich hab mich den ganzen Abend bzw in die Nacht hinein erkundigt.
Mein Mann hat über Bekannte die Nr von einem Rechtsanwalt bekommen, mit dem wir sogar abends noch telefoniert haben.
Tja, er sagte uns das es bei einigen Fällen auch Ablehnungen gab, aufgrund dessen das ein Elternteil sehr viel verdient.
Die Begründung: das Gemeinde sich denkt - die haben’s ja dicke und somit kann das Kind getrost zu Hause bleiben. So nach dem Motto ich würde ja eh nicht mehr arbeiten gehen und bin für paar Jahre zu Hause. Sprich dann kann ich mein Kind bzw beide Kinder bis zum Schulalter zu Hause lassen.

Mich macht das ganze so traurig und wütend. Im Freundeskreis ist jede Freundin in Elternzeit mit zweitem Kind (sogar alle für drei Jahre) und die haben für ihre ältesten alle ein Platz bekommen.
Deren Männer/Partner verdienen viel weniger als meiner.
Die wohnen in der selben Gemeinde.
Manche haben sogar ein Platz für ihre Kinder bis 14 Uhr bekommen.
Obwohl hier nur Anspruch bis 12 Uhr ist , wenn einer in Elternzeit ist.

Tagesmütter nehmen hier nur Kinder bis 3 Jahre auf.

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Sorry, statt Neid auf die anderen Mütter zu schieben (der Rechtsanspruch bezieht sich übrigens auf die Kinder ! Diese haben das Recht auf einen Kitaplatz, damit sie in ihrer Entwicklung gefördert werden und nicht auf die Eltern),stellt euch auf die Hinterbeine, schaltet die Presse ein, droht Klage an. Das geht auch ohne Anwalt. Fast jede Stadt hat Notfallplätze, die dann aus dem Hut gezaubert werden. Bürgermeister haben Sprechstunden. Auch da kann man vorstellig werden. Und ihr werdet nicht die einzigen sein, also verbündet euch.

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Hallo

bevor du klagst ist es erstmal wichtig in wievielen Kindergärten und wann du dein Kind dort angemeldet hast.

Hast du es z. b nur in einem Kindergarten angemeldet wird es schwierig das du du Klage gewinnst. Du musst nämlich nachweisen das du dich ausreichend um einen Platz bemüht hast. Je nach Wohnort werden 30 Minuten einfache Fahrt als ausreichend ausgelegt.

Dazu muss du dir sein das sie dir dann einen Kindergartenplatz in irgendeinem Kindergarten zuweisen können, also auch Kindergärten die eine Aufbewahrungsstätte sind.