Kind spricht Wörter aus Gewohnheit falsch aus

Hi, unser Sohn wird Ende Juli 5 Jahre alt. Er hat von Anfang an bei bestimmten Lauten schwierigen gehabt, sie richtig auszusprechen. Vieles hat er mittlerweile aber schon aufgeholt. Zurzeit spricht er das Sch noch nicht korrekt, aber soweit ich weiß hat er da auch noch etwas Zeit. Ich hab in dem Fall auch das Gefühl, dass es langsam besser klappt. Allerdings sagt er Wörter wie "geesst" statt gegessen. Früher lag es wohl daran, dass er das zweite g nicht richtig ausspricht konnte. Aber auch das klappt Mittlerweile. Im Grunde ist diese falsche Aussprache aber so in seinem Kopf verankert, dass er es trotzdem noch falsch ausspricht. Hat jemand ein Tipp oder Erfahrung für uns? Ich frage mich, ob wir ihn ständig verbessern sollen? (ja, stimmt wir haben gestern Nudeln gegessen)
Oder ob es sich von alleine erledigt...

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...Ich frage mich, ob wir ihn ständig verbessern sollen? (ja, stimmt wir haben gestern Nudeln gegessen)...

Ich sehe das jetzt nicht als Verbesserung/Korrektur mit "erhobenem Zeigefinger", sondern es ist ja eine Art positive Verbesserung. Und ich meine, ich habe das auch mal so mitbekommen, bei einem Vortrag einer Logopädin, dass man so agieren soll. Also nicht sagen "es heißt gegessen", sondern so, wie Ihr es macht.

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Deswegen machen wir es auch so. Aber ich hab das Gefühl, dass es überhaupt nichts bringt... als wenn er vielleicht gar nicht wahrnimmt, wie wir es richtig aussprechen.

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Das bringt schon was. Vor allem lernt er es richtig ohne Druck.

Wahrscheinlich hat er das Wort schon Hunderte Male falsch ausgesprochen. Und nun ist es in seinem Kopf verankert. Somit muss er nun auch wieder Hunderte Male die richtige Version hören, bis die alte quasi überschrieben ist.

Schau doch mal, ob du ein Buch findest, wo dieses Wort oft vorkommt. Und dann jeden Abend vorlesen. Dann merkt er nicht so, worum es geht.
Oder vor dem Einschlafen den Tag reflektieren. Was war heute gut? Was war heute anstrengend? Was haben wir heute gegessen? Hat dir das geschmeckt?

Baut das Wort "gegessen" ganz oft, aber völlig unverbindlich, in euren Tagesablauf ein. Je öfters er es hört, desto schneller prägt er es sich ein.

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Hallo!

Was sagt denn der Kinderarzt dazu? War er schon mal bei der Logopädie?

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Bei der letzten U-Vorsorge (Sommer 2021) ist es dem Arzt aufgefallen, aber er sagte nur, dass es noch ok ist. Die nächste U kommt ja erst im Sommer. Beim Logo waren wir daher auch noch nicht.

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Hallo!

Vor der Einschulung sollte das "repariert" sein. Logo ist ja keine Strafe. Meine Kinder sind beide seeeehr gerne gegangen. Nr. 2 wurde sogar vorher "rausgeschmissen", weil ihr Problem nach 8 Sitzungen aus der Welt war. Ich hätte das nicht korrigiert bekommen. Sie hat ch durch ss ersetzt. Isss weiß es nissst... Aus einer Samali kann ich Salami machen, aber wenn ich doch eigentlich du ist, ... War schwierig für mich, für die Logopädin aber mit einem hoch motivierten Kind ein Leichtes.

Ruf doch einfach mal bei eurem Kinderarzt an und frage nach. Plätze beim Logopäden zu bekommen ist nämlich schwerer als ein Rezept dafür.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Ich habe immer verbessert und wiederholen lassen:)

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Ihr macht das schon richtig so.

Bitte nicht sagen: Das heißt gegessen. Sags nochmal.... Viele lassen ja die Worte nochmal wiederholen. Das richtet beim Kind den Fokus extrem auf Fehler und das ist bekanntermaßen nicht gut.

Was sagt die Kita? Sehen die Handlungsbedarf? Wenn die Logo empfehlen, würde ich nicht bis zur nächsten U warten, sondern zeitnah einen Termin beim Kinderarzt machen und nach einem Rezept fragen.

Falls er sämtliche Laute (außer dem sch) allerdings richtig sagen kann und es nur eine falsche Angewohnheit ist, dass er die Verben falsch beugt, dann macht einfach weiter wie bisher. Das wird dann schon.

Er kommt ja erst 2023 in die Schule, oder? Von dem her habt ihr noch etwas Zeit und meistens verwächst sich sowas.

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Die Kita hat noch nichts gesagt. Ja, entweder 2023 oder 2024, da er bei uns ein Kann-Kind ist. Deshalb beschäftigt mich seine Aussprache im Moment. Im Grunde würde ich sagen, dass er nächstes Jahr schulreif ist, nur von der sprachlichen Seite noch nicht. Aber dann machen wir so weiter und fragen bei der nächsten U. Vielleicht hat es sich bis dahin auch gebessert.

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Hi,
mhh, höchstwahrscheinlich wird sich das von alleine erledigen, insbesondere dann, wenn man es eben ganz beiläufig verbessert. Aber ich frage mich, warum du deinen Sohn nicht regulär einschulen lassen willst, wenn er doch da noch Defizite hat, Sprache ist ja sehr elementar. Wenn‘s da noch ein bisschen hakt, ist ein Kind eben noch nicht vorzeitig schulreif.

vlg tina

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Meine Tochter wird Ende Juli ebenfalls 5.
Ich verbessere sie tatsächlich meistens in indirekter Form, also wie du sagst, indem man die Aussage nochmal abgewandelt wiederholt und dabei die korrekte Weise des Wortes verwendet. Vereinzelt, wenn ich merke, dass sie sich einzelne Worte wirklich falsch eingeprägt hat, korrigiere ich sie auch mal ganz konkret mir "das Wort heißt übrigens...." und dann spricht sie es auch ggf. mehrfach richtig nach, um es sich zu merken.
Da sie aber sprachlich sehr weit ist, sage ich manchmal auch garnichts, wenn ich sie damit nur aus einem Erzählfluss rausreißen würde

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Hallo,
bei dem von dir genannten Beispiel geht es ja gar nicht um die Aussprache, sondern um die Wortbildung, hier um die Beugung von Verben. Und da muss ich deinen Sohn jetzt mal in Schutz nehmen: Er hat nämlich verstanden, wie das Partizip im Deutschen korrekt gebildet wird und wendet diese grammatische Regel richtig an:
fehlen --> gefehlt, fassen --> gefasst, also vorne ge- ran und hinten -t.
Jetzt gibt es halt im Deutschen leider noch die starken/unregelmäßigen Verben, die nicht diesem Prinzip folgen, sondern viel komplexeren Regeln. Dazu zählt essen.
Und weil diese Verbbildungen eben kaum mehr nachzuvollziehen sind, hilft da nur Auswendiglernen oder Exposition.
Auswendiglernen macht mit einem Kleinkind natürlich keinen Sinn, also bleibt Exposition: möglichst viel sprechen, möglichst viel vorlesen und den Satz der Kinder mit der korrekten Form wiederholen, ohne zu sagen "es heißt aber xy". Denn er macht ja eigentlich nichts "falsch", er wendet halt nur eine Regel an, die bei "essen" ausnahmsweise nicht passt.