Sohn 4 macht mich verrückt

Hallo mal wieder....
eigentlich könnte ich meinen letzten Beitrag zu meinem Sohn hier wieder rein kopieren, aber es ist nun anders, aber trotzdem ähnlich. Er treibt mich wirklich fast in den Wahnsinn. Ich habe keine Lust mehr den ganzen Tag nur zu meckern und zu schimpfen und manchmal auch zu schreien. Er hört nicht, er isst nicht, er brüllt nachts oft nach mir. Das ist so die grobe Zusammenfassung und eigentlich eine lange Geschichte. Er war nunmal 3 Jahre lang alleine mit den Eltern und hat warscheinlich auch oft das bekommen was er wollte...bei mir meistens angemessen, bei den Großeltern auch mal mehr als gut für ihn war ;) als seine Schwester kam hat sich alles geändert. Ist nunmal so, er ist nicht mehr alleine. Er fordert sich momentan so extrem meine Aufmerksamkeit, dass es mich wirklich schon nervt. Nicht dass ich ihm Aufmerksamkeit schenken soll, sondern die Art wie er das macht. Er macht absolut überhaupt nicht von dem was ich von ihm verlange, d.h. Zähne putzen, anziehen, kommen wenn ich rufe. Vor allem morgens stresst mich das sehr, da wir ja einen Zeitplan einhalten müssen wegen Bus und Arbeit usw.... Morgens mittags abends isst er rein aus Prinzip nichts oder nur mit viel Überreden. Wir haben hier jeden Morgen, Mittag und Abend Theater. Wenn er etwas tun soll (essen oder Zähne putzen, Schuhe anziehen usw.) geht es los. Er fängt an zu spielen, läuft weg, macht gar nichts mehr, legt sich auf den Boden und jammert er hätte Bauchweh usw. Dann werde ich natürlich irgendwann unentspannt nachdem ich alles 7 mal wiederholt habe und das weiß er genau. Wenn ich dann eingreife und ihn hole und dann eben diese Dinge mit ihm mache, da ich keine Zeit mehr habe zu warten bis er das von selbst tut, schreit er rum. Natürlich plane ich zu jeder Tagezeit genug Puffer ein, damit er Zeit für alles hätte und es entspannt sein könnte. Aber das reicht nicht. Ich bin auch sehr konsequent was Konsequenzen angeht und auch Strafen. Aber es interessiert ihn nicht. Am nächsten Tag beginnt das Spiel von vorne. Beim essen fängt er an ohne Punkt und KOmma zu reden und isst nicht. Wenn der Rest der Familie dann fertig ist, meckert er, dass er alleine essen muss und weint dann. Dann fängt er auch mal an zu essen, oder geht eben morgens ohne Essen aus dem Haus, weil keine Zeit mehr ist. Auch da macht es keinen Unterschied ob ich das kommentiere oder in Ruhe erkläre warum es wichtig ist dass er jetzt isst. Egal was ich tue es passiert nichts. Ich weiß, dass das alles ein Spielchen ist oder Austesten oder Kopfsache oder wie man das auch sonst nennen soll. Körperlich fehlt ihm ja nichts. Aber ich weiß nicht mehr wie ich reagieren soll. Oder ob das normal ist, dass er das so macht. Heute morgen zum Beispiel habe ich die Schwester gewickelt und er ist im Wohnzimmer und brüllt aus Leibeskräften und schreit und ich dachte er hat sich den Finger abgeschnitten oder ähnliches. Bin also hingelaufen und er war einfach nur wütend, weil ich unsere Tagesdecke auf der Couch nicht wie immer dort ausgebreitet hatte :( und diese Situation haben wir ca. 6 mal m Tag.... er rastet komplett aus wenn ihm etwas nicht passt. Ich habe oft versucht ihn dann zu trösten, weil ich weiß dass das eigentliche Problem dann woanders liegt. Aber ich möchte ihm auch nicht immer seinen willen geben wenn es dann heißt "Mama komm jetzt sofort hier hin und leg die Decke richtig!!!!"....das geht ja nicht. Ignorieren kann ich das Geschrei schlecht, das macht mich Wahnsinnig. Also kommt es auch oft vor dass ich dann genauso rumbrülle oder ihn halt in ein anderes Zimmer bringe bis er sich wieder gefangen hat. Ich weiß echt nicht weiter..... diese schlechte Laune von ihm und dieses provokante Verhalten. Und ich habe keine Lust mehr so viel zu meckern und zu schimpfen....und die kleine ist jetzt ein Jahr alt und kommt viel zu kurz. Wenn unser Sohn zu Hause ist verlangt er wirklich ohne Pause meine Aufmerksamkeit. Ich würde mich so gerne um beide gleich viel kümmern.
Liebe Grüße und Danke dass ich mich hier auslassen kann. :-*

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Ich kann total verstehen, dass du genervt bist. Mich stresst allein das Lesen schon.
Ich hätte ein paar Ideen, wie du endlich wieder Struktur reinbringen und das Ruder wieder rumreißen könntest.
Unterscheide zwischen wichtig und unwichtig. Worauf musst / willst du bestehen und wo kannst du auch mal nachgeben.
Hier z.B. Zähneputzen. Das müsste bei mir sein. Einmal würde ich rufen, kommt er nicht, hole ich ihn und sage ihm jedes Mal „Du kommst, wenn ich dich rufe!“ in dem Moment, in dem ich ihn hole, gibt’s dann auch kein „ich will das noch zu Ende bauen, oder schauen oder was auch immer“
Anziehen, weil wir losmüssen würde ich auch genau so drauf bestehen.

Was mir total unwichtig erscheint ist das Essen. Er weiß Bescheid, dass es jetzt Essen gibt und wenn er dann nicht kommt, dann wird halt abgeräumt. Aus erzieherischen Gründen würde ich ihm dann tatsächlich auch erstmal nichts mehr geben und ihn dann genauso warten lassen.

Zu dem Rumschreien: Das kann er gerne in seinem Zimmer alleine machen. Es wohnen auch noch andere Menschen da, die davon genervt sind.

Und ja, Aufmerksamkeit sollten beide Kinder gleichermaßen bekommen. Und auch ER muss mal zurückstecken

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Welche Situationen laufen gut? Wo und wann kannst du ihn loben?

Das wirkt oft Wunder! Den Fokus wieder verändern auch wenn es schwer fällt!

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Momentan läuft leider nicht vieles gut.....Das ist sehr selten der Fall in unserem ganz normalen Alltag.... Wenn das passiert fällt es natürlich auf und ich lobe ihn auch dafür. Aber nicht zu sehr, denn das sollte meiner Meinung nach selbstverständlich sein, dass man mit Mama und Papa ein Team ist und nicht gegeneinander arbeitet. Dafür sollte es nicht jedes Mal eine Belohnung geben.
Also wenn wir zur Oma fahren oder ins Schwimmbad oder ähnliches dann steht er tatsächlich gestriegelt und gekämmt innerhalb von 5 MInuten auf der Matte und ist abfahrbereit. Also ich weiß, dass er es kann!

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Es scheint ja leider nicht selbstverständlich für ihn. Du sollst ihn nicht belohnen, sondern loben. Also Aufmerksamkeit bei positivem Verhalten. Er muss ja selber auch das Gefühl haben, er macht gar nichts mehr richtig.

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Tipps hast du ja nun schon einige.

Nur ein Hinweis von uns. Unser Sohn mit Schwestern (Mehrzahl!), damals 1 Jahr, hat uns im Alter von 4 auch zur Weißglut gebracht. Ich habe das als Kleinkindpupertät empfunden, da er Aktionen an den Tag legte, die nur hormonell verursacht worden sein konnten 😂 ABER: es war ein letztes Aufbäumen und danach hatten wir einen Engel auf Erden, der inzwischen 6,5 ist. Also, vielleicht hilft es, einfach noch ein wenig durchzuhalten 😉

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Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und verhält sich ähnlich. Sie hört erst wenn ich laut werde und schimpfe und das obwohl wir angedrohten Konsequenzen auch durchziehen. Ich bin auch häufig genervt, dass ich so viel schimpfen muss. Vor allem wenn sie mir vorwirft, dass ich schimpfe. Wir haben es mit einem Codewort versucht, wenn einer von uns beiden zu wütend wird. Manchmal klappt's, manchmal nicht. Ich warte auf jeden Fall auch darauf, dass diese Mini-Pubertät aufhört...nicht umsonst nennt sich diese Phase Threenager ;-)

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Du beschreibst meinen Sohn. Seit einem Jahr haben wir das so. Es hat sich nichts geändert, wie zum Beispiel ein Geschwisterkind.
Es hilft nichts. Wenn ich ihn hole, weil etwas sein muss, wird das Theater noch größer. Er ist jetzt 4 1/2 Jahre und kein Ende in Sicht.
Bei ihm wird es das Wesen nun sein in Verbindung mit einer anderen Geschichte. Bei ihm wurde Adhs diagnostiziert.
Wir hoffen irgendwann auf Unterstützung wie wir damit umgehen können.

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Das tut mir leid. Ich kann dich irgendwie verstehen. Ich weiß nicht, ob es das ganze einfacher macht wenn man einen Namen dafür hat. Aber ich wünsche allen, die damit zu tun haben Hilfe....so einen kleinen Mann auf der Schulter der einem in dem richtigen Moment sagt, wie man damit umgehen kann.
ADHS ist es bei uns eher nicht....zumindest nicht nach den Symptomen und Tests die man so nachlesen kann.

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Hole DIR Hilfe.
Bei uns macht das die Familienberatungsstelle, kostenfrei und diskret.
Sonst an ein Familienzentrum, meist Kitas, wenden.

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Liebe TE,

meine Fragen wären:

Kann er sich genug auspowern? Spielt er nach der Kita mit Freunden? Hat er ein Hobby? Wie sieht die Situation in der Kita aus, ist er dort auch so auffällig? Kommt er mit Veränderungen zurecht oder muss es immer der gleich Ablauf sein? Hast du sein Verhalten mal abklären lassen, sehr vorsichtig gesagt Richtung ADHS ggf. Autismus wegen herausfordernden Verhalten?

Warum frage ich das? Als mein Jüngster in dem Alter deines Sohnes war, sind bei ihm auch sämtliche Sicherungen durchgeknallt und das manchmal mehrmals am Tag. Kam mit Veränderungen sehr schlecht zurecht, brauchte viel Aufmerksamkeit. Man kam manchmal zu gar nichts. Da half nur rausgehen. Um meinen Großen (5 Jahre älter) konnte ich mich manchmal auch nicht so richtig kümmern. Da mussten die Hausaufgaben, wo er dann auch Hilfe z.B in Deutsch (hat Legasthenie) bis zum Abend warten, wenn ich mit den Kindern nachmittags alleine war. Ich musste wirklich manchmal auch bis zu zwei Stunden weg mit unserem Jüngsten, damit der Große zumindestens in Ruhe die Hausis machen konnte, die er auch alleine erledigen konnte. Mein Jüngster war damals unter ADHS-Verdacht, den er über lange Zeit hatte. Wobei dann mit
6 Jahren frühkindlicher Autismus festgestellt wurde.

Was half, war auspowern, Kinderturnen, Kinderspielplatz (da hatte ich wenigstens Ruhe)

LG Hinzwife

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Hallo,
ja er kann sich auspowern....in der Kita sind sie vormittags sehr viel draußen und gehen in den Wald....zu Hause gehe ich mit den Kindern bei fast jedem Wetter raus und wenns nicht geht beschäftigen wir uns auch drinne sehr oft ohne dabei zu sitzen. Er braucht eher manchmal eine Pause davon und will auch oft einfach nur zu Hause und drinne spielen.
Er trifft sich sehr oft mit Freunden, wir gehen oft auf den Spielplatz oder er verabredet sich mit Freunden für nach der Kita. Oder wir besuchen Oma und Opa.... Also Aktion hat er genug. Ich weiß auch, dass es ihm gut tut wenn wir einen Zu-Hause-Mama-Kinder-Tag machen und nichts auf dem Plan steht, daher sorge ich auch dafür, dass das öfter der Fall ist. Kita muss natürlich immer sein, da ich die Routine wichtig finde. In letzter Zeit war das mit der Kita leider auch nicht immer einfach...oft geschlossen wegen Corona oder Personalmangel etc. Ich wünsche mir da momentan auch nochmal eine geregelte Woche.
Ja, er braucht einen geregelten Ablauf.....das gibt ihm Sicherheit. Aber er tut alles um diese Regeln zu brechen :D
Ich will ihn eigentlich nicht isolieren, denn seine Schwester ist nunmal da und gehört zur Familie und ich bin so erzogen, dass man auf andere Acht gibt und miteinander lebt und nicht mit seiner Art den anderen schadet. Ich bin dafür auch eher zurückhaltend und überlege alles 5 mal bevor ich etwas tue. Aber ich finde Respekt und Achtsamkeit anderen gegenüber muss er lernen. Ich weiß nur nicht ob das mit 4 Jahren von der Reife her schon möglich ist. Manchmal gibt es Situationen, in denen er schon mitdenkt und hilft anstatt zu stören. Aber das andere überwiegt grade sehr.
LG

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Und genau lobst du ihn und bedankst dich und gehst nicht davon aus, dass es selbstverständlich ist. Kinder wollen Lob und brauchen das.

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Danke für eure Tipps.....ich bin auf jeden Fall versucht MIR Hilfe zu suchen. Ich weiß nur nicht genau wo....Ich möchte Diagnosen wie Autismus und ADHS erstmal selbst ausschließen, denn die genannten Symptome passen hier überhaupt nicht.
Er ist ein geselliges Kind, er hat viele Freunde und spielt sehr oft und gerne mit ihnen, liebt seine Omas und Opas über alles und wenn wir etwas unternehmen hat er Spaß und lacht viel. In die Kita geht er nicht so gerne, aber nur weil die dort nicht genug frei spielen können. Wenn er dort ist hat er aber dann doch Spaß. Er macht dort auch gut mit und ist stolz auf das was er schafft. Ich hatte dort auch schon ein Gespräch, bei dem sie mir sagten, er kann nicht gut mit Stresssituationen zb Zeitdruck umgehen und kann seine Gefühle nicht regulieren. Naja so kenne ich ihn, das war schon immer so. Ich kann auch nicht gut mit Stress umgehen, das erschwert das Ganze wahrscheinlich zusätzlich.
Ich habe verschieden Ursachen für sein Verhalten, die ich in Betracht ziehe oder die alle irgendwie zusammen wirken:
-Sein Vater arbeitet quasi rund um die Uhr und ist Abends für 20 Minuten anwesend und Sonntags den ganzen Tag. Er fehlt also sehr. Samstags arbeitet der Papa oft ums und im Haus oder im Ort und bezieht unseren Sohn da oft mit ein. Manchmal macht es ihm Spaß, manchmal möchte er aber lieber spielen als zu arbeiten, das darf er ja dann auch. Ich glaube aber das ist ein Problem, denn die Erziehung kommt ganz alleine von mir und ich bin rund um die Uhr mit den Kindern zusammen, außer in den 3,5 Stunden Kita vormittags.
-Als er 1 Jahr alt war musste ich wieder arbeiten gehen und er war abwechselnd bei meiner Mama und bei der Schwiegermama. Da ist auch einiges schief gelaufen....leider. Meine Schwiegermutter behandelt ihn wie ihren eigenen Sohn. Er durfte immer alles und jetzt noch, sie lobt ihn für alles, er bekommt immer seinen Willen, er wird geküsst und geknuddelt und getragen wenn er sich weh getan hat. Er bekommt sehr oft ein kleines Geschenk und immer etwas von ihr mitgebracht wenn sie kurz vorbei kommt, Süßes, Teilchen, etc..... er War 1 Jahr lang einen ganzen Tag pro Woche bei ihr und jetzt ab und zu wenn ich Termine habe oder auch mal einfach so. Er liebt sie über alles, mir gefällt das alles nicht so.
-Meine Erziehung ist sicher fehlgeschlagen. Er war ja als mein 1. Kind auch für mich immer mein kleiner süßer Sohn und ich habs nie übers Herz gebracht laut zu werden oder ihn zu bestrafen. ZUmindest nicht in der ersten Zeit.....Das fing dann an als ich arbeiten musste.....da musste das ja morgens funktionieren und es ging aber noch, da er klein war und ich ihn einfach tragen konnte oder fertig machen konnte, da er das ja selbst auch noch nicht konnte. Ich habe ihn ange gefüttert, was sicher auch mit dem Essensproblem zu tun hat. Ich habe ihn oft bemuttert oder Dinge für ihn erledigt. Viel Zeit mit ihm verbracht, viel mit Ihm alleine gespielt, immer direkt geholfen wenn ein Problem war....das hätte ich sicher alles etwas weniger tun müssen. Als seine Schwester da war bzw als ich schon schwanger war musste er dann ja selbstständiger werden, denn ich kann seit dem nicht mehr nur 100 % für ihn da sein. Es gibt ja seine Schwester und es gibt auch noch mich und ein Haus und bald wieder meine Arbeit.

Da liegt sicher einiges im Argen, das weiß ich. Ich bin nur gerade echt überfordert damit, wie ich das wieder hinbiegen kann. Denn wir befinden uns gerade in einem Teufelskreis. Ich weiß schon oft im Voraus wie er sich gleich verhalten wird und bin dann schon direkt genervt wenn er wieder einen seiner Ausraster hat. Und dann gehe ich öfter an die Decke als mir lieb ist. So kenne ich mich eigentlich gar nicht.....

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Hallo!

Auf mich wirkt das Kind frustriert und als würde es sich zurückgesetzt fühlen. Deshalb provoziert er. Kooperation beim Zähneputzen und Schuheanziehen würde ich in dem Alter noch nicht erwarten, auch wenn die Kinder das alles können. Ich würde an der Beziehung zum Kind arbeiten und strafen und schimpfen definitiv komplett weglassen. Das schlimmste ist zudem schlechte Stimmung am Esstisch, da vergeht doch jedem der Appetit. Morgens mittags und abends ist ja immer irgendwie kritisch bei Kleinkindern. Dann gehts halt ohne Schuhe raus und Zähne werden ein Mal abends 2 min geputzt und tagsüber keinen Zucker, wenn er sowieso schlecht isst. So würde ich es angehen und überall den Druck rausnehmen. Brüllen und schimpfen erniedrigen das Kind und führen zu solchem Verhalten.

Alles gute!

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Das soll natürlich nicht heißen, dass das Alter insgesamt schwierig ist, aber bei deinem Sohn hört es sich extrem und ungesund an.