Wir verzweifeln gerade etwas an der Erziehung unseres 4,5 jährigen und wissen nicht weiter. Ich hoffe ganz auf eure Erfahrungen und Tipps:
Wir versuchen logische Konsequenzen zu geben und viel zu erklären, aber aktuell kommen wir da nicht weiter.
Unser Sohn hat ein paar schöne Drohungen aus dem Kindergarten mitgebracht, die er jetzt zu Hause ausprobiert:
"ich schlage die ganze Wohnung kaputt"
"ich mache die ganze Stadt kaputt"
"ich trete dich"
Und heute hat er den Vogel abgeschossen:
"ich töte euch alle"
"ich töte deine Oma"
Diese Drohungen wendet er an, um selber Konsequenzen auszuprobieren. Wie "wenn ich nicht xy bekomme". Dabei geht es oft um ganz triviale Dinge wie die Gute Nacht Geschichte aussuchen o. ä.
Ich verstehe schon, was er da macht und auch, dass er diese Drohungen machplappert und eigentlich gar nicht versteht.
Aber ich weiß trotzdem nicht wirklich wie ich damit umgehen soll. Ich versuche zu erklären, dass das traurig macht, man dann nicht mehr mit ihm spielen möchte usw.,das scheint aber nicht zu fruchten. Und eine sinnvolle Konsequenz dazu fällt mir aber irgendwie nicht ein.
Bitte her mit euren Tipps.
Konsequenz für Drohungen
Da lese ich mit, unser fast 4 Jähriger hat das auch nach Hause gebracht vom Kindergarten. So schlimme Drohungen zwar noch nicht aber auch hier wird versucht durch drohen den Willen durchzusetzen.
Wir machen es momentan so, dass wir ihm sagen, dass das ganz freche Worte sind und man so nicht miteinander spricht. Wenn er so mit uns spricht muss er den Raum verlassen.
Da bin ich ja beruhigt, dass wir immerhin nicht allein sind.
Ich verstehe auch, dass er Drohungen ausprobiert, ist immermhin eine ähnliche Art von Konsequenz.
So ähnlich machen wir es auch. Ich möchte so etwas nicht hören. Das kann er dann allein im Kinderzimmer sagen. Aber dann kommt er natürlich wieder hinterher und macht einfach weiter. Ich kann ihm ja nicht wirklich den Mund verbieten.
Bei unserem 3-Jährigen in der Kita ist das "alle tot machen" leider auch gerade irgendwie in.
Eigentlich mache ich es ähnlich wie du, bei uns funktioniert das. Also obwohl ich weiß, dass er es nur so dahin sagt, gehe ich auf den Inhalt der Aussage ein, rede darüber, wie schrecklich das wäre, wenn alle tot wären und was es bedeutet, tot zu sein und dass das alles eine sehr traurige Sache ist. Das sind auch für ihn keine schönen Themen und er findet das Gespräch dann unangenehm, das reicht als "Konsequenz" bei uns.
Verbieten oder schimpfen würde ich allerdings nicht. Ernst nehmen macht auf ihn mehr Eindruck.
Kleine Jungs finden das lustig, sie denken sie hätten Macht und wollen sich wichtig fühlen. Ich mag das gar nicht.
Was ist das denn für eine seltsame Ansicht eines 4 jährigen Kindes?
Puh, das sagt aber mehr über dich aus als über das Kind! Hier wird über 3 - 4,5jährige Kinder gesprochen. Das hat bei Kindern in dem Alter nix mit Macht zu tun. Ich kann nur empfehlen, sich mit der Entwicklung von Kindern intensiv zu beschäftigen. Strafen und Schimpfen ist da nicht der richtige Weg. Ein Kind in dem Alter hat kein Verständnis darüber, was es bedeutet, wenn jemand tot ist und dass dieser Mensch dann für immer weg ist.
Ich sage sehr deutlich "ich möchte nicht dass du mir drohst und ich möchte nicht dass mein Kind so schlimme Sachen sagt".
Das fällt für mich mehr unter "blöder cooler Spruch" als unter echte Drohungen, bei anderen Sprüchen von denen ich nicht will dass sie die zu Hause oder überhaupt verwenden mache ich das auch so nüchtern. Sei es Sch..., ein ständiges "Alter!" oder Digga (meine sind schon im Hort)
Meistens klappt es nach einer Weile wieder gut um dann in Phasen zurück zu kommen. Und es ist Typsache, der Zwillingsbruder macht das so gut wie nie.
"Ernst nehmen" haben wir auch versucht, aber Gespräche wie "was wäre denn dann wenn du alles kaputt gemacht hast und wir alle tot sind" sind einfach viel zu abstrakt für ein Kind
Meine 5 jährige spricht hier genau die selben “Drohungen” aus 😒
Ich habe solche Situationen öfter mal bei meinen therapiekindern, häufig bei älteren Kita- und/oder jüngeren grundschulkindern.
Die Kids probieren sich aus und möchten eine Reaktion - die bekommen sie einfach nicht. Funktioniert prima. Wenn dann mal wieder kommt "ich hol mein Messer und stech dich ab" oder ähnliches kommt von mir nur "ok, jetzt findet aber trotzdem erst mal xy statt" (xy = worüber sich das Kind halt aufgeregt hat, z. B. Handy vor der Therapie abschalten, konzentrationsübung machen, Gruppenkreis,.. .).
Falls also das immer wieder thematisieren nix bringt, versuch es mal damit. Die meisten Kids (ab einem gewissen Alter) wissen, dass sie "böse" Dinge sagen. Wenn es keinen Effekt hat und auch nicht zu mehr Aufmerksamkeit führt, wird es oft ganz schnell uninteressant.
Du sagts ihm halt einfach, dass du das alles eher nur daneben und doof findest und er sich mit diesen Drohungen nur lächerlich macht und blamiert, da alle wissen, er kann das alles gar nicht und würde es nie und nimmer durchziehen.
Das ist nichts wo man als Mutter traurig werden muss, und ernst nehmen soll, sondern eher lachhaft, da nimmt jemand den Mund ganz schön voll und es ist nix dahinter,
Große Worte... kein Gehalt ... das in einer ruhigen Minute erklären und was man von Angebern und Wichtigtuern hält und dann aber eben eher auslachen und nicht so wichtig machen.
Eigentlich nur Auftrumpfen und nur eine dumme Reaktion eines Kindes, dann Zorn und Wut eben ausdrücken möchte und Frustrationstoleranz noch lernen muss.
Muss man nicht überbewerten und gar so ernst nehmen.
Unser Sohn kam nicht mit so schlimmen Drohungen. Ansätze davon habe ich im Keim erstickt mit "Eine Mama, die du treten möchtest/ deren Wohnung zu zertrümmern möchtest (was auch immer) gibt dir garantiert nicht XY/schaltet garantiert nicht den Fernseher an usw....und er hat eben das was er durchsetzen wollte nicht bekommen und dann auch ein weiteres Mal mit dem Verweis auf seine Drohung nicht.
Später mit 6 kam dann noch einmal "Wenn du mir nicht sofort sagst was das für eine Überraschung morgen sein soll, dann verprügel ich dich!". Da hatten wir ein sehr ernstes Gespräch mit der Beinahe-Konsequenz, dass eine Mama, die verprügelt werden soll, ihn auch nicht zu diesem Überraschungsausflug mitnimmt. Nachdem die Botschaft aber sowas von angekommen ist und er sich unaufgefordert dafür entschuldigt hat (und er diese Mundart nur nach einem Freunde-Besuch "mitgebracht" hatte) durfte er dann doch mit. Ansonsten wäre ich konsequent gewesen.
Leidee scheint diese Konsequenz bei diesem Freund von ihm nicht Standard zu sein. Denn dort läuft das ohne Ende so und die Eltern stehen peinlich berührt daneben und tun nichts.