Kitaeingewöhnung schlecht verlaufen- Kind belastet

Hallo ihr Lieben,

ich bin etwas ratlos und verzweifelt.
Kurz zu der Geschichte.
120 Kinder in der Kita, offenes Konzept, rotierende Teams wöchentlich ( kam neu dazu )
Mein Kind fast 2,5. 2 Jahre mit mir zu Hause.
Eingewöhnung 2 Wochen geplant.
Eingewöhnung verlief erstmal problemlos und konnte mich schnell trennen und sie ging gern dort hin.
Nach genau den 2 Wochen fiel die Bezugserzieherin aus ( Krank). So fing es an. Kind wollte nicht mehr hin. Weinte beim abgeben. Ihr wurde dann total schlauerweise die Auszubildende an die Seite gestellt ( die alle 2 Wochen auch in der Schule ist) und so kam es , es stabilisierte sich und die Auszubildende fiel wieder weg. So ging es mit einer anderen Erzieherin auch. Sie war 1,5 Wochen fixer Punkt meiner Tochter. Sie ging gern hin und es lief aber diese wurde auch krank.
Nach mehrmaligen Gespräch mit Kitaleitung , dass meine Tochter Stabilität benötigt ( sie ist noch nicht richtig angekommen, diese ganzen Wechsel machen ihr zu schaffen ect.) höre ich jetzt , dass sie es lernen muss das alle 40 Erzieher für sie da sind und sie alles als Ansprechpartner hat. Finde ich bisschen viel verlangt für ein 2,5 jähriges Kind die noch feste Bezugspersonen brauchen.
Problem ist nicht nur das sie dort partout nicht hin will sondern sie emotional total belastet wirkt. Sie ist panisch wenn wir raus gehen wollen. Sichert sich 100x ab wohin wir gehen und ob ich bei ihr bleibe und ob wir wieder nach Hause kommen und sie würde mich vermissen. Am liebsten mag sie nur zu Hause sein. Zu Oma oder Tante geben, ist auch nicht mehr möglich.
Was soll ich machen? Ich hab das Gefühl die kita versteht mich nicht und wie wichtig die Stabilität für mein Kind ist ( sie braucht eben die Sicherheit zu wissen was passiert und was gemacht wird) ich rede da gegen eine Wand. Ich werde sogar nun hingestellt als wenn ich eigentlich das Problem habe. Sie würde es ja tolerieren bei allen zu sein. Aber hier zu Hause spiele ich nur „ ich geh jetzt in die Pause , du musst jetzt bei xy bleiben“ dann soll ich traurig sein. Oder sie spricht darüber wer wann wieder kommt oder geht.
Ich könnte sie zu Hause lassen aber ob das auch die seelisch gesundheitliche Entwicklung fördert ist fraglich. Sie brauchen den Austausch mit gleichaltrigen und sie soll ja die Welt erobern.
Oh man das ist lang geworden. Aber vllt hat ja jemand ein Rat was er tun würde und wie er handelt.
Ich stehe zwischen zwei Stühlen und beide wirken nicht „gesund“ für meine Tochter. 😔


Liebe Grüße

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Ich persönlich würde sagen, das Problem liegt beim „offenen Konzept“. Da gehen meiner Meinung nach Kinder (wie deins) leider unter.
Unser Großer (13) war damals in einer städtischen Kita mit offenem Konzept (trotzdem kleine Kita mit nur 3 Gruppen). Zu unserem selbstbewussten, aufgeschlossenem und neugierigen Kerlchen hat das gepasst.

Wenn ich ein ungutes Gefühl hätte, würde ich mein Kind aus der Kita nehmen und nach einer anderen mit geschlossenem Konzept suchen (ja, diese Kitas gibt es tatsächlich noch).

Alles Gute für euch!

2

"Aber hier zu Hause spiele ich nur „ ich geh jetzt in die Pause , du musst jetzt bei xy bleiben“ dann soll ich traurig sein. " Und du spielst dann auch traurig sein? Das wäre für mich nämlich der falsche Ansatz.

Also ja, ich sehe es auch so, das es das Konzept ist, anscheinend passt es noch nicht zum Kind. Ansonsten wirst du die beschriebene Situation in jeder anderen kita auch finden. Und sehr viele Kinder haben nach einer kurzen guten Zeit ein "Tief", meistens dann, wenn alles erkundet ist und der Alltag einkehrt. Der Reiz des Neuen ist einfach vorbei.
Ich muß sagen, das es mich damals auch irritiert hat, aber im Nachgang ist es einfach nur logisch und nachvollziehbar, das eben nicht nur eine Erzieherin für das Kind zuständig sein kann. Will man das als Elternteil unbedingt, dann kann das Kind einfach nicht in eine Kita gehen....es muß 1:1 von jemandem betreut werden.
Was es deinem kidn auch noch schwerer macht, das ist deine eigene Unsicherheit. Deine "Stühle" zwischen denen du angeblich sitzt, sind eigentlich keine...du machst sie aber zu welchen, mehr ist das nicht. Dein Kind wird die Abläufe im Kindergarten alle verinnerlichen, wenn es die Möglichkeit dazu hat. Auf der anderen Seite sehe ich auch keine Gefährdung der seelischen Entwicklung, wenn das Kind in einem stabilen Elternhaus selber betreut wird.
Eigentlich hast du gar nichts gravierendes beschrieben, weswegen man die Eingewöhnung abbrechen sollte, deine Sicht der Dinge ist die eigentliche Belastung für das Kind.

3

Vielleicht wäre eine Kita mit teiloffenem Konzept besser für euch (beide).

So ist unser Kindergarten aufgebaut und finde ich optimal so.
70 Kinder, 3 Gruppen mit je 3 festen ErzieherInnen + zusätzlich 2 Springer (die rotieren durchs Haus).
Die Kinder kommen morgens in "ihrer" Gruppe an, verbringen den Morgenkreis zusammen und können anschließend, wenn sie möchten, alle Räume des Hauses nutzen, müssen aber nicht. Die Erzieher bleiben im Gruppenraum als feste Ansprechpartner. Zur Mittagszeit werden alle wieder zusammengetrommelt und das Mittagessen gibt es gemeinsam. Anschließend geht es in den Garten und es ist wieder jedem Kind freigestellt, wo und mit wem es spielt.
Ich finde das die perfekte Mischung für alle Charaktere an Kindern.

In eurem Fall würde ich eure Kleine noch zu Hause lassen, soziale Kontakte mit anderen Kindern (nicht zwingend Gleichaltrigen) ermöglichen und nach so einer Kita Ausschau halten.

VG

4

Auch ich denke, dass das offene Konzept einfach nichts ist. Wäre für meine auch nichts!

Würde langfristig wechseln und deine kleine kurzfristig zu Hause behalten. So ist es doch für alle Quälerei, die nicht sein muss…

5

Das Konzept scheint für dein Kind einfach (noch) nicht zu passen.
Was ich aus Sicht deiner Tochter absolut verstehen kann. Sie ist erst 2, da ist so etwas tatsächlich viel verlangt.
Manche Kinder finden sich in so ein Konzept leicht ein, für andere ist es eine Qual (für meine Kinder hätte das in dem Alter auch nicht funktioniert.)

Ich selbst bin Pädagogin. Und auch das Konzept in unserer Einrichtung passt einfach nicht für jedes Kind.
Man bemüht sich, auf die Bedürfnisse eines jeden Kindes einzugehen. Das gelingt bei uns ganz gut.
Wir haben aber bei weitem nicht so viele Kinder, wie bei euch. Das ist ja wirklich eine ganze Menge. 🙈

Also, entweder du wechselst in eine andere, vielleicht kleinere Einrichtung. Mit anderem Konzept, und ihr startet noch einmal ganz neu.

Oder du lässt dein Kind noch eine Weile zu Hause (wenn das möglich ist) und gibst ihr noch eine Weile dieses Sicherheit, die sie so dringend braucht im Moment.

Ich weiß, dass hier generell die Überzeugung herrscht, dass Kinder in dem Alter schon unbedingt soziale Kontakte mit Gleichaltrigen in einer Kita brauchen.
Und es wird einem sogar das Gefühl vermittelt, dass es schlecht für die Kinder ist, wenn sie länger zu Hause bleiben.
So etwas finde ich schade...

Soziale Kontakte sind wichtig, keine Frage. Aber kein Kind muss so jung in die Kita, um seelisch gesund zu sein 🙈 Ganz im Gegenteil...

Also, ich würde, wenn es sich beruflich machen lassen würde und ich die Möglichkeit hätte, mein Kind zu Hause lassen. Im Herbst könnte man ja einen neuen Versuch starten 😉

Oder es gibt in der Nähe eine Einrichtung, die mehr zu den Bedürfnissen deines Kindes passt.

Alles Gute!

6

Ich sehe es ähnlich wie die anderen. Die KiTa passt nicht zu eurem Kind. Es kann sein, dass es später anders aussieht, aber das kann nun keiner voraus sagen.

Wir haben auch gerade eine KiTa mit offenem Konzept, aber hier ist die Herangehensweise eine ganz andere. Meine Töchter (gerade 3 Jahre alt und 5,5 Jahre alt), sind in dieser KiTa seit fast einem Jahr. Vorher waren sie in der gleichen KiTa, nur mit einem vollkommen anderen Konzept, da die KiTa umgebaut wurde.

Bei uns gibt es nur 50 Kinder und 4 Gruppen. Wobei es eine U3 Gruppe für Kinder von 1-3 Jahren gibt (dort ist meine kleine Tochter) und eine von 2-5 Jahren. Die anderen zwei Gruppen sind von 3-7 Jahren.
Die Kinder in der U3-Gruppe laufen nur teiloffen mit. Sie haben festere Rituale und dürfen manchmal wählen, wo sie hingehen. Aber das natürlich Alters- und Kindabhänggig. Meine 3-Jährige darf öfters in andere Räume, aber die 1-Jährige natürlich nicht.
Meine große Tochter ist Vorschulkind und genießt das offene Konzept total. Sie liebt es einfach ihre Sachen zu machen, z.B. den ganzen Vormittag Basteln im Atelier, oder in der Turnhalle toben.

Für meine kleine Tochter ist es so auch super. Sie ist relativ offen und durch die große Schwester hat sie natürlich einen Ankerpunkt in der KiTa. Braucht aber auf jeden Fall noch extra Zuwendung.

Davor war meine kleine Tochter übrigens auch in einer anderen KiTa mit offenem Konzept. Aber auch da war es so, dass es bei 5 Gruppen insgesamt 2 U3 Gruppen gab. Diese U3-Gruppen waren nicht im offenen Konzept angebunden. Das fand ich ganz gut.


Zudem sind manche KiTa nicht für jedes Kind geeignet. Der beste Freund meiner großen Tochter, ist sehr schüchtern. Und die Eltern haben sich bewusst unsere KiTa ausgesucht, weil sie sehr klein ist, durch Integrativplätze. Er wäre tatsächlich niemals in eine große wuselige KiTa gegangen, selbst wenn diese das geschlossene Konzept verfolgt hätte. Mittlerweile kommt er aber auch mit dem offenen Konzept klar. Aber mit 3 Jahren war das nicht der Fall.