Wann Kind von Umzug/Neubau erzählen?

Hallo,

ich bräuchte mal wieder einen Rat oder auch eure Erfahrungen. Wir werden voraussichtlich Ende des Jahres in ein Neubauprojekt einziehen. Der genaue Termin ist allerdings nicht vorhersehbar. Der Bau geht jetzt gerade in die für ein Kind vielleicht "interessante" Phase. Also einerseits kann man jetzt etwas anschauen und anderseits werden wir in nächster Zeit öfter mal Termine vor Ort wahrnehmen müssen.

Bisher haben wir unserem 3-Jährigen nichts von dem geplanten Umzug erzählt, da er bei solchen Veränderungen eher sensibel ist. Vor der Geburt der Schwester war er Monate lang sehr angespannt. Wenn es jetzt noch ca. 8 Monate dauert bis zum Umzug, ist das ja eine sehr lange Zeit für ein Kind. Ich will nicht, dass er die ganze Zeit angespannt ist.

Wir ziehen in einen anderen Ort, deshalb steht auch ein Kita-Wechsel an. Er trauert jetzt noch öfter seiner Krippengruppe hinterher, aus der er vor 6 Monaten rausgewechselt ist. Ich möchte nicht, dass er sich jetzt schon Gedanken um den nächsten Wechsel machen muss.

Andererseits ist er ein riesen Baustellenfan, will auch dauernd erklärt haben, wie die Wohnung, in der wir aktuell wohnen, gebaut wurde. Es würde ihn also sicher sehr interessieren. Auch möchte ich ihn nicht dauernd anlügen, wenn wir Termine auf der Baustelle wahrnehmen müssen. Sprachlich ist er recht weit, würde ich sagen. Er wird sich sicher viele Gedanken machen und uns mit Fragen löchern.

Wie würdet ihr es machen? Lieber gleich alles erzählen, oder doch noch warten?

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er ist alt genug, mitzukriegen, wie der Hase läuft.
Ich würde ihn einfach mitnehmen und keinen Großen Erklär- und Besprechungstermin ansetzen. --- das läuft einfach so nebenher und mit bei bei der Baustelle ...

Er fragt -- du antwortest... lass einfach laufen und reagiere in kleinen Schritten je nach seinen Reaktionen und Fragen. --- das ist wie mit den Bienchen und Blümchen.... richtig gesetzte Kurz-Sätze über einen langen Zeitraum vertreut sind viel besser, als ein "großes Gespräch", das alles auf einmal erschlägt...

-- und mit der richtigen Wortwahl ist die lange Baustelle auch kein Thema, --z.B., erst wenn alles sauber ist und die Möbel da sind, -- da ist bestimmt schon lange Winter, macht er sich keine allzu schnellen Illusionen.

Dass damit auch ein KiGa-wechsel ansteht, würde ich aber tatsächlich erst kurz vorher sagen bzw. wie es eben sinnvoll ist. -- Diese zwei Dinge bringst nur Du als Erwachsener in Zusammenhang --- er sieht nur die Baustelle und denkt von selber gar nicht in so großen Zusammenhänge wie KitaWechsel.

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achja: also bei meinen Kindern waren "achja - und irgendwann"-Sätze lange vorher eigentlich sehr sinnvoll .... das hat viel entresst. -- wenn du meinst, dass Dein Kind da gestresst wird, lass es. ---

Wäre ich in Deiner Situation hätte ich schon frühzeitig die coole neue Rutsche im neuen Kindergarten erwähnt oder bei schönen Wetter die tolle Aussenanlage... --einfach mal eingestreut ... -- aber so läuft es halt schon immer bei uns mit allem "neuen"

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Damit das nicht falsch rüberkommt, ich bin nicht diejenige, die ein großes Gespräch braucht, sondern mein Sohn. Er ist in so einer Frage-Phase und will immer jedes Detail wissen. Wenn das Auto in die Werkstatt muss, ist er derjenige, der nachfragt, wie wir Eltern dann in die Arbeit kommen, wie lange die Reparatur dauert, wie die Öffnungszeiten sind etc. (Von den mechanischen Details fange ich garnicht erst an.) Ich kann auch nicht ohne vorheriges Gespräch irgendwo mit ihm hinfahren, da er mich im Vorfeld löchert, von wer am Steuer sitzt, über die Fahrtdauer und was wir mitnehmen zu was uns vor Ort erwartet. Er könnte auch recht schnell drauf kommen, dass die Baustelle nur mit dem Auto zu erreichen ist und wir immer zu Fuß in den Kindergarten gehen und sich dann Gedanken machen, ob er es zu Fuß vom Kindergarten an den neuen Wohnort schaffen wird.
Es geht auch gar nicht darum, dass er prinzipiell gegen die Veränderung wäre (auch auf die Ü3 Gruppe hat er sich ja gefreut), es rattert einfach so sehr in seinem Kopf, dass er nachts ständig wach wird und tagsüber auch neben der Spur ist. Ich weiß nicht, ob das dann 8 Monate so gehen würde, oder nach 3 Monaten wieder besser wird. Beim Baby ist er erst zur Ruhe gekommen, als klar war, dass jetzt keine weitere Veränderung mehr ansteht.

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Ich würde es ihm direkt erzählen. Klar wird ihn das beschäftigen, aber so ein Hausbau ist ja auch spannend und so hat er vielleicht das Gefühl, eingebunden zu sein und identifiziert sich mehr mit dem Haus. Ich finde es eine wunderbare Möglichkeit, ihm zu zeigen, wie ein Haus gebaut wird.

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Ja diese positive Seite sehe ich auf jeden Fall auch. Wahrscheinlich hast du recht und ich sollte ihn das (trotz der negativen Seiten) nicht nehmen.

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Hi,
wir haben letztes Jahr im Juni angefangen zu bauen. Im gleichen Monat ist unsere Tochter 4 geworden.
Schon als wir das Grundstück gekauft hatten und die Finanzierung für das Haus stand, haben wir sie das erste Mal mit hingenommen, es ihr gezeigt und erklärt.

Während des Rohbaus haben wir sie immer mal wieder mitgenommen und ihr die Fortschritte gezeigt. Sie hat dann sogar beim Mauern ihres eigenen Zimmers geholfen.
Sie findet es total spannend und freut sich über jedes neue Gewerk.
Wir haben mit ihr auch einige Bücher zum Thema Bauen und auch Umzug gelesen, das hat sehr geholfen. Inzwischen sieht sie es als Abenteuer.
Ich bin immer ein Fan davon, auch junge Kinder zügig in Sachen einzuweihen, die für sie eine große Veränderung bedeuten.
So kann sich das Kind langsam drauf einstellen.
Wir stehen jetzt kurz vor der Fertigstellung. Ziehen in 2 Monaten um. Natürlich wird das nochmal eine Umstellung, aber wir werden sie dabei begleiten und ihr helfen in der neuen Umgebung Fuß zu fassen.
Sieh es als Chance, dass dein Kind lernt, mit Veränderungen umzugehen und hilf ihm die positiven Seiten dabei zu sehen.
Spätestens wenn er irgendwann zur Schule wechselt und ein großer Abschied von der Kita ansteht, wird er aus dieser Erfahrung gelernt haben, damit umzugehen.

Alles Liebe

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Danke für deine Rückmeldung! Der Aspekt zu lernen mit Veränderungen umzugehen hat mich zum nachdenken gebracht. Ich glaube das ist der Punkt, an dem es hakt. Er ist überhaupt keine Veränderungen gewohnt. Wir führen (auch wegen Corona) eher ein ruhiges und stetiges/langweiliges Leben. Du hast Recht, er muss zwar nicht unbedingt lernen umzuziehen (wir hoffen den Rest seiner Kindheit am neuen Ort zu verbringen), aber er muss sich daran gewöhnen, dass Veränderung zum Leben dazu gehört. Und es ist ja sogar eine Veränderung zum positiven (auch er wird die Vorteile sehen) was den Prozess sicher leichter macht.
Ich sollte mir weniger zum Ziel setzen die Veränderung möglichst klein zu halten und den Fokus mehr darauf legen, ihn bei einem guten Umgang mit Veränderungen zu unterstützen. Danke!

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Wir haben unsere Kinder da direkt einbezogen als wir den Schlüssel hatten (haben ein altes Haus umgebaut) waren sie dabei. Es wurde fröhlich im Haus umhergerannt und Zimmer verteilt. Das und das sehen wie es schöner wird hat den Kindern Spaß gemacht ihre Zimmer waren dann auch die ersten mit nem Spielzeug Regal. So konnten wir noch Sachen fertig machen und die Kinder ihre Zimmer einweihen. War ein kleines Regal das mein Mann dann eben in die Mitte geschoben hat beim Streichen oä.

Darüberhinaus hatten sie voll Spaß dann auch die Farbe auszusuchen.

Ich würde es daher sagen dass damit ein Kigawechsel verbunden ist muss ja nicht gleich auf den Tisch nach und nach. Wenn er dann paar Mal dort war nach paar Wochen Monaten kannst ja dann aufbauen dass es eben ein weiter Weg ist und Mal öfters vorbei am neuen Kiga. Evtl kann man dort Mal zu Besuch kommen nur Mal durchlaufen ging bei meiner Tochter aber ja war vor Corona .....

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Evtl trifft man ja auf Terminen andere Familien mit Kindern im gleichen Alter und kann sich kurzschließen vielleicht der gleiche Kiga.... So kommt er langsam schon während der Bauphase dort an .

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Ja das wäre ein großer Vorteil daran, es ihm schon früh mitzuteilen. Er ist gut darin, auf Spielplätzen Anschluss zu finden und wir könnten besonders jetzt in der warmen Jahreszeit die umliegenden Spielplätze als Kontaktbörse nutzen. Im Winter sind die Spielplätze leider nie so gut besucht. Auch die Kita nutzt den daneben liegenden öffentlichen Spielplatz, der deshalb auch während Corona für die Eingewöhnung genutzt wurde/wird.
Ihr habt alle Recht, die Vorteile es ihm gleich zu sagen überwiegen eindeutig.

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Ich würde vielleicht noch ein paar Monate bis nach den Sommerferien warten.
Wenn aber sehr viele Termine anstehen und man den Umzu/Neubau schwer "verbergen" kann, dann gleich sagen und erklären.
Wir hatten unsre Kinder (6 und 8) vor ein paar Wochen zu einer Hausbesichtigung mitgenommen, und das war auch gut so, denn das Haus haben wir gekauft. So können sie sich besser vorstellen, wie es dann in einigen Monaten wird ;-)

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Von Anfang an... immer mitnehmen, einbeziehen, Zimmer zeigen.

Viel schlimmer ist es vor Ihm zu verbergen und er merkt was los ist.

Meine Kinder waren auch mit mit in den Möbelhäusern und natürlich auch wenn Baubesprechungen waren. Nach und nach wurde dem Kleinsten klar was Sache ist und als soweit das gröbste schon fertig war, habe ich vom Kleinsten schon Spielzeug mitgenommen.
Er hat also nach und nach schon Sachen mitnehmen dürfen mit denen er dann dort in seinem neuen Zimmer gespielt hat.

ich musste weniger schleppen und er konnte spielen wenn ich Dinge klären musste.