Ukraine Krieg

Hallo Mädels,
Meine älteste Tochter ist genau vor einem Monat 5 Jahre alt geworden. Meine beiden Zwillinge sind vor 6 Tagen drei Jahre alt geworden. Natürlich komme ich nicht darum herum Fragen hinsichtlich dem Krieg in der Ukraine gestellt zu bekommen. Meine Frage an euch: Wie soll ich antworten? Meiner großen kann ich sicherlich schon mehr sagen als meinen beißen kleinen. Aber ist das nicht unfair? Habt ihr eine Antwort? Wie macht ihr es?

1

Tatsächlich fragt meine 4-jährige nichts. Mein Mann und ich sprechen auch nicht in ihrem Beisein darüber, obwohl wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten engagieren. Auch Nachrichten liegen bei uns erst, wenn das Kind im Bett ist.

Was werden denn konkret für Fragen gestellt? Wo kommen die her? Ich denke so ganz allgemein und pauschal lässt sich da nichts raten.

2

Dadurch, dass in der Kita auch durchaus noch 7 jährige Kinder sind, fragen sie mich hin und wieder: "Warum darf Putin so viel bestimmen?" Oder "Warum sagt nicht einfach jemand Putin, er soll aufhören?" Von meiner großen kommen aber hin und wieder auch solche Fragen, wie: "Was macht ein Panzer?" Oder "Warum ist eine Atombombe gefährlich?" In ihrem Alter möchte ich zu ihrem Schutz einfach noch nicht antworten, aber soll man nicht ehrlich darüber reden?

8

Also gar nicht antworten ist ja auch keine Option. sich würde auf solche Fragen vermutlich antworten, dass ein Panzer eine Art sehr stabiler Traktor ist der auch schießen kann, z.b. auf Gebäude. Und das das leider sehr schrecklich ist, was der alles zerstören kann.

Und dass eine Atombombe so gefährlich ist, weil man davon ganz krank werden kann von dem was fie Bombe ausströmt.

Und vermutliche würde ich auch sagen, dass sie davor keine Angst zu haben braucht weil das zum Glück nicht in unserem Land passiert.

3

Das 3 und 5 jährige Kinder unterschiedliche Antworten bekommen, das ist für mich logisch und nicht unfair.

Für mich gibt es da keinen pauschalen Weg, jeder sollte wissen, was er seinem Kind an Antworten zutrauen kann. Manchmal sind sie gut verpackt, manchmal ganz schmerzfrei. Eine Atombombe ist halt so gefährlich, weil sie über viele viele Jahre die ganze Umwelt zerstört (man kann dann dort nicht mehr leben und ernten), ein Panzer schießt "Bomben", die richten Schaden an, aber wenn der Krieg vorbei ist kann man einfach aufräumen und dort auch leben. Warum man Putin nicht sagt, das er aufhören soll? Weil er niemandem zuhören will und er wirklich glaubt, das er da etwas richtiges macht.

Wir sind schon früh einen anderen Weg gegangen, die Welt ist nun mal kein friedlicher Ort, war sie noch nie. Mit 5 hat unsere sehr gerne Kinderrnachrichten geschaut, ich fand das dort immer super erklärt, öfter war es auch meine Rettung...dann wenn mir die Worte fehlten.

6

Meine Kinder haben auch immer Kindernachrichten gesehen. Ich finde es aber nicht vergleichbar mit der aktuellen Situation. Meine Tochter schaut Logo nicht mehr. Sie ist 7 Jahre und ihr macht der Krieg Angst. Gerade Bilder empfinde ich als wesentliche beängstigender als Radionachrichten. Bis zum Ukrainekrieg hat sie sie gerne gesehen. Sie weiß, dass es Krieg in Syrien gibt. Sie hat auch letztes Jahr die Machtergreifung der Taliban mitbekommen und viel gefragt. Aber Ukraine ist näher, präsenter und bedrohlicher.

Mein Sohn ist gerade 12 geworden. Er stellt natürlich andere Fragen. Er hat auch einen Flüchtlingsjungen in der Klasse, der furchtbares erlebt hat.

4

Ich denke, hier unterschiedliche Antworten zu geben ist völlig normal.

Bei gerade drei Jährigen, würde ich tatsächlich nicht proaktiv erklären. Nur bei Fragen und die hätte unsere so konkret in dem Alter vermutlich noch nicht gestellt.

Bei dem 5 Jährigen würde ich grob erklären, was ein Krieg ist.
Ich würde es in dem Alter ungefähr so machen: Schlimmer Streit zwischen vielen Erwachsenen, weil einer dem anderem Land wegnehmen möchte, was ihm nicht gehört. Das ist deshalb so schlimm, weil viele Menschen jetzt nicht mehr zu Hause wohnen können, weil die Menschen sich so sehr streiten, dass sie sich gegenseitig weh tun. Die Menschen, die von ihrem Zuhause vertrieben werden, sind Flüchtlinge und diese kommen auch nach Deutschland. Hier ist zum Glück kein Krieg, das Land ist weit weg.

Wir haben es dann noch zum Anlass genommen mit unserer Maus darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, dass schon Kinder lernen Streit friedlich zu schlichten. Zu teilen etc. Das hat Putin offenbar keiner beigebracht...

Alles andere nur auf Anfrage, wenn aus dem Kindergarten "Begriffe" oder Themen mitgebracht werden. Nachrichten, auch im Radio, lassen wir aktuell (Fernsehen aber auch vorher nicht) nicht vor der Maus laufen. Bzw. nur die Kindervariante.

5

Ich lese gerade oben, dass Dein Kind schon konkreter fragt. Da würde ich schon erklären, was z.B. ein Panzer ist (großes Auto, dass viele Hindernisse überwindet und im Krieg genutzt wird, um Städte zu erobern), eine Atombombe etc. Eine Waffe, die viel mehr kaputt machen kann, als wenn man z.B. mit einem Stein ein Fenster kaputt wirft.

Unsere Maus stellt auch viele Fragen (ist aber auch schon 6,5 Jahre) und wir geben ihr auf alles eine möglichst kindgerechte, aber ehrliche Antwort. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn wir etwas verschweigen, sich erst Recht Ängste aufbauen. Sie bekommt es ja doch in Gesprächen, Kindergarten etc. mit.

7

Danke