Ich brauche einfach mal ein bisschen Zuspruch Wir leben im Speckgürtel einer Millionenstadt und haben im direkten Umfeld drei Kitas, die in Frage kommen. Alle anderen befinden sich schon jenseits der Stadtgrenze, somit haben wir dort keinen Anspruch, da es hier freie Plätze gibt.
Nun waren wir heute in dem, der es wohl werden muss - unser Wunschkindergarten ist quasi auf Lebenszeit ausgebucht, keine Ahnung, wann man sich da anmelden muss... Es geht nur über "jemand zieht weg" oder so. Der zweite hat einen derart schlechten Ruf, bestätigt durch zwei Freundinnen von mir, dass wir ihn gar nicht in Erwägung ziehen. Der dritte ist nun der, wo wir eine Zusage haben - und er ist riesengroß, 180 Kinder. Inhaltlich trifft er meine Hoffnungen auch nicht 100%, aber wir sind auch einfach von unserer Tagesmutter verwöhnt. Deren Konzept und Inhalte würde man nur in dem auf Ewigkeiten ausgebuchten Traumkindergarten fortführen... Sie hat bei den Dingen, die uns wichtig waren, einfach so gut gepasst und nun wird vieles davon nicht fortgeführt (gerade im ästhetischen Bereich - Musik, Basteln, Malen - passiert in der Kita nicht sehr viel).
Es fällt mir also extrem schwer mich irgendwie zu freuen, dass wir einen Platz haben. Deswegen wollte ich mal fragen, wie es euch so ergangen ist - wart ihr sofort überzeugt? Haben sich eventuelle Bedenken schnell aufgelöst? Konnten sich eure Kinder gut einleben und umgewöhnen? Habt ihr das, was euch vielleicht gefehlt hat, anderweitig kompensiert (man hat uns z. B. ergänzende, kostenpflichtige Musikangebote unterbreitet)?
Viel Gejammer, ich weiß, andere wären froh Aber unser Kind ist eben auch nicht der Typ für so große Gruppen und ist da in ihrer Bullerbü-Idylle gewesen... Jetzt wirds eher ein Basar
Wie zufrieden seid ihr mit dem Kindergarten?
Ich antworte dir mal als Pädagogin und Mutter. Eine Einrichtung steht und fällt mit den Fachkräften die dort arbeiten. Das Konzept und die Einrichtung können noch so toll aussehen, es sagt letztendlich nichts über die Qualität aus. Trotzdem verstehe ich dich. Du machst dir Gedanken. Mein Tipp: Lass es auf dich zukommen und gebe der Kita eine Chance. Mein Sohn kam mit 3 in eine ähnlich große Kita. Er hat es geliebt. Mir war immer wichtig, dass er dort Bezugspersonen hat, die lieb zu ihm sind und dass er sich wohl fühlt. Wenn es dann noch Angebote gab, fand ich das super. Wenn „nur gespielt wurde“ ebenfalls. Eine Einrichtung arbeitet familienergänzend. Das was dort nicht geboten wird, biete ich selbstverständlich zu Hause an. 😊
Hm, familienergänzend finde ich zwar vom Gedanken her schön, aber die Realität ist ja in den meisten Fällen, dass man da nicht mehr viel ergänzen kann unter der Woche - das Kind ist um 17.00 Uhr zuhause, da fängt man ja meistens nicht groß an, noch zu basteln oder die Orffschen Instrumente rauszuholen Das, was die Tagesmutter hier an Input liefert, könnte ich in 100 Jahren nicht noch nach dem Kitaschluss oder am Wochenende leisten.
Mir bleibt ja eh nix anderes als abzuwarten. Hab nur echt Sorge dass das viel zu viele Kinder dort für sie sind, sie kennt das so nicht und mag auch keine großen Gruppen Und das Umfeld wartet mit vielen Horrorstorys und Bedenken auf, das hilft halt auch nicht wirklich, wenn man selber schon so verunsichert ist. Zumal es eben auch alternativlos ist. Man hat den Druck, dass es gut werden MUSS.
Familienergänzend sollst nicht du sein, sondern der Kiga- Alltag, ergänzt das, was zuhause geschieht.
Ich schließe mich meiner Vorrednerin an: alles steht und fällt mlt den Erziehern
Unsere Kita hat gar kein besonderes Konzept.
Die Erzieherinnen in unserer Gruppe sind leider mäßig motiviert.
Gehen wenig raus mit den Kindern, turnen und Naturtage fallen oft aus, es wird sehr wenig gebastelt, Musik wird gar nicht angeboten.
In den anderen Gruppen schaut es - je nach Erzieher - wieder ganz anders aus.
Deswegen auch mein Tipp: lass es auf dich zukommen und hoffe das beste :)
Aber erwarte nicht zu viel 🙈
Tja, das ist eben das Problem - wenn du die perfekte Kita und die gute Tagesmutter vor Augen hast, willst du genau das Bei der Tagesmutter wird z.B. seht viel Musik gemacht, besonders eben auch alte Sachen und nicht nur alles von Rolf Zuckowski. In der Kita hieß es jetzt, man würde mal was singen, wenn es sich anbietet - im Januar dann den ganzen Monat "Schneeglöckchen, Weißröckchen" einmal pro Woche mit der ganzen Kita.
Aber naja... Man muss schon froh sein, wenn es nicht nur täglich "freies Spiel" ohne Ende gibt, sondern auch angeleitete Sachen. Bei einer Freundin von mir wird grundsätzlich nur gespielt, nichts anderes.
Begleitetens Freispiel in einer vorbereiteten Umgebung ist das wichtigste Lerninstrument für Kinder. Tu das nicht so ab.
Eine Einrichtung von außen beurteilen oder aufgrund von Aussagen einzelner finde ich immer schwer. Denn wie die anderen schon gesagt haben: das tollste Konzept hilft nicht, wenn die Erzieherinnen nur halbherzig dabei sind oder (was momentan leider wahrscheinlicher ist) es einfach aufgrund von Personalmangel nicht möglich ist die Dinge umzusetzen.
Wir haben uns zum Beispiel ganz einfach für den Kindergarten mit dem (aus unserer Sicht) tollsten Spielplatz/Garten entschieden. Und nein, da ging es uns nicht um die tollen, neuen, pädagogisch wertvollen Spielgeräte, sondern ausschlaggebend war die Größe des Aussengeländes und dass es dort sehr viele große alte Bäume gibt, also viel Schatten und angenehmere Luft im Sommer.
Andere Mütter fanden die Entscheidung total unverständlich weil Kindergarten xy doch dieses ganz tolle neue Piratenschiffeklettergerüst hat oder ein anderer ja ein ach so tolles Konzept zur musikalischen und mathematischen Frühförderung.
Nun ja, das eine Kind hat einfach null Interesse an Musik und Mathe und will nur spielen, egal was Mama und Papa wollen und toll fänden 😉. In dem anderen Kindergarten ist es ab 30 grad so heiß im Garten, dass die Kinder nicht mehr raus können. Und wenn sie dann morgens draußen sind ist das Piratenschiff so überlaufen, dass nicht alle gleichzeitig drauf dürfen. Viel anderes gibt es aber auch nicht.
In unserem sind sie morgens 1,5h draußen und nachmittags auch nochmal bis zu 2h. Alles ist im Schatten und es ist dort wirklich sehr angenehm auch bei 33 Grad, die wir jetzt schon hatten. Unsere Maus liebt es und lernt da soviel mehr als in jeder Frühförderung, nämlich Gefahren einschätzen und die eigenen Fähigkeiten. Das gibt Selbstbewusstsein. Alles andere kommt dann wieder im Herbst/Winter.
Sie spielt dort übrigens auch ganz andere Sachen als zu Hause. Hätten wir auch nicht gedacht, dass sie mal den halben Tag mit den Jungs in der Bauecke verbringt, aber es freut uns, dass sie so offen ist und einfach ihr Ding machen kann.
Bei uns ist es aber so, dass vieles von dem womit geworben wurde/wird einfach nicht mehr machbar ist, weil zu viele Erzieherinnen fehlen. Also Ausflüge usw. Das ist natürlich sehr schade, aber alle geben sich große Mühe für die Kinder einen Ausgleich zu finden. Da sind dann wieder die Erzieherinnen entscheidend und die sind nun mal von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich.
Wir wohnen auf dem Land und haben in unserem Ort eine Kita und damit keine Wahl.
Hier wird auch mit Konzepten geworben. Wichtiger sind aber die Erzieher. Insgesamt ist es ok. Unser Sohn mag den Kindergarten und das ist am Wichtigsten. Er geht gerne hin. Meist herrscht hier freies Spiel vor. Musik gibt es nur 1x im Monat. Gebastelt wird selten. Sie gehen nur bei schönem Wetter raus. Im Winter sind sie quasi nie draußen. Das stört mich natürlich. Leider wird dort nie zusammen gegessen, sondern jeder isst, wann er will.
Dafür basteln wir daheim, gehen auch im Winter jeden Tag raus, gehen selbst in die Musikschule und zum Turnen. Und wir essen Zuhause gemeinsam.
Also ich würde sagen, dass wir viel auffangen. Die Kita dient hier dem Spiel und Spaß mit Gleichaltrigen, was sehr wichtig ist und schön für unseren Sohn.
Dieses Konzept mit dem Essen gibt es in der Kita einer Bekannten. Man darf wählen, ob man die Gruppe möchte, wo alle immer essen wenn sie Lust haben, oder in die mit festen Essenszeiten. Mir erschließt sich nicht, was an Variante 1 so toll sein soll. Sicher, man hört auf sein Hungergefühl...aber mehr Vorteile sehe ich da nicht, nur Nachteile.
Wie viele Stunden geht dein Kind denn täglich? Wir haben, weil wir beide weit pendeln, keine große Wahl und müssen die Betreuung bis 16.30 Uhr nutzen. Danach ist leider wenig Zeit zum kompensieren, eigentlich nur am Wochenende, und da hat man ja ungünstigerweise sowieso noch haufenweise anderen liegengebliebenen Kram aufzuholen... Vielleicht sollte ich doch noch mal über ein Au Pair nachdenken
Ja, ich finde es auch nicht gut. Aber bei uns hat man da keine Auswahl. Er geht nur 4 bis 5 Stunden (7:30 bis 12:30 Uhr maximal, meist erst um 8 Uhr).
Da bleibt dann genug Zeit. Aber bei einem Ganztagskind ist es natürlich schwierig.
Hallo,
Wir haben auch nicht unsere Wunschkita bekommen. Heute nach knapp zwei Jahren bin ich unendlich froh, daß es nicht geklappt hat. Denn die Wunschkita war mehr Schein als Sein. Die Einrichtung hat eine hohe Personal- Fluktuation und läuft die Hälfte der Zeit auf Notbetreuung. Das stand natürlich nicht in der Hochglanzbroschüre und am Tag der offenen Tür waren Aushilfen engergiert um einen guten Eindruck zu machen.
Unsere Kita hatte auch einen etwas angekratzen Ruf. Galt als altmodisch und rückständig und durch sein Altersdurchmischte Konzept als nicht gut. Im Endeffekt hat sich nichts davon bestätigt. Für Kita hat einen super Personalschlüssel (1 bis 1,5 Personen mehr als erforderlich) und ist auch ansonsten gut aufgestellt. In zwei Jahren nur einmal Notbetreuung.
Die Altersdurchmischung ist super und die kleinen schauen sich viel einfach so ab. Sie gehen täglich mit den Kindern raus. Auch im Winter. Ein gut gefütterte Maschanzug für den Winter ist Pflicht. Im Sommer wird der gesamte Nachmittag draußen verbracht, es sei denn Unwetter oder Regen. Der alte Baumbestand lässt es zu, dass man auch bei 30 Grad super draußen spielen kann. Das Gelände ist so groß, dass alle Gruppen zeitgleich draußen sein können.
Jetzt im Frühling haben die Eltern zusammen mit dem Kita Personal einen Obst- und Gemüsegarten angelegt. Es war ein tolles Projekt für alle und für Kinder bekommen jetzt das erste Obst aus dem Garten.
Es gibt 1 bis 2 mal die Woche Turnunterricht für alle die wollen. Die Turnstunde ist dann gruppenübergreifend und altersmäsig sortiert. Bis 2 Jahre, bis 3 Jahre, bis 4 Jahre und alle über 4 gemeinsam.
Es gibt immer wieder Themenwochen bei denen dann gebastelt und gesungen wird. Aber due meiste Zeit entscheiden die Kinder was sie machen wollen.
Einmal im Quartal kommt die Musikschule und stellt ihr konzept vor. Unsere Tochter (frisch 3 Jahre) sagt immer, dass sie es blöd findet.
Ich finde auch das Kinder im Kindergartenalter keine Frühförderung brauchen, vorausgesetzt sie sind gesund. Kinder in dem Alter sollten sich vorallem viel bewegen und sich frei entfalten. Die Kinder sollten entscheiden ob sie lieber basteln oder spielen oder klettern wollen.
Unsere Tochter geht einmal due Woche zum Eltern Kind Turnen, dass hat sie sich gewünscht, weil ihre Freude dort hingegen. Ansonsten hat sie keine Termine. Warum auch? Sie soll Kind sein und keinen durchgetakteten Terminplan haben. Sobald sie 4 ist, wird die in dem SchwimmKurs gehen. Uns ist es wichtig, dass sie schwimmen lernt, denn wir alle lieben das Wasser. Ansonsten wird sie keine zusätzlichen Termine / Kurse machen.
LG Morgaine
Das kam vielleicht etwas missverständlich rüber: Diese musikalischen Angebote sind innerhalb der Betreuungszeit, die Kinder werden von einer Musiklehrerin abgeholt und machen dann eine Stunde lang eigenes Programm. Kostet natürlich entsprechend extra. Zusätzliche Termine oder Gruppen wird sie nicht machen, es sei denn, es gibt irgendetwas, was sie selber unbedingt will.
Uns wurde gestern gesagt, dass Basteln in der kleinen Gruppe, in die sie ja jetzt kommt, überhaupt noch nicht gemacht wird - Kinder in dem Alter hätten daran kein Interesse. Sowas finde ich halt seltsam, weil es so pauschal nicht stimmt. Man könne heutzutage auch nicht mehr voraussetzen, dass Erzieher/innen musikalische Grundkenntnisse hätten, es sei sowieso nicht gefragt. Und so weiter... Mich stört ja nicht wenn jemand sagt "Unser Schwerpunkt liegt woanders, wir legen den Fokus auf dieses und jenes", sondern wenn der Rest abgetan wird als "braucht und will eh keiner". Sicherlich ist der ästhetische Bereich eben mein persönliches Steckenpferd, weil ich im Kulturbereich arbeite und merke, wie musikalisch interessiert unser Kind ist. Andere haben andere Prioritäten, aber dieses Herunterspielen war wirklich störend.
Im Bereich Natur machen sie wirklich viel, das gefällt mir gut, und das Gelände ist sehr groß und vielfältig, vom Wasserspielplatz mit alten Bäumen bis zum Totholzhaufen mit Insektenhotel gibt's alles und sie gehen auch täglich raus. Also das passt auf jeden Fall, und die Altersdurchmischung empfinde ich durchaus als positiv (ist aber nicht sehr extrem, meistens nur zwei Jahrgänge).
Ich muss nur mal gerade loswerden wie toll ich Deinen Beitrag finde, das liest sich so herrlich entspannt.
Bei uns war es ähnlich, aber was zum Teil im frühen Alter schon von den Kindern verlangt wird... Himmel hilf!
Man ist die wenigste Zeit seines Lebens Kind, da sollte ein Kind doch auch einfach Kind sein dürfen. Förderung, Leistungsdruck und Co kommt schon noch früh genug.
Wer kann es sich leisten, auf den Wunschplatz in der Wunschkita zu warten?
Ich glaube, bei jeder Form der Fremdbetreuung muss man Kompromisse machen, es ist nur die Frage, wie kompromissbereit man ist und vielleicht ändern sich die Bedürfnisse von Eltern und Kind mit der Zeit?
Natürlich ist die Betreuung bei einer Tagesmutter individueller und persönlicher als in einer Einrichtung und gerade deswegen wird eine Tagesmutter vorallem für sehr junge Kinder empfohlen. Wie gut der Übergang klappt, kann man nie wissen. Für mich kam eine Tagesmutter nie infrage und ich bin mehr oder weniger zufrieden mit unserer Kita.
Unser Kind ist fünfeinhalb Jahre alt und geht seit über vier Jahren in die Kita, die ich seinerzeit am Besten fand, wir mussten aber auch ein Jahr auf den Platz warten und haben diesen nur durch einen Trick bekommen. Die Kita hat in Erzieherkreisen und in der ganzen Stadt einen sehr guten Ruf, als arbeitende Mutter bin ich nach dieser Zeit mäßig zufrieden: wenig Raum für Individualität, schlechte Betreuung bzw. Kontaktaufnahme in der Zeit des ersten Corona Lock-Downs, keine Vermittlung von geprüften Babysitterin obwohl damit geworben wird, häufig wird gebeten, das Kind nicht zu bringen und zuletzt Reduzierung der Öffnungszeit auf unbestimmte Zeit. Hier werden retrospektiv für mich wichtige Punkte nicht eingehalten bzw. haben sich negativ entwickelt, mit denen seinerzeit geworben wurde und der einzige Vorschlag des Trägers ist Sonder-Kündigung des Vertrages. Das ist keine Art und Weise, Eltern bei der Kinderbetreuung zu unterstützen.
Zudem ist die Kita zehn Kilometer eine Strecke von unserer Wohnung entfernt. Gut, das ist jetzt ein persönliches Problem, aber bei uns im Stadtteil hatte ich keine Chance, einen Betreuungsplatz mit ausreichender Stundenzahl zu bekommen, sodass ich blind in der ganzen Stadt angemeldet habe.
Nun kommt bald das zweite Kind und wir wissen jetzt schon, dass es wohl keinen Platz in der Kita der Großen bekommt. Damit sinkt meine Zufriedenheit für unsere Kita noch einmal mehr.
So sieht es also bei uns aus, aber von anderen Müttern aus unserer Kita kommen ähnliche Einschätzungen, wir sind aber auch alle in ähnlichem Alter und Bildungsstand, was vermutlich einen Einfluss auf unsere Vorstellungen und Bedürfnisse hat.
Wenn man sich auf Zusagen nicht verlassen kann, ist das echt anstrengend. Komisch, dass sich das nicht mehr rumspricht und der positive Ruf so manifestiert ist...?
Mich tröstet momentan, dass ein anderes Kind von der gleichen Tagesmutter dort hinwechselt und ich gestern erfahren habe, dass ihr Vater Vorsitzender des Elternbeirates ist; sie haben schon eine Tochter dort. Da ich weiß, dass diese Eltern - so wie du es auch beschreibst - sehr ähnliche Vorstellungen wie wir haben, ist das schon mal ganz gut. Ihr Kind ist allerdings besagte kleine Rampensau und wird die Größe lieben
Nunja, es ist eine Kita mit zwei Gruppen und 35 Plätzen, die mehr als die Hälfte U3-Plätze und das nur mit 45h anbietet, was in unserer strukturschwachen Stadt sehr attraktiv ist, wenn man pendeln muss. Beim Personal gab es in den letzten Jahren quasi keine Fluktuation, das muss man wirklich positiv anmerken. Außerdem werden nur Kinder von Studierenden oder Hochschulangehörigen aufgenommen, was dafür sorgt, dass keine brennpunktspezifischen Konflikte entstehen, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Durchmischung wünschen würde, denn Akademiker sind nicht die besseren Eltern. Erzieher anderer Einrichtungen berichten davon, dass in vielen Familien kein Geld für Kinderschuhe oder Windeln da ist, sowas gibt es in unserer Einrichtung nicht.
Eltern müssen sich bei uns relativ wenig einbringen (zeitlich gesehen oder mit Tatkraft) und es stehen im Vergleich zu anderen Einrichtungen ausreichend finanzielle Mittel für Material, Ausflüge und Spielzeug zur Verfügung. Aber Geld ist eben nicht alles. Auch bin ich um Himmels Willen keine Mutter, die Chinesischunterricht und Bioessen zum Nulltarif verlangt. Also das zum guten Ruf, was manche Erzieher anderer Einrichtungen vielleicht zuweilen neidisch werden lässt. Das sind doch relativ stabile Arbeitsbedingungen. Und von Elternseite werden halt viele Anwärter für die Plätze ausgeschlossen, weil die Aufnahmekriterien nicht erfüllt sind.
Es hat aber auch Nachteile, als Eltern wenig Einfluss und Einblick in die Arbeit zu haben. So hat man manchmal das Gefühl, dass bestimmte Sachverhalte beschönigt werden und man nicht umfassend informiert ist. Es steht und fällt mit dem Engagement und dem Eigeninteresse des Elternbeirates, da kann ein guter Kontakt schonmal nicht schaden.
Du siehst: irgendwas ist immer. Gib dem Ganzen eine Chance, vielleicht läuft es besser als erwartet.
Das ist nicht gut, wenn du total negativ auf diesen Kiga reagierst. Geh ohne Vorurteile hin und lass es auf dich zukommen. Wahrscheinlich ist der gar nicht so schlimm.
Ich habe nämlich schon 2x die Erfahrung gemacht, dass Institutionen, die mir von Anderen als schlecht bzw. katastrophal beschrieben wurden, für uns, vor allem für meine Kinder, gut waren, so wie sie waren. Ich bin da aber auch unbefangen hingegangen, trotz der Berichte vorher. Wenn man das ist und offen für das was dort gemacht wird, erlebt man manchmal schöne/gute Überraschungen.
Wenn man aber von vorherein erwartet, dass es quasi wie vorher läuft, alles wie in Einzelbetreuung (zuhause) bzw. Tagespflege, dann wird es natürlich nicht so. Kiga hat mehr Kinder auf einen Erzieher, aber die haben ihren Job gelernt und sind kompetent und leisten einen guten Job.
Ich reagiere nicht total negativ, es gibt durchaus Punkte dort, die ich gut finde. Er wird ja auch von anderen nicht als schlecht / katastrophal beschrieben, die Urteile sind eigentlich alle Richtung "ist okay / geht schon". Aber am Ende bleibt: Er ist riesengroß und unser Kind mag sowas nicht. Deswegen macht mir das eben Sorge. Die anderen Dinge - z.B. die nahezu nicht vorhandene musikalische Bildung - finde ich schade, aber das kriegt man schon irgendwie kompensiert. Auch das Catering wird sie weiterhin überleben, obwohl ich es furchtbar schlecht finde (gleiche Firma wie bei der Tagesmutter). Wenn das Kind sich aber grundsätzlich nicht wohl fühlt, weil es eher der zurückhaltende, ruhige Typ ist und große Gruppen hasst, ist das halt was anderes und hat nicht viel mit MEINEN persönlichen Präferenzen zu tun. Wäre mein Kind eine kleine Rampensau, würde ich wahrscheinlich sagen: Perfekt! Die rockt das Ding und wird sich sauwohl fühlen, the more the merrier!
Und dass Pädagog/innen immer einen guten Job leisten, ist leider auch nicht der Fall. Zieht sich von Kita bis Schule - die Bandbreite ist groß. Nur weil man etwas gelernt hat, ist man nicht zwingend gut darin oder super engagiert. Jeder von uns kennt sicher auch aus seiner eigenen Schulzeit mindestens einen Lehrer wo man dachte "Oh bitte, warum hat der DIESEN Job gelernt?" Bezüglich der Erzieher/innen dort habe ich überhaupt keine Vorbehalte, das weiß man sowieso immer erst, wenn es soweit ist. Habe gestern einen der wenigen männlichen Erzieher kennengelernt und fand den super. Leider wird's nicht der Erzieher meines Kindes
Unser Sohn kam mit 17 Monaten in die Kita. Es war ein kleines Gebäude 3 Häuser von uns entfernt (wir leben auf dem Land, es war einfach perfekt). Es gab eine U3 und eine Ü3 Gruppe, gekocht wurde gemeinsam und für uns und unseren Sohn war es so perfekt.
Dann musste die Kita in ein neues Gebäude umziehen. Die Gemeinde zog es ganz groß auf mit einem großen Neubau, offenem Konzept etc. Plötzlich können 115 Kinder hin, statt früher 35.
Was hab ich mir da Gedanken gemacht... Unser Sohn war damals ein ruhiger und schüchterner Bub.
Er hat den Wechsel (mitten in Corona nach einem Lockdown! Also er war keine 2 Jahre alt, als die Kita Wochenlang geschlossen war und Plötzlich gibt es in eine ganz neue größere) viel besser verarbeitet als ich 😏
Unsere Erzieher sind ein Traum. Und vor allem wegen ihnen haben wir entschieden zu bleiben und unseren zweiten Sohn ebenfalls fort hin zu geben.
Wahrscheinlich macht man sich echt zu viele Gedanken, die Leiterin meinte auch gestern, dass diese Anzahl von Kindern Erwachsene mehr anstrengt als Kinder. Ich fand es irre laut und wuselig gestern, es wäre mein Horror
Meine Kinder gehen in einen kleinen Dorfkindergarten mit 50 Kindern.
Mein großer Sohn hat ganz tolle Erzieherinnen, die ihren Job gern machen, die auch mit schwierigen Kindern umgehen können und wenn es Probleme gibt, sehr daran interessiert sind sie zu lösen.
Dann mein kleiner hat Erzieherinnen, da macht eine nicht mehr als dringend notwendig und die andere nicht viel darüber hinaus. Auf ein Gespräch warte ich schon eine Weile. Und ich bin froh, dass es mein kleines Kind, dass sie betreuen, der ist deutlich pflegeleichter als der große. Mit dem waren sie restlos überfordert.