Schnuppern im Kindergarten und Kind weint die ganze Zeit, obwohl es sich so darauf gefreut hat!

Hallo!

Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und geht seit bald 2 Jahren in die Krippe. Die Eingewöhnung in die Krippe mit fast 2 war damals eher schwierig und dauerte rund 6 Wochen, aber seither geht sie supergerne hin!

Nun wird sie nach den Sommerferien in den Kindergarten der gleichen Einrichtung wechseln und gestern wurden die "großen Krippenkinder" von den Krippen-Erziehern zum ersten Mal für 1 Stunde in ihre künftigen Kindergartengruppen gebracht um dort den Raum, die Gruppe, das Spielzeug etc. kennenzulernen. Die Kinder haben noch nix machen müssen, sondern haben da einfach in der neuen Gruppe gespielt. Aus der Krippengruppe meiner Tochter wechseln noch 3 weitere Kinder mit in ihre Kindergartengruppe, mit denen sie auch sehr oft spielt und die sow mag und die gestern auch beim schnuppern dabei waren.

Die Erzieherin brachte die 4 Krippenkinder rüber und meinte, der Abschied von allen lief super. Meine Tochter sei dann auch direkt mit ihren Krippenfreunden zur Spielküche (damit spielen sie auch in der Krippe häufig) und urplötzlich hätte meine Tochter dann zu weinen angefangen. Es gab keinen ersichtlichen Grund dafür! Sie saß dann die restliche Zeit (also quasi die ganze Schnupperzeit) auf dem Schoß einer Erzieherin und weinte 😪

Ich habe gestern Nachmittag mit meiner Tochter geredet und anscheinend war wirklich nichts, also kein Krippenkind oder älteres Kind hat geärgert, sie wollte nix anderes spielen oder sonst irgendwas. Sie hat sich wahnsinnig auf dieses Schnuppern gefreut und konnte es bisher kaum erwarten ein Kindergartenkind zu werden, aber ich vermute, dass sie von der Situation gestern doch überfordert war. Kennt ihr auch Kinder, die so "sensibel" sind? Wie geht man in so einem Fall am besten damit um? Dass die Eltern mit zum Schnuppern gehen ist nicht erlaubt/gewünscht und ist damit keine Option.

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Ich finde es ehrlich gesagt nicht ungewöhnlich, dass sie erstmal überfordert ist. War die Erzieherin denn auch so "überrascht" wie du? Wie ist deine Tochter sonst? Tut sie sich in neuen Situationen schwer?
Ich würde diesem Vorfall ehrlich gesagt nicht zu viel Bedeutung beimessen...
Dass sie in den Kindergarten muss, ist sicher (wegen Arbeit?) unumgänglich? Daher würde ich ihr einfach eine positive Grundstimmung vermitteln, gut über den Kiga sprechen - allgemein, nicht bezogen auf diesen Tag. Und dann abwarten, wie der zweite / dritte Kontakt verläuft.
Vielleicht hatte sie gestern einen schlechten Tag oder hat einfach die Aufmerksamkeit der Erzieherin genossen. Auch das könnte ein Grund sein.

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Ja, ich bin zwar aktuell noch in Elternzeit (die Kleine Schwester wird bald 1), aber in 2 Monaten werde ich wieder zu 75% arbeiten. Die Große aus der Krippe bzw. dann Kindergarten zu nehmen, ist also keine Option. Auch, weil ich ihr nicht vermitteln möchte, dass man vor neuen und vielleicht erst einmal herausfordernden Situationen immer wegläuft. Klar will ich sie nicht mit so Situationen "foltern", aber wie soll sie sobst denn lernen mit so Veränderungen umzugehen? Irgendwann geht sie zur Schule und wenn sie dann anfangs weint (was bei nicht wenigen Kindern ja auch der Fall ist wenn es "ernst" wird) kann ich ja auch nicht sagen "dann gehst halt nicht mehr hin".

Außerdem finde ich gerade bei ihr den dauerhaften sozialen Kontakt zu anderen Kindern wichtig - wir gehen zwar oft auf den Spielplatz und auch zum Turnen, aber das sind halt eher flüchtige Kontakte und sie braucht immer Zeit, um aufzutauen und Kontakt aufzunehmen und dann ist das Spielen bzw. Turnen oft schon vorbei... Und in ihrer Kita-Gruppe ist sie heute auch zum Kindergeburtstag eingeladen worden - von einem ihrer Freunde, die mit in den KiGa wechseln, also noch ein Grund das mit dem Kindergarten nicht gleich aufzugeben

Es tut mir halt weh, wenn ich höre sie hätte die ganze Zeit so bitterlich geweint! Deshalb möchte ich ihr so gerne helfen! Das nächste "Kindergartenschnuppern" fällt für sie aus, da wir im Urlaub sind, aber die Woche drauf ist es dann wieder soweit. Meinst du es hilft, wenn ich das Thema ein paar Tage nicht mehr anschneide? Aber was dann - kann ich ihr für den nächsten Versuch ein etwas besseres Gefühl geben?

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"Meinst du es hilft, wenn ich das Thema ein paar Tage nicht mehr anschneide?"

Verrückt. Mein erster Verdacht war, dass sie das Thema viel zu wichtig nimmt.

Sie hat sich tagelang auf dieses Schnuppern gefreut? Und darauf "ein Kindergartenkind zu werden"?

Irgendwie wird doch da dem Kind suggeriert "du bist jetzt ein Krippenkind" vs "du wirst dann ein Kindergartenkind sein". Dabei bleibt das Kind komplett dasselbe Kind. Sogar die Freunde bleiben offenbar dabei.

Ich würde versuchen, da gar kein großes Thema draus zu machen.
Ja, sie bekommt neue Erzieherinnen (das könnte theoretisch immer mal passieren, wenn eine Erzieherin wechselt, krank wird, in Elternzeit geht...). Und demnächst sind noch ein paar Kinder mehr in der Gruppe.
Aber sonst?

Lass das Thema ruhig ruhen. Und wenn es wieder aktuell wird, kannst du sie daran erinnern, dass doch xx und xy weiter mit ihr spielen werden und dass sie Erzieherin z schon kennt.

Je mehr sie den Eindruck bekommt, dass da ganz viel passiert, desto stärker ist sie emotional involviert. So ein Schluchzen kann auch einfach eine übergroße Aufregung sein, als ihr klar geworden ist, dass DAS jetzt das lang angekündigte Schnuppern ist, an dessen Ende sie dann ein Kindergartenkind (also etwas Neues, Unbekanntes) sein wird.

Bring Ruhe rein, sie wird sich bestimmt einleben.

LG!

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Ich kann verstehen, dass deine Tochter in diesem Moment überfordert war. Gerade, wenn die Vorfreude so groß war bzw ist. Dann ist es manchmal schwierig, wenn die Anspannung abfällt.
Ich würde dem auch nicht zuuu viel Bedeutung beimessen. Es sind doch optimale Voraussetzungen (kennt und mag die anderen schon, darf in Ruhe Räumlichkeiten und Erzieher kennenlernen,...).
Das wird im Herbst sicher gut laufen. Vielleicht lasst ihr das Thema Kindergarten mal ne Weile ruhen, damit sich keine allzugroße Vorfreude und Anspannung bei ihr aufbaut.
Liebe Grüße