Erzieherin kommt vor ersten Kita Besuch nach Hause

Hallo die Kita in der mein Sohn ab September gehen wird, möchte gerne vorher einen Hausbesuch machen. Das ältere Kind einer Nachbarin geht in die selbe Kita und damals gab es das noch nicht. Ich habe eine Mutter letztes getroffen dessen Kind wird auch in die Kita kommen und hat den Besuch abgelehnt. Sie möchte es nicht, kommt ihr vor wie eine Kontrolle. Nun, wir bekommen Besuch, eigentlich habe ich keine Lust darauf weil wir gerade umgezogen sind und es noch nicht so ist zu Hause, wie ich es gerne hätte. Meine Frage : kennt ihr solche Hausbesuche und was denk ihr darüber?

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Hallo mietzetatze,

zu uns wird eine Erzieherin auch im Juli kurz vor Kita Start nach Hause kommen, um das Kind in seiner Umgebung kennenzulernen.
Wir hatten bereits zwei Schnuppernachmittage im Kindergarten.

Ich finde das super!

Nicht nur, weil eine der Erzieherin unsere Tochter Mal 1:1 ohne andere Kinder trifft, sondern weil unsere Tochter dann sieht, dass Mama und Papa diese Person zu Hause reinlassen.
Um ihr da Sicherheit zu geben.
Unsere Tochter ist da eher vorsichtig und bei uns kam auch unsere Logopädin kam auch einmal zu uns nach Hause.
Das hat die Beziehung zur Logopädin noch einmal deutlich gestärkt.


Ich finde es total klasse, dass unsere Kita sowas anbietet.

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Ich hab das schon gehört. Dass (ich glaube das was ich hörte waren aber 2 Kinderkrippen, nicht Kindergärten) die jährlichen Elterngespräche und Kennenlerngespräche, wenn gewollt/zugelassen zu Hause stattfinden. Hmm..iich als Mutter fände es glaube ich nciht so toll..ich hab nicht gerne Besuch. Aus pädagogen Sicht, finde ich es einen tollen und familiennahen und engagierten Ansatz.
1. die Etlern müssten keinen Babysitter suchen, oder das Kiind mit zum Gepsräch schleppen
2. Die Erzieher werden menschlicher und bieten eine ganz andere Ebene und Nähe in der Zusammenarbeit an (Vertrauensaufbau)
3. Die Erzieher erhalten einen Eindruck über das Wohnumfeld (und da geht es nicht um aufgeräumt oder nicht) und können das Kind, sein Verhalten, seine Erzählungen ganz anders verstehen. Sowohl Ressourcen als auch ggf. Schwierigkeiten können besser mit in die arbeit einbezogen werden

Kontrolle soll das definitiv nicht sein und du darfst es dankend ablehnen.

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Gerade dem Punkt "können Verhalten und Erzählungen besser verstehen" finde ich ganz toll. Ich wünschte direkt, bei uns gäbe es solche Besuche auch ;-) Ich werde beim Abholen auch manchmal sehr irritiert was gefragt, was sich ganz einfach aus einer Situation zuhause erklären lässt.

Und es sitzt sich halt auch einfach gemütlicher auf dem eigenen Sofa als auf diesen Mini-Holzstühlen in der Kita, wovon ich zwei für meinen Hinter bräuchte #rofl

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Ich kenne solche Hausbesuche von Waldorf-Kindergärten, aber von anderen bisher nicht.

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Bei unserer Kita wollten die auch vorher bei uns zu Hause vorbei kommen zum Kennenlernen. Das war für die U3 Gruppe. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass das wegen corona ausgefallen ist 😅 bei unserer Tochter nächstes Jahr muss ich mal schauen wie ich da drumherum komme 🙈

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Bei uns waren 2 von 3 Erzieherinnen zum Kennenlernen zu Hause bevor unser Sohn mit 11 Monaten in die Krippe kam.

Sie haben sich mit uns unterhalten und die, die auf den ersten Blick einen guten Draht zu ihm hatte, hat dann mit ihm kurz gespielt. Während die andere ein bisschen erklärt hat, wie die Eingewöhnung laufen wird, wie der Tagesablauf ist usw...

Unsere Nachbarn haben schon Nr 2 in der Gruppe und auch beim zweiten sind sie wieder vorab zum Kennenlernen nach Hause gekommen, obwohl sie ja das Umfeld schon gut kannten...

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Warum hast du keine Lust darauf?
Ist doch super, wenn die Erzieher euch so kennen lernen wollen!
Ich hätte mir das für meine Kinder gewünscht.
Kontrolle ist das sicher nicht.
Und wenn nicht alles super ordentlich aufgeräumt ist, ist doch egal. Sie will doch euch und dein Kind schon mal im vertrauten Umfeld kennen lernen.

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Das kenne ich noch von meinem Sohn, vor 15Jahren.
Die Idee dahinter ist, die Kinder da abzuholen, wo sie sind, zu Hause eben.

War sehr nett, haben zusammen ein Tee getrunken, sie hat versucht mit Sohnemann zu reden, hat mit ihm an der Kugelbahn gespielt, als das Eis gebrochen war. Ich fand es gut.

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Wir hatten das Kennenlerngespräch auch bei uns zu Hause. Grund dafür war Corona. Es durften zu dem Zeitpunkt keine Eltern rein, nur die die gerade Eingewöhnung hatten.

Wir waren auch quasi noch mitten im Einrichten und es war bei weitem noch nichts so wie wir es gern gehabt hätten. Aber das hat die Erzieher soweit gar nicht interessiert. Es ging um unser Kind, unsere Vorstellung für die Kita und was die Kita ebenso alles anbietet und macht. Es war ein reiner fachliches Gespräch, ohne viel Tamtam.

Mittlerweile werden die Kennenlerngespräche wieder in der Kita geführt.

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Hallo, also ich bin auch Erzieherin und kenne das auch. Also das man die Kennenlerngespräche auch zu Hause anbieten KANN. Meine Chefin hat und den Eltern eigentlich nur eine weitere Option ermöglicht,dieses Gespräch gut zu organisieren falls es dem Elternteil nicht möglich ist vorher Mal in der Einrichtung vorbei zu kommen oder es sich für alle einfacher gestaltet.
Also Kontrolle sollte das bei uns nicht sein. Mir persönlich war es immer lieber,wenn die Gespräche in der Kita stattfanden.
Du kannst das definitiv anlehnen,wenn du das nicht möchtest. Ich würde es als Erzieherin auch verstehen :)

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Hi,
wenn ich an die Zeit zurückdenke, als meine Buben im KiGa waren, hat man schnell merken können, dass die Erzieherinnen neben ihrem Hauptgeschäft, die fachlich solide vorbereitete Betreuung der Kleinen, noch genug unnötigen Kram um die Ohren hatten. Es ja z.B. ganz nett zu Hause den „Ich-Ordner“ zu haben, aber ohne würde uns nicht wirklich was abgehen und hoppla, was da für Arbeit drin steckt🙄. Ist so ein Sichtstrukturending, macht zwar was her nach außen, aber man kann die darin investierte Zeit sicherlich für konzeptionelles Arbeiten besser verwenden, Tiefenstruktur. Die Zeit, die das KiGa-Personal zum in der Gegendrumgurken aufbringen muss, um die Kleinen zu Hause zu besuchen, findet in der Einrichtung sicherlich auch eine bessere Verwendung. Aber auch hier, bei euch ist es sogar eher eine Serviceleistung, für Eltern, die einen wichtigen Termin nicht gebacken bekommen, ist es eine tolle Außenwirkung, aber ich bin mir sicher, dass Ihr KiGa-Fachkräfte euch auch ein Bild machen könnt, ohne Hausbesuch. Und die Betreuungseinrichtungen sind ja personell so auf Kante genäht, dass man das den Leuten dort nicht auch noch aufs Auge drücken muss. Deine Chefin scheint ganz vernünftig mit ihren Personalressourcen umzugehen.

vlg tina

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Das hast du ziemlich gut auf den Punkt gebracht: es war eine reine Serviceleistung. Elternarbeit stand bei uns auch ziemlich weit oben auf der Agenda ( arbeite mittlerweile woanders und vermisse diese Zusammenarbeit).

Danke,dass du unsere Arbeit so anerkennst und siehst,was eine Erzieherin neben der Betreuung, vorbereitung/Durchführung/ Nachbereitung der pädagogischen Angebote , Elternarbeit, Beobachtungen, entwichlungsbögenen,Gespräche, etc alles Leisten muss. Das Port-Folio ist tatsächlich Sisyphusarbeit...aber ich bin nun selbst Mama und erfreue mich daran...
Naja, Hausbesuche kenne ich noch aus der DDR. Aber da hatte es tatsächlich etwas Kontrollfunktion.