Silopo: Endlich kenne ich das Problem meiner Tochter 😄

Hallo,

vielleicht haben einige mitbekommen, dass wir ziemliche Startschwierigkeiten im Kindergarten hatten. Es gab gute und weniger gute Tage. Viel Tränen und Geschrei.
Wir dachten immer, sie will einfach nicht in den Kindergarten. Heute Morgen habe ich endlich verstanden, was das eigentliche Problem ist.
Normalerweise kamen wir hin, haben Hausschuhe angezogen, Hände gewaschen und gesagt, dass sie da ist. Meine Tochter wollte aber nicht rein gehen, sondern im Flur bei der Garderobe sitzen bleiben. Darauf hat Ihre Erzieherin ihr lauter Vorschläge gemacht, was sie gleich alles machen kann, woraufhin meine Tochter so gut wie jedes Mal mit einem Wutanfall reagiert hat. Sie ist aber eigentlich ein Kind, was kaum Wutanfälle hat.
Wenn, dann passt ihr wirklich was nicht. Heute Morgen war sie ausnahmsweise mal ein paar Minuten früher wach, sodass wir noch etwas mehr Zeit hatten, bis wir los mussten. Sie meinte dann irgendwann, dass sie sich im Kindergarten noch kurz ausruhen will.
Als wir dort waren, haben wir alles wie üblich gemacht und sie hat sich dann auf die Bank gesetzt und gesagt: „gleich kann Mama nach Hause gehen“. Ich dachte immer, sie will nicht, dass ich geh.
Bin noch kurz bei ihr geblieben und hab dann gesagt, dass ich ihre Flasche schon mal rein stell. Als ihre Erzieherin kam, hab ich zu ihr gesagt, dass sie sich noch kurz ausruhen will und sie meinte, dass sie natürlich noch sitzen bleiben kann. Dann hab ich meine Tochter gefragt, ob ich jetzt gehen kann und sie hat ja gesagt. Konnte dann wirklich ohne Geschrei und Tränen mit ihrem kleinen Bruder den Kindergarten verlassen. Die will einfach nur kurz noch in Ruhe gelassen werden und runter kommen und selber entscheiden, wann sie anfängt zu spielen. Ich freu mich, dass das akzeptiert wird.

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Hallo

Ich habe das Kindergartendrama mit verfolgt. Es ist schön, dass ihr eine Lösung gefunden habt 🥳 Da sieht man wieder, es sind nur die kleinen Dinge und zum Glück konnte sie es auch in Worte fassen 😁 dann viel Glück

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Ich freu mich auch, dass sie endlich gesagt hat, wie sie es haben möchte. Das hat sie zuvor nämlich nie. Wir dachten immer, sie schreit, weil ich nicht gehen soll. Gut, das wahrscheinlich auch. Ich hoffe, dass das jetzt wirklich die Lösung ist. Am Freitag musste ich sie nämlich schon um 10:30 Uhr abholen, weil sie irgendwann nur noch geweint hat.
Sonst musste sie halt immer direkt in den Raum und ich wurde weggeschickt.

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Wie toll, dass ihr herausfinden konntet, was deiner Tochter fehlt, um sich wohl zu fühlen.
Ich staune immer wieder, es sind oft so ganz einfache Dinge, die die kleinen Menschen brauchen. Und eigentlich ist es manchmal so einfach, wenn man als großer Mensch ein bisschen drauf Acht gibt. Schön, dass es im Kindergarten akzeptiert wird, dass sie sich erst mal ein bisschen ausruhen möchte von der morgendlichen Hektik, bevor sie ganz ins Spiel startet. Bestimmt kommt auch bald der Tag, an dem sie einfach gleich los flitzt, weil sie sich im Kindergarten wohl genug fühlt.

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Ja, sie ist endlich mit der Sprache heraus gerückt. Sie ist jetzt auch sprachlich so weit, dass sie das kann. Ich hab mich immer gewundert, was sie so wütend macht, weil man sich ja so um sie bemüht hat. Ich kenn sie so nämlich nicht. Eigentlich ist sie total lieb. Sie wollte einfach noch kurz in Ruhe gelassen werden. Da hätte später hin gehen aber auch nichts gebracht. Sie muss auf jeden Fall erstmal in Ruhe ankommen. Und das ist ja wirklich etwas, was einfach gelöst werden kann. Ich bin gespannt, was mir um 13 Uhr berichtet wird, wenn ich sie abhole und wie es generell weiter geht.

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Wir sind zwar noch im der Krippe, aber haben das Szenario umgekehrt beim Abholen gehabt. Maus wollt erstmal ankommen und nicht direkt weiter Befehlen folgen. Also erstmal auf den Arm und an der Garderobe sitzen bleiben. Dann nach einigen Minuten war das Umziehen kein Problem und das Kind ging mit nachhause.

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Das ist echt toll, wenn man erkennt, was das Bedürfnis ist und wenn es dann so einfach zu lösen ist.

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Ja,. diese kleinen Dinge muß man verstehen lernen! Bei uns war es bei meinem Sohn beim Abholen anfangs ein Drama. Er wollte nicht sofort mit. Bis ich zufällig rausfand, dass es, wenn ich mich noch ein paar Minuten mit der Erzieherin unterhielt, besser klappte. Er brauchte einfach noch einige Minuten um das Spiel zu beenden und sich in Ruhe von seinen Freunden zu verabschieden. Seitdem wußte er, dass er noch 5 Minuten Zeit hat, bevor wir gingen.

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Hallo,
schön ,dass ihr das Bedürfnis erkannt habt und jetzt eine Lösung gefunden habt.

Ich arbeite als Erzieherin und kann aus Erfahrung sagen,dass Übergänge für viele Kinder das Problem sind....sie erkennen diese nicht sofort und haben zum z.B Schwierigkeiten beim Bringen,Abholen, Verlassen des Gruppenraumes in einen anderen Raum,beim Rausgehen in den Garten,nach dem Frühstück oder wenn es zum Mittagessen geht usw.
Es hilft ,wenn es bei diesen Übergängen feste Rituale gibt und diese geben Sicherheit "was passiert jetzt".
Darum gibt es oft Wutanfälle,wenn wir mit einigen Kindern reingehen oder auch weinen manche Kinder wenn wir aus dem Spiel kommen und gleich Mittagessen gehen.
Da helfen kleine Pausen,Lieder,kleine Signale mit der Klangschale und etwas Zeit um sich auf diesen Übergang vorzubereiten.

Liebe Grüße

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Hallo, das finde ich auch. Ich hoffe, das hilft weiterhin. Was auch ganz gut ist, wenn sie noch früher aufsteht. Eigentlich hab ich sie immer bis zum letzten Moment schlafen lassen, weil sie abends ganz schwer einschläft. Gestern war sie um 7:15 Uhr wach und hat ohne Mittagschlaf erst um 21:30 Uhr geschlafen. Ich hab aber das Gefühl, wenn sie daheim noch Zeit zum spielen und aufwachen hat, fällt es ihr leichter.

Das hilft mir sehr, dass du sagst, dass das normal ist mit den Wutanfällen. Außer meiner Tochter hatte nur nie jemand einen und ich war 3 Wochen zu Anfang mit im Kindergarten und hab einiges mitbekommen aus den Gruppenräumen 😅. Drehen wusste ich das nicht. Das mit den Übergängen war mir so gar nicht klar, dass das vielen Kindern schwer fällt. Das Freispiel wird aber zum Beispiel auch durch ein Lied unterbrochen.

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Ich wünsche dir, dass das noch so eine Weile anhält. Schön, dass ihr einen Weg gefunden, bzw. sie gesagt hat was sie möchte.

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Heute hat es wieder gut geklappt. Sie ist nicht sitzen geblieben, aber sie ist zum Kaufladen spielen gegangen, der auch im Eingangsbereich steht. Da waren keine anderen Kinder. Die braucht das anfangs irgendwie noch nicht. Auf dem Spielplatz spielt sie dann schon auch mit den Kindern. Am Sonntag waren wir mit meiner Freundin und deren gleich alter Tochter im Freibad. Obwohl die Mädels sich bestimmt 2 Monate nicht mehr gesehen haben, waren sie sofort wieder ein Herz und eine Seele. Auch gestern beim ersten Mal Kindertanzen hatte sie kein Problem mit den anderen Kindern. Aber im Kindergarten braucht sie das irgendwie nicht und spielt lieber allein. Mittlerweile fordert sie aber auch niemand mehr zum spielen auf, wenn wir kommen. Das war mal noch anders.

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Noch ein Beispiel wie wichtig es ist, wenn die Kinder Gefühle nennen können!

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Das stimmt, das erleichtert echt einiges.