Erzieher suchen förmlich nach Auffälligkeiten beim Kind

Hallo, ich bin so langsam echt genervt von den Erzieherinnen meines 4 jährigen Sohnes. Er wird im August 5 Jahre und ist somit jetzt 2 Jahre in der Gruppe, durch Corona natürlich mit massiven Ausfallzeiten. Er war gute 6 Monate komplett zu Hause.
Andauernd wird irgendwas bei ihm "in meinen Augen" gesucht.
Erst hieß es, er würde nicht gut hören, wir müssten unbedingt zum Pädaudiologen. Die Kinderärztin wollte keine Überweisung ausstellen weil unsere Einrichtung bekannt dafür ist, immer gleich zum Facharzt zu überweisen. Hörtest wurde dann beim Kinderarzt und zusätzlich auch beim HNO durchgeführt, natürlich alles in Ordnung.
Dann wurden wir Anfang des Sommers belehrt, das wir ihn besser mit Sonnencreme eincremen müssen, da er ja ständig rote Wangenknochen hat. Natürlich ist er je nach Wetter vollständig mit LSF 50 eingecremt. Wir Eltern sind beide Allergiker und natürlich hat er auch einen Termin zum testen. Allerdings erst im September weil nur außerhalb der Pollenzeit vom Arzt getestet wird. Damit waren sie wieder nicht zufrieden.

Jetzt kam noch die Aussage, das er sprachlich sehr schlecht wäre, das kann ich nicht bestätigen. Er würde das Verb in einem Satz nicht an die richtige Stelle setzen. Mein Mann hat dann mal nach einem Beispiel gefragt weil wir mehrere Wochen darauf geachtet haben, und nichts feststellen konnten. Beispiele können sie uns aber nicht sagen, nur das wir dringend zum Logopäden sollen.

Mir platzt jetzt echt die Hautschnur. Wir müssen nächste Woche eh zur U9 und dort werde ich es nochmal ansprechen.

Irgendwie habe ich das Gefühl das sie auf Biegen und Brechen etwas bei ihm finden möchten.

Geht es jemandem ähnlich? Wie würdet ihr damit umgehen?

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Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nichts sagen, aber eine Bekannte von mir hatte ein ähnliches Problem. Sie war auch völlig fertig, weil mit dem Kind - ärztlich mehrfach bestätigt - alles in Ordnung war, aber die Kita-Leitung und die Erzieherin permanent Gründe vorbrachten, warum man erneut testen müsste. Von "Sie ist viel zu klein für ihr Alter!" bis "Spricht viel zu wenig!" gab es da so einiges. Am Ende half ihr der Zufall: Sie sprach auf einem Klassentreffen mit einer Klassenkameradin, die Erzieherin eines anderen Kindergarten ist. Und die verdrehte nur die Augen und sagte, dass dieser Kindergarten dafür bekannt sei, händeringend die seit Jahren unbesetzten Inklusionsplätze füllen zu wollen, da es dann mehr Förderungen (finanziell, personell) gäbe. Da war das Kind der Freundin naheliegend, weil sie eben wirklich sehr klein (Eltern sind beide auch sehr klein) und sprachfaul war. Das Ende vom Lied war dann schlussendlich ein Gespräch mit dem Träger, also der Stadt, und danach hatte es sich erledigt.

Ob das jetzt bei euch tatsächlich ein Grund sein könnte...wer weiß. Vielleicht ist es auch einfach nur eine sich selbst überschätzende Erzieherin. Bei manchen hat man den Eindruck, dass sie sich von der Kompetenz her als eine Personalunion von Kinderarzt, Logopäde, Heilpraktiker, Psychologe und Erziehungswissenschaftler sehen ;-) Also nicht falsch verstehen: Sie machen einen total wichtig Job und sind in der Regel auch gut qualifiziert. Aber trotzdem überschätzen sich einige, denn eine gesicherte Diagnose können sie nicht stellen.

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Gibt es einen Grund, dass sie deinen Sohn schlecht reden sollte? Also was vermutest du?

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Nein, eigentlich nicht. Er ist kein Unruhe Stifter oder so. In den 2 Jahren gab es auch schon 3 Erzieher Wechsel, von daher kennen die ihn eigentlich alle nicht länger als ein halbes Jahr. 2 Freundinnen von mir geht es ähnlich, wobei ein Kind wirklich nicht gut hören kann (trägt ein Hörgerät und geht zum Logo). Bei dem zweiten sind es Zwillinge, mit dem Mädchen ist nie was, bei dem Jungen suchen sie auch jede Woche was neues.

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Das, was du aufgezählt hast, hat ja auch nix mit
Unruhestifter zu tun.
Vielleicht sind die Erzieher nur sehr aufmerksam und weisen Dich auf Aspekte hin, die sie für abklärungswürdig halten. Da sie keine Fachärzte oder Therapeuten sind, ist das ja nur professionell.
Es ist ihr Job, für sie auffällige Dinge anzusprechen.

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Jo, geht uns genauso.

Unser Sohn ist ein pfiffiges Kerlchen. Er ist 5, schreibt mehrere einfache Worte, rechnet im 10er Bereich, kann bis 100 zählen. Hat seine Freunde, seine Hobbys

Aber er spricht schlecht. Seit je her. Er spricht vereinzelte Buchstaben schlecht aus da die Lippenmotorik bei ihm nicht sehr ausgeprägt ist. Wir sind aber auch seit 2 Jahren in logopädischer Betreuung, waren beim HNO und Kinderarzt.

Aber laut Kindergarten müssten wir mit unserem STARK ENTWICKLUNGSVERZÖGERTEN KIND ins SPZ oder Minimum zum Pädaudiologen.

Der Kinderarzt lacht über deren Empfehlung und sagt, dass das die Kompetenz eines Erziehers übersteigt derartiges zu entscheiden. Er sieht unseren Sohn nächstes Jahr normal eingeschult, die Aussprache ist reine motorische Übungssache und hat nichts mit der Intelligenz zu tun. Unser Sohn ist soweit ein ganz normaler 5 jähriger.

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Super, Danke für deine Erfahrung. Unser Sohn wird vermutlich im nächsten Jahr noch nicht eingeschult, von daher sind wir da echt entspannt. Sollte also wirklich ein Defizit vorliegen, könnten wir es noch lenken. Sie können uns aber kein Bespiel nennen, die Erzieherin für Sprachförderung war mal in seiner Gruppe. Die beiden kommen aber nicht gut miteinander zurecht.
Sie wollte ihm mit gerade 3 Jahren nicht beim Toiletten Gang helfen. Sie war der Ansicht, wenn er seine Hose nicht allein aufbekommt, er doch noch eine Windel braucht.

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Warum wird er noch nicht eingeschult?

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Also wenn deines Erachtens nichts auffälliges ist und sie es auch nicht konkret benennen können, dann einfach ganz klar deine Meinung vertreten und sagen, Meinung von mir und Kinderarzt ist nein!

Wir haben eine Erzieherin bei uns die stichelt gerne bei den Eltern, ich hab es ewig einfach hingenommen und nicht drauf reagiert. Einmal ist mir dann aber doch der Kragen geplatzt und ich habe gekontert. Seitdem lässt sie mich tatsächlich im Ruhe. Mir scheint es, das oft gewisse Erzieher ihre Grenzen austesten 😅

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Du sprichst mir aus der Seele, das ist auch mein Gefühl. Mich selbst haben sie jetzt auch nicht mehr angesprochen weil ich beim Sprechtag schon mit dem Ergebnis des Höhrtests gekontert habe. Diesmal war mein Mann dran 😉

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Hallo,

Ein Kind mit Förderbedarf bringt einer Einrichtung zusätzliche finanzielle Vorteile und auch personell kann es durchaus attraktiv sein. Man kann unter Umständen die Gruppengröße verringern oder eine Hilfskraft bekommen. Beides entlastet in einem Beruf, in dem es viel zu wenig Entlastung gibt. Natürlich ist das abhängig von den Regelungen eines jeden Bundeslandes.

Ich vermute, dass man gerne Kinder mit Förderbedarf fördern möchte und deshalb sucht, wer denn diesen Bedarf haben könnte. Vielleicht kannst du klar machen, dass sie bei anderen Kindern suchen sollen.

Viele Grüße
lilavogel

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Ich würde die U 9 abwarten und den KIA direkt auch ansprechen, was aus dem Kiga für "Klagen" kommen.

Und wenn dann wieder was kommt " Ich war erst bei der U 9, der Kinderarzt kann nichts auffälliges feststellen, er ist ganz normal entwickelt"

Ansonsten:

Meiner Freundin wurde damals bei -- hier im LK üblich- Kinderuntersuchung mit 4 Jahren im Kindergarten vom Gesundheitsamt!!! gesagt, ihre Tochter müßte dringend zum Logopäden etc.

Ergebnis : NICHTS

Da war dann auch eine Krankenschwester ( Gesundheitsamt) total übereifrig mit ihrer Bewertung, nur weil das Mädel mit 4 eben sehr schüchtern Fremden gegenüber war und kaum gesprochen hat bei der Untersuchung ( fand ohne Eltern statt).....

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Nachschieb:

Oder ist dein Sohn in einer I-Gruppe und sie brauchen jetzt nachdem Sommer unbedingt ein neues I-Kind?
Und "suchen" quasi eins was schon in der Einrichtung ist?


Hier ist es so, dass es mehr I-Kids als Plätze gibt.... aber ich weiß ja nicht wie es bei euch ist... und deshlab sind hier die Einrichtungen froh, wenn sie wieder einen Platz frei haben.

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>>>>Und wenn dann wieder was kommt " Ich war erst bei der U 9, der Kinderarzt kann nichts auffälliges feststellen, er ist ganz normal entwickelt"<<<<

Ich würde denen eine schweigepflichtentbindung für den Kinderarzt geben (diese eine Fragestelltung "aktueller Entwicklungsstnad und Förderbedarf" begrenzt auf einen Zeitraum von 14 Tagen geben. Dann würde ich ihnen sagen "Fr. Erzieherin ich habe alles was sie angesprochen haben abgeklärt, es wird gesagt alles ist ok. Ich kann nciht mehr tun und es stresst mich von der einen Seite immer zu hören alles okay, wir machen ncihts und die andere Seite sagt "machen Sie mal". Sie können beim Arzt anrufen und sich seine Sicht erklären lassen, wenn es ihnen ein Anliegen ist."

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Bedankt euch bei allen, die sich um nichts gekümmert haben und mit dem Schulstart von den Defiziten ihres Kindes "erschlagen" wurden.....

Ich kann verstehen, warum der Kindergarten so handelt, damit kann ihnen nichts angelastet werden.

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Wegen solcher Erzieher habe ich meine große damals aus dem Kindergarten genommen und der kleine war nie drin.
Ja wir mussten uns Finanziell umstellen ( Wobei ich damals nur Arbeiten war um die Kita überhaupt finanzieren zu können).

Dieses ewige Schubladen System ging mir so auf den Keks .

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Wir haben mehr oder weniger sowas erlebt.
Als unsere Tochter in den Kindergarten gekommen ist, wurden wir angesprochen, dass sie "unrund" läuft und wir zur Ergo sollen.
Wir sind dann zu einer Sportmedizinerin mit Ausbilung in Osteopathie, Chiropathie besucht. Sie hat unsere Tochter untersucht, auf dem Laufband gehabt usw. Ergebnis: alles bestens.
Dann im Übergabegespräch von Krippe zu Kita: Sie sei so zurückhaltend und mag neue Situationen nicht. Ich solle das mal im Auge behalten, vielleicht wäre da ja was.
Letzte Woche Donnerstag dann wieder: sie sei so zurückhaltend und es könne sein, dass sie INPP benötigen würde. Sie würden es noch etwas beobachten wollen und uns dann ggf zu einem Gespräch bitten.
An dem Tag hatten wir durch Zufall einen Termin beim KiA. Ergebnis: alles normal, Kind ist gut entwickelt, keine Rückstände o.ä.
Auch auf unseren Einwand, dass wir Eltern auch sehr zurückhaltend sind und es ja auch einfach Charakter sein könnte, wurde oft belächelt.

Ich bin langsam echt genervt von der Kita. Obwohl sie immer sehr lieb und höflich sind, fühlt es sich an, als ob unser Kind nicht normal ist.
Ich verstehe dich sehr gut..