Freund des Sohnes spielt nur „töten“

Ich wüsste gerne mal, wie ihr das seht. Mein Sohn wurde gerade vier und ist eigentlich ein sehr sanftes, eher unsicheres Kind. Nun hat er einen besten Kumpel, der in der Nachbarschaft wohnt und mit dessen Familie wir lose befreundet sind.
Dieser Junge ist eigentlich ein herzensguter kleiner Kerl, jedoch dreht sich JEDES seiner Spiele um Tod und töten. Will mein Sohn mit ihm Feuerwehr spielen, besteht der Kumpel auf „wir spielen töten“. Spielen sie Lego, will der Kumpel nur Spielfiguren köpfen, Tiere töten, Bomben abschießen.
Mein Sohn findet das nicht gut, wie er mir sagt, aber kommt nicht dagegen an. Seine Spielideen werden alle abgelehnt und so endet jedes Spiel in kämpfen (nicht gegeneinander, sondern als Team gegen imaginäre Dritte), töten und Krieg.
Ich finde das schrecklich und komme damit gar nicht klar. Ist der Junge bei uns, verbiete ich diese Art von Spiel und dann entwickelt sich oft ein schönes, altersgemäßes Spiel. Im Kindergarten und wenn mein Sohn dort spielt, komme ich jedoch nicht dagegen an. Würdet ihr das akzeptieren oder würde es euch auch so stören wie meinen Mann und mich? Mein Mann ist da ganz krass eingestellt, er sagt entweder wird anders gespielt oder der Kontakt verboten. Das finde ich doch sehr hart, ich verstehe auch meinen Sohn, der seinen Freund natürlich nicht verlieren will. Aber es kann sich doch nicht jedes Spiel um Mord, Gemetzel übelster Sorte (Köpfe abschlagen, Tiere foltern spielen, Mamas töten) und Brutalität drehen?! Mein Sohn weint oft nach solchen Spielverabredungen, weil er sich so sehr gruselt.

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Die Schilderung finde ich schon sehr krass…
Also sollte das so sein, hätte ich da eine Abneigung gegen. Sicherlich ist die Bandbreite von unauffällig zu auffällig groß in dem Alter und „Tod“ im Spiel präsent hin und wieder , aber das hört sich schon heftig an und würde so nicht stattfinden bei mir zuhause. Punkt

Ich würde das auch klar kommunizieren zu den Eltern, passt nicht und fertig. Noch sind sie in dem Alter, wo du Spielverabredungen beeinflussen kannst- noch!

Mein Sohn hat auch einen Freund der spielt zumindest mit meinem Sohn ( möglicherweise ist die Konstellation mit anderen Kindern nicht so und es klappt besser, da will ich ihm nicht unrecht tun ) gern kämpfen, töten usw. Er macht Dinge kaputt, er ist wild und ungestüm und einfach nervtötend. Er kommt rein, hat irgendein Hai-Spielzeug von Ac*** ruft guckt mal und der Hai beißt meinen Sohn erstmal ins Gesicht- heulen schreien schon nach 5 Minuten. Es wird im jeden Furz gezankt und der betreffende Junge möchte gern kämpfen spielen, oh Wunder. Ich habe ihm beim letzten Mal gesagt, sehe ich das noch einmal schmeiß ich ihn raus und das war’s. Ob er es begriffen hat? Es kam ein kleinlautes „Ja“.Das mag nicht jedermanns Weg sein, aber meiner ist es in dem Fall. Mein Haus, meine Regeln.

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Das klingt wirklich etwas krass. Wenn es nur ab und zu wäre, fände ich das normal, aber so nicht. Ich würde auf jeden Fall das Gespräch mit den Eltern suchen, vorsichtig herausfinden, was die davon halten, erzählen, dass sich euer Sohn damit nicht ganz wohl fühlt und dass es mit Einmischung besser läuft. Vielleicht sind die Eltern ja auch nicht begeistert von dem Ganzen töten. Eigentlich bin ich dafür, Kinder im Spiel einfach machen zu lassen, aber wenn euer Sohn das eigentlich nicht will, braucht er vielleicht eure Hilfe.
Ich glaube allerdings, dass (auch wenn ihr sonst nichts erreicht) es schon ausreichend ist, dass ihr mit eurem Sohn darüber redet und zu Hause anderes Spiel ermöglicht. Klar lernen 4-Jährige von Freunden was "cool" ist, aber wenn es darum geht, was richtig und was falsch ist, seid ihr Eltern das wichtigere Vorbild.

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Also so sie du das beschreibst würde ich das Gespräch mit den Eltern und auch mit der Kita suchen wenn dort auch so gespielt wird. Ich hätte da absolut keine Lust drauf und ja, ich sehe es wie dein Mann. Wenn nichts anderes geht würde ich denk Kontakt reduzieren.

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Das finde ich schon heftig. Wenn es mal ab und zu vorkommt (meine Tochter ist auch 4 und schneidet derzeit gern Körperteile ab, wenn sie die Frau Doktor ist, töten möchte sie aber nicht - bei ihr stirbt man nicht, wenn der Kopf ab muss 🤷🏼‍♀️, er wird ja nur ersetzt), finde ich es ganz ok, scheint auch relativ normal in dem Alter zu sein. Aber bei jedem Spiel? Das ist bedenklich. Tiere foltern würde ich sowieso sofort unterbinden, auch wenn es "nur" ein Spiel ist. Ich würde gar nicht wollen, dass jemand meinem Kind solche Grausamkeit in den Kopf setzt. Da dein Sohn auch weint nach den Spielverabredungen, ist es wirklich zu viel.
Also ich persönlich würde tatsächlich nicht wollen, dass die Kinder miteinander spielen - mit den Eltern sprechen, ob sie da mal mit ihrem Kind reden können. Bringt es sich nichts und der Junge will weiterhin so brutal und grausam spielen, würde ich die Spieldates absagen. Schade für den Jungen ... aber dein Junge leidet ja darunter - das soll nicht sein.

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wieso sprichst du nicht mit der KIndegärtnerin und auch mal mit den Eltern des KIndes?

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Vielen Dank für eure Rückmeldung. Ich fühle mich darin bestärkt, dass dies kein „normales“ Spielverhalten ist, sondern auch von euch als nicht akzeptabel angesehen wird.
Das Gespräch mit den Erziehern werde ich suchen. Bisher war ich da erfolglos, sie sind einfach so unterbesetzt, dass sie gar nicht wahrnehmen, was welches Kind spielt.
Das Gespräch mit der Mutter des Kindes ist wenig zielführend, ich habe es bereits mehrfach angesprochen, aber wir sind sehr unterschiedlicher Meinung. Außer „sie sind nunmal Jungs“, kommt da wenig. Es wird auch durch entsprechendes Spielmaterial weiter unterstützt. Es gab schon einige Diskussionen, da ich zb auch nicht möchte dass unser Sohn dort PlayStation spielt (grundsätzlich nicht, er wurde letzte Woche erst vier!) und vor allem keine Spiele ab 12 oder gar 16, wie es bei diesem Kind üblich ist.
Vermutlich bleibt mir daher nur der Weg, die Treffen vorerst hier abzuhalten, meinen Sohn darin zu bestärken dass er deutlich vertritt was er für richtig und falsch hält und tatsächlich nochmal die Kita zu bitten, ein Auge darauf zu haben.
Vielen Dank für euer Feedback!

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"Es gab schon einige Diskussionen, da ich zb auch nicht möchte dass unser Sohn dort PlayStation spielt (grundsätzlich nicht, er wurde letzte Woche erst vier!) und vor allem keine Spiele ab 12 oder gar 16, wie es bei diesem Kind üb"

Das wäre der Moment, an dem mein Kind dort nicht mehr hingehen würde, denn da hast du ja den Grund für das Verhalten.
Als ich deinen Post gelesen hab, kam mir kurz in den Sinn, ob dort zuhause jemand counter strike oder so spielt.
Ein stückweit ist das Interesse an schießen etc bestimmt normal, aber die Frage ist doch, wie man es begleitet.
Den Besuch bei euch würde ich, wenn es dir nicht zu viel wird, nicht unterbinden. In euch hat er ein Vorbild, wie spielen auch laufen kann. Das geht aber nur solange, du es dir zutraust und du keine Veränderungen bei deinem Kind feststellst

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Sehe ich genauso


Jetzt weist du, woher das kommt. War ebenfalls mein erster Gedanke.

Wenn dein Sohn das möchte, könnte der andere Junge weiterhin zu euch nach Hause kommen. Allerdings mit Tötungsverbot... Bei euch hat er somit die Chance, anderes spielen zu lernen und di kannst schnell eingreifen. Sollte das nicht klappen, würde ich die Spieldates canceln. Auf gar keinen Fall dürfte mein Kind zu dem anderen nach Hause!

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Ich würde da den Mittelweg wählen, nur noch bei euch spielen lassen. Ich hätte auch kein Problem damit, den Eltern zu erklären, warum ich das so möchte.
Hast du das im Kidnergarten schon mal angesprochen? Eigentlich werden dort solche Spiele auch nicht gern gesehen, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Aber du hast, recht, dort hast du kaum Einfluß.

Hilft das alles nix, dann bin ich bei deinem Mann...nicht jedes Kind, was um die Ecke wohnt, taugt als Freund. Und vielleicht klappt es besser,wenn sie älter sind.

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Wenn er Spiele spielt die erst ab 12 etc. sind--könnte ich mir vorstellen, dass er einfach das nachspielt.

Bei uns im Kiga gab es ein klares Verbot zu solchen Spielen in solchem Ausmaß....

Ich bin da bei deinem Mann--- ich würde den Kontakt einschlafen lassen--- fertig.

Für mich ist das auch kein Spielbesuch, wenn die Kids in dem Alter dann vor einer Konsole sitzen....
das alleine wäre für mich schon ein Grund, dass nicht mehr zu erlauben.

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Nachschieb:

Deinem Sohn geht es nachden Verabredungen nicht gut- er weint--- alleine das reicht doch aus.... wenn es meinen Kids nach einem Spielbesuch dreckig geht und der Grund ist der "Freund"---- welcher Freund möchte denn das es seinem Freund schlecht geht? .....

Oder anders: Bist du mit jemandem befreundet, der dich so behandelt, dass du hinterher Angst hast, wenn du nach Hause gehst?

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Wenn dein Sohn sich mit dem Jungen nicht wohl fühlt, würde ich den Kontakt auch einschränken.

Ich hatte damals eine Klassenkameradin, die wollte immer Internat spielen, sie war die Lehrerin und man selbst der Schüler. Dann hat sie einen immer geschlagen. Meine Großeltern haben zum Glück reagiert, ich habe mich damals nicht wirklich getraut, was zu sagen. Es ist wichtig, dass die Eltern einspringen, wenn sie merken dass es zu weit geht.