Ist meine Tochter ein anstrengendes Kind?

Hallo,

sehr lange habe ich überlegt, diesen Beitrag zu verfassen. Es ist mir auch ziemlich unangenehm. Ich werde sicher auch ganz böse Antworten bekommen. Ich muss es aber jetzt einfach. Ist meine Tochter anstrengend, oder bin ich einfach nicht (mehr) belastbar? Erstmal vorweg, sie ist ein ganz tolles Mädchen und ich liebe sie über alles. Was toll an ihr ist:
- Sie hat kaum Wutanfälle
- Sie ist sehr verträglich (eher zurückhaltend, nie aggressiv und will nie streiten)
- Man kann sie problemlos überall hin mit nehmen, weil sie so brav ist
- Auch beim Arzt ist sie super brav. Macht alles mit und lässt sich sogar problemlos impfen.
- Sie bleibt draußen immer bei mir und ist noch nie weggerannt (hält sich immer am Wagen fest, wenn ich mit beiden Kindern unterwegs bin)
- Sie macht beim Einkaufen kein Theater, dass sie etwas möchte (sagt es zwar, aber akzeptiert das nein)
- Sie ist eigentlich immer fröhlich und gut gelaunt
- Sie hat nie so Dinge gemacht wie hauen oder beißen und war immer lieb (ihr Bruder macht das)
- Eins der tollsten Sachen: Sie ist eine ganz liebevolle und fürsorgliche Schwester und liebt ihren Bruder über alles
- Sie ist sehr hilfsbereit

So lieb wie sie ist, so anstrengend ist sie aber auch und das war sie eigentlich schon immer. Das sage auch nicht nur ich. Ich bin jeden Abend total kaputt

- findet extrem schwer in den Schlaf, auch heute noch (2 bis 3 Stunden Einschlafbegleitung waren früher die Regel. Durch den Kindergarten ist es etwas besser geworden; ihr Bruder schläft meist aber schon 1 bis 1,5 Stunden eher als sie, weil sie sich einfach weigert. Ich hatte seit 3,5 Jahren keinen freien Abend mehr, weil ich dann einfach viel zu müde bin)
- Mittagschlaf macht sie nicht mehr, seit sie 1,5 ist, will aber abends nie ins Bett
- Sie ist total lebhaft, unruhig und immer in Bewegung (hat mich immer total nervös gemacht, als sie noch ein Baby war, weil sie wirklich ununterbrochen gezappelt hat)
- Redet von morgens bis abends ohne Punkt und Komma auf einen ein (ich geh ungelogen jeden Abend mit Kopfschmerzen ins Bett 🙈). Dabei wird sie ständig extrem laut
- Sie fragt ständig das gleiche. Ist ja normal, aber sie schafft es dabei wirklich zu nerven. Sie fragt zum Beispiel was ist das? Man sagt es ihr. Direkt danach fragt sie wieder genau das gleiche, obwohl man es ihr ja gerade eben gesagt hat. Und das macht sie ganz oft hintereinander und das ganz oft am Tag
- Sie redet oft sehr laut (erzählt was und erhebt dann plötzlich extrem laut ihre Stimme. Schreit dabei eigentlich schon, dass man sich fragt, ob das jetzt wirklich nötig war). Hat so auch andauernd ihren Bruder wieder aufgeweckt.
- Bittet man sie leiser zu sein, wird sie noch lauter. Gehen wir zum Beispiel hoch ins Kinderzimmer und an ihrem Bruder vorbei, der im Wagen im Flur schläft und ich bitte sie, jetzt leise zu sein, schreit sie erst recht rum .
- Sie will wirklich ununterbrochen beschäftigt werden und macht nichts alleine (ich weiß, das wollen alle Kinder, aber sie erdrückt einen dabei regelrecht, weil sie einen wirklich gar nicht mehr in Ruhe lässt und ich muss auch mal was anderes machen)
- Sie beansprucht von jedem die volle Aufmerksamkeit und das ununterbrochen, egal ob von mir, meinem Mann, den Großeltern, den Tanten… und akzeptiert es dabei überhaupt nicht, wenn jemand aus irgendeinem Grund nicht oder nicht mehr kann oder möchte. Bsp: Oma spielt sehr lange mit ihr, muss aber irgendwann ihren Fuß hoch legen wegen chronischer Schmerzen. Sie lässt Oma aber nicht in Ruhe. Bittet sie sie mehrmals mit jemand anderem zu spielen: Nein, nur Oma. Würde sie mit Oma dann was ruhiges machen, wie ein Buch anzugucken, wäre das ja nicht schlimm. Nein, Oma darf nicht sitzen. Wir gehen dann immer nach Hause, weil das so ja nicht geht. Sie turnt dann auch auf ihr rum. Das dulden wir aber natürlich nicht
- Zuhause macht sie das gleiche mit mir. Schon als ich mit dem Bruder hochschwanger war, durfte ich nie sitzen. Den ganzen Tag hat sie an mir rumgezerrt und wollte mich zum Aufstehen zwingen. Ich konnte aber nicht mehr lange stehen. Konnte ich noch nie und schwanger war das noch schwerer. Hat sie aber nicht akzeptiert. Sie ist dann auch permanent auf mir rum geturnt und hat an mir rum gezogen. Wenn ich gesagt hab, sie soll aufhören, war ihr das völlig egal. Nur, wenn wir zusammen etwas im Fernsehen angeschaut haben, ist sie brav sitzen geblieben.
- Auch heute will sie immer die volle Aufmerksamkeit. Mit ihrem Bruder darf ich mich nicht beschäftigen. Nur mit ihr. Ich bin immer froh, wenn beide zusammen spielen. Schon morgens beim Frühstück: Mama, ich will mit dir spielen. Ich: ich ess noch fertig und dann können wir. 10 Sekunden später: Mama, du jetzt fertig bist? Und so geht das mehrmals hintereinander und sie hört nicht auf. Sie kann nie einfach mal kurz warten.
- Kümmer ich mich gerade um ihren Bruder, weil der sich zum Beispiel weh getan hat oder ich ihn füttern muss, will sie immer genau dann etwas von mir und redet ununterbrochen auf mich ein. Mir kommt das eure Absicht vor. Sage ich, sie muss bitte kurz warten, hört sie trotzdem nicht auf
- Muss ich etwas erledigen, ruft sie auch ununterbrochen nach mir. Ich: „ich bring kurz den Wäschekorb hoch und bin gleich wieder da. Sie: „Mama, was musst du machen“? Ich: „den Wäschekorb hoch tragen“. Geh ich dann hoch kommt direkt : „Mama, du musst kommen. Obwohl ich ja gerade eben erst gesagt habe, dass ich gleich wieder da bin. Ich: „ich komme gleich“. Sie: „Mamaaaaa, du musst kommen. Und so geht das die ganze Zeit und bei jeder Situation. Sie kann nie einfach mal kurz warten, bis man fertig ist.
- Spielen ist mit ihr oft auch anstrengend. Man kann sich nicht einfach mit ihr auf den Boden setzen und in Ruhe etwas spielen. Es gibt mehrere Szenarien

Sie fängt etwas an und hat nach höchstens zwei Minuten keine Lust mehr. Innerhalb kürzester Zeit wären dann sämtliche Spielsachen ausgeräumt, wenn wir nicht aufräumen würden (muss ich was erledigen, ist das auch oft so)

Man muss das selbe Spiel ganz oft wiederholen, bis man keine Lust mehr hat. Sie will zum Beispiel Arzt spielen. Machen soll aber ich alles und das auch noch immer und immer wieder das Gleiche. Generell ist es meist so, dass sie etwas spielen, das aber nicht selber machen möchte.

Macht man ihr Spielvorschläge, schmettert sie diese ständig ab. Irgendwann fällt mir dann aber auch nichts mehr ein. Oder sie boykottiert alles. Möchte ich etwas machen, nimmt sie es mir weg oder verhindert es, so dass man gar nicht richtig mit ihr spielen kann.

Sie scheucht einen auch ständig
in der Gegend rum. Will man zum Beispiel einfach auf dem Boden sitzen bleiben, wo man gerade sitzt, weil es einem zum Beispiel nicht gut geht, weil man krank ist, oder man eine Pause braucht, aber man trotzdem mit ihr spielen möchte, zwingt sie einen ständig dazu, aufzustehen, sich woanders hin zu setzen oder mit ihr rum zu hüpfen und sowas. Meist wirklich alle 1 2 Minuten. Sagt man, dass man nicht kann oder möchte, weil es einem nicht gut geht, lässt sie einen nicht in Ruhe. Zum Teil müsste ich wirklich 10 Mal innerhalb kürzester Zeit wieder aufstehen und mich wo anders hinsetzen, weil sie sich das einbildet. Ich mach das aber natürlich nicht mit.

Auch auf dem Spielplatz muss man alle 30 Sekunden mit zu einem anderen Gerät kommen, weil sie nichts alleine macht, aber nirgends lang bleibt. War ihr Bruder dabei, konnte ich den Wagen nie einfach mal stehen lassen. Jetzt bleibt er selber nicht mehr sitzen, wenn er wach ist. Ich kann aber schlecht auf ihn aufpassen, der alles in den Mund nehmen möchte und ständig ihr hinterher rennen. Deswegen geh ich nur mit ihr alleine.

- Sie sagt, dass sie müde ist und schlafen möchte und man sich mit ihr hinlegen soll. Zwei Minuten später springt sie wieder auf und sagt sie ist ausgeschlafen und rennt im Zimmer rum. Ich sag dann schon immer, dass ich mich nicht mit ihr hinlege, weil es sinnlos ist
- Will ich ihr zum Beispiel die Haare bürsten und einen Zopf machen, hält sie wirklich keine Sekunde still und das jeden Tag. Auch wenn man sauer wird, hört sie sie nicht auf, ihren Kopf hin und her zu schütteln.
- Ständig macht sie irgendwelche Schränke oder Schubladen auf, holt was raus und lässt das sinnlos auf den Boden fallen. Sie macht einem also dauernd extra Arbeit. Sagt man, sie soll es bitte wieder aufräumen: Nein.
- Muss ich telefonieren, redet sie auch ununterbrochen auf mich ein und zerrt an mir rum, egal wie oft ich sie bitte zu warten.
- Sie akzeptiert auch keine körperlichen Grenzen. Setzt sich auf einen drauf, springt oder zerrt an einem rum… sagt man ihr, dass man das nicht möchte, auch streng, wird trotzdem weiter gemacht. Schimpft man dann aber mit ihr, heult sie.

Es gibt sicher noch mehr Beispiele, aber spontan fällt mir nichts mehr ein.

Das war jetzt ein sehr langer Text und ich danke jedem, der ihn gelesen hat.
Zusammengefasst, sie schafft es jeden einzelnen Tag, einen so sehr zu beanspruchen und zu verausgaben, dass man abends fix und fertig ist. Das sagen auch die Großeltern, wenn sie da mal eine Weile war. Das ist also nicht nur mein empfinden. Es gibt wirklich keinen einzigen Tag, an dem ich nicht mit starken Kopfschmerzen ins Bett geh, weil ich so von ihr geschafft bin. Oft ist sie nicht mal eine Stunde vom Kindergarten daheim, brummt mir schon der Schädel, weil sie so Vollgas gibt. Pausen gönnt sie einem ja nicht. Findet ihr das normal? Ich will auch nicht, dass man mich falsch versteht. Ich weiß, dass Kinder anstrengend sind und Arbeit machen und Beschäftigt werden wollen und ich mach das auch gerne und verbring auch immer gern Zeit mit ihr.
Ich weiß auch, dass vieles davon total normal ist und das wahrscheinlich alle Kinder machen, aber bei ihr ist gefühlt alles extremer. Sie steht schon von Baby an einfach immer unter Dauerstrom und da war ich abends immer schon total kaputt. Zudem hat sie immer erst extrem spät geschlafen. Mein Sohn ist lange nicht so anstrengend wie sie, obwohl er in anderer Hinsicht sogar anstrengender ist. Bei ihm muss man ständig hinterher sein, weil er an alles dran geht. Das hat sie zum bsp nie gemacht. Beschäftige ich mich aber mit ihm, weil sie bei Oma und Opa ist, bin ich nie so kaputt, weil er sich auch einfach mal alleine beschäftigen kann. Ich bin unter der Woche vor dem Kindergarten und von 13 bis 21 Uhr ununterbrochen dabei, sie zu beschäftigen und am Wochenende von 7 bis 21 oder 21:30 Uhr. Auch wenn sie um 6 Uhr aufsteht, schläft sie nicht früher. Hin und wieder, wenn ihr Bruder schläft, darf sie eine Stunde auf dem iPad in ihrem Zimmer was angucken, damit ich kurz verschnaufen oder mal etwas wichtigstes erledigen kann, wozu ich sonst nicht komme. Oft kommt sie aber nach 10 Minuten wieder. Fühl mich dann auch immer total schlecht, aber ich kann manchmal einfach nicht mehr. Sie ist wirklich wie ein Flummi, der von morgens bsp abends doing, doing doing in der Gegend rum springt 🙈.


Ich hab das auch schon beim Kinderarzt angesprochen, ob das normal ist, dass sie so stark unter Strom steht oder ob das auf was hindeuten kann (und nein, ich rede nicht von Autismus, aber auf beiden Seiten der Familie gibt es ADHS) und ich bekam als Antwort, dass ich keine Kinder hätte bekommen dürfen, wenn mir das zu anstrengend ist 😅.

Wie seht ihr das? Ist meine Tochter wirklich anstrengend oder bin ich einfach überempfindlich?

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Hallo

mein erster Gedanke ihr fehlen die Sozialkontakte zu gleichaltrigen. Es liest es als wenn sie nicht im Kindergarten ist.

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Ich habe jetzt gelesen das sie im Kindergarten ist.

Tut mir leid.

Was sagen die Erzieher denn wie sie sich dort verhält.

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Ja genau, sie geht ca von 8 bis 13 Uhr in den Kindergarten.

In der Richtung weiß ich das noch gar nicht. Wir hatten noch kein Gespräch. Ich hab nur mal zwischen Tür und Angel mitgeteilt bekommen, dass sie abgesehen von ihrem Wutanfall beim Bringen (deswegen schrieb ich kaum Wutanfälle) total brav ist und alles mit macht. Komischerweise hat sie diesen Wutanfall auch nur, wenn wir sie bringen. Wenn Opa sie bringt bleibt sie ohne Probleme dort.

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Puh, sei mir nicht böse- ich habe jetzt nicht alles gelesen.
Aber was mir auffällt:
Sie hat kaum Wutanfälle…
Dann schreibst du aber unten was sie alles will und dass sie sich nicht alleine beschäftigt….was tut sie denn, wenn du sie nicht beschäftigst? Oder wenn Oma etwas tun soll und du es dann machst?
Meine Tochter hatte jeden Tag mehrere Wutanfälle und oft einfach, weil es nicht so lief wie sie es sich gewünscht hat, und das ist jetzt immernoch so.
Springt ihr immer sofort?
Und was mir noch auffällt, der kleine Bruder ist anscheinend noch ein Baby. Ja, das ist verdammt anstrengend für die großen und sie tun viel, um die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Das viele Fragen und Reden ist nervig, aber es ist doch toll, wenn sie alles wissen will und an der Welt interessiert ist.
Mit dem schlafen würde ich mal aufschreiben wann sie einschläft und wann sie aufwacht, sodass du mal herausfinden kannst wieviel Schlaf sie tatsächlich braucht.
Ich denke jedes Kind hat irgendetwas, dass es in gewisser Weise anstrengend ist.

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Ist ja auch viel Text 😅. Das ist wirklich so. Kaum heißt aber ja auch nicht keinen. Den einzigen Wutanfall, den sie regelmäßig hat ist, wenn ich sie morgens in den Kindergarten bring und gehen will. Kaum bin ich weg, beruhigt sie sich aber gleich wieder.
Dass sie sich überhaupt gar nicht allein beschäftigt, war auch etwas übertrieben. Irgendwann macht sie es schon eine Weile, aber sie macht es nicht gern. Nach kurzer Zeit steht sie wieder bei mir auf der Matte. Ich guck aber ja auch, dass ich nachmittags Zeit für sie hab.
Wenn ich es recht bedenke, wird sie nicht wütend, wenn Oma nicht mit machen möchte, weil Oma dann doch immer nach gibt und da liegt der Fehler. Ich geh aber dann mit ihr, damit Ruhe ist. Das geht ja dann nicht.
Wir springen nicht sofort, aber die Großeltern machen das wirklich.
Ihr Bruder ist jetzt 1 geworden.
Das versteh ich ja auch, dass das anstrengend ist.
Generell Fragen stellen stört mich ja auch gar nicht. Wenn man aber 10 Mal hintereinander die gleiche Frage gestellt bekommt, nervt es schon irgendwann 😅.
Das ist es ja. Sie will nicht ins Bett, will dann aber morgens nicht aufstehen. Sie schläft gegen 21 Uhr und spätestens um 7:15 Uhr muss ich sie wecken und da will sie nicht aufstehen. Sie sieht es nicht ein, dass sie früher schlafen muss.
Das ist mit Sicherheit so.

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Hier ist es ähnlich. Und ich habe nur ein Kind.
Sie redet ununterbrochen und erwartet jedes Mal eine Reaktion. Wenn ich nicht auf jeden Satz reagiere, wiederholt sie ihn so lange, bis ich irgendwann entnervt "Ja M., ich hab es gehört" antworte.
Telefonieren in ihrer Gegenwart ist nicht möglich, weil ausgerechnet dann fällt ihr was ganz wichtiges ein (ich rede nicht von stundenlang mit einer Freundin quatschen, sondern mal eben einen Arzttermin machen oder so...).
Sie redet für ihr Alter auch sehr, sehr gut und auch sehr komplexe Sätze, stellt Verbindungen her zu Dingen, die sie mal gehört hat. Sie ist insgesamt sehr selbstbewusst und erzählt auch Fremden alles mögliche. Ich kann sie problemlos im Kindergarten oder beim Sport abgeben, aber auch da textet sie ständig die Leute mit irgendwas zu.

Heute Morgen habe ich einen super Tweet gelesen:

Bei der u7a: "Spricht ihr Kind 3-4 Wortsätze?"
Antwort: " Wenn man ihm rechtzeitig den Mund zu hält..."

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Das lustige ist, sie war ein so stilles Baby, dass wir alle dachten, sie wird mal so ruhig wie ich. Irrtum.
Genau so ist es hier auch: „ Jahaaaa, ich habe es verstanden“.
Woanders ist sie schüchtern.

Das ist nicht schlecht 😂.

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„Bei der u7a: "Spricht ihr Kind 3-4 Wortsätze?"
Antwort: " Wenn man ihm rechtzeitig den Mund zu hält..."“

😂😂😂 Sehr gut! 👍🏻😂

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Also ja, euer Ablauf klingt schon sehr anstrengend. Was ich nicht richtig verstehe ist, was genau dich dazu zwingt es mitzumachen. Klar so Situationen mit telefonieren sind echt schwierig, wenn das Kind nicht von sich aus bereit ist, kurz ruhig zu sein. Aber wenn du sitzen bleiben willst, dann bleib doch sitzen. Wenn eine Fragedauerschleife mich nervt, dann sage ich "Ich habe gerade keine Lust es immer wieder zu sagen, also ein letztes Mal "x ist y wegen z". Danach antworte ich halt nicht mehr auf die gleiche Frage.
Wenn du etwas anderes zu tun hast, dann such dir Aktivitäten aus, die erstmal unkompliziert sind und auch unterbrochen werden können. Und dann halt arbeiten, unterbrechen zum trösten, weitermachen, wieder trösten usw. Vielleicht fällt es mir auch schwer, mir die Situation vorzustellen. Ich glaube dir absolut, dass es auch am Temperament deines Kindes liegt und deshalb eine besondere Herausforderung ist, ich verstehe nur nicht ganz, warum man sich nicht dagegen wehren kann.

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Nichts zwingt mich dazu mit zu machen und ich mach auch nicht immer mit. Aber zwischen nicht mit machen und sie nervt trotzdem weiter ist ja auch noch ein Unterschied.
Ich bleib dann auch sitzen, aber sie drängt dann halt weiter, dass ich aufstehen soll.
Ich seh ja jetzt auch immer zu, dass ich vormittags alles fertig kriege, damit ich nachmittags Zeit für sie hab. Wenn es gar nicht anders geht, darf sie Fernsehen oder was am IPad gucken oder spielen. Gut finde ich das aber nicht.
Es ist auch schwer, es sich vorzustellen. Vorhin war aber zum Beispiel folgende Situation: Sie saß auf einem Rückenpolster vom Sofa und hat gesagt, ich muss auch mit drauf. Ich wollte aber nicht. Hab es mehrmals freundlich gesagt. Irgendwann bin ich dann sauer geworden und sie hat trotzdem nicht aufgehört. Ihr ist das total egal. Ich hab aber nicht nachgeben. Und solche Situationen gibt es ständig, dass sie es nicht akzeptiert, wenn jemand etwas nicht möchte.

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Was mir noch nicht ganz klar ist, ist wie konsequent du und auch die anderen Bezugspersonen sind. Also wenn sie etwas will und ihr sagt mehrmals klar Nein, dann müsste sie ja wissen, dass es keine Aussicht auf Erfolg gibt und dann würden die meisten Kinder aufhören zu "nerven". Es sei denn:
A) Sie sind wirklich verzweifelt, weil sie viel zu wenig Zuwendung bekommen. Das klingt aber bei euch überhaupt nicht so.
B) Ihr sagt manchmal klar Nein und knickt dann doch ein, wenn sie lange genug nervt. Wenn man das immer mal wieder macht, nennt sich das "intermittierende Verstärkung". Das ist die wirksamste Art um dem Kind beizubringen, dass es sich lohnt dranzubleiben und weiter zu betteln.
Wenn weder A noch B zutrifft und sie trotz 0% Aussicht auf Erfolg weiter macht, finde ich das schon recht auffällig.

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Ich habe jetzt, ehrlicherweise, nicht alles gelesen. 🙈

Aber- sie bekommt nie Wutanfälle?? Weil sie immer das bekommt, was sie möchte?
Es liest sich nämlich nicht so, als würde sie mit Frust gut umgehen können.
Also- wenn du sie mal nicht bespaßen kannst oder schlicht nicht dauerhaft möchtest, dann sagst du ihr das am besten. Und dann wird sie vermutlich einen Wutanfall bekommen. Weil es nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt. Aber auch das gehört zur Entwicklung dazu. Das wird sie lernen müssen.
Es liest sich irgendwie so, als stünde sie immer im Mittelpunkt und es würde sich alles und jeder nach ihr richten.

Sie wird lernen müssen (und das wird anstrengend werden) auch einmal zu warten. Dass sie nicht immer "dran" ist und dass auch sie auf andere und ihre Bedürfnisse achten muss. Das ist ein Lernprozess, den man ihr vorleben muss.

Alles, was du jetzt von ihren positiven Seiten schreibst, klingt toll. Das kann ich von meinem 3-jährigen nicht alles bahaupten 😅

Diese ganzen Dinge sprechen für mich absolut nicht für ADHS. Sie bleibt bei dir, ist unterwegs "brav"...

Das Dauerfequassel hatten meine phasenweise auch. Das hat sich aber wieder gelegt.

Was sagen die Erzieher im Kindergarten, wie sie sich verhält?

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Von nie war nicht die Rede, aber sie bekommt nicht viele. Den einzigen, den sie wirklich regelmäßig hat ist der, wenn ich sie im Kindergarten abgebe und gehen möchte. Kaum bin ich aber weg, beruhigt sie sich.
Ich hatte als Kind wirklich nie Wutanfälle, wenn es stimmt, was mir erzählt wurde und ich hab bestimmt nicht immer alles bekommen, was ich wollte. Ich war einfach vom Wesen her so.
Meine Tochter bekommt auch nicht immer das, was sie möchte. Zumindest nicht bei meinem Mann und mir. Die Großeltern geben gerne mal nach. Was da passiert, wenn sie mal alleine dort ist, krieg ich nicht immer mit. Aber einen Vorwurf kann und will ich da auch nicht machen.
Sie kriegt das auch gesagt, aber sie hört trotzdem nicht auf, mich aufzufordern.
Daran ist sogar wohl was dran, dass sie immer im Mittelpunkt steht 🧐. Das wird ein Teil der Lösung sein. Nur das zu ändern wird schwer.

Ja, ich denke da werden wir ansetzen müssen.

Ich sag ja, sie kann auch ganz toll sein. Mein Sohn wird das auch nicht machen. Das weiß ich jetzt schon. Obwohl der vom Wesen ein ganz entspannter ist. Aber so brav wie sie ist der nicht.

Meine Nichte ist unterwegs auch brav und die hat diagnostiziertes ADHS. Das sagt also nichts.

Bei meiner Nichte besteht das immer noch. Die hat aber auch ganz früh richtig gut geredet. Meine Tochter redet viel, macht aber noch extrem viele Fehler. Was aber ja nicht schlimm ist.

Ins Detail sind sie noch nicht gegangen. Ich hatte nur einmal letzte Woche gefragt, ob sie ansonsten brav ist. Weil sie ja beim abgeben immer schreit. Da hieß es: „ja ja, sonst ist es kein Thema. Sie macht alles super mit“.

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So nun habe ich etwas Zeit.

Wichtig ist als erste Hilfe das du deinen Motor auftanken kannst und Me Zeit bekommst. Kannst du noch irgendwelchen Hobbies nachgehen was machst du nur für dich (damit ist nicht alleine aufs Klo gehen oder Duschen gemeint)?

Auch im Alltag solltest du z. B eine Mittagsruhe einführen. Sie muss natürlich nicht schlafen aber sie ruhig beschäfttigen. Es hilft Kindern häufig wenn sie dazu visuelle Hilfen bekommen, z. B bis Mama ihren Saft austrunken hat ruht sich Mama aus und du musst leise allein spielen. Am Anfang kann man ja z. B ein kleines Glas nehmen und schneller trinken und das nun steigern.

Häufig helfen gerade bei wichtigen Gesprächen Erzählsteine. Der jenige der erzählt bekommt den Erzählstein und darf nicht unterbrochen werden. Wenn du telefonierst und sie unterbricht dich verlass sofort beim ersten Ton das Zimmer und geh in ein Zimmer wo du ruhig telefonieren kannst du verschließ es. Am Anfang wird sie wütend werden was sie ja sonst nicht brauchte.

Wenn du merkst das Oma ruhe brauch und sie das Bedürfnis nach Ruhe nicht aktzeptiert verlasse mit ihr den Raum, biete eine alternative an wo sie sich auch alleine beschäftigen muss oder beleigte sie dann ihn ihrer Wut.

Sei konsequent wenn es um deine Grenzen geht damit hilfst du ihr auch, weil sie lernt nein im Hinblick auf Grenzen heißt auch nein.

Führe ein Schlafprotokoll und überleg dir was du an der Situation geändert haben möchtest. Aber du musst dir klar machen es dauert mindestens 3 Wochen bis es zur Änderung kommt

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Hallo,

nein, seit ich Mama bin, habe ich kein Hobby mehr. Es ergibt sich irgendwie nie. Ich fordere es aber auch nicht aktiv ein. Davor bin ich gern schwimmen gegangen und mein Mann und ich waren im Tanzkreis. Das wollen wir irgendwann wieder machen. Meine Auszeit besteht darin, mich Vormittags ab und zu mal 1 oder 2 Stunden aufs Sofa zu setzen und Serie zu gucken, wenn sie im Kindergarten ist und mein Sohn schläft. Meist hab ich aber ein schlechtes Gewissen, weil ich in der Zeit ja was sinnvolles hätte machen können. Abends hab ich aber keine Freizeit mehr. Da bin ich auch zu müde.

Das mit der visuellen Hilfe ist ein guter Tipp. Wenn ich aber zum Beispiel sage, ich komme, wenn ich meinen Kaffee getrunken hab, wartet sie trotzdem nicht. Ich trinke aber dann trotzdem in Ruhe aus.

Raus gehen beim telefonieren ist nur insofern schwierig, weil ich die beiden nicht lang allein lassen kann. Ich geh dann aber schon mal kurz in die Küche.

Wir müssen dann wirklich meist nach Hause gehen.

Ich sag auch nein, aber sie hört trotzdem nicht auf. Oft führt das dann dazu, dass man irgendwann schimpft und dann heult sie.

Sie braucht eigentlich viel Schlaf, aber sie will es nicht wahr haben.

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Hi,

Ich habe alles gelesen. Meine Große ist deiner ähnlich. Wir hatten auch kaum Wutanfälle und sie ist im großen und ganzen ein "gehorsames" Kind. ABER sie hat auch Energie, möchte beschäftigt werden und Mama hier und Mama da und mir klingen beim Lesen deines Textes schon die Ohren. Bei uns ist im Moment die beliebteste Frage "Warum kann ich das schon?".....

Meine beiden können gut miteinander spielen und sich auch Mal alleine beschäftigen.

Bei deinen Beispielen fällt mir auf, das sie immer über Grenzen hinweg geht. Was passiert, wenn du Mal nicht auf ihre Aufforderung hörst beim spielen?

Zum Thema ADHS. Kommt bei uns in der Familie von beiden Seiten. Meine Mutter sagt immer, dass Mausebär sie an meinen Bruder und sich selber erinnert. Eine Diagnose geht natürlich erst im Grundschulalter, aber möglich ist es

Liebe Grüße
Chaosmeisterin mit Mausebär 4;5 und Speedy 2;4

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Hi,

dann kennst du das ja auch im Großen und Ganzen. Mir klingeln auch jeden Tag die Ohren.
Sie denkt sich oft Wörter aus und fragt mich dann gefühlt 100 Mal was das ist 😅.

Mit ihrem Bruder kann sie auch Mal schön eine Weile spielen. Zumindest ein paar Minuten. Aber da muss ich ja auch acht geben, dass nichts passiert. Er selber spielt auch länger alleine.

Das ist richtig. Ich mach oft nicht mit, wenn ich etwas nicht machen möchte und bleib dann auch dabei. Sie „bearbeitet“ einen aber eigentlich den ganzen Tag und ich kann ja nicht immer sagen, dass ich keine Lust hab.
Wenn ich aber was machen muss, dann muss ich was machen.

Meine Tochter hat Ähnlichkeiten mit meiner Nichte im Verhalten und bei ihr wurde ADHS eben diagnostiziert. Aber klar muss man da noch abwarten. Bei ihr ist es aber zum Beispiel auch so, dass sie sich schwer konzentrieren kann.

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Ich sehe da tatsächlich nichts ungewöhnliches. Ich bin sogar etwas neidisch auf die Positivpunkte, die ich bei meiner Tochter leider nicht so aufzählen kann.

Wie schon von anderen angemerkt, klingt es so, als würdest du immer springen. Also zwar "nein" sagen, aber nicht durchziehen.

Ich kann die Wutanfälle meiner Tochter nicht Mal mehr zählen, die sie hat, wenn es nicht so läuft, wie sie es sich gerade vorgestellt hat.

Das Prinzip des "Wartens" ist nicht so einfach für Kinder zu verstehen. Da ist bei meiner Tochter genau das gleiche Muster zu erkennen, wie bei dir. Aber ich lasse sie dann trotzdem warten und sage ihr das halt ein paar Mal, wenn sie Mal wieder gängelt.

Das einzige, was meinte Tochter inzwischen kann, was bei dir noch nicht klappt, ist flüstern, um ihren Bruder nicht zu wecken (zumindest wenn man sie wiederholt drum bittet). Aber das liegt nur daran, dass wir sie in ein anderes Zimmer schicken, wenn sie zu laut ist und sie kann seeehr laut sein. Wenn sie das nicht will, dann muss sie leise sein.

Wenn sie dir ein Loch in den Bauch fragt, dann antworte doch einfach. Das kann auch eine komplizierte Antwort sein. Und wenn die gleiche Frage mehrfach kommt, dann entweder erklären, das du es ihr schon gesagt hast, die Antwort wiederholen oder anders antworten (vielleicht noch mehr Details reinbringen). Wenn du drauf keinen Bock hast, dann das Thema wechseln bzw. ablenken.

Da ich selbst Medien als normales Spielzeug ansehe und nicht als etwas "besonderes", bekomme ich gut Ruhe in den Tag, wenn die Kleine sich einen Film oder eine Serie anguckt bzw. ein Spiel auf ihrem Tablet spielt. Dadurch hat sie erst gelernt sich selbst zu beschäftigen und kann sich auch ohne diese Dinge selbst entertainen (z.B. Geschichten mit Steinen nachspielen). Wenn du natürlich immer verfügbar bis und machst was sie will, dann hat sie keine Notwendigkeit sich ohne dich zu beschäftigen.

Mal abgesehen davon, hast du doch Ruhe, wenn sie in der Kita ist.

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Ich sage ja, dass sie ein tolles Mädchen ist 🥰.

Ich selber nicht. Wenn ich nein sage, bleibt es auch dabei. Aber die Großeltern geben gerne mal nach. Schwiegermama sagt auch öfter sie hatte keins Kraft.

Ich hatte als Kind wirklich nie Wutanfälle. Das wurde mir erzählt. Ich war einfach so. Sie hat schon, aber nicht so oft, wie es eben andere Kinder haben.

Ich lasse sie auch warten. Oft geht es auch nicht anders. Sie hört aber trotzdem nicht auf zu gängeln (das Wort trifft es).

Hier ist das Problem, dass er tagsüber nur im Sportwagen schläft und der steht im Eingangsbereich. Wir haben ein offenes Treppenhaus und somit hört man ziemlich viel. Will sie zum Beispiel auch vom Wohnzimmer hoch ins Kinderzimmer, muss sie an ihm vorbei. Früher lag er in der Küche im Stubenwagen und kam oft laut her, sodass er immer wieder aufgeschreckt ist.

Genau so mach ich es eigentlich auch.

Es kommt immer drauf an. Es gibt auch mal Tage, wo sie mehr gucken darf. Wenn man zum Beispiel krank ist und man sich wirklich ausruhen muss.

Ruhe im Sinne von Stille hab ich dann schon. Mein Sohn ist aber ja auch da, der beschäftigt werden möchte und nebenbei muss der Haushalt laufen. Mein Sohn kann sich aber auch allein beschäftigen. Der hat das schon immer gemacht.

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Wie alt ist deine Tochter überhaupt. Hab ich das überlesen?

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Sie ist 3,5

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Ok, dann ist sie ja noch klein. Meine Tochter hat erst zum 5. Geburtstag angefangen sich selbst zu beschäftigen. Das war auch anstrengend…aber so sind eben etliche Kinder.

Wann legt ihr sie denn hin? Das Schlafbedürfnis ist eben angeboren und da muss man sich nicht an anderen orientieren wann die die Kinder hin legen. Meine Motte schläft jetzt mit 6 9 Stunden. Und mit 3,5 war das auch schon so. Da hat sie 1 Stunde gebraucht zum einschlafen. Jetzt geht es aber fix.

Du hast ein normales Kind was eben sich nicht beschäftigen kann. Solche Exemplare gibt es. Unser Sohn dagegen konnte das schon ganz früh. Selbst heute muss ich sie aktiv zum alleine spielen überreden. Sie Kann es mittlerweile aber am liebsten möchte sie eben es nicht tun

Aber mit 3,5 erwartest du zu viel. Ja, Kinder sind anstrengend. Ja, manche ein bisschen weniger. Aber deine positiven Punkte hatte ich hier mit 3,5 meistens nicht. Da werden dich viele drum beneiden

Wutanfälle hat sie nicht aber sie jammert wahrscheinlich wenn ihr nicht mit ihr spielt. Meine Große hatte auch nur Wutanfälle aber eben gewimmert und genervt 😅 aber ihr dürft auch nicht immer das machen was sie will. Alles schwierig. Ich kann dir nur sagen dass bei solchen Kindern meistens der 5. Geburtstag die Zeit ist wo sich da was ändert. Kenne einige die das bestätigen.

Und sie ist dennoch ein normales Kind. So sind wirklich viele. Kopf hoch, da müsst ihr jetzt durch 😘