3-Jähriger

Hallo ihr Lieben,

ich muss das jetzt einmal fragen: Sind eure Dreijährigen auch so fordernd und gehen euch teilweise gehörig auf den Keks?
Ich liebe unseren Sohn. Er war immer die Art Kind, bei der man keine Schubladen sichern musste. Weil er nach einer Ansage nicht mehr dran ging. Ein Kind, bei dem andere Mütter sagten "Ach, der ist so brav." Klar, hatte er mal Wutanfälle, aber selten. Sprachlich sehr fit und verständig, konnte man ihm vorl erklären und ihn so überzeugen.
Und als er drei wurde, hing irgendwann morgens die Tür auf und heraus kam ein kleiner, wütender Diktator..ALLES will er ausdiskutieren. Sein Lieblingswort ist "aber" :-[ so ziemlich jeden Tag hat er einen Wutanfall mit richtigem Gebrüll. Gestern hat er beim Laufradfahren mein "Stopp" ignoriert. Da das gefährlich ist, kam das Laufrad für den Tag weg. Das weiß er. Er wurde so wütend, hat getobt und wollte mich festhalten, so dass er mir fast die Hose runtergezogen hätte #wolke
Ich habe noch ein Baby in der Trage, da ist man nicht so wendig.
Grundsätzlich will er nicht hören. Alles muss man 5x sagen. Aus dem Kindergarten hat er es sich abgeschaut, sich die Augen zuzuhalten, wenn man streng wird. Das und sein Gesichtsausdruck, wenn er provozieren will, bringen mich zur Weißglut. Ich bin so oft am meckern und Konsequenzen umsetzen. Es macht keinen Spaß. Ich will das gar nicht. Ich merke, dass ich fast nur noch genervt bin. Das tut mir auch leid, aber wo ist mein süßer Junge hin? In den USA heißt es terrible two. Ich finde Dreijährige ja um einiges fordernder.
Sagt mir, dass es euch auch so geht? Andere halten ihn übrigens für einen Engel 🙈

Liebe Grüße

2

Meine sind 13, 11 und 10.

Es wird...anders

1

Willkommen in der trotzphase! Jetzt heißt es testen testen testen auf seiner Seite und immer wieder das gleiche runterrattern auf deiner :D meine große hatte das nicht so lange. Die kleine dafür doppelt so schlimm;)

3

Das Problem, das ich sehe, ist, dass du ihn viel reifer behandelst als er ist. Er kann vielleicht kommunizieren wie ein Großer, verbal, ist aber emotional auf dem Stand eines wütenden Kleinkinds. Deswegen ist er für Argumente auch so schlecht zugänglich, wenn sie seinem Willen zuwider sind. Er hat noch keine Strategien entwickelt, diesen Frust zu ertragen

4

Im englischsprachigen Raum spricht man von terrible two, das ist richtig. Dreijährige nennt man dort aber oft threenager 😅
Meine große war mit 2 schon gut in der trotzphase angekommen, aber mit 3 ging es erst so richtig ab. Wie auch bei dir gab es dazu noch ein geschwisterchen, was die Situation definitiv nicht einfacher für uns alle gemacht hat. Es gab nie Eifersucht gegenüber der kleinen Schwester, sie lieben sich innig. Aber trotzdem war das erste halbe Jahr nach Geburtstag und Geburt der Schwester wahnsinnig kräftezehrend, weil die große wirklich stark gewütet hat (schreien, hauen, Sachen kaputt machen, ständige diskussionen, irrationale Wut…).
Danach wurde es etwas ruhiger. Sie ist jetzt 4,5 und es ist deutlich entspannter. Auch wenn sie regelmäßig zeigt, was sie drauf hat, gibt es inzwischen Gott sei Dank auch wieder längere Ruhephasen.
Ich drück dir die Daumen und wünsche dir ganz starke Nerven! Keine Sorge, du bist nicht allein!

5

Ok, das kannte ich noch nicht 😁 ja, zum Glück liebt er seine Schwester sehr und lässt nichts an ihr aus. Dafür umso mehr an mir 🙈
Danke dir!

6

Danke für diesen Beitrag!
Meiner ist auch 3 und einfach nur fordernd und anstrengend. Abends lieg ich manchmal im Bett und überlege, ob wir heute überhaupt mal freundlich miteinander waren.

Heute war auch wieder so ein Tag.
Eingewöhnung im Kindergarten. Er läuft dort mit Socken im strömenden Regen raus. Hört erst richtig spät auf mein STOP.
Die Schlange aus dem Bett darf nicht in die Küche. DRAMA! Es ist mir noch nie passiert aber ich musste auch heulen.
Er war allein auf dem Töpfchen und rennt ohne Bescheid zu sagen mit nacktem Kacka-Po in sein Bett.
Rennt mit Sandalen in die Pfütze obwohl ich ich vorher deutlich gesagt habe, dass wir erst Gummistiefel anziehen.

Er weiß das das alles nicht richtig ist, macht es aber trotzdem.
Alles normal aber ANSTRENGEND!
Er ist schon seit er 2 Jahre ist ein Frechsdachs geworden. Terrible Two passt hier wunderbar.
Vorher war er auch mein lieber, offener, freundlicher Junge.

Ich liebe ihn natürlich trotzdem über alles und auch dieseZeit wird vergehen.

Ich fühle mit dir!

7

Danke! Ich bin wirklich froh, dass ich nicht allein bin.

8

Das augen zuhalten ist ein Zeichen von Scham. Ich verstehe dass er dich zu Weißglut bringt aber er ist ein stinknormaler 3 jähriger. Schätze dich glücklich, dass er bisher so easy war.

9

Er möchte nicht bewusst provozieren sondern testet aus. Wie reagiert Mama wenn ich dies mache, wie wenn ich jenes mache. Ich würde bei logischen Konsequenzen bleiben (wie das Laufrad weg wenn er nicht auf Stop hört). Und dann würde ich an den Wutanfällen „arbeiten“ und Strategien finden wie er damit umgehen kann. Ich hab mich häufig in die Nähe meiner Tochter gesetzt und erklärt dass ich verstehe dass sie wütend ist, dass ihr Handeln aber eben Konsequenzen hat (kindlich ausgedrückt). Wenn sie möchte bin ich da und nehme sie ihn den Arm. Meist hat sie ein paar Minuten getobt und war irgendwann bereit sich in den Arm nehmen zu lassen und wir konnten etwas anderes machen. Heute - mit 4 - verlangt sie danach „kann mich mal jemand in den Arm nehmen“ wütet der kleine Zwerg dann.

Hilf ihm seine Gefühle zu verstehen und zu verbalisieren und biete ihm Ventile an. „Ich sehe so bist wütend. Ich möchte aber nicht dass du an meiner Hose ziehst. Du kannst ja feste mit dem Fuß stampfen“.

Und zum Thema Wut kann man super Bücher finden. Die kann man dann in entspannten Situationen lesen und das Gefühl aufarbeiten. Wie fühlt sich Wut an? Merkst du sie im Bauch? Was kann man dagegen tun?

Grade wenn sie verbal so weit sind wie deiner scheint kann man solche Dinge eben auch mit ihnen besprechen.

Sie kennen diese Gefühle ja nicht wirklich und sie fühlen sich für Kinder eben auch viel stärker an an für uns Erwachsene. Damit muss man erstmal lernen umzugehen. :-)

15

Du, wir sprechen da sehr oft drüber. Ich versuche auch für ihn da zu sein. Trotzdem treibt er mich zur Weißglut 😁

10

Hört sich sehr nach meiner älteren Tochter (inzwischen 5) an 🙈
Lange ein sehr „braves“ Kind. Eher schüchtern und angepasst, sprachlich sehr fit, hat immer bereitwillig geteilt usw.

Dann wurde sie drei. Und sie bekam eine kleine Schwester und Corona kam. Die Kombi war echt nicht ohne… Mit 3 1/2 hatten die Ausraster und Wutanfälle ihren absoluten Höhepunkt, da habe ich auch echt manchmal mit geheult oder geschrien.
Auch mit vier war es teils noch heftig (sorry 🙊), wurde aber langsam besser. In den letzten 4-5 Monaten (sie ist vor gut 2 Monaten 5 geworden) ist nochmal ein ganzes Stück Emotionsregulation und Impulskontrolle dazu gekommen. Keine Ahnung wie, aber sie hat da echt einen Sprung in der Entwicklung hingelegt. Gott sei Dank 😅
Also: Halte durch, es wird besser. Bei uns rutscht jetzt gerade die Zweite langsam in diese schöne Phase rein 🤪

16

Danke! Oje, bis er vier wird, dauert es ja noch ewig 😁🙈

11

Ich dachte gerade du schreibst von meinem Sohn. Er ist jetzt 5 Jahre. Er war zusammen mit seiner Zwillingsschwester sehr ,,pflegeleicht " (sie ist ein Rollikind). Schränke ausräumen usw war bei uns nie ein Thema. Diese ganzen Phasen hat er übersprungen und später nachgeholt. Seit gut einem 3/4 Jahr ist er mehrmals täglich unausstehlich und teilweise aggressiv so dass seine Schwester öfter Angst vor ihm hat weil sie auch schon fliegende Gegenstände abbekommen hat. Ich bin gefühlt auch nur noch am schimpfen was ich eigentlich gar nicht möchte aber nicht anders geht weil es anders nicht mehr funktioniert . Wenn ich auf die Arbeit fahre ist das für mich wie Urlaub, keiner der in Dauerschleife MAMA brüllt( und ich meine wirklich Dauerschleife).