Wie einem 5-jährigen den Umzug erklären

Hallo

Wir sind vor gerade mal 2 Jahren umgezogen in unser Traumhaus mit tollem Garten, und jede Menge Platz für die Kinder zum Spielen. Der kleine hat die Kita gewechselt, die große die Schule, aber die beiden haben hier in der neuen Heimat tolle Freunde und super Anschluss gefunden.

Dann im Juni diesen Jahres traf uns der Schlag. Die Vermieter sagten uns dass sie das Haus verkaufen möchten. Wir hatten Vorkaufsrecht, aber war alles zu teuer wir konnten es uns nicht leisten. Also ausziehen war unumgänglich.

Die Große war damals bereits geschockt, hat viel geweint aber wir haben ihr versprochen im Ort zu bleiben und was neues hier zu finden. Wir haben jetzt zwar nicht das perfekte zu Hause gefunden, aber immer hin im Ort. Also mal kein Wechsel der Schule oder Kita nötig.

Aber es ist eine Wohnung mit gerade mal 3 Zimmern auf 105 qm.

Jetzt wo der Umzug näher rückt, fängt auch unser kleiner Sohn an zu fragen, warum wir alles weg packen, warum wie seine geliebte Schaukel, und sein Trampolin verkaufen. Wir haben ihm versucht das zu erklären, aber er sagt immer nur er will hier nicht weg, das ist doch unser Haus. Es zerbricht mir echt das Herz, wenn ich sehen wie weh es auch den Kindern tut.

Was kann ich machen, dass es dem kleinen und auch der großen leichter fällt, wenn selbst ich mich regelmäßig zusammen nehmen muss, dass ich nicht wieder einen meiner Heulkrämpfe bekomme.

Viele Grüße

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Hm, warum weiß der Junge nicht, das es nicht euer Haus ist? Auch jetzt, warum fragt er warum etwas verkauft wird? Habt ihr das denn nicht mit ihm besprochen? Pläne geschmiedet?

Ich würde sagen, einfach mal Haltung bewahren, das ist doch alles kein Weltuntergang. Ganz besonders nicht, wenn sich für die Kinder Alltag nichts ändert- "Da müssen wir jetzt durch, auch wenn es schade wegen dem Haus ist, wir können froh sein, das wir hier im Ort eine Wohnung gefunden haben....das ist ganz großes Glück."

Kurzum, ich denke deine eigene Haltung gegenüber der ganzen Sache, macht das alles komplizierter als es ist. Könnten jetzt geliebte Haustiere nicht mit, dann könnte ich das Drama ja wirklich verstehen. Solange du haderst, solange werden auch die Kinder ihr Problem damit haben.

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Das Problem an der Sache ist, das es alles sehr plötzlich und unerwartet kam. Wir hatten viele Pläne geschmiedet allerdings im Haus. Wir hatten gerade erst einen Apfelbaum gepflanzt und wollten zusehen wie er wächst. Unser Sohn ist schwierig was Neuerungen angeht, er hat in dem Haus über 1 Jahr gebraucht bis er alleine in seinem neuen Zimmer geschlafen hat. Klar kann der Alltag der selbe bleiben, das ist diesmal ein Vorteil.
Er weiß auch dass, das Haus nicht uns gehört, aber für ihn ist es einfach sein Zuhause... das darf man nicht vergessen.

Wir haben jetzt viel darüber gesprochen und ihm gesagt er bekommt ein größeres Zimmer, durfte sich bereits Dino Sticker für die Wandgestaltung aussuchen, aber trotz allem ist er sehr traurig.

Ich versuche schon mein Bestes zu geben den Kindern meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, aber es ist nicht immer einfach.

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Ich fürchte, Du musst stark bleiben. Das merkt er natürlich, dass Du auch zu kämpfen hast. Wir sind mit unseren Kindern 900 km weit gezogen, damals war der Kleine auch fünf. Aber er hat gemerkt, dass wir da voll dahinter stehen und somit hat er es sehr gut gemeistert, obwohl er seine geliebten Großeltern zurücklassen musste. Ich verstehe schon, dass das total blöd für Euch ist. Aber da musst Du Dich echt zurücknehmen und das Positive sehen, wenn Du willst, dass er es auch positiv sieht. Ist doch toll, dass Ihr sogar im selben Ort was gefunden habt!

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Da hilft nur ehrlich sein. Ihr könnt nichts dafür, ihr könnt auch nichts daran ändern, ihr könnt nur dafür sorgen in der Nähe zu bleiben und das habt ihr getan. Das kann man doch auch dem 5-Jährigen so erklären, oder nicht?

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Ja klar, wir haben ihm das schon versucht zu erklären, aber bei ihm ist es immer sehr schwer, wenn sich etwas ändert, auch wenn es in dem Fall "nur" das Haus/Wohnung ist. Und ja wir können nichts daran ändern, versuchen es den Kindern so leicht es geht zu machen...

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Es gibt nun mal nostalgische Kinder...

Wir sind auch umgezogen, zwar in einen Vorort 7 km weiter und somit in eine neue Umgebung, mitten in Corona-Zeiten und in den Wechsel in die Schule.
Aber aus einer 3-Zimmer Wohnung mit knapp 80 qm in eine DHH auf 160 qm. Und trotzdem war vor allem der eine Zwilling traurig und ist es auch 1,5 Jahre später noch. Ihr habt ja sogar noch einen echten Grund, wir wollten nur mehr Platz...
Da hilft nur "aushalten". Entwurzelt werden ist doof. Ich lasse mir dann erzählen was ihnen an der alten Wohnung so gut gefallen hat und stimme ihnen zu, manchmal versuche ich darauf hinzuweisen was jetzt alles besser ist, aber die netten alten Nachbarn kann ich nicht ersetzen und sie wollen auch gar keine Lösung, sondern nur ein bisschen trauern. Das halte ich dann halt aus...

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Dankeschön ;)
Unser Sohn ist da sehr sensibel mit so Dingen. Sobald sich was verändert ist es für ihn sehr schwer.
Aber vielleicht muss ich einfach auch mehr versuchen meinem Kind zu zeigen, dass es für uns okay ist, wir zusammen bleiben und er auch bei seinen Freunden in der Kita bleiben darf.