Hilfe!! Meine Tochter sagt Papa wäre tot.

Hallo zusammen.

Ich brauche ganz dringend Rat.
Mein Mann ist seit zwei Wochen im Auslandseinsatz. Die Kinder vermissen ihn. Telefonieren aber jeden Tag mit dem Papa.

Gestern traf mich dann der Schlag.
Meine Tochter 3 Jahre saß im Kinderzimmer. Als ich rein kam meinte Sie "Mein Papa ist Tot" ganz monoton. Ich hab mich zu ihr gesetzt (geschockt)
Und ihr erklärt, dass es dem Papa gut geht. Sie meinte wieder "Nein er ist Tot".
Habe daraufhin meinen Mann angerufen und ihn gebeten mit der kleinen zu sprechen. Das tat er auch, sie hat sich gefreut. Dachte jetzt weiß Sie, dass es dem Papa gut geht. Tja falsch gedacht. Sie hat es heute nochmal gesagt.
Ich weiß nicht weiter. Was soll ich tun ? Wie kann ich ihr helfen es zu verstehen?
Bin um jeden Tipp dankbar.

Werde mich auch an das Familienbetreungszemtrum der Bundeswehr wenden.

Aber vielleicht ist hier jemand der ähnliche Erfahrungen hatte und mir helfen kann.

Danke #schock:-(

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Was bedeutet denn "tot" für deine Tochter? Ich vermute stark, dass sie damit etwas ganz anderes assoziiert wie du und würde daher an deiner Stelle nicht in Panik verfallen.

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Der Gedanke das sie mit "Tot" was anderes meinen könnte, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Aber ich weiß leider nicht, wie ich es ihr erklären soll.
:-(

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Du musst ihr ja nix erklären. Komm mit ihr ins Gespräch und frag sie, was sie denn damit meint. Quatscht ungezwungen drüber.

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Nicht in Panik verfallen! Ruf heute bei der Familienbetreuung an. Es gibt auch die entsprechenden Bücher über die Betreuung, glaube ich. Bei uns war der Papa 2x im Einsatz und unser Sohn hat es ohne die Bücher "geschafft".

Ich denke, wie die anderen auch, dass deine Tochter einfach unter tot etwas anderes versteht als wir.
Wir haben (leider) eine Engel-Oma. Die Mutter meines Mannes verstarb, als wir 18 waren. Daher kennen meine Jungs das Konzept 'tot sein' eben von Geburt an, aber es ist eine super schwierige Vorstellung. Tote sind eben weg und Papa ist eben auch weg.

Haltet durch und wenn du Fragen hast, melde dich gerne direkt bei mir 😀
Die ersten Wochen sind am schlimmsten...

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Danke schön für dein Kommentar.
Ihr helft mir echt weiter.
Ich denke ich war so geschockt, dass ich in dem Moment einfach kein klaren Gedanken fassen konnte.

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Klar, für dich wird es ja auch nicht einfach sein, zu wissen, dass dein Mann auf Auslandseinsatz ist und die Angst, jemand könnte dir tatsächlich die Todesnachricht übermitteln, trägst du in dir.
Das ist aber wirklich nicht mit dem gleichzusetzen, was deine Tochter damit meinte.
Ich würde wohl auch gar nicht einfach so ein Gespräch mit ihr zu diesem Thema führen, sondern wirklich erst dann, wenn sie das Wort wieder in den Mund nimmt und ihr dann offene Fragen stellen, was sie denn damit meint. Damit du weißt, was sie damit meint und dass es eben nicht "tot" im klassischen Sinne ist,sondern eher im Sinne von lange und weit weg.
Anschließend könntet ihr z. B. einen Friedhof besuchen. Hier ist der Ort für Menschen, die wirklich tot sind. Aber Papa ist ja gar nicht hier, sondern in xxx.

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Zusätzlich zu den schon genannten Tipps: ihr könntet einen großen Kalender aufhängen. Dort eintragen, wann Papa weg ist. Jeden Tag darf sie dann den vorherigen Tag durchstreichen. So kann sie vielleicht besser abschätzen, dass Papa nur einen begrenzten Zeitraum weg ist und mit jedem vergangenen Tag es schneller geht, bis er wieder da ist.
Also um den Unterschied zu zeigen zwischen temporär und dauerhaft abwesend.

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Danke für den Tipp.
Das haben wir schon gemeinsam mit dem Papa gemacht. Da streicht sie auch fleißig jeden Tag ab.

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Ich schließe mich an, die Aussage hat nicht die Bedeutung, die wir Erwachsenen ihr beimessen.

Er ist doch bestimmt in den Einsatz geflogen, oder? Weiß sie das?
Papa ist weg= Tote sind auch weg
Papa ist weggeflogen= Tote kommen (fliegen) in den Himmel, also ist Papa jetzt im Himmel

Kann mich noch gut an meinen kleinen Neffen erinnern, er assozierte die Flugreise in den Urlaub mit dem "Tod". "Freust du dich auf den Urlaub?" "Neeein, ich will nicht in den Himmel fliegen, ich will nicht tot sein."

Bleib neutral, versuche nicht krampfhaft etwas zu erklären. Das is es nicht evrstanden hat, was sie da sagt, das zeigt ja der Rest ihrer Reaktion. Für sie ist alles okay, nur dich hat es aus der Bahn gehauen.

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Nachtrag: Alle Aufklärungsversuche der Erwachsenen scheiterten damals, weil sie alle das mit Tod erklären wollten.
Die ältere Schwester hat das dann gemacht, unabsichtlich, sie hat einfach nur gesagt das in "unserem" Flugzeug nur lebende Menschen mitfliegen können, für Tote ist da kein Platz....was wiederum nur ihre kindliche Logik war. Damit gab er sich dann zufrieden. Aber es hat ihn noch ziemlich beschäftigt, denn jedem auf dem Flughafen hat er erzählt, das er lebt und nicht tot ist. Und er durfte zum Piloten, dort hinterließ er ein "Du lebst ja, ich auch!".
Nach dem Urlaub blieb allerdings die große Frage übrig, wie denn nun die toten Menschen in den Himmel kommen und das für lange Zeit#schwitz.