Kindergartensuche/ offenes Konzept oder Gruppen

Hallo,
Ich gucke mir momentan Kindergärten/KiTas an die für meinen Sohn nächstes Jahr in Frage kommen. Ich frage mich momentan was besser ist: offenes Konzept oder lieber Gruppen? Was habt ihr und seid ihr zufrieden und warum? Und könnt ihr mir noch Tipps geben was ich fragen kann, wenn ich mir die Kitas anschaue?

Bisher habe ich nachgefragt, ob Kinder auf die stille Bank gesetzt werden und ob sie essen probieren müssen. Wurde leider nicht bei allen Kitas verneint…

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Die Fragen zum Umgang mit Essen und mit Strafen finde ich sehr sinnvoll.

Bezüglich des offenen Konzepts finde ich, dass es auch auf das Kind ankommt. Ist dein Kind eher schüchtern oder sensibel, würde ich geschlossene Gruppen bevorzugen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ein gut umgesetztes offenes Konzept deinem Kind natürlich auch die Möglichkeit geben, den eigenen Interessen besser nachgehen zu können.
Ich finde allerdings feste Strukturen (Morgenkreis und gemeinsames Essen) für die Kinder sehr hilfreich.

Kernzeiten, Öffnungszeiten, Abholzeiten könnten relevant sein.

Ansonsten könnten je nach Alter des Kindes Themen wie Umgang mit Mittagschlaf (verpflichtend, gar nicht möglich, nach Bedarf..) und Umgang mit Wickeln, falls das Kind noch nicht trocken ist, wichtig sein.

Falls die Kindergärten keinen großen Außenbereich haben, würde ich erfragen, wie oft und wohin mit den Kindern rausgegangen wird.

Und besonders wichtig finde ich die Frage, wie groß die Gruppe ist und wie viele ErzieherInnen im Alltag tatsächlich anwesend sind.

Normalerweise muss man je eher nehmen was man kriegen kann und in den meisten Fällen werden sich die Kinder gut arrangieren. Aber wenn ihr die Wahl habt, wären das die Dinge, auf die ich achten würde. Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche.

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Ich denke dass mein Sohn eher schüchtern ist und hätte daher auch ein Kindergarten mit Gruppen bevorzugt. Allerdings hat mir bei einer Besichtigung der Kindergarten mit dem offenen Konzept von den Erzieherinnen und dem Umgang irgendwie besser gefallen. Sicherlich hast du recht dass man am Ende wahrscheinlich nehmen muss was man kriegen kann. Es hatte sich jedoch danach angehört dass wir bei beiden gute Chancen haben einen Platz zu bekommen. Und ich will am Ende nicht meine Entscheidung bereuen… zu dem Personalschlüssel ist es wohl so dass alle Kindergärten hier das gesetzliche Soll haben. Sollte eine Erzieherin jedoch krank sein oder Urlaub haben wird es knapp. Wurde mir zumindest von der letzten Kita mit Gruppenstruktur gesagt. Die mit dem offenen Konzept die mir so gut gefällt meinte das Personalausfälle beim offenen Konzept besser auszugleichen wären. und ich denke leider dass man in alle Kitas mit Personal ausfällen rechnen muss.

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Guten Morgen,

wie es mit kirchlichen Festen /Feiertagen gehandhabt wird, wie die Eingewöhnung abläuft und ob die Abholzeiten halbwegs flexibel sind könntest du noch erfragen. Falls dir das wichtig ist.

Ich habe bei uns zwar täglich von 8-16 Uhr gebucht, darf aber entweder vor dem Essen gegen 12 Uhr abholen oder nach dee Mittagspause dann ab 13:30 Uhr komplett flexibel. Außer es sind mal extra nachmittags Aktivitäten. Dann macht es natürlich Sinn die bis Ende mit zu machen. Meist ist das dann aber schon gegen 14:15 Uhr.

Ich kenne aber aber auch Einrichtungen bei denen hat man je nach buchungszeit nur ein kleines Zeitfenster zum abholen. Und kurzer drin lassen als gebucht geht gar nicht.


Ich kenne durch verschiedene Kindergärten beides. Offen und in Gruppen.

Kommt zum einen natürlich aufs Kind an wie viel feste Struktur braucht es und wie genau wird das offene Konzept gelebt.
Im Kiga mit offenen Konzept in dem meine großen Kinder 3 und 1 Jahr waren hatte es sich leider immer mehr negativ entwickelt. Erst gab es zumindest feste gruppenzeiten für Morgenkreis, Mittagessen und Nachmittagssnack. Und 2 mal die Woche noch ein festes vormittagsprigramm. 1x Turnen und 1x basteln in der Gruppe.
Irgendwann wurde das immer offener und es gab null Fixpunkte mehr. Das fanden auch meine Kinder total doof und fragten z. B. warum nicht immer Morgenkreis ist. Und wenn er ist warum mal Morgens mal mittags.

Nach Umzug kamen sie in einen neuen Kindergarten mit festen Gruppen.

Da findet viel gruppenintern und zuverlässig planbar statt aber z. B. im Garten sind auch oft mehrere Gruppen und mischen sich. Oder gewisse Bereiche werden in, der freispiel Zeit gruppenübergreifend genutzt.
Auch je nach Jahrgang mindestens 1 Aktivität pro Alter findet fest gruppenübergreifend statt. Damit alle Kinder einer Altersstufe auch zumindest regelmäßig gemeinsam altersgerecht beschäftigen.

Meine Kinder, die beides kennen, fanden dieses Konzept nach kurzer Umgewöhnung viel besser. Und auch die kleine liebt ihre feste Struktur.

Aber sie käme wohl mit einem nicht komplett chaotischen offenem Konzept mit eben zumindest gewissen Fixpunkte innerhalb einer festen Gruppe ganz gut zurecht- so wie es zuerst im 1. Kiga der Jungs war bevor die Leitung gewechselt hat. Aber meine Jungs haben beide ADHS, da war selbst das schwierig für sie.


Ach ein noch zu erfragender Punkt fällt mir ein : wie viele Schließtage hat die Einrichtung und wie sind sie verteilt. Auch da gibt es doch zum Teil große Unterschiede.


Lg

JD

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Danke für deine Antwort. Da hast du noch einige Punkte genannt über die ich mir Gedanken machen muss und die ich bei den Besichtigungen erfragen kann. Vielen Dank☺️
Kannst du mir sagen wie viele Kinder bei euch in der Kita mit dem offenen Konzept waren? Vom Gefühl her hat mir eine Kita mit offenem Konzept am besten gefallen, die hat aber relativ viele Kinder. Es gibt jedoch einen Morgenkreis und gemeinsames Essen. Hat jedoch 63 kinder

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Persönlich würde ich immer ein Konzept mit festen Gruppen und Strukturen wählen.
Wenn du von Kindergarten sprichst, ist dein Kind vermutlich um die 3 Jahre alt?

Meine Tochter ist mit 3 von der Krippe in den Kindergarten gewechselt (Waldkindergarten) mit zwei festen Gruppen.
Die Tagesstruktur ist ein fester Rahmen, der ihr jetzt mit ihren 3.5 Jahren viel Sicherheit und Orientierung gibt.

Bevor wir unsere Kinder damals in der Krippe angemeldet haben, haben wir uns natürlich auch verschiedene Einrichtungen angeschaut und haben dann eine engere Auswahl getroffen, wo wir uns auf die Liste setzen wollen. Die Einrichtungen mit offenem Konzept haben wir von vornherein ausgeschlossen, weil ich schon wusste, dass mir die Gruppenstruktur wichtig ist, dass gerade unsere Tochter noch einen sicheren Rahmen braucht und weil das in der Regel sehr große Einrichtungen waren.

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Ob die Kinder schlafen müssen, denn davon halte ich gar nichts. Essenszwang ebenso, wenn mein Kind nicht isst, dann isst es eben nicht. Bin zusätzlich sehr froh, dass es keinen Nachtisch in unserem Kindergarten gibt.
Du kannst nach dem Personalschlüssel fragen.
Wobei zugegeben, wir haben genau einen Platz bekommen- dass es so gut passt mit der Einrichtung ist Zufall.

Meine Tochter ist zwei und in einem Kindergarten mit offenem Konzept und für sie passt das super. Sie geht tatsächlich im Haus spazieren und spielt dann in den anderen Räumen, obwohl sie erst seit September dort ist. Sie nimmt die Freiheit dort also super wahr und an.
Wenn ein Kind mehr Sicherheit braucht, ist oft die Wahl einer Einrichtung mit geschlossenen Gruppen von Vorteil. Also bei der Frage wirklich aufs Kind achten. Offen und frei klingt toll, aber geschlossene Gruppen bieten Sicherheit und mehr Geborgenheit, und am Ende muss es zum Kind passen.

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altershomogene Gruppen finde ich unschlagbar. Beste Förderung, größte Auswahl an Freunden, mit denen man coole Sachen spielen kann, Struktur, super Gruppengefühl, da kann man richtig gut mit den Kindern arbeiten. Bei uns bleiben die Gruppen auch über Krippe und Kindergarten erhalten und somit kennen die Erzieher (die auch die selben bleiben) die Kinder supergut, erkennen, wenn etwas ein wenig schief läuft, können eingreifen. Umgang mit Kleinen etc. lernen sie dann im Garten auch problemlos im Kontakt mit den anderen Gruppen.
Ich finde die Tiefe und Intensität der Beziehungen und des Lernens in der Gruppe super. Im offenen Konzept, mit ständig wechselnden Kindern und Erziehern kann so viel untergehen. Kann, muss nicht. wenn es sehr gut gemacht ist. Aber das halte ich für sehr schwer.

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Das klingt echt spannend, gibt es hier aber leider absolut gar nicht. Die Gruppen sind fest aber immer altersgemischt.

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Ich finde altersgemischte Gruppen super. Meine Tochter ist 3,5 und spielt oft voller Begeisterung wildes Herumschubsen mit den großen Jungs (ihr Bruder ist 5). Die großen Mädels betütteln sie liebevoll. Die Kleinen lernen von den Großen und die Großen lernen, auf die Jüngeren Rücksicht zu nehmen.

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Huhu.

Wie schon mehrfach gesagt würde ich offen/geschlossen vom Kind abhängig machen und wie gut das jeweilige Konzept umgesetzt wird.

Was ich auch nicht außer Acht lassen würde ist der Fahrtweg und das drumherum. Es gibt eine sehr schöne,noch sehr neue Kita in der Nähe von meinem Arbeitsplatz. An den Tagen an denen ich arbeiten musste hätte ich sie auf dem Hinweg einfach abgeben können,das klingt ja erstmal toll... An meinem freien Tag wären es 20 Minuten hin,20 Minuten zurück gewesen. Also 80 Minuten fahren am Tag für die Kita,es kämen ja eventuell auch noch Spielverabredungen mit Freunden dazu.
Meine Tochter geht in die Kita hier im Dorf,in der schon mein Mann war. 5 Minuten Fußweg.
Nicht so schick und modern,aber die Betreuung ist dennoch sehr gut. Sie geht mit den anderen Kindern aus dem Dorf hin. Kinder,die sie schon aus der Krabbelgruppe kennt und mit denen sie zur Grundschule gehen wird.
Das ist mir jetzt mehr wert wie die neuste Einrichtung.

LG

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Ein offenes Konzept dürfte vor allem der Einrichtung entgegen kommen, weil das Personal flexibler eingesetzt werden kann. Kitakinder werden mit den theoretisch viel mehr Optionen, die ihnen das Konzept bietet, nicht zwingend glücklicher. Unsere Kita hatte feste Gruppen plus an gewissen Tagen für die Kinder des ältesten Jahrgangs in der Kita gemeinsame Aktivitäten. Was ich noch schauen würde: Dass die Kita für euren Tagesablauf vernünftig liegt. Unsere Tochter fand es immer toll, mit ihren Freunden nach der Kita noch etwas draussen zu spielen. Eltern, die dann ins Auto einsteigen und erst mal 40 Minuten fahren müssen, können das dann halt nicht. Man muss sich dann auch fragen, ob das bessere Konzept unserer Kita die zusätzliche Stunde aufwiegt, die ein Kind täglich auf der Rückbank eines Autos verbringt. Ich weiss nicht, wie es bei euch ist, 40 Minuten Fahrt heisst bei uns nicht zwingend, dass man weit weg wohnt, halt nur so, dass man morgens und abends den üblichen Verkehrsstau voll mitnimmt.

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Ich würde sagen das kommt ein bisschen auch aufs Kind an. Womit es besser zurecht kommt. Ich lebe nicht in Deutschland, daher bei uns ist vieles anders, aber meine jüngsten z.b (Zwillinge) sind so unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren Bedürfnissen. Meine Tochter ging schon mit 1,5 Jahren und sie läuft zwischen den Gruppen hin und her, macht überall mit ist sehr offen etc. Mein Sohn dagegen wäre damit komplett überfordert gewesen. Er geht erst seit diesem Sommer und in einer geschlossenen Gruppe mit nur 4 weiteren Kindern. Optimal.
Fragen die mir wichtig wären: Abholung flexibel ja/nein, Bestrafungen? Mittagsschlaf? Viel draußen oder drinnen? Betreuungsschlüssel? Gruppengröße?, Essen? Etc

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Hi,
meine Kinder waren nun schon in mehreren Einrichtungen (Umzug) und wir haben viele Kinder in der Familie. Ich kenne keine Einrichtung, bei der die Kinder nicht zur Strafe irgendwo sitzen müssen, wenn sie gewalttätig waren, o. ä.
Natürlich werben die damit nicht, aber ich befürchte, das ist fast überall Praxis.
Grüße

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Oh das finde ich schade, dass du nur solche Erfahrungen gemacht hast. Ich hoffe inständig dass es doch diese Einrichtungen gibt🙏🏼

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Ich finde den stillen Stuhl auch echt nicht mehr zeitgemäß! 😵‍💫 Bei uns ist es so, dass Kinder mal vom Bereich X oder Y ausgeschlossen werden, wenn sie da wiederholt argen Blödsinn gemacht haben. Auch musste ein großes Kind im „Blickfeld“ der Erzieher bleiben und hatte weniger Freiheiten, da es manchmal versucht hat auszubüxen. Aber das sind halt, im Gegensatz zur stillen Treppe/stillen Stuhl, auch logische Konsequenzen.