Eingewöhnung durch Kita abgebrochen

Hallo,

mein Sohn wurde vor vier Wochen Zwei Jahre alt, vor 3 wochen startete die Eingewöhnung in einer Kita.

Unser Sohn ist fremden gegenüber sehr zurückhaltend und spricht noch nicht.

Eigentlich lief die Eingewöhnung ok, wurde aber jetzt nach 10 Tagen durch die Kita abgebrochen weil er nicht den Kontakt zu anderen Kindern oder der Erzieherin sucht. Wir sollen es im März nochmal versuchen.

Ist sowas üblich eine Eingewöhnung abzubrechen ohne einen Tremnungsversuch gestartet zu haben?
Mir kommt das ein wenig komisch vor, vor allem weil es für mich aus heiterem Himmel kam.

Danke schon mal für die Antworten.

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Wenn euch das schon zweimal passiert ist, scheint es ja wirklich ein sehr auffälliges Verhalten bei eurem Kind zu sein. Habt ihr denn noch Zeit bis März zu warten? Hat die Kita gesagt: "Wir brechen ohne wenn und aber ab, euer Problem wenn ihr auf die Betreuung angewiesen seid.", Oder bist du eh noch zu Hause und die Kita hat rückgemeldet, dass es für das Kind aktuell nicht gut ist in die Kita zu gehen und es für das Kind besser wäre, noch zu warten, sofern die familiäre Situation das zulässt?

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Hast du schon über eine Tagesmutter nachgedacht? Wäre bei einem Kind, das Fremden gegenüber sehr verschlossen ist, vielleicht der sanftere Einstieg in die Fremdbetreuung…

Und zur Frage, nach 10 Tagen finde ich es sehr früh eine Eingewöhnung abzubrechen.
Ich vermute Personalmangel. Die haben bestimmt nicht die Kapazitäten sich jetzt so um ihn zu kümmern, wie es bräuchte, damit er sich eingewöhnen kann.

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Bei einer Tagesmutter hatten wir es um den ersten Geburtstag rum versucht, auch hier wurde nach wenigen Tagen mit einer ähnlichen Aussage abgebrochen.

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Guten Morgen ☀️

Nein, das ist nicht üblich und auch nicht wirklich sinnvoll. Nach 10 Tagen ist für die Eingewöhnung noch alles möglich.
Ich bin selbst Erzieherin und würde nie auf den Gedanken kommen eine Eingewöhnung so früh abzubrechen und das auch noch mit so einer Begründung ..

Du bezahlst ja sicherlich schon den Platz?
Dann hast du auch Anrecht darauf, die Eingewöhnung fortzusetzen und nicht erst im März.

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Wie hast DU dich denn bei den beiden Eingewöhngen verhalten? Es macht mich stutzig, dass es schon bei der Tagesmutter nicht geklappt hat.

Dass Kinder auch mal 4 Wochen oder länger brauchen können, ist doch generell bekannt und eigentlich auch kein Problem. Wir bei uns denken tatsächlich nur darüber nach, Eingewöhnungen abzubrechen, wenn die Begleitperson, also meist die Mutter, blockiert und uns unseren Job nicht machen lässt, sich unseren "Anweisungen" widersetzt, so dass wir gar keine Chance haben, eine Beziehung aufzubauen, weil die Mutter immer reinkrätscht.

Es kam noch nie bei uns zu einem völligen Abbruch, weil wir vorher klare Worte gefunden haben, wäre aber eine Option, wenn die Mutter mit ihrem Verhalten so weitermacht. Wir haben einfach nicht so viele Ressourcen, weder zeitlich noch personell, um uns mit völlig blockierenden Bezugspersonen auseinanderzusetzen. Das kostet viel zu viel Kraft. Zusammenarbeit ist alles.

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"Wie hast DU dich denn bei den beiden Eingewöhngen verhalten? Es macht mich stutzig, dass es schon bei der Tagesmutter nicht geklappt hat. (...) Wir haben einfach nicht so viele Ressourcen, weder zeitlich noch personell, um uns mit völlig blockierenden Bezugspersonen auseinanderzusetzen."

Ja klar, die Mutter ist Schuld.
Immer dasselbe. Wenn ein Kind nicht "funktioniert" wie es soll, dann muss es an der Mutter liegen, die klammert. Ganz klar.

Und dann schmeißt man sie aus der KiTA, weil es mehr Aufwand bedeuten würde, das Kind einzugewöhnen.
Die 4 Wochen Eingewöhnungszeit, die sich die Einrichtungen auf die Homepage schreiben, gibt es nur auf dem Papier.

Manche Kinder brauchen einfach länger und man könnte auch einfach mal auf die Mütter hören, die ihre Kinder kennen.

Liebe TE - wir hatten genau dasselbe.
Zwei gescheiterte Eingewöhnungen in der Krippe.
Eine von Seiten der Krippe durchgesetzten Trennungsversuch nach 3 Tagen - obwohl ich vorab schon gesagt hatte, dass unsere Tochter extrem schüchtern ist und länger brauchen wird - nein, ich soll mich nicht so anstellen. Also Trennung.
Was war? Das Kind hat nur gebrüllt, am ganzen Körper gezittert, war danach total traumatisiert, Hat an den folgenden tagen schon draußen beim Anblick der Krippe gebrüllt und geklammert, sie mussten sie mir aus den Armen reißen....es war der Horror.

Meine Tochter hatte danach noch monatelang panische Trennungsangst und Angst vor Fremden.

Sei froh, dass sie bei euch wenigstens keinen Trennungsversuch forciert haben.

Ich habe mich dann dazu entschieden bis zum Kindergarten zu warten.
Gottseidank haben wir einen tollen KiGa gefunden, der das gemacht hat, was andere sich nur auf die Homepage schreiben - sich nach dem Kind gerichtet.
Es hat trotzdem ca. 6 Wochen gedauert mit der Eingewöhnung.

Mein Tipp an dich: höre in dich hinein, auf dein Bauchgefühl. Ist diese Einrichtung die richtige für euch?
Wenn du dich nicht gut fühlst - sucht eine andere Betreuung, oder wartet noch ein halbes Jahr.
Es ist es nicht wert. Bis heute kocht es in mir, wenn ich an diese Krippeneingewöhnungen denke - und das ist nun etliche Jahre her....

Ich wünsche euch alles Gute!

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Stop!!!!!
Ich hab NICHT gesagt, dass die Mutter Schuld ist. DEN Schuh zieh ich mir nicht an. Ich habe GEFRAGT, wie die TE sich verhalten hat.
Denn Fakt ist: wenn eine Mutter nicht loslassen WILL, sich nicht zurückzieht, wenn die Erzieher es sagen, vor dem Kind bei der Trennung heult, überall reinquatscht, am besten noch vor dem Kind, dann können die Erzieher Purzelbäume schlagen, es wird kaum klappen, das Kind so gut einzugewöhnen, dass es bleiben kann. Auch Fakt: die Erzieher haben keine Kapazität mehr, um wochenlang an einem Kind bzw. einer Mutter rumzudoktern. Das geht einfach nicht mehr.

Ich bin die letzte, die ein Kind in eine Schablone presst und verlangt, dass es funktioniert. Im Gegenteil. Und ich hab auch noch keine Eingewöhnung abgebrochen, sehr wohl aber deutliche Worte gesprochen, wenn eine Mutter sich komplett kontraproduktiv verhalten hat.

Eine Erziehungspartnerschaft ist wichtig. Und dazu müssen eben auch die Mütter ein Mindestmaß an Vertrauen aufbringen, mitarbeiten und sich evtl. auch mal etwas zurücknehmen. Dem Kind zuliebe.

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Es klingt so, als würde bei euch tatsächlich etwas auffällig sein. Wenn zwei unterschiedliche Stellen (TaMu und KiTa) unabhängig voneinander und ohne "Austausch" zum gleichen Ergebnis kommen, würde ich da mal nachforschen bzw. jetzt die Chance bei der Kiza ergreifen und darum bitten, genau mitzuteilen (vielleicht auch schriftlich) wo deren Meinung nach die "Probleme" ganz genau liegen und wie ihr diese Bereiche fördern könnt. Vielleicht auch mal mit dem Kinderarzt danach über diese konkreten Punkte sprechen. Dann könnt ihr gezielt fördern und euer Kind ist dann sicherlich bald bereit für die Fremdbetreuung.

Alles Gute!

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Teilst du die Einschätzung der Erzieher, dass dein Sohn sich ihnen bisher nicht angenähert hat? Die Erzieher trennen im Idealfall nur, wenn die Chance besteht, dass sie das Kind trösten können. Wenn sie jetzt ein Kind vorher nie auf dem Arm nehmen konnten, weil dies vom Kind abgelehnt wurde, werden sie es nicht trösten können. Eine Alternative wäre ein gemeinsames Spiel: Wenn dies vorher, in deiner Anwesenheit, nicht stattgefunden hat, wird es nicht klappen, wenn du weg bist.
Daher kann ich grundsätzlich verstehen, dass sie die Eingewöhnung abgebrochen haben.
Aber: Haben die Erzieher versucht einen Kontakt zu deinem Sohn aufzubauen? Es gibt auch Erzieher, die dies nicht oder nur auf eine Art und Weise machen, die nicht zielführend ist. Wenn du allerdings zweimal dasselbe in zwei Institutionen unabhängig voneinander erlebt hast, würde mir es schon zu Denken geben.

Es gibt hierfür Beratungsstellen, die euch weiterhelfen können und z.B. abklären können ob mit deinem Kind etwas anders ist als man erwartet oder ob du der Eingewöhnung im Weg stehst. Das lässt sich aus deinem Text so erst einmal nicht herauslesen.