Uns fällt immer wieder auf, dass unsere Tochter ganz anders zeichnet als Gleichaltrige. Es ist bei der Vierjahresuntersuchung vor einem halben Jahr aufgefallen, es fällt ihrem Kindergartenlehrer auf und auch uns. Sie ist jetzt viereinhalb. Im letzten halben Jahr hat sie sicher feinmotorisch noch mal einen Schub gemacht, ihre Zeichnungen sehen jetzt auch anders aus und enthalten Flächen und geschlossene Objekte anstatt nur einzelne Striche. Ich habe den Eindruck, dass sie durchaus gerne zeichnet und es öfter als Freizeitbeschäftigung zuhause auswählt. Ihr Zeichenstil ist sehr abstrakt: Wo andere Kinder Tiere, Häuser, Menschen o.ä. malen, malt sie bestenfalls einen Kreis. Sie malt z.B. einen Menschen, dem seine Sachen aus der Tasche gefallen sind: Ein grosser Kreis oben rechts und schräg unten links zahlreiche kleine Kreise und Punkte. Sie hat heute auch uns gezeichnet, mich als längliches blaues Rechteck, meine Frau als gelbes leeres Oval und sich selbst als kleinen grünen Kreis. Letzte Woche gab's hier einen Skandal, weil eine Gemeinde in der näheren Umgebung ein Kunstwerk ähnlicher Machart für CHF 27'000 gekauft hat... Die Stifthaltung ist korrekt. Flächen in Ausmalbildern anmalen, ohne gross über die schwarzen Linien zu kommen kann sie auch. Von ihren motorischen Fähigkeiten her würde sie aus meiner Sicht nichts daran hindern, z.B. ein Auto oder ein Haus zu zeichnen. Andere feinmotorische Dinge wie Perlen auffädeln, eine Schere benutzen, den Schraubenzieher benutzen o.ä. kann sie auch.
Wir machen ihr zuhause keinerlei Vorgaben, ob sie malen muss und wenn ja, was der Inhalt sein soll, alles, was sie macht, ist ok. Wenn der Kindergarten Zeichnungen ihres Jahrgangs ausstellt, stechen ihre klar hervor. In anderen Bereichen ist sie völlig in der Norm, manchmal gibt's etwas Getrotze (z.B. wie ich kürzlich hier geschrieben habe mit dem Anziehen und Ausziehen), aber nicht im unüblichen Rahmen. Ich frage mich manchmal, was ich davon halten soll. Kennt das jemand?
Kind zeichnet nicht darstellerisch
Hallo!
Ich habe weder Erfahrung noch einen wirklichen Rat für euch. Solange seitens Kinderarzt / Kindergarten etc. keine Handlung gefordert wird, würde ich daher nichts machen.
Etwas Off Topic: vielleicht die Bilder sammeln und bei der nächsten Auktion zu Geld machen, wenn es dafür CHF 27’000 gibt
Bei der U-Untersuchung mit 4 Jahren hatte meine Tochter noch kein Interesse am Malen. Selbst Krakeln war nicht ihr Ding. Sie hat auch selten Mal versucht zu malen. Sie hat da also den Teil quasi nicht bestanden, aber das war nicht dramatisch, da sie halt nicht malen kann, wenn sie es nicht probieren will.
Kurz danach hat sie plötzlich Interesse am Zeichnen entdeckt. Wir waren super erleichtert, als sie ihr erstes Sonnen-ähnliches Objekt gemalt hat. In dem letzten Monat hat sich das dann stark weiterentwickelt und sie malt jetzt ständig Kopffüßler (die Kinder zwischen 3,5 und 4 schon Zeichnen können sollten). Sie ist zwar "spät dran", aber macht jetzt doch die richtigen Fortschritte.
Wenn du siehst, dass sich das Gemalte deiner Tochter verändert und komplexer wird, dann würde ich sagen, passt es doch. Wenn sie jetzt Kreise malt, dann beobachte Mal, ob sie diese demnächst zu Kopffüßlern ausarbeitet. Bei uns sieht das ungefähr so aus: 1 großer Kreis - da drin 3 kleine Kreise + eine Linie, die die oberen 2 Kreise vom unteren Kreis trennt - paar Striche oben = Haare - Striche links und rechts = Arme oder Finger - Striche unten - Beine. Vergleichbar mit Amöben.
Unser Sohn (fast 4) ist feinmotorisch bei allem anderen sehr fit, malen ist laut Kindergarten generell der einzige Bereich, in dem er sehr hinterher ist. Vor kurzem habe ich Bilder von ihm und unserer 14 Monate alten Tochter nebeneinander liegen sehen und gemerkt, dass die auch von der gleichen Person sein könnten.
Nachdem er in den ersten Jahren nur Striche gemalt hat - meist einfach irgendwie, selten sollten sie ein (für mich nicht erkennbares, aber immer auf die gleiche Art gezeichnetes) Auto aus zwei geschwungenen Linien mit Kringel am Ende darstellen. In letzter Zeit malt er flächiger und es kommt deutlich mehr Farbe aufs Papier. Ich glaube nicht, dass diese Zeichnungen irgendwas darstellen sollen, auf Nachfrage anderer Personen denkt er sich teilweise etwas aus.
Bei der Entwicklungsbeobachtung im Kindergarten wurde er wohl genötigt Baum, Haus und Menschen zu malen. Hat er dann wohl auch gemacht und man konnte halbwegs nachvollziehen, wie es gemeint war. Zu Hause geben wir ihm aber eben nichts vor und wollen das auch nicht.
Ich weiß auch nicht, was ich von dem Thema halten soll. Ich weiß aber, dass das ganze beobachtet und (positiv) bewertet werden mir in der Kindheit das Malen verdorben hat. Ist ja schön, wenn die Erwachsenen meine Zeichnung loben, aber dann muss ich mir beim nächsten Mal erst Recht Mühe geben, damit da niemand enttäuscht ist. Ich habe nie einfach drauf los gemalt, es war immer ein Bewertungsaspekt dabei. Bei unserem Sohn ist das anders. Er malt für sich und nicht für unsere Bewertung.
Wie cool!
Ich würde die Bilder sehr sorgfältig aufheben. Sonst bedauert man das, falls sie plötzlich ihren Stil ändert. Und das kann sehr spontan passieren, wenn sie selbst merkt, dass sie ganz anders malt als andere.
Offenbar hat sie ein großes Abstraktionsvermögen. Das könnte man weiter fördern.
Gibt es bei euch die Möglichkeit, kubistische oder abstrakte Malerei anzuschauen, ohne horrenden Eintritt zu bezahlen? Damit man mit dem Kind mal für 10-12 Minuten gucken gehen kann?
Vielleicht kann sie auch früh etwas mit diesen Zeichen-Lern-Büchern anfangen. Weißt du, was ich meine? Wo man gezeigt bekommt, wie man ein Rechteck und einen Kreis mit einem bestimmten Schwung verbindet, damit z.b. eine Giraffe entsteht. Ich persönlich kenne kein Kind, das mit diesen Büchern etwas anfangen kann - aber vielleicht deine Tochter?
Auf jeden Fall finde ich es sehr cool. Und ich würde gut im Blick behalten, wie sie selbst auf ihre Zeichnungen reagiert. Bis zur Schule ist noch etwas Zeit, aber dort gibt es dann konkrete Aufgaben. Und Frust, wenn sie diese Aufgaben nicht gut hinbekommt, weil sie durch ihren besonderen Stil keine Übung hat, konkret zu zeichnen.
Deshalb würde ich jetzt nicht extra üben. Aber mich darauf einstellen, schon mit einem sehr jungen Schulkind über verschiedene Kunstformen zu sprechen und ihr Mut zu machen, privat bei ihrer eigenen Art zu bleiben, egal, was man für andere bei Us oder in der Schule abliefern muss.
LG
Ich würde auch versuchen locker zu bleiben. Meln Sohn wird im Februar 6 Jahre alt und er hat erst nach dem 5 Geburtstag mal ernsthaft versucht irgendwas „darzustellen“. Also Strichmännchen oder ähnliches. Tatsächlich ist er auch nicht der Typ, den das wirklich interessiert, obwohl er immer viel und gerne malt. Und dazu kommt, dass wenn man etwas möchte, z.B.: Probier doch mal dies oder das… Dann hat er gar keine Lust mehr.
Im Kindergarten und bei der Kinderärztin war das aber auch nie ein Thema.
Hallo,
meine Tochter hatte am Montag den ersten Teil der U8. Hatte gesehen, dass die Kinder da Baum, Haus und Mensch malen müssen. Hab sie das vorher daheim mal machen lassen, weil mich das interessiert hat. Das Haus hat man null erkannt. Den Menschen schon eher. Den Baum wollte sie gar nicht malen. Beim Termin sollte sie dann wirklich einen Menschen malen. Zuerst ist sie ewig nur dagesessen und hat gar nichts gemacht. Dann hat sie doch gemalt aber viel war es nicht. Und dass, obwohl sie eigentlich total gerne malt. Sie kann schon mit Stiften umgehen, seit sie 1 ist. Hat damals zum Geburtstag die Stabilo Woodys bekommen und hat nie was anderes gemacht außer zu malen. Mein Sohn nimmt die nur in den Mund 😂. Aber bei dem Teil der U ist sie auch definitiv durchgefallen. Ich weiß, dass das wohl was mit der Entwicklung zu tun hat, aber ich stress mich auch nicht. Das wird schon werden.
Mein Sohn ist 10. Ich bin bis heute froh, wenn er sich den Stift nicht ins Auge sticht 🤷♀️.
5. Klasse Gymnasium, Einserschüler- aber nur dank Ipad. Er ist bis heute unglaublich grobmotorisch.
Mein Sohn ist auch 4,5 und malt überhaupt nicht gerne.
Häuser, Bäume, Menschen,...was andere Kinder so malen, malt er gar nicht. Da hat er einfach keine Lust zu uns zwingen mag ich ihn nicht.
Wenn er mal malt, dann etwas, womit ich nie gerechnet hätte. In den letzten Wochen waren das ein Globus (wünscht er sich zu Weihnachten) und einen Vulkan. Solche "freiwillig" gemalten Sachen sehen dann auch recht gut aus. Keine Ahnung, woher er das dann nimmt...
Beim Kinderarzt hat er Recht widerwillig einen Menschen gemalt, aber auch sehr "anders". An manchen Stellen erkannte man gar nichts, an anderen war er super detailliert.
Die Kinderärztin war aber zufrieden damit und im Kindergarten wird er hin und wieder ermuntert zu malen.
Ich würde mir da erstmal keine Gedanken machen. Ich bin erwachsen und male auch nicht gerne, bin aber vollkommen normal entwickelt (behaupte ich :D ) und bislang haben meine nicht vorhandenen Zeichenkünste niemanden interessiert. Solange man hin und wieder die Stifthaltung übt, damit das Schreiben später klappt, sehe ich keinerlei Probleme.
Lg