Hallo liebe Mamis,
ich brauche eure Hilfe. Mein Sohn ist das komplette Gegenteil von mir. Ich war schüchtern und ängstlich, er ist offen, neugierig, geht auf andere zu. Irgendwie ist es schön, aber irgendwie ....
Er ist jetzt 3,5 geht seit er eins ist in die Kita. Seit einem Jahr in den Kindergarten (andere Einrichtung).
Die Eingewöhnung in der Kita mit einem Jahr verlief gut, aber normal. Er hat natürlich Mal geweint aber ist fast immer dort geblieben. Es waren auch echt tolle Erzieherinnen. Eingewöhnt wurde mit dem Berliner Modell. Also richtig langsam. Sehr angenehm für uns alle.
Im neuen Kindergarten gab es eigentlich keine: denn mein kleiner ging direkt mit, hatte Spaß. Und mein Mann saß im Flur ohne das man ihn je gebraucht hätte. Auch beim zweiten Tag ... Und dann war es schon so als wäre er immer dort.
Auch wenn jetzt neue Erzieherinnen kommen ist er offen, lässt sich Wickeln usw. Er kuschelt oft beim abgeben mit mir aber geht immer gerne. Was ja schön ist. Aber ist das denn normal?
Klar gibt es Mal ein paar Tage wo er auch Mal weint. Aber das ist sehr selten.
Aber auch wenn Freunde zu uns kommen die wir nicht oft sehen ist er sofort am Start: will mit denen spielen, umarmt auch Mal jemanden, krabbelt auf deren Schoß usw. (Klar kennt er die Leute - aber nicht so gut! Wir sehen uns so alle zwei Monate, wenn uberhaupt). Aber wie gesagt so ist er auch bei neuen Erzieherinnen
Ich hab einfach ein komisches Gefühl ich fühle mich zum einen "abgemeldet" wenn andere da sind. Zum anderen habe ich Angst das er zu offen ist weil ihm bei mir und meinen Mann was fehlen könnte.
Und natürlich auch das er mit fremden mitgehen würde.
Was kann ich denn tun um das zu ändern? Ihm eine "gesunde Skepsis" beibringen?
Ich habe Angst das es nicht normal ist und würde mich sehr über Tipps freuen!
LG
Hilfe! 3 jähriger zu "offen"
Die problemlose Eingewöhnung im Kindergarten finde ich in dem Alter nicht ungewöhnlich. Das ist doch bei Kindern, die Fremdbetreuung gewöhnt sind, oft so. Mit 3 Jahren kennt man das Konzept und kommt auch mal ein paar Stunden ohne Bindungsperson zurecht. Sie wissen ja aus Erfahrung, dass sie zuverlässig wieder abgeholt werden. Und das Wickeln durch ErzieherInnen ist halt dann auch einfach normal.
Das mit dem Körperkontakt zu fast Fremden.. keine Ahnung ob es normal ist, aber unser Sohn (fast 4) macht das leider auch. Er will am liebsten mit der ganzen Welt befreundet sein und geht im Kontakt bei Menschen, die ihm sympatisch sind, gleich von 0 auf 100.
Ich habe allerdings beobachtet, dass er da nur entspannt ist, solange es von ihm ausgeht. Ich bin mir sicher, wenn ein fremder Erwachsener einfach auf ihn zukommt und ihn umarmt, würde ihm sehr unwohl sein. Bei uns auf dem Dorf wird manchmal von Fremden, die seine Begeisterung für Bagger oder Traktoren sehen, angeboten, dass er kurz mitfahren darf. Das findet er einerseits ganz toll und macht auch mit, aber wenn er dann allein mit einem Fremden oben auf dem Traktor sitzt, wirkt er schon angespannt und beobachtet ganz genau mein Gesicht. Wenn ich dagegen wäre, würde er das nicht mitmachen wollen.
Vielen Dank für deine Antwort.
Das dein Kind ähnlich ist tut mir richtig gut.
Das ist alles normal, er ist halt extrovertierter als du. Sieh nicht Probleme, wo keine sind.
Danke. Ja, ich zerdenke alles immer total. Wahrscheinlich auch dieses Thema :)
Unser Sohn ist 3,5 und liebt auch die Kita. Nach den Sommerferien wechselte er in die Ü3-Gruppe und es war überhaupt kein Problem für ihn. Er ist allerdings nicht eng mit den Erzieherinnen, er ist nur sehr selbstsicher, dh er braucht sie einfach nicht (sagen sie mir so).
Er ist allen Menschen gegenüber offen und erzählt dann sehr viel. Körperkontakt will er hingegen eigentlich nur zu uns und seiner Schwester. Er hasst es auch von anderen Kindern umarmt zu werden. Mit 2 kam er in die Kita und es hat ewig gedauert bis ihn jemand wickeln durfte. Er ist schon länger trocken, aber es durfte ihm (außer uns Eltern) noch nie jemand helfen (Ausziehen oder Abputzen). Da ist er sehr auf seine Intimsphäre bedacht.
Wenn wir Besuch haben, sind wir auch abgemeldet, außer er ist müde oder verletzt sich. Er sucht dann die Aufmerksamkeit der Gäste, erzählt viel oder möchte mit ihnen spielen.
Ich finde das normal und such schön so.
Genau so finde ich es perfekt. Vielleicht entwickelt es sich bei uns ja auch noch richtig. Ich denke einfach für mich das es komisch ist das er unsere Bekannten usw. Auch umarmt. Aber klar, er sieht es ja bei seinem Papa der auch ein "umarmer" ist.
Mein Sohn war auch so. Schon als Baby hat er jeden angestrahlt. Als Kleinkind jeden angequatscht. Nie körperlich. Also er hat sich nicht bei jedem auf den Schoß gesetzt o.Ä. Daher haben wir ihn machen lassen.
Er ist jetzt knapp 13 Jahre und ein sehr offenes, selbstbewusstes Kerlchen. Manchmal etwas sehr von sich überzeugt, aber nicht überheblich. Er ist sehr beliebt. Bei gleichaltrigen und auch bei Erwachsenen.
In der Schule kommt es ihm auch zu Gute. Die mündlichen Noten sind immer gut.
Ich war das Gegenteil. Ich hab mich sehr schwer getan in der Schule mit der mündlichen Mitarbeit. Ich bin froh, dass er so ist, da er es mal leichter haben wird als ich.
Ich hoffe meiner entwickelt sich ähnlich! Er ist zumindest jetzt schon selbstbewusster als ich es jemals war :)
Mein Sohn ist auch sehr offen. Er hat fast nie gefremdelt. Die Eingewöhnung in die Kita mit anderthalb Jahren lief gut, er ging immer gerne hin. Mittlerweile ist er 3 und im Kindergarten. Da hat er zwar gerade einen Hänger, aber sonst ist er immer noch sehr offen. Vorige Woche kam die Mutter einer Freundin vorbei um mir ein paar Kinderkleider vorbeizubringen. Mein Sohn hat diese Frau noch nie gesehen, aber er hat sie sofort in Beschlag genommen. Sie sollte mit ihm mitkommen, er hat ihr ein Bild geschenkt und sie zugelabert 😂 Ok, das war in unserem Zuhause, aber er ist auch so, wenn wir unterwegs sind. Am Wochenende waren wir in der Kletterhalle und da lief er einfach zu einer jungen Frau hin und hat sie gefragt, wo sie wohnt 🤷♀️😅
Du siehst, auch andere Kinder sind offen. Es wird Ihnen höchstwahrscheinlich nicht schaden und die gesunde Skepsis kommt bestimmt noch. Noch sind die Kinder klein und ja in der Regel mit einer Bezugsperson unterwegs. Das gibt ja Sicherheit.
Ich selbst war als Kleinkind wohl auch eher offen, aber je älter ich wurde, desto schüchterner wurde ich. Phasenweise wollte ich kaum mit anderen Kindern sprechen. Es hat echt ne Weile gedauert, bis ich diese extreme Schüchternheit überwinden konnte.
Versuche die Vorteile eines selbstbewussten, offenen Kindes zu sehen ☺️
Liebe Grüße