Heyyy :)
Erstmal vorweg: Ich möchte echt keinen Streit hier im Forum auslösen, sondern mich einfach sachlich austauschen.
Ich habe einen Sohn, der im Kindergartenalter ist. Seit etwas mehr wie einem halben Jahr besucht er jetzt seine Kita. Bis aus paar Kleinigkeiten läuft alles super. Mein Spatz hat zwar noch keine besten Freunde gefunden, er spielt einfach mit jedem. Mit der Kita bin ich grundsätzlich auch sehr zufrieden, die Erzieher sind wirklich super lieb.
Nur es gibt folgendes "Problem":
Mein Sohn ist wirklich ein aufgeschlossener Junge, er spielt sowohl mit Puppen als auch mit Autos (als Bsp.), er hat sich gestern "nur" ein Kleid gewünscht......
Bevor mich einer falsch versteht. Was Farben angeht, darf er wirklich alles tragen. Blau, grün, rosa, lila, gelb etc..... auch was Muster angeht, Blümchen sind für mich auch kein Problem oder andere Muster..... selbst wenn mir etwas nicht gefällt. Es ist ja sein Geschmack..
Natürlich erkläre ich ihm auch dass bestimmte Sachen eher von Mädchen getragen werden, ich sage ihm aber auch immer dass das aber immer noch jeder selbst entscheiden darf. 70% seines Kleiderschranks sind auch entweder Jungs-typisch oder neutral. Mein Sohn wurde auch noch nie ausgelacht, wenn er z.b einen schweinchen-rosa Pulli anhatte (er wollte es mit seiner schwarzen Jogginghose "kombinieren")
Aber ein Kleid?..... Ein Kleid wäre für mich eigentlich zu viel.... Ich will meinem Sohn auf keinen Fall etwas verbieten was "nicht unbedingt" notwendig ist. Klar hat mein Sohn auch Regeln, aber ein Kleid wäre doch jetzt nichts was eigentlich falsch wäre wenn man es so sieht.....
Bis ins 19. Jahrhundert haben sowohl Jungs als auch Mädchen bis ka zum 5. oder 6. Geburtstag Kleider getragen... und rosa war für Jungs, blau für Mädchen...
Ich weiß heute ist heute, aber wäre das nicht egal????
Außerdem mache ich mir Sorgen wie das dann "weiter geht"? Also ob er dann "immer" Kleider tragen will.....
Und wie die Kita dann reagiert.... denn die sind schon etwas konservativ......
Kleider für Jungs?
Unser Sohn bekommt immer die Kleidung von unserem Patensohn und der hatte mit 4 Jahren eine Phase, in der er am liebsten Kleider getragen hat und Haarspangen auch. Er hat sie dann aber bald nur zu Hause getragen, weil sein bester Freund im Kindergarten blöde Sprüche gemacht hat. Jetzt mit 5 Jahren zeigt er kein Interesse an Kleidern mehr.
Unser Sohn hat die Kleider, die wir dann "geerbt" haben auch ab und zu gerne zu Hause getragen. Bei den ersten Windelfreiversuchen z.B. einfach untenrum nackig. Auch zum Tanzen findet er Kleider und Röcke super, die schwingen so schön. Für den Kindergarten finde ich aber sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen Kleider gar nicht so praktisch. Er hat da auch nie explizit danach gefragt. Wenn er ein Kleid in den Kindergarten hätte anziehen wollen, hätte ich ihn vor blöden Reaktionen gewarnt. Wenn er diese in Kauf hätte nehmen wollen, hätte ich ihn aber gelassen. Das ist seine Entscheidung. Genauso wie er mit Haarspangen in den Kindergarten darf und überall stolz verkündet, dass Lila seine Lieblingsfarbe ist, obwohl er seit über einem Jahr sehr oft die Rückmeldung von seinen Kumpels bekommt, dass das keine Jungsfarbe ist. Da steht er wohl drüber und das ist doch schön.
Von ErzieherInnen würde ich erwarten, dass sie diese Phase im Kindergartenalter kennen und sich nicht groß wundern. Ich hab das Thema im Vorgespräch mal angesprochen und mir wurde (in unserer katholischen Einrichtung in der ständig gebetet wird) glaubhaft versichert, dass die ErzieherInnen darauf achten, dass kein Kind wegen der Farb- oder Kleiderwahl geärgert wird.
Erst einmal bedanke ich mich für alle lieben Antworten hier.
Und ja, am besten ich suche das Gespräch mit der Kita und warte dann ab.
Ich werde meinem Sohn, wenn ich einen bekomme, genauso selbstverständlich ein Kleid in den Schrank hängen, wie ich es bei meiner Tochter getan habe.
Kleider sind für alle da und wenn jemand blöde Sprüche bringt, setze ich mich für mein Kind ein und informiere
Mh... die Einstellung finde ich grundsätzlich super.
Nur kommen mir gerade die Gedanken, dass erwachsene Männer doch auch "nicht einfach so" Kleider im Schrank haben...
...Andererseits muss ich tatsächlich sagen, dass doch nicht automatisch alle Männer trans sind, nur weil sie Kleider tragen. Viele denken nicht mal daran, dass ein Mann ein Mann sein kann und "trotzdem" Kleider anziehen will. Diese Möglichkeit kommt für viele nicht mal ansatzweise infrage.
Aber trotzdem habe ich bei Kleidern einfach eine Art Sperre...... ich hoffe ich habe mich nicht falsch ausgedrückt.
Erwachsene Männer haben kaum Kleider im Schrank, weil sie als Jungs keine im Schrank hatten.
Jungen müssen nach Kleidern fragen, nach langen Haaren und Zöpfen, nach Puppen und nach Nagellack- Mädchen haben das meist schon zuhause, bekommen manchmal schon Nagellack, bevor sie sprechen können. Was in den ersten Jahren passiert, prägt das Kind sehr. Selbst ein Junge, der ein Kleid bekommt, nachdem er danach gefragt hat, hat schon mitbekommen, dass er danach fragen muss. Und wenn Vergleiche zu Schwestern oder Freundinnen möglich sind, hat man dem Kind dann schon suggeriert, dass Kleider nichts für Jungs sind.
Sexualität hat nichts mit Kleidung zu tun. Bei Puppen kommt immer die Angst hoch, dass das Kind schwul werden könnte, bei Kleidern ist es dann Transsexualität, die man vermutet. Dabei sind das Dinge, die den Körper kleiden und verschönern, oder eben Spielsachen. Ich bin eine weitestgehend heterosexuelle Frau und trage doch auch Hosen- davon wird meine Sexualität nicht beeinflusst und mein Geschlecht auch nicht. Wenn ich mir die Haare kurz schneide, werde ich nicht lesbisch.
Ich kann das Buch "Mädchen, Junge, Kind" empfehlen, außerdem "Die Rosa-Hellblau-Falle".
Hallo,
Ich hätte selber auch Angst das mein Kind mit Worten verletzt wird, weil es Kleider mag und trägt und würde wohl versuchen es in Kindergarten und Schule vermeiden, keiner möchte verletzt werden, davor hätte ich „Angst“. Auf der anderen Seite bin auch absolut dafür das Kleidung und Farben für alle da sind.
Es gibt einige Männer die in Kleidern oder Röcken (und es sind keine Kilts oder traditionelle Kleidung 😉) mega toll aussehen!
Wenn du die Beine dazu hast, sieht hald auch ein Kartoffelsack gut aus - naja ehrlicherweise kann man auch alles tragen wenn man nicht die Beine dazu hat, weils Wurscht ist) und von den Schuhen, in denen ich gehen würde wie ein kranker Reiher will ich gar nicht erst anfangen 🤣
Am besten ich frage meinen Sohn heute mittag einfach nochmal, ob er sich das Kleid unbedingt wünscht
Hallo! Das Thema gab es vor kurzem hier bei urbia mit sehr vielen Antworten, von denen mich einige erschrocken haben, da mein Sohn zu der Zeit regelmäßig Kleider und Röcke seiner Schwester trug und ich nie weiter darüber nachgedacht habe..
Unser Sohn (6,5 Jahre) trägt seit gut 2,5 Jahren regelmäßig Kleider.
Es fing damit an, dass wir den Kleiderschrank durchgingen, um zu gucken, welche Kleidung der Schwester er auftragen kann. Ein paar Kleider haben ihm gefallen und er wollte sie haben. Zuerst habe ich abgelehnt (Kleider für einen Jungen ...). Er hat gefragt, weshalb Kleider nur für Mädchen sind und ich konnte ihm keine vernünftigen Grund dafür nennen.
Also hat er zu Hause ab und zu Kleider getragen. Einerseits fand er die Kleider einfach schön und ich glaube, im Sommer war es auch einfach angenehm.
Irgendwann wollte er mit zum Einkaufen und wir haben gar nicht darüber nachgedacht, dass er ein Kleid trug. Da gab es dann etwas Getuschel und ein Mädchen hat ihn gefragt, ob er ein Mädchen sei. Das hat ihn etwas verunsichert und für uns kam die Frage, wie wir damit umgehen.
Wir haben ihn trotzdem weiter unterstützt, aber auf ihn geachtet. Er war damals teilweise sehr selbstbewusst, teilweise sehr sensibel. Anfangs haben wir darauf geachtet, dass immer ein Erwachsener bei ihm ist, der ihn beschützen kann, später auch die großen Geschwister.
Er hat dann ein gutes Gefühl dafür entwickelt, in welchen Situationen er sich zutraut, mit einem Kleid unterwegs zu sein und sich den Blicken und Fragen auszusetzen.
In der Kirche und bei Familienfesten, im Garten und auf dem Spielplatz hat er häufig ein Kleid an. Für den Kindergarten hat er nie nach einem Kleid gefragt. In der Schule gelegentlich.
Bei uns waren übrigens selbst in der Kirche zwar einige Menschen überrascht und haben teilweise nachgefragt, aber am Ende haben sie auch gesagt: Stimmt, wer sagt eigentlich, dass Kleider nur für Mädchen sind?
Was für eine Kita ist das denn? Sind die Erzieher:innen offen, gendersensibel, unterstützend bei dem Thema?
In unserer Kita tragen Mädchen wie Jungen Kleider, Nagellack, Haarspangen, Glitzerpullis. Wir sind in einer alternativen Elterninitiative und es wird überhaupt kein Ding darauf gemacht, dass ein Kind irgendwas anzieht.
In der Kita des Sohnes meiner besten Freundin wurde von Beginn an klar gemacht, was die „Jungenecke“ (Lego, Bagger, etc.) und die „Mädchenecke“ ist. Der Sohn trägt sein Lieblingsshirt nicht mehr, weil es etwas rosa ist - die anderen Jungs haben ihn deswegen geärgert und die Erzieherinnen habe überhaupt nicht reagiert.
Also generell bin ich dafür, dass Kinder alles tragen und auch mal auffallen dürfen - wenn es von den Erwachsenen begleitet wird. Wenn bei eurer Kita aber ähnlich konservative Menschen arbeiten, würde ich das ganze vorher ansprechen und mit denen klären, dass du Unterstützung für deinen Sohn wünscht, falls es zu Hänseleien kommt.
Hallo bei uns gab es das Thema auch. Ich habe es aber auch einfacher den ich habe auch eine Tochter und mein Sohn hat sich einfach die Kleider geschnappt und ist zuhause damit rumgehüpft. Bei uns gab es jetzt zu Weihnachten eine Verkleidekiste mit allem drin von Ballettröcken bis zu Räubermaske da ist für jeden was dabei. Ich habe da keinen großen aufriss drum gemacht meine Tochter spielt ja auh oft Jungsrollen warum soll mein Sohn keine Mädchen Rollen spielen, wäre doch Quatsch. Ich finde es nur schade das die Kinder von aussen immernoch in eine feste Rolle
geschoben werden und wenn das nicht so ist werden sie noch oft ausgegrenzt. Sollte mein Sohn Kleider auch außer Haus tragen wollen dann wäre das hat so. Vielleicht würde es für die Kita aber auch ein noch zu großen Tshirt tun das über den popo geht das kann er dann als ,,Kleid" nehmen aber es wäre nicht gleich ein richtiges Kleid.
Lg
Ich verstehe deine Gefühle total. Ich nähe recht viel Kinderkleidung für meine zwei Jungs und mein großer Sohn hat sich letztens gewünscht, dass ich ihm mal ein Kleid nähe.
Ich hätte mich eigentlich als sehr tolerant eingeschätzt, aber iegendwie habe ich da in meinem Kopf eine totale Sperre. Natürlich ist es Quatsch.
Aber Kinder denken da, glaube ich, gar nicht soweit drüber nach. Er hat es im Kindergarten gesehen und fand es schick. Findet es toll, wie es sich bewegt und will das auch mal probieren.
Und selbst wenn da mehr dahinter stecken sollte, werde ich das ja auch nicht verhindern oder ändern können und wollen. Wäre es da nicht besser, es sofort zu akzeptieren und das Kind zu unterstützen, so wie es ist?