Hallo lieber erfahrene Mütter,
mein Patenkind ist ein "komischer" Esser.
Vorab: Wir reden über einen normales liebenswertes Kind mit einer Marotte. Es herrscht keine Mangelernährung. Ich suche Tipps von Menschen, die das kennen, nicht von Theoretikern (das bin ich schon selbst).
Es geht darum, dass er wenig Sachen isst.
Er isst keine kalte Wurst, kein Leberkäse oder Weißwürste, laugen Brezen nur mit Wiederwillen, weiße Salzstangen nur unter Protest, Gemüse (auch keine Kartoffeln) und Obst auf keinen Fall - selbst als Eis nicht. Spätzle bringen ihn zum würgen, genauso wie Bolognese oder Speck. Schokoriegel oder Schokolade mit Nüssen auf keinen Fall. Bei unbekannten Süßigkeiten verzichtet er vorsorglich.
Was er isst:
Penne mit Tomatensoße aber schon die falsche Anordnung der Soße, hat zur Folge, dass er nichts mehr isst. Wenn ich anrichte, muss er sich sichtlich überwinden. Andere Nudeln gehen nur manchmal.
Fleisch - Huhn, Rind und Schwein. Gerne auch paniert oder in Bratwurstform.
Fisch geht als Fischstäbchen.
Käse - gerne würzig - z.B. Parmesan am Stück
Pizza Margherita, Chicken-Nuggets (wir können seitdem gemeinsam zu McDonalds).
Pommes, Kartoffelkloß, Weizenbrötchen.
Nutella. Schoko- und Vanilleeis, Schokolade. Milchzwerge.
Gemüse bekommt er nur versteckt in Tomaten- oder in Bratensoße. Es wird mit einem Smoothie-Maker püriert, damit er es nicht merkt.
Er macht jetzt seit einigen Wochen Fortschritte.
Entdeckt er Kräuter auf seinem Teller, darf man diese jetzt entfernen und er isst weiter.
Geschenkte Süßigkeiten nimmt er aus Höflichkeit an und versteckt sie in seiner Tasche.
Letztens hat er bei mir stilles Wasser getrunken, da ich die falsche Sorte eingepackt hatte und wir auch einem Berg waren. Vor einem halben Jahr noch, hätte ich das nicht erleben wollen.
Bis er ca. drei wurde, hat er ganz normal gegessen. Seitdem entwickelt er aber diese Marotten. Es fällt seit einiger Zeit auf, da seine Eltern und seine Oma sich weigern, extra zu kochen (wir reden aber über reichlich gedeckte Tische, die eigentlich für jeden was bieten). Ich weiß nicht, ob das die richtige Strategie ist. Er isst eben nicht am gemeinsamen Tisch - aber dann eben später ein Nutellabrötchen oder so.
Ich habe seinen Vater geraten, dass er sich mit Unmutsbekundungen über Lebensmittel zurückzuhalten. Er bringt eben einen lockeren Spruch, wenn ihn jemand Salat oder Gemüse anbietet.
Aber mehr fällt mir nicht ein.
Kennt das wer?
Wächst sich das einfach aus?
Oder wie kann man ihn daran gewöhnen, dass es nicht jede Mahlzeit auf ihn zugschnitten sein muss?
Und wie bekommt man den Ekel vor Ost und Gemüse weg?
Vorschulkind hat Probleme mit dem Essen
Mein Bruder war noch extremer...
Er hat weißes, ungetoastetes Toas gegessen mit Nutella oder Marmelade. Keine Wurst, kein Käse, keine Würstchen...
Es ging Bechamelsoße mit Kartoffeln, Kartoffelbrei, Spaghetti (keine anderen Nudeln), Bolognese (aber nur die von Mama), Reis, Fischstäbchen und Äpfel. Kein anderes Obst oder Gemüse.
Ach, Tüten-Tomatensuppe mit Reis und Fleischklößchen gingen auch und Pommes mit Ketchup.
Im Kiga dufte nur gesundes in die Brotdose... er hat also nur Äpfel gehabt. Über die ganze Kita-Zeit von gerade 3 bis kurz bevor er 7 wurde.
Seine erste Freundin mit 14/15 war noch viel extremer. Die hat fast nur Brühe und Kartoffeln und Karotten gegessen. Sie passten super zusammen........ kurz vor dem Abi war Schluss zwischen ihnen.
Mein Bruder ging dann zum Studieren und zog aus und ab da traute er sich wohl in der Mensa nicht mehr bei allem zu sagen, dass es ihm nicht schmeckt. Jetzt ist er 30, riesen groß, schlank, wobei mittlerweile ein kleines Bäuchlein ab und zu mal durch guckt 😉
Er hatte vor etwa einem Jahr eine Freundin, die ihn zum veganen "getrieben" hat. Das hat sich wieder normalisiert, seit sie getrennt sind.
Er hat momentan einen Job bei dem er mehr unterwegs als zu Hause ist, kann in der Firma jede Mahlzeit zu sich nehmen und tut dies auch. Geht oft gut und gerne essen, kocht tolles Essen 😀
Es hat sich also "verwachsen"... mit 21 🤣
Sind ja nur noch 15 Jahre Aber die Geschichte beruhigt, falls es sich nicht ändert. Danke.
Eigentlich ist es ganz normal dass Kinder bis drei Jahre so gut wie alles essen und dann erstmal so gut wie gar nichts mehr. Schon immer und eigentlich überall.
Meine Theorie dazu: das hat die Natur absichtlich so gemacht. Wenn die Kinder klein sind bekommen sie in der Regel das Essen, dass die Eltern ihnen ausgesucht und für ungefährlich bewertet haben. Und die Eltern passen dauernd auf dass nichts falsches/gefährliches gegessen wird.
Ab drei kann ein Kind sehr leicht an nahezu alles essbare gelangen und die Eltern haben es nicht mehr so im Blick, vielleicht auch durch jüngere Geschwister. Da ist es nur logisch dass die Kinder erstmal nur Sachen essen wollen, von denen sie auch wirklich sicher sind dass sie die essen können/dürfen/wollen. Dass die Eltern jetzt mehr frei geben scheint diesen "Impuls" nicht aufheben zu können, oder nur bei manchen Kindern bzw manchmal.
Langweiliges einseitiges Essen kann quasi Leben retten. Lieber gar kein Obst als Tollkirsche.
Das wird im Laufe der nächsten Jahre wieder besser werden.
Oh, jemand der Herbert Renz-Polster gelesen hat (?).
Ich habe mich danach auf jeden Fall komplett entspannt. Unsere Tochter ist am liebsten Kohlenhydrate mit Kräuterqurak (Kartoffeln, Nudeln, Reis), gurke, paprika, mal Karotte. Bei Obst etwas mehr Vielfalt Weintrauben, Äpfel, Banane, birne, Erdbeeren seit neustem Blaubeeren.
Aber wir machen da keinen Druck. Das kommt wieder. Und komischerweise isst sie woanders auch ma neue Sachen (etwas, dass bei mir in der Kindheit genauso war)
Keine Ahnung, unsere Tochter ist viereinhalb. So schlimm wie bei euch war es nie. Meistens war von allem gekochten mindestens etwas dabei, was ging, ansonsten gab es Pancroc (der Markenname eines Schweizer Unternehmens, so etwas wie Knäckebrot). Bei uns ist die Tendenz seit längerem langsam aufwärts. Verschiedene Kohlsorten (Broccoli, Blumenkohl, Kohlrabi) gehen, Reis und Nudeln gehen, Milchprodukte gehen alle, Fleisch und Obst geht einiges. Wir schauen, dass wir nur soviel auf dem Teller anrichten, wie nach unserer Erfahrung die voraussichtliche Essmenge ist, um möglichst keine Lebensmittel zu verschwenden.
Zum Teil ist es eine Phase.
Es wird besser, hab auch Vorschulkind.
Das Kinder keine kalte Wurst essen ist nicht ungewöhnlich, kenn ich viele und noch mehr die keinen leberkäse essen.
Ist ja eigentlich auch nicht so das beste Essen für Kinder.
Würde mir manchmal wünschen dass meine Tochter davon weniger essen würde.
Ich frag beim gemeinsamen Einkauf eigentlich immer ob oder was sie will oder msl gerne wieder essen möchte oder probieren möchte.
Inzwischen isst sie auch wieder mehr oder probiert zumindest.
Neuerdings isst die sogar Kartoffelsalat wenn ich den ohne essig mache.
Mein Cousi, 25, ist bis heute kaum Obst und Gemüse, eigentlich nur Tomaten in sossen oder auf pizza. Und trotzdem der gesundeteste in seiner Familie, hat 3 Geschwister.
Ich würde mir auch keine Sorgen machen. Gibt es irgendwelche gesunden Sachen, die er gerne isst? Auch die meisten mäkeligen Kinder haben ja 2-3 Obst- oder Gemüsesorten, die sie gerne essen (Apfel, Paprika oder so). Dann gibt's das eben täglich, hauptsache ein paar Vitamine. Nüsse (z.B. Cachew oder Pistazien) mögen auch viele Kinder und sind gesund. Und dass der kleine keinen Leberkäse oder Wurst mag, ist doch total super! Mit der Zeit wird das bestimmt wieder besser :)
Gibt es irgendwelche gesunden Sachen, die er gerne isst? -> Nein. Sobald man dem Lebensmittel die pflanzliche Herkunft ansieht, ist es vorbei.