Begleitkind erzählt das Vater in schlägt

Hey erstmal, ich arbeite als Inklusionskraft in einem Kindergarten. Gestern erzählte dann mein Begleitkind das er nicht möchte das er quatsch macht. Allerdings war es gestern extrem, von Schimpfwörter bis zu schlagen Peitschen usw.
Er sagte das seine Mutter nur schimpfen würde, aber sein Vater würde ihn immer hauen, er demonstrierte es dann direkt dabei und schlug sich selber ins Gesicht. Das Kind ist sozial/emotional auffällig und ich weiß nicht ob ich ihn für voll nehmen soll. Ich habe mit der Erzieherin drüber geredet als er es mir sagte und sie wank es mit der Hand ab. Ich weiß nicht ob ich mir zuviele Gedanken mache, vorallem da meine kleine Tochter letztes Jahr eine Gewalttätige Erziehrin hatte und alle Eltern es nicht gemerkt haben. Man sagt ja auch immer das Kinder und Betrunkene die Wahrheit sagen.
Was würdet ihr den machen? Einerseits denke ich mir, die Erzieherin kennt ihn schon länger. Andererseits möchte ich das auch so nicht stehen lassen.

1

Ich würde dem Jugendamt den Vorfall neutral schildern. Lieber einmal zuviel, als weg geschaut.

6

Ich persönlich würde nicht zum Jugendamt gehen.

Das Kind ist im Kindergarten, hier wurde der Vorwurf gesagt.
Ich würde mit der Kiga-Leitung sprechen wenn die Erzieherin der Gruppe abwinkt und drauf drängen, dass man das beobachtet und ggf von Seiten der Kiga-Leitung meldet. Ich sehe den Kindergarten in der Pflicht.

8

Die Leitung ist leider jetzt mehrere Wochen in Kur

weitere Kommentare laden
2

Wer ist denn dein Arbeitgeber? Die Kita oder bist du extern angestellt? Ich würde das schriftlich an meinen vorgsetzen Weitergeben. Es wird doch sicherlich ein Protokoll geben, wie in so einem Fall verfahren wird.

3

Ich würde noch mal mit der Erzieherin sprechen. Falls du nicht alle Details erzählen konntest, würde ich das noch mal tun. Also z.B. dass das Kind die Handlung an sich selbst demonstriert hat. Frag sie, warum sie gestern abgewunken hat. Sie scheint dem Kind nicht zu glauben. Gibt es da eine Geschichte? Eine (falsche) Beschuldigung, die im Gespräch mit den Eltern bereits besprochen wurde? Ein Krankheitsbild beim Kind, das sie diesen Vorfall als „Geschichten erfinden“ abtun lässt?
Wenn sie nur sagt, dass Kinder eben manchmal solche Sachen erfinden oder falsch verstehen lässt, sagst du: „manchmal schon. Ich kann aber nicht beurteilen, ob das hier der Fall ist. Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Verantwortung umgehen soll“ und dann wendest du dich an die Leitung. Mal schauen, ob die auch einfach abwinkt.

4

Achja: schreib ein Gedächtnisprotokoll darüber, was das Kind erzählt hat. Das gibst du der Erzieherin und der Leitung. Dein Gespräch mit der Erzieherin protokollierst du auch kurz - und das mit der Leitung auch.
So bist du auf der sicheren Seite.

Wenn du extern angestellt bist, würde ich deinen AG da auch informieren.

5

Du solltest dem unbedingt nachgehen und es mit deinem Arbeitgeber aufarbeiten (Kita oder anderer Träger?). Es gibt ein festgelegtes Procedere in allen Einrichtungen, das dann abläuft. Im Normalfall schließt dies das gemeinsame Bewerten der Situation ein.
Ansprechpartner sind hier Vorgesetzte, nicht wie in deinem Fall die Erzieherin.

7

Ich würde das auf jedne Fall nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern nochmal das Gespräch mit der Erzieherin suchen. Es wird ja einen Grund geben, warum sie einfach nur abgewunken hat - vielleicht gab es da schon mal irgendeinen Vorfall oder so. Wenn dem Kind von den Eltern ins Gesicht geschlagen wird, dann hätte die Erzieherin sowas doch sicherlich irgendwann bemerkt, denn das Kind hätte dann einige blaue Flecke, Wunden, Schwellungen o.ä.

Auch würde ich mit ein paar Tagen Abstand unauffällig nochmal beim Kind das Gespräch darauf bringen und versuchen mehr rauszufinden. Wenn das Kind wieder sowas erzählt und die Erzieherin es nicht angemssen aufklären kann, dann würde ich es dem Jugendamt melden.

15

wenn man einem Kind eine Ohrfeige gibt, entstehen ja nicht sofort sichtbare Anzeichen. Und trotzdem ist es nicht in Ordnung. Damit blaue Flecken und Schwellungen entstehen, muss man in einem Maß zuhauen, dass wirklich alles zu spät ist. Ich würde nciht warten, bis es dazu kommt, um dem Kind zu helfen.
Vielleicht hilft bei der Einschätzung auch ein Blick auf die Eltern. Klar, man kann es nie genau wissen, was hinter der Fassade alles ist, aber im Zusammenhang mit dem Verhalten dem Kind gegenüber kann man schon einen gewissen Eindruck gewinnen. Sind die Eltern verkrampft, hilflos, wenn das Kind nicht gleiche macht, was es soll oder gehen sie offen und souverän mit ihm und den Erzieherinnen um. Vielleicht kennt die Erzieherin einfach den Vater und kann es sich deshalb nicht vorstellen?

10

Das Problem ist halt eben genau dass das Kind sozial emotional auffällig ist!

Das kann bedeuten es erzählt Phantasiegeschichten, klar.

Das kann aber genauso gut bedeuten die Auffälligkeiten haben einen Verstärker weil er wirklich geschlagen wird.

Das kann halt auch heißen dass die Eltern wirklich so überfordert sind dass der Vater schlägt. Gerade so auffällige Kinder bringen Eltern ja um ein vieles mehr an ihre Grenzen.... oder eben darüber!
Noch dazu muss man bedenken dass solche Probleme oft auch vererbt werden . Heisst gerade wenn ein Kind auffällig ist sollte man das genau beobachten da die Gefahr grösser sls bei normalen Kindern ist dass es das von einem Elternteil bekommen hat. Und wenn die Eltern sel er sozial emotionale Schwächen haben ....

Ist das Jugendamt bei euch nicht sowieso mit im Boot? Ich denke wenn du ein blödes Gefühl hast rede mit deinem AG oder dem Jugendamt.

11

Du müsstest bei deinem Träger ein Konzept dazu haben wie du damit umgehen sollst. Am besten notierst du erstmal alles was benannt wurde mit Datum und am besten im Original-Ton.
Evtl sprichst du auch noch der Leitung des Kindergarten. Aber sowas gehört immer für voll genommen.
Traurig, aber Kinder, die Gewalt erleben, offnen sich nicht selten mindestens 7 Mal bis sie erhört/gehört werden.

12

Ich bin auch Erzieherin, und die Kita ist bei Verdacht verpflichtet, sich an den Handlungsleitfaden des §8a Kindeswohlgefährdung zu halten. Einfach mal abwinken ist nicht. Find ich auch unmöglich.

Im Normalfall muss, wenn nicht absolut Gefahr in Verzug ist, zuerst ein Gespräch mit den Eltern geführt wird. Je nach Ausgang des Gesprächs erfolgt die Einschaltung einer "insofern erfahrenen Fachkraft". Da gibt es genaue Anweisungen, was wie in welcher Reihenfolge eingehalten werden muss. Die Kita darf also nicht einfach das Jugendamt einschalten, es sei denn, es ist, wie gesagt, Gefahr in Verzug.

Du darfst das meines Wissens allerdings tun (bin mir allerdings nicht ganz sicher. Kommt wahrscheinlich auch drauf an, wie und als was du eingestellt bist). Wobei ich an deiner Stelle eine anonyme Meldung machen würde. Dann kommt das Jugendamt im Normalfall auch auf die Kita zu. In diesem Fall müssen die dann handeln.

Ich bin jedes mal genervt, welche Richtlinien wir einhalten müssen. Da vergeht zum Teil so viel Zeit. Nachdem es das letzte Mal fast 9 Wochen dauerte, bis wir als Kita Hilfe erhalten haben, hab ich mir geschworen, in Zukunft auch einfach anonym zu melden. Das kann ich daheim als Privatperson machen und bin nicht drauf angewiesen, diese doofen Leitlinien einzuhalten.

Und: nimm das auf jeden Fall ernst. Die neuesten Studien zeigen, dass Kindern, denen (sexualisierte) Gewalt angetan wird, durchschnittlich 6 bis 7 Versuche starten müssen, bis ein Erwachsener aktiv wird und/oder ihnen glaubt. Das find ich unglaublich. Ich möchte nicht wissen, wieviele Kinder beim 3., 4., oder 5. mal aufgeben, weil sie merken, dass ihnen eh nicht geholfen wird.
Bitte unternimm was.

Bearbeitet von missbalou
14

Rede mit deinem Vorgesetzten. Es muss einen Plan geben wie ihr in solchen Fällen vorgeht. Es gibt ein Ablaufschema, dass es einzuhalten gilt. für die Erzieher aus dem KiGa ists der § 4KKG. Für dich der § 8b SGB VIII.