Nachteile Kaiserschnittkinder?!

Hallo :)

Vielleicht gibt es Leute mit Vergleichen/ Erfahrungen..

Haben Kaiserschnittkinder Nachteile gegenüber Kindern die vaginal zur Welt kommen? Also ich meine nicht dass was man so googlen kann- hat jemand persönliche Beispiele?

Mein Sohn hat sich am Ende der 37ssw wieder mit dem Po nach unten gedreht, wir haben nun einen KS Termin nah am ET, mich beruhigt es - ist ist erstmal planbarer für unsere Familie.

Natürlich wurden mir Tipps gegeben um ihn nochmal zu motivieren sich zu drehen- ich weiß nur nicht ob ich das will.. Oder ist das zu einfach gedacht?

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Wie soll man denn persönliche Beispiele haben? Wenn man eineiige Zwillinge bekommt und eins davon vaginal und eins per Kaiserschnitt? Selbst dann wüsste man nicht, ob Unterschiede zwischen den Kindern auf den Kaiserschnitt oder andere Einflüsse zurückzuführen sind.

Falls es Nachteile (oder Vorteile?) gibt, sind die so klein, dass man sie nur mit großangelegten Studien beobachten kann. Ich weiß nicht, was der aktuelle Stand der Wissenschaft ist. Vor über 10 Jahren im Studium habe ich gelernt, dass das Immunsystem etwas schlechter und das Schmerzempfinden höher ist.

Ich bin selbst per Kaiserschnitt zur Welt gekommen, habe dauernd Infekte (also diesbezüglich ein schlechtes Immunsystem) und bin sehr schmerzempfindlich. Meine beste Freundin kam auch per Kaiserschnitt zur Welt, hat ein super Immunsystem und ist überhaupt nicht schmerzempfindlich. Du wirst für alles solche und solche Beispiele finden.

Meine beste Freundin wurde allerdings gestillt, ich nicht, habe nichtmal Kolostrum bekommen. Ob das mit rein spielt? Auch da lässt sich aus einem Einzelfall ja nichts schließen.

Genauso kann man aber auch nicht klar sagen, was der Stress, den man sich vielleicht macht, um das Kind zu einer Wendung zu bringen, für Auswirkungen auf dich und das Kind hat.

Bei BEL gibt es kein eindeutiges richtig oder falsch. Weder die Vorteile, noch die Nachteile eines Kaiserschnitts überwiegen deutlich. Dementsprechend ist es euch Eltern überlassen, mit welchem Vorgehen ihr euch wohler fühlt. Solange ihr den ärztlichen Rat nicht völlig missachtet, wird es fürs Kind sicher keine schlechte Entscheidung sein.

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"Falls es Nachteile (oder Vorteile?) gibt, sind die so klein, dass man sie nur mit großangelegten Studien beobachten kann."

Danke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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Eben. Man muss ja tatsächlich mal festhalten dass Studien zu all diesen Themen (Kaiserschnitt, Stillen usw.) nur eindeutige Ergebnisse liefern, wenn soziale und gesellschaftliche Faktoren ausgeschlossen werden. Diese Art der Studien gibt es jedoch nicht. Man weiß also nie, ob positive/negative Aspekte auf den Kaiserschnitt oder das Stillen zurückzuführen sind oder ob andere Faktoren den ausschlaggebende Einfluss hatten.
So ist es z.B so, dass Frauen aus bildungsfernen Schichten weniger Stillen. Wenn ein Kind aus solch einer Familie später z.B. übergewichtig wird, weiß man nicht eindeutig, ob das Nicht Stillen daran Schuld ist oder die soziale Herkunft. Was nämlich eindeutig belegt ist, ist dass Eltern aus sozial schwachen Schichten oft ungünstige bzw. ungesunde Ernährungsgewohnheiten an ihre Kinder weitergeben.
Um jetzt eindeutig festzustellen in weit die Stillen oder eine vaginale Geburt die Gesundheit eines Kindes langfristig positiv beeinflusst, müssen auch eindeutige Studien stattfinden. Eindeutig wäre ein Ergebnis z.B. bei Zwillinge aus der gleichen Familie. Ein Zwilling bekäme die Flasche, das andere würde gestillt. Und damit die Studie aussagekräftig wird, müsste das natürlich 100 Fach beobachtet werden.
In der Realität sieht man denke ich, dass weder die Vaginale Geburt, noch das Stillen einen nennenswerten Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben. Da gibt es viel gravierendere Faktoren.

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Was meinst du denn mit Nachteilen? Startschwierigkeiten/ Anpassungsstörungen also die Zeit nach der Geburt oder eher im Laufe der Entwicklung der ersten ein/zwei Jahre?

Spoiler: weder mein Sohn der per Kaiserschnitt kam, noch mein Sohn der vaginal kam haben o.g. „Nachteile“ gehabt. Mir selbst ging es zum Beispiel nach dem Kaiserschnitt viel schneller besser als nach der vaginalen Geburt.

VG
#winke

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Ich weiss von den meisten Kindern nicht, wie sie zur Welt gekommen sind. Ich kenne nur ein Kind im Alter unserer Tochter, von dem ich weiss, dass es per Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist. Und die ist nach meinem Dafürhalten motorisch, sprachlich und kognitiv am weitesten entwickelt von all den Kindern in dem Alter, die ich kenne. Beim Sozialverhalten oder bei der Selbstregulation sieht es etwas anders aus, aber ehrlich gesagt hat so gut wie jedes Kind Dinge, wo es voraus ist und andere Dinge, wo eben andere weiter sind.

Eltern tendieren vielleicht manchmal dazu, eine einzelne Ursache verantwortlich zu machen für Defizite ihrer Kinder. Wenn das eigene Kind überdurchschnittlich lange benötigt, um gehen oder sprechen zu können, war dann z.B. scheinbar der Kaiserschnitt schuld, obschon sich das eigene Kind möglicherweise noch innerhalb der natürlichen Bandbreite bewegt.

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Und um deine Aussage zu bestätigen:

in unserem Freundeskreis ist das einzige KS Kind am langsamsten in der Entwicklung, stärkste Trotzphase, haut, beißt, ...

Da heißts von ringsum auch immer dass da der KS schuld ist. Was die meisten außer Acht lassen, ist dass es eine medizinische Indikation aufgrund des Alters war (Mama damals 44, Papa noch drüber) und da er ihr einziges Kind bleiben wird, auf das sie 20 Jahre gewartet haben, plus Unterstützung, Gedanken über adoption, etc - sie ihn einfach zu einem schrecklichen Saufratz verwöhnen. Ein sehr lieber Saufratz, aber dennoch 😂

Wenn man nun diese 2 Beispiele Kopf an Kopf legt wird schnell klar, am KS kanns nicht liegen.

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Unsere Tochter kam aufgrund von BEL per Kaiserschnitt zur Welt und wurde nicht gestillt. Sie ist und war sowohl motorisch immer ganz vorne dabei (sitzen mit 6 Monaten, aufstehen mit 7 Monaten, frei laufen mit 10/11 Monaten), als auch sprachlich/kognitiv (erstes Wort mit 6 Monaten, 2-Wort-Sätze mit 12/13 Monaten). Ihr Immunsystem ist super und sie hat Stand heute mit 4 Jahren nicht eine Allergie.

Ich kenne etliche vaginal entbundene Kinder, die deutlich mehr Probleme haben. Und somit hat das alles für mich wenig bis nichts mit der Art der Entbindung zu tun. Es ist ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und dem Umfeld in dem ein Kind aufwächst (Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft, Ernährung in den ersten Lebensjahren, wie oft Bewegung an der frischen Luft, Schadstoffbelastung in der Wohnung durch Rauchen, Abgase, Möbel usw, Art und Qualität der Interaktion mit dem Baby, Kontakte zu unterschiedlichen Menschen und noch so vieles mehr).
Da mag es dann gewisse Kombinationen geben, bei denen eine vaginale Geburt einen positiven Einfluss haben kann, aber bei anderen Kombinationen eben wieder nicht oder nur ganz marginal.

Nur wenn etwas bei einem Kind auffällig ist, dann wollen Eltern eben eine Erklärung haben und auch einen Schuldigen. Da ist es dann einfacher zu sagen es liegt am Kaiserschnitt oder den Gläschen, die das Kind bekommen hat, als sich einzugestehen, dass man das Kind vielleicht nicht optimal gefördert hat oder dass es genetisch nun mal einfach nicht mehr „leisten“ kann (abhängig von dem jeweiligen Problem).

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Wir haben 1x Kind auf natürlichem Weg bekommen und 2x KS Kinder

Wenn dann hat höchstens der Sohn, der auf normalem Weg, kam Nachteile davongetragen. Er kam nach 3 Tagen Kampf und Stress, auch für ihn, in Hinterer Hinterhauptslage, hatte folglich massive Blockaden an der HWS und war Schreikind vom Feinsten.
Entspannte Neugeborene durfte ich erst bei unseren KS-Zwillingen kennenlernen.
Alle haben vergleichsweise wenig Infekte und eine gleiche Bindung zu mir/uns.

Auch ich selbst war nach der langen Entbindung und anschließenden fehlenden Erholung infolge Schreibaby viel mehr körperlich am Ende als beim KS, den ich in Rekordzeit und völlig komplikationsfrei überwunden habe.

Was genau sind deine Bedenken?

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Ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt und hatte auch bedenken ob unsere Tochter dadurch irgendwelche Nachteile hat. Sie hatte nach der Geburt (39+3) bei den Agpar-Werten höchste "Punktzahl" hatte keinerlei Anpassungsstörungen und war von alAnfang an hellwach (Augen stehts offen außer es wurde geschlafen) Sie hat auch (obwohl ich sie erst 3 Stunden nach der Geburt hatte) ohne Probleme die Brust angenommen.

Mit 6 Monaten hatte sie Corona, was sie mit 3 Tagen mildem Fieber verarbeitet hat.

Ansonsten ist sie ein sehr Aufgewecktes und freundliches Gemüt und lässt sie absolut nicht von Kindern mit natürlicher Geburt unterscheiden.

Ob es noch "Spätfolgen" gibt kann ich noch nicht sagen. Sie ist jetzt 15 Monate alt.

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Hey, zu deiner Frage gibt es sogar ganze Bücher :) z.b. es ist nicht egal wie wir geboren wurden.
Auch regen Wehen und die vaginale Geburt zur Ausbildung des Nervensystems an. Und für die Darmgesundheit mit dem Aufbau des Immunsystem ist ein Kaiserschnitt von Nachteil

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hi,

ich habe zwei jungs mit kaiserschnittgeburt und sie haben keinerlei probleme dadurch.
man hört ja viel mit allergien, anpassungsstörungen etc. aber ich kann das nicht bestätigen.
sie sind beide clevere jungs geworden, sehr sportlich, gut in der schule und sind wenig krank.
corona haben beide in den ganzen jahren nicht einmal nachweislich bekommen, obwohl sie oft kontakte hatten.


lg

Bearbeitet von eddi1980
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Die Nachteile eines Kaiserschnitts kann man nur statistisch untersuchen. Du schaust dir 1000 Kinder an, die per Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind und 100, die vaginal geboren wuerden. Dann rechnest du noch andere Faktoren wie Alter und sozioökonomisches Niveau der Eltern etc. heraus, und dann kannst du mit etwas Glück nachweisen, dass Kaiserschnittkinder eine X% höhere Wahrscheinlichkeit fuer Problem Y haben. Das bedeutet dann auch nicht, dass alle Kaiserschnittkinder Problem Y in mehr oder weniger starkem Ausmass bekommen, oder dass vaginal geborenen Kinder es nie bekommen. Es bedeutet nur, dann unter 1000 Kaiserschnittkindern ein paar mehr Kinder Problem Y haben als unter 1000 vaginal geborenen.

Und über ein einzelnes Kind sagen diese Daten einfach mal gar nichts aus.

Das einzige, wo es wohl wirklich einen direkten und offensichtlichen Zusammenhang mit dem Kaiserschnitt gibt, den ich zumindest in meinem Umfeld auch wirklich beobachten kann, ist, dass Kinder die per primärem Kaiserschnitt auf die Welt kommen, also nie dem Wehenstress ausgesetzt waren, ein relativ hohes Risiko für Anpassungsschwierigkeiten direkt nach der Geburt haben. Aber das wird im Krankenhaus ja sofort bemerkt und schnell und effektiv behandelt.