Mein dreijähriger Sohn hat den Kindergarten gewechselt und ich begleite ihn während der Eingewöhnungszeit in den neuen Kindergarten. Im Gegensatz zum vorherigen Kindergarten sind die Kinder nicht in Gruppen eingeteilt, sondern spielen alle zusammen. Heute habe ich ein seltsames Verhalten beobachtet, bei dem ein Kind, das Geburtstag hat, nur 10 andere Kinder einladen darf, indem es ihnen Karten gibt, aber das vor allen anderen. Heute waren es nur 11 Kinder (außer meinem Sohn). Jedes der eingeladenen Kinder fing an zu schreien und damit zu prahlen, und ein Kind wurde ausgeschlossen und war sichtlich verärgert und litt. Als ich mit der Kindergartenleitung sprach, sagten sie, der Raum für die Feier sei klein und sie wollten die Eltern nicht damit belasten, Kuchen für 30 Kinder mitzubringen. Dieses Verhalten erscheint mir schrecklich und ich empfinde es als eine Beleidigung für das Kind, das ausgeschlossen wurde, und für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden. Das Personal des Kindergartens hat mir den Eindruck vermittelt, dass ich überreagiere und dass dies ein normales Verhalten ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob das der Fall ist. Ist dies eine normale Praxis und übertreibe ich den Ernst der Lage?
Begrenzte Geburtstagseinladungen im Kindergarten
Kann man die Einladungen bei euch nicht in die Fächer der Kinder in der Garderobe legen?
Kuchen bringen die Eltern bei uns auch nicht mit. Die Erzieherinnen backen mit den Kindern Kuchen oder Muffins, je nach Wunsch des Geburtstagskindes.
Man kann das Ganze m.E. geschickter lösen als es bei euch der Fall ist, ja.
Ich finde auch, dass das ziemlich unsensibel gegenüber den Kindern ist. Bei 30 Kindern oder auch 20 könnte ich es noch verstehen, dass man das so handhabt, aber ich finde, wenn dann nur 1 oder 2 Kinder übrig bleiben, hat es eher was von "ausschließen" dieser Kinder und nicht von "einladen" der Anderen.
Persönlich muss ich auch sagen, wenn ich Muffins backe, ist es auch irgendwo egal, ob 10, 20 oder 30...
Finde das unmöglich. Entweder sollten alle Kinder mitfeiern können oder man lässt es gleich bleiben. Ob ich nun einen Kuchen für 10 oder 30 Kinder backe, ist doch echt unerheblich, dann wird es eben ein Blech statt einer kleinen Springform.
In unserem Kindergarten gibt es den Kuchen zum Frühstück, quasi als Nachtisch, von daher reichen da kleine Stückchen. Sind 25 Kinder und 4 Erzieher in der Gruppe.
Ich habe sowas auch schon von einer Kita bei uns im Umfeld gehört. Letztendlich findet das Thema dann auch zu den Eltern und diese freuen sich, dass das Kind im Mittelpunkt steht oder ärgern sich halt, dass ihr Kind eher ausgeschlossen wird und kaum mal eingeladen wird. Da ist immer ein unterschwelliges Ranking im Gange.
Bei uns ist es durch die Gruppen anders. Aber letztendlich ist es in dem Moment wieder gleich, wo die Freunde zur Party daheim eingeladen werden. Das machen wir ja auch über die Kita und da sind halt die beliebten Kinder, die immer eingeladen werden und die, die niemals dabei sind 🤷
Unsere Sohn fand die Feiern in den Gruppen auch immer doof. Oft wurde die Feier mit einem anderen Mädchen zusammen gelegt, mit der er so gar nix am Hut hatte.
Ich habe nie über die Kita eingeladen sondern die Einladungen ausgefahren und persönlich übergeben. Ich fand das für meinen Sohn damals grausam wie alle anderen immer Einladungen in ihrem Fach liegen hatten und meiner nur einmal im Jahr.
Jetzt mit 19 kann er sich vor Freunden nicht mehr retten. Aber damals war echt schlimm für uns beide.
Ich finde es auch sehr seltsam und auch die Kinder überfordernd. Die Kita meines Sohnes ist halboffen. und da wird der Geburtstag in der Gruppe gefeiert. Was die Eltern mitbringen, bleibt den Eltern überlassen. Gruppengröße 22-24 Kinder. Von meinem Neffen aber kenne ich euer System - er ging in einen komplett offenen Kindergarten und das Geburtstagskind musste sich 6 Kinder aussuchen mit dem es im "Restaurant" aka Speiseraum seinen Kuchen isst. Ich fand es unmöglich.
Ich sehe es auch so, dass man locker für 30 Kinder backen könnte. Stichwort Blechkuchen oder eben Muffins.
Als Lehrerin spendiere ich häufiger Kuchen für eine ganze Klasse Jugendlicher.
Umgekehrt finde ich es unmöglich, dass 1 Kind von 12 ausgeschlossen wird.
Ich kenne es von unserem alten Kindergarten so, dass die drei besten Freunde mithelfen dürfen beim Kuchen backen und dann alle Kinder gemeinsam feiern und essen.
So kann das Geburtstagskind Freunde für ein besonderes Erlebnis aussuchen, aber niemand ist ausgeschlossen.
Das Vorgehen in eurem Kindergarten ist leider ausgrenzend, was ich nicht gut finde.
Hallo,
ja, dies ist mir zu viel Drama.
Juniors Kindergartenzeit ist ja schon einige Zeit her, aber auch hier gab es eine Begrenzung. Mitgebracht haben wir nichts, sondern der Kindergarten hat Kuchen gebacken und diesen gab es am Geburtstagsfeiertag (einmal im Monat) am Geburtstagstisch zu essen. Das Geburtstagskind durfte fünf Kinder einladen. Alle Kinder sind inzwischen Teenys und ohne Schaden und Erinnerung durch den Kindergarten gekommen.
Liebe Grüße
> Alle Kinder sind inzwischen Teenys und ohne Schaden und Erinnerung durch den Kindergarten gekommen
Vielen Dank für Ihre Zusicherung, aber wie kann man sagen, dass dies keine Auswirkungen auf die jetzigen Teenager hatte? Es ist kein körperlicher Schaden, der deutlich sichtbar ist. Psychologischer Schaden ist nicht etwas, das wir leicht beobachten können.
@zeyd Danke, da stimme ich dir zu. Ich wurde zwar nicht im Kindergarten aber so im Alter von 10-14 von vielen Geburtstagen ausgeschlossen. Und es tat so weh wenn meine "Freundinnen" (die mich nicht eingeladen hatten) in der Pause in der Gruppe von ihrem Geburtstag sprachen und ich die einzige war, die nicht eingeladen ist.
Wahrscheinlich würde jeder Außenstehende heute auch sagen: hat ihr doch nicht geschadet, später hatte sie ja Freunde etc. Aber doch, dieser Schmerz sitzt auch heute noch tief und ich habe beim lesen dieses Beitrags einen Kloß im Hals, weil ich mich frage, wie es wohl meinem Sohn in der Kita ergehen wird 😥