Hallo liebe Urbia Gemeinde
Unser4 Sohn ist 4,3 Jahre alt und war von Beginn an ein "Anfängerbaby" er hat fast von Geburt an durchgeschlafen und tut es noch heute. Auch war er immer sehr ausgeglichen und entspannt, hat wenig geweint und war überall mit dabei. Ich habe immer versucht das nicht so oft zu sagen weil es vielen Freunden leider ganz anders ging mit ihren Zwergen aber war natürlich froh das er es uns leicht gemacht hat.
Nun hatten wir letztens ein Gespräch unter Müttern und ein paar Kommentare haben mich zum Nachdenken gebracht und lassen mich nicht mehr los.
Und zwar meinte eine Bekannte das Kinder die sehr Willenstark sind sich später gut durchsetzen können, keine Mobbingopfer werden, selbstbewusst sind und das man daran merkt wie gut die Bindung zu den Eltern ist da die Kinder sich der Liebe sicher sind.
Und das wir ihr ja leid täten weil unser Sohn später richtig Probleme bekommen wird und wir durch unseren schweren Start ins Leben keine wirkliche Bindung aufbauen konnten
(Ich wäre beinahe gestorben nach der Geburt und mein Mann war die ersten 3 Wochen alleinerziehender Vater)
Unser Sohn ist sehr zurückhaltend und eher schüchtern Er braucht Zeit um mit Veränderungen umzugehen und vergewissert sich öfter als die anderen in unserem Bekanntenkreis das Mama in seiner Nähe ist. Er hatte nie wirklich anstrengende Phasen wo er gebrüllt oder gehauen hat wenn er seinen Willen nicht bekommen hat und das ist heute auch noch so. Er redet für sein Alter sehr sehr gut und kann sich klar ausdrücken wie ein 7 jähriger (laut der Kinderärztin und den Erziehern). Daher versteht er auch das meiste und man kann ihm viel erklären und somit deeskalieren. Klar meckert er auch mal oder wenn er was nicht darf will er seine Ruhe haben aber alles in allem ist es wirklich harmonisch mit ihm. Auch hat er im Kindergarten seine Freunde und fühlt sich sehr wohl.
Nun haben mich diese Kommentare dummerweise echt getroffen.
Ist es tatsächlich ein Zeichen von fehlendem Selbstbewusstsein wenn ein Kind zurückhaltend ist und sich selbst gut regulieren kann? Oder ein Indiz dafür das er keine gute Bindung zu uns hat weil er keine Wutanfälle bekommt?
Und wie ermuntere ich ihn vielleicht etwas offener und selbstsicherer zu werden ohne ihn verbiegen zu wollen? Wir versuchen ihm nichts abzunehmen was er selber kann und lassen ihn sich ausprobieren.
Ich wäre dankbar für Erfahrungsberichte von Eltern deren Kinder ähnlich sind oder waren
Mehr Selbstbewusstsein für Sohn 4 Jahre
Hallo,
So ein Quatsch, Menschen sind nunmal unterschiedlich. Ich würde kein Problem konstruieren wo keines ist.
Gehe in dich und höre auf dein Gefühl. Es klingt doch so als wäre alles im Lot gewesen bis der blöde Kommentar gekommen ist.
Ich habe 2 Kids, eines davon ein Anfängerbaby und eines das genaue Gegenteil. Das ruhige und gemütliche Kind ist viel mehr in sich ruhend und viel selbstbewusster. Vielleicht ist sie deshalb so entspannt.
Außerdem würde ich sagen dass erfahrungsgemäß die Kinder die spät sprechen eher mal „schwierige Phasen“ haben. Schon alleine durch den Frust dass sie sich nicht/schlecht mitteilen können. Zumindest das hab ich schon öfter gesehen.
Also wenn dein Kind happy ist, sei du es auch ☺️.
Lg
Mit 4 benötigt ein Kind vor allem Sicherheit durch Rituale, kongruente Kommunikation, vorhersehbare Reaktionen und den Selbstwert stärkst du gut indem er viel selbst machen darf was ihm gelingt... oder wo er bei einem Rückschlag dennoch ans Ziel kommt. Ausprobieren, testen, Risiko eingehen und ermutigt werden.
Und vor allem ... gib nichts auf die Meinung anderer. Manche Kinder sind offener als andere. So ist es halt.
Ich denke, die Kommentare der anderen Mütter dienen primär dazu, dass sie sich ihre eigene Situation schön reden. Unsere Tochter hat auch kaum Wutausbrüche. Ich vermute, dass das primär an ihrer für ihr Alter seit jeher guten Selbstregulation liegt und daran, dass sie sich sehr gut ausdrücken und verhandeln kann. Warum Kinder mit viel Wutausbrüchen ein besseres Selbstbewusstsein haben oder es später leichter im Leben haben sollen, erschliesst sich mir nicht. Ich denke, dass sich das bei den meisten Kindern rauswächst, sobald sie in diesem Bereich die Fähigkeiten entwickeln, die die Kinder mit weniger Wutausbrüchen schon haben.
"Und das wir ihr ja leid täten weil unser Sohn später richtig Probleme bekommen wird und wir durch unseren schweren Start ins Leben keine wirkliche Bindung aufbauen konnten"
Ich finde diese Aussage einfach nur extrem unverschämt.
Dein Sohn klingt sehr ähnlich wie meiner ("Anfängerbaby", sprachlich weit, schüchtern). Mein Sohn ist mittlerweile fast 6, er ist gut integriert im Kindergarten, hat viele Freunde und ist definitiv kein Mobbingopfer.
Und doch, willensstarke Kinder können sehr wohl Mobbingopfer werden. Weil Kinder, die ständig überall dazwischengrätschen und ihren Willen durchdrücken wollen, auch anderen Kindern schnell auf die Nerven gehen.
Wie jemand oben schrieb, ich vermute, diese Mutter will sich einfach die Wutanfälle ihres kleinen "Giftzwergs" schönreden.
Also, freu dich über deinen unkomplizierten Sohn (das kann beim nächsten Kind ganz anders aussehen ) und lass ihn so sein wie er ist.
Ich war auch so ein Kind.
Sehr zurückhaltend, hab alles mitgemacht, was man von mir wollte und mich nur sehr spät gewehrt.
Ich wurde in der Schule viel gemobbt. Aber zum Glück nicht in der eigenen Klasse. Habe mich NIE degegen gewehrt.
Hatte aber immer 1 bis 2 gute Freundinnen, das hat mir auch gereicht.
Meine Mutter hat immer sehr viel Druck auf mich ausgeübt, was Leistung angeht. Ich denke, das hat auch viel dazu beigetragen, dass ich kein gutes Selbstbewusstsein habe.
Ich hatte in der Jugend immer den Gedanken: Wenn ich mal erwachsen bin, bin endlich normal. Hat nicht so ganz geklappt. Aber es ist besser geworden. 😄 Ich bin zufrieden und zeitweise sehr glücklich mit meinem Leben.
Heute bin ich 31, war nach der Schule gern Party machen, hab dort mit 20 meinen Mann kennengelernt, wir haben ein tolles Kind.
Mein Problem, was ich wohl nie loswerde:
Bloß keinen Streit anfangen, keine Kritik an anderen äußern, alles muss harmonisch sein. Alles außerhalb der Familie. Und es fällt mir sehr schwer Kontakte zu knüpfen.
Das macht mir manchmal das Leben schwer.
Also ich rate dir:
Lass deinen Sohn bitte so sein wie er ist. Sei verständnisvoll, zeig ihm Liebe, zeig ihm, dass du stolz auf ihn bist. 💙
Druck aufbauen oder sich zu viele Sorgen machen bringt meistens nichts oder das Gegenteil.
Lass die anderen reden. Die sind nur neidisch.
Wir haben auch so einen Sohn. Jetzt ist er in der Grundschule.
Und ja, er hat tatsächlich ein bisschen Probleme in der Schule.
Er ist zurückhaltend, großzügig, würde sich nie vordrängen, nie als erster ich schreien - und das merken die anderen Kinder. Man kann sich bei ihm vordrängen, ihm Sachen wegnehmen usw.
Mit der Lehrerin und zuhause üben wir: ich bin genauso wichtig wie die anderen, ich habe die selben Rechte wie die anderen!!!
Wir hoffen, er verinnerlicht das.
Andere Kinder bräuchten genau das Gegenteil.
So verschieden sind Kinder...
Das sind mir die richtigen 🙄 Dieser Freundin würd ich echt was husten. Fühl dich gedrückt. Eure Bindung ist super, das hat damit wirklich 0 Komma nix damit zu tun.
Ein Kind wird mit einem Charakter geboren. Der Wesenszug ist von Beginn an drin, natürlich wird er noch etwas geformt durch das Umfeld. Mein 1. Kind ist wie deins, mein 2. Kind ist ganz anders
Die ruhigeren Kinder haben meistens tatsächlich nicht so viel Selbstbewusstsein wie andere. Aber das muss man ja auch nicht haben. Heißt ja nicht dass sie nicht durchs Leben kommen. Die Willensstarken bekommen wirklich mehr ihren Willen, setzen sich besser durch, größere Klappe usw. Selbst in der Arbeitswelt gewinnen diese Charaktere oft. Aber ruhigere Typen sind doch auch total beliebt. Ich hab lieber ein ruhiges Kind wie ein extrem willensstarkes. Gemobbt werden können beide Varianten oder eben nicht. Aber ja, die lauten werden oft mehr gehört. Aber ist doch egal
Das von deiner Freundin war unterirdisch gemein und frech. Und es stimmt auch so überhaupt nicjt
Dein Kind ist gut, wie es ist und auf solche Aussagen würde ich mal gar nichts geben 🙄
Habe selber 2 Kinder, die wie Tag und Nacht sind. Meine Große, fast 8, ist auch so ein Kind gewesen wie deiner. Total pflegeleicht, umgänglich, sehr schüchtern, zurückhaltend. Ab so 5 1/2 Jahren konnte man eine Veränderung feststellen, dass sie sich immer mehr zutraut - Sie ist beliebt bei Mitschülern usw. und ist manchmal schon eine kleine 'Rampensau', was wir nie erwartet hätten. Sie wird ihren Weg auf jeden Fall gehen, auch wenn sie insgesamt doch eher zurückhaltend ist.
Der Kleine, 3, ist laut, wild, ein Wüterich - mit ihm wird es noch sehr interessant und ich glaube, er wird mit seinem Charakter eher Probleme bekommen.
Bindung zu beiden super, zur großen aber noch besser, da wir uns einfach viel ähnlicher sind 🙂
Wow, was Mütter sich alles an den Kopf hauen, das ist schon beachtlich. In dieser Logik müssten wir alle unsere Kinder zu machtgeilen Egozentrikern erziehen, wo jeder selbstbewusster und stärker als der andere sein muss, um ja nicht gemobbt zu werden. Tolle Welt! Anstatt den Kindern Anstand beizubringen und dass man eben nicht jobbt, auch wenn man der vermeintlich stärkere ist.
Lass Dich nicht verunsichern. Dein Kind ist wunderbar, wie es ist. Klar muss man auch mit fiesen Mobben umgehen lernen, aber eben auf andere Art und Weise.
Gestern hab ich zufällig mitbekommen, wie sich ein Kind beschwerte, ein anderes Kind würde immer zu ihr sagen "Du bist ne lahme Schnecke" Da hat mein Sohn zu ihr gesagt, ich sage dann immer "Ebenfalls!" Fand ich so cool von ihm. Beide sind 5.
Man muss nicht laut und ständig nur voll überzeugt sein von sich, um durchs Leben zu kommen. Klügere Menschen sind eher mit Selbstzweifeln versehen, aber sie lernen ihre Strategien im Umgang und ganz ehrlich: mit wem wärst Du lieber befreundet?