Hi,
Ich würde mich sehr über einige Antworten auf meinen Beitrag freuen.
Ich bin alleinerziehend, mein Sohn ist 3,5 Jahre alt, ich kann/möchte ihn aus diversen Gründen nicht alleine bei seinem Vater lassen. Daher sieht er ihn momentan wenn es gut geht 1x alle zwei Wochen und da bin ich dabei. Sonst kümmert er sich auch nicht um ihn.
Nun zu meinem „Hauptproblem“:
Ich arbeite 25h pro Woche (er ist jeden Tag bis Mittag im Kiga) und bin die restliche Zeit immer mit meinem Sohn zusammen. Unterstützung erhalte ich manchmal von meiner Mutter, die mittlerweile seine zweite „Bezugsperson“ geworden ist.
Er ist mein Ein und Alles und ich liebe ihn über alles. Ich versuche ihn zu verwöhnen und ihm meine ganze Zeit zu widmen, da es mir sehr leid für ihn tut, dass sein Vater sich so gut wie gar nicht um ihn kümmert und er ohne ihn aufwachsen muss.
Momentan ist mir aber alles zu viel. Diese Woche war der kiga zu und ich hatte Urlaub. Allgemein sind wir viel unterwegs, wir gehen in alle möglichen Kindermuseen, (Indoor) Spielplätze, hin und wieder draußen etwas essen, schwimmen, laden manchmal andere Kinder ein, besuchen sehr viele Kinderveranstaltungen die im Umkreis angeboten werden. Laufende Kurse mache ich nicht mehr, da er nach 2-3 Mal meist nicht mehr gehen will und ich umsonst zahle. Ich bemühe mich sehr ihm eine schöne Zeit bzw ihn glücklich zu machen.
Ich unternehme aber auch so viel mit ihm, da es wirklich schwierig ist, ihn zb wie diese Woche zu Hause tagelang alleine zu beschäftigen. Natürlich gebe ich mir zu Hause auch Mühe, aber es ist wirklich schwierig alleine, er kann sich nicht gut alleine beschäftigen und ich kann nicht mehr tagelang durchspielen und am Abend wenn er schläft noch den Haushalt machen.
Der heutige Tag war eine Katastrophe, er wollte nicht rausgehen und hat momentan eine Phase in der er nicht auf mich hört. Er macht was er will, zb hat es in einem Desaster geendet weil ich ihm verboten habe den Boden und die Möbel anzumalen. Ich bin ausgelaugt und bin öfter laut geworden, weil ich einfach keine Nerven mehr hatte und überfordert bin. Als er sich schreiend geweigert hat ins Bett zu gehen, habe ich gesagt „heute war kein schöner Tag“, daraufhin hat er ganz arm gesagt darüber ist er sehr traurig und zu weinen begonnen. Es tut mir so leid und bricht mir das Herz, aber es war so ein langer anstrengender Tag und ich weiß nicht mehr wie ich mich anders verhalten soll 😢 ich bräuchte vielleicht mal ein bisschen Zeit für mich, aber er geht nicht gerne in den kiga und ich habe niemanden, der auf ihn aufpasst und möchte ihn nicht mehr als wirklich wg. Arbeit notwendig in den kiga schicken.
Ich weiß, dass ich oft nicht konsequent genug bin - einerseits weil es oft einfacher ist und andererseits weil ich möchte, dass er sich entfalten kann. Meistens funktioniert alles super und wir haben eine schöne Zeit, aber an Tagen wie heute fühle ich mich wie ein Versager 😢
Wenn wir nichts außerordentliches für freie Tage geplant haben, habe ich vorab oft ein schlechtes Gefühl, weil ich nicht weiß wie wir die viele Zeit verbringen sollen, ohne dass ihm langweilig ist (und oft in Folge ein katastrophaler Tag entsteht).
Hat jemand einen Tip für mich wie ich diese Situation verbessern kann?
Alleinerziehende und schlechte Nerven 😢
Wie soll das Kind auch lernen sich mal alleine zu beschäftigen,er hat keine Chance und inkonsequent bist du auch.
Du arbeitest nur 25 Stunden und bist am Ende weil du eine Woche mit einem Kind allein bist,würde ich mal hinterfragen,da ich mir sicher bin das du eine tolle Mama bist an sich.
Darf ich fragen wie alt du bist?
Mich würde interessieren warum der Vater sich nicht kümmern soll?
Ich finde deine Antwort wenig hilfreich und auch dein "nur" (was die 25 Stunden Arbeitswoche betrifft) hättest du dir sparen können. So ein Kommentar kommt wohl nur von jemandem, der nicht alleinerziehend ist. Sie war nicht eine Woche allein, sie ist immer mit ihrem Kind alleine - Abgesehen von der Zeit, während er in der Kita ist. Ich geh mal davon aus, das ihr der Grund - warum ihr Sohn nicht allein bei seinem Vater ist - zu privat ist.
Ich finde es sehr hilfreich zu hinterfragen warum es einem so geht…
du solltest endlich anfange ihn zu erziehen. das ist dein Auftrag, und dem Vater das Kind zutrauen, wieso sollte er das was du kannst nicht können?
Vielleicht ist der Alkoholiker oder nimmt andere Betäubungsmittel oder hat ständig Besuch von komischen Freunden oder oder oder?
Das hat doch nichts damit zu tun was ein Vater theoretisch können müsste.
Oder er ist ein toller Papa….
Du machst den Haushalt, wenn der kleine schläft? Warum?
Glaub mir, meine Kinder haben auch schon richtig gemeckert als ich im Haushalt geräumt, geputzt, gewaschen habe.
Aber meine Regel ist: wenn die Kinder im Bett sind, wird kein Finger mehr gerührt. Das ist meine Zeit.
Manchmal helfen meine Kinder mit, dauert zwar alles länger, aber es ist doch auch schön die kleinen in den Haushalt zu integrieren - irgendwann müssen sie ja auch selbstständig werden. Manchmal meckern sie mich aber auch in einer Tour zu und ich sage immer wieder, dass ich erst Zeit für sie habe, wenn ich fertig bin, sie gerne helfen können, aber wenn sie mich jetzt nur zu meckern, werde ich gleich nicht mehr mit ihnen spielen! Mittlerweile klappt auch das wunderbar - das dauert natürlich erstmal bis man soweit ist.
Es ist wichtig, dass dein Kind nicht durch dein schlechtes Gewissen ohne Vater aufzuwachsen so über verwöhnt wird. Er soll schließlich auch ein emotional einfühlsamer Mensch werden mit dem die anderen Kinder gerne spielen möchten - vergiss das nicht
Also erstmal finde ich es normal das man mit kleinen Kindern gestresst ist und die Tage anstrengend sind.
Das erste was ich tun würde, wäre die Betreuungszeiten verlängern (wenn finanziell möglich). Woran machst du fest, dass er nicht gerne in diesen kiga geht ?
Ich arbeite vier volle Tage und habe einen Tag frei ohne Kinder daheim. Das ist super, ich kann Haushalt erledigen, aber eben auch Zeit für mich nutzen (Sport, Freunde treffen, einfach mal auf der Couch liegen)
Du musst deinen Sohn auch nicht immer Beachäftigen, ich spiele kaum mit meinen Kindern, sie beschäftigen sich selber. Klar gehen wir zusammen raus, machen Ausflüge und haben oft Freunde zu Besuch, aber wenn wir am Wochenende zuhause sind, dann kümmern mein Mann und ich uns erstmal um Kram der so von der Woche liegen bleibt. Die Kinder spielen dann einfach vor sich hin. Ohne langweile keine Fantasie!
Gibt es einen Grund, dass dein Sohn nicht alleine bei seinem Papa sein darf ? Wäre ja ideal, weil du dann Zeit für dich hast.
Ich bin nicht alleinerziehend, arbeite aber auch 24 Stunden (mein Mann 40). Meine Kinder gehen bewusst bis zu 35 Stunden die Woche in Kita und Kindergarten, damit ich neben meiner Arbeit auch den Großteil vom Haushalt erledige, wenn sie nicht daheim sind. Falls du nicht möchtest, dass dein Sohn länger im Kindergarten ist, dann binde ihn doch beim Haushalt mit ein. Das habe ich mit meiner Großen immer gemacht, bevor der Kleine auf die Welt gekommen ist. Und auch jetzt helfen beide (knapp 2 und gute 4 Jahre alt) beim Staubsaugen, kochen, Wäsche und Geschirrspülen.
Außerdem sind meine zweimal die Woche bei den Großeltern nachmittags, weil ich da arbeite. An den anderen Nachmittagen sind wir einmal beim Turnen und sonst auch oft unterwegs.
Du schreibst, dein Sohn geht weder gerne in den Kindergarten noch zu regelmäßigen Veranstaltungen. Kann er dir schon sagen, warum? War vielleicht die Trennung vom Vater recht traumatisch? Hat er Freunde im Kindergarten? Was sagen die Erzieher?
Meine Große ist auch so ein Kind, dass sich schlecht alleine beschäftigen kann. Ich fühle da mit dir. Ich mache auch drei Kreuze, wenn es wieder wärmer wird und wir mehr im Garten und überhaupt draußen machen können.
Verzeihung, jetzt bin ich gespannt:
Wie genau helfen Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren bei Kochen, Wäsche und Geschirrspüler?
Meiner versucht es, aber ohne Aufsicht läuft da nichts.
Liebe Grüße ❤️
Wäsche angeben, die Du aufhängst, Staub wischen, anreichen von Zutaten wie z.b. Gewürze, einrühren derselben, weicheres Obst/Gemüse waschen, zerschneiden mit stumpfen Messer, ab ca 5 mit richtigem Küchenmesser, abmessen, später abwiegen der Zutaten, aufräumen, Socken von der Wäscheleine sortieren, Schuhe putzen, ....
Es gibt viel zu tun und zu lernen in einem Haushalt.
Ja, dauert länger, man muss aufpassen, oft geht was daneben, aber später hast du's leichter und es kann echt Spaß machen, wenn man nicht gerade in Zeitdruck ist.
Die Kleinen helfen noch so gern und wenn man rechtzeitig anspruchsvollere Aufgaben abgibt, bleibt das noch eine Weile so.
Außerdem eine super Förderung fürs Selbstbewusstsein (das kann ich schon alles), Feinmotorik und mathematische Vorkenntnisse (wieviel Kartoffeln brauchen wir, wenn Oma auch mit isst?), Frustrationstoleranz (das klappt schon, versuch's noch mal) und Durchhaltevermögen (das machen wir noch fertig, dann gehen wir raus).
Du solltest aufhören, dein komplettes Leben nach ihm auszurichten. Er läuft in deinem Leben mit und du bestimmst. Bring Struktur in euren Alltag! Nach der Kita geht es nach Hause, dann 30 min Pause, kuscheln, lesen etc., dann eine Runde auf den Spielplatz oder spazieren oder Einkäufe/Post etc erledigen. Dann Haushalt/ kochen und er darf helfen oder beschäftigt sich mal selbst. Vielleicht kann er mal 15 min TV gucken zwischendurch zB Sandmännchen. Und dann nochmal Exklusivzeit, bevor es ins Bett geht.
Du machst jeden Tag ein zu übertriebenes Programm, er kennt gar keinen schnöden Alltag. Mach lieber nur 1x unter der Woche etwas Besonderes und dann am WE nochmal.
Leg dein schlechtes Gewissen ab! Du musst nicht die fehlende Vaterfigur kompensieren!
Nimm dir mehr Zeit für dich! Verlänger die Kita-Zeit oder mach mal am Nachmittag was ohne ihn und die Oma betreut ihn in der Zeit.
Ich würde ihn jeden Tag 2h länger betreuen lassen, selbst an 4 Tagen mehr arbeiten und 1 Tag "frei" nehmen für Haushalt, Einkäufe, Zeit für mich.
Es wurde schon viel gutes und richtiges gesagt.
Versuche, kein schlechtes Gewissen zu haben, das musst du lernen.
Du bist ein Mensch mit Bedürfnissen (auch Mal Ruhe, auch Mal Zeit für dich)
Es ist ganz wichtig dass dein Sohn das lernt. Deine Bedürfnisse zu sehen und durchzusetzen wird dir gut tun.
Vor allem aber bringst du deinem Sohn etwas ganz wichtiges bei:
Rücksicht nehmen und Kompromisse eingehen bei Menschen die man liebt.
Die meisten Menschen können das in der Gesellschaft, auch wenn sie große Egoisten sind. Seine eigenen Bedürfnisse Mal kurz hinten an zu stellen gelingt den allermeisten.
Doch wenn es darum geht Beziehungen aufzubauen und stabil zu halten, Freundschaften oder Partnerschaften, gelingt das nicht mehr. Denn das bedeutet Kompromisse eingehen und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen.
Es auszuhalten, dass es nicht immer nur um einen selber geht.
Dafür musst du jetzt den Grundstein legen.
Sonst wird dein Kind ein egoistisches Muttersöhnchen das nur an sich denkt und ein Leben lang einsam bleibt, weil niemand auf Dauer mit ihm zusammen sein will. Überspitzt gesagt.
Mach den Haushalt wenn er dabei ist, beziehe ihn mit ein. Mit 4 kann man auch schon langsam anfangen einen Beitrag zu leisten. Zimmer aufräumen z.B.
Macht auch Mal Unternehmungen die dir Spass machen. Er findet Indoor Spielplatz cool, du Rad fahren. Macht an einem Tag das was er mag, am anderen Tag das was du magst.
Wenn ihr zusammen was spielt ist es total OK zu sagen "heute darf ich mir Mal ein Spiel aussuchen"
Es ist auch als Mutter übrigens total OK im Spiel zu gewinnen, anzufangen oder sich als ersten eine Farbe/Figur auszusuchen.
Gebe ihm Raum alleine spielen zu lernen.
Das wird wohl der schwierigste Part.
Sag ihm, du machst Jetzt 5 Minuten Pause, dann bist du wieder für ihn da. Eine Eieruhr/Stoppuhr/Sanduhr hilft gut dass er sehen kann wann die Zeit um ist und nicht das Gefühl hat du entscheidest willkürlich.
Lies ein Buch oder Spiel auf dem Handy. Ist total OK. Irgendwas, wovon nur du etwas hast, wo er nicht mitmachen kann (TV schauen wäre nicht so sinnvoll denke ich) mache es ruhig dass er es sieht. Mama ist da aber gerade nur im Notfall ansprechbar.
Sag ihm auch immer wieder, wenn er deine Aufmerksamkeit in "deiner Pause" will, jetzt nicht.
Das wird am Anfang sehr schwer für alle. Fange mit wenigen Minuten an und steigere wenn's gut läuft .
Es kann gut sein dass er dann Mist baut weil er deine Aufmerksamkeit will.
Bleib konsequent und erwarte nicht zu schnell zu viel. Das wird für ihn schwer, aber es ist sehr wichtig.
Du zeigst ihm täglich wie lieb du ihn hast!
Auch wenn es sich nicht so anfühlen wird, aber du hast ihn auch noch lieb wenn er Frust aushalten muss.
Nimm ruhig auch zwei Tage wo er länger im kiga bleibt und mach was für dich.
Alles Gute!
Kann er nicht bis 14 Uhr im kiga bleiben? In der Zeit kannst du die Dinge in Ruhe erledigen oder was für dich machen. Das sollte helfen etwas ausgeglichener zu werden. Ich verstehe den Punkt mit den Unternehmungen, bin am liebsten mit meiner tochter (bald 4) auch nur unterwegs da es daheim super mühsam ist u sie sich wenig alleine beschäftigt. Deine Situation hört sich sehr herausfordernd an, ich würde mir echt mehr Entlastung durch kiga oder Oma holen, wenn der Vater scheinbar keine Option ist.