Kinderfreundschaft

Hallo Zusammen,

Ich komme leider nicht weiter mit einem Thema und würde mich riesig über ein Meinungen freuen.

Ich habe ein herangrwachsenes Dilemma mit einem Freund von meinem Sohn und ich kann mir irgendwie selbst nicht helfen, mich beschäftigt das total :(

Ich habe seit Jahren eine Freundschaft geführt, die Mama hat auch einen Sohn im gleichen Alter und er ist entwicklungsgestört. Als der junge noch jünger war, hat mich das nicht groß gestört. Jetzt mit 5 Jahren habe ich mich bei den treffen immer nicht so ganz wohl gefühlt, weil die Kinder einfach nicht miteinander reden können und nicht das spielen, was man in dem Alter spielen könnte.

Da ich aber auch mit Mama befreundet bin und mein Kind trotzdem Spaß mit dem anderen Kind hat und ihn zu seinem Freund zählt habe ich es weiterhin gemacht, wenndoch dann nicht mehr jeden Woche.

Vor etwa einem halben Jahr hatten wir ein Gespräch in der Kita, in dem unser Sohn gelobt wurde über all seine Fähigkeiten, nur die kognitive Entwicklung müsste gefördert werden.. Er würde nur mit dem einen Kind spielen und wir sollten versuchen ihn auch mit anderen Kindern nochmal mehr zur fördern.

Wir haben beschlossen, dass unser Sohnemann auch nachmittags in die Betreuung geht, was ihm auch nichts ausmacht, er hat sich seither auch schon ganz gut nochmal im Umgang mit anderen Kindern entwickelt, finde ich.

Bin seither auf jeden Fall total aus dem Häusschen, lange habe ich mir Gedanken gemacht und fühle mich überhaupt nicht mehr in der Lage, mich mit dem anderen Kind nachmittags zu treffen.

Ich kann mir diese Bewegungen die die beiden als machen als alternatives Kommunikatsmittel nicht anschauen, mir tut so leid für das andere Kind. Und für mein Kind zugleich.

Ich habe aber das Gefühl, ich müsste diesen Kontakt einfach sein lassen zuliebe meines Kindes und zugleich fühle ich mich aber schlecht, weil mein Kind ja schon auch mit dem anderen Kind spielen möchte und das andere Kind sich sicher auch freuen würde, die Mama vertröste ich die ganze Zeit. Jedoch ist es auch wirklich so, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, mein Kind ist ja nachmittags in der Kita an 2 Tagen voll und an anderen 1-2 Tagen sind wir im Verein angemeldet.

Kann mir jemand eine Meinung darüber sagen als Außenstehender?

Ich wäre um jeden Rat dankbar.

Liebe Grüße

5

Ich glaube ich stehe komplett auf dem Schlauch, ich finde zu deinen Gedanken einfach keinen Zusammenhang zwischen deinem Sohn und dem Sohn deiner Freundin.

Dein Sohn möchte doch weiterhin Kontakt haben, ich verstehe nicht worüber du dir überhaupt den Kopf zerbrichst. Es klingt ja fast so, als wenn du den anderen Jungen als "schädlich" für dein Kind ansiehst. Sollte das zutreffen, dann wäre das wirklich eine fatale Grundeinstellung deinerseits, an der du dringend arbeiten solltest.

Dein Junge möchte weiterhin mit dem Jungen spielen, er ist für ihn ein Freund und damit ist eigentlich alles gesagt, oder nicht?

9

Hallo, genauso sehe ich das auch!

Und wenn dein Kind kognitiv gefördert werden soll ist meines Erachtens nicht der andere Bub daran schuld!
Selbst wenn ihr euch 1-2x pro Woche trefft bleibt doch noch genug Zeit für anderes…

Wir kennen einen autistischen Jungen, meinen Kindern fällt es nichtmal auf dass er „anders“ ist. Ist auch egal, die Kinder finden schon einen Weg miteinander zu kommunizieren und zurecht zu kommen.

Wenn sie sich mögen und gerne miteinander spielen, verstehe ich das Problem tatsächlich nicht. Behinderungen sind in der Regel nicht ansteckend, macht euch nicht das Leben künstlich schwer.

Alles Liebe

13

Schädlich nicht, meine Sorge ist nur dass er nicht mit anderen Kindern spielen mag. Ich habe Sorge dass meiner auf der Strecke bleibt weil er die koknitiven Fähigkeiten nun mal auch entwickeln sollte bevor er in die Schule geht, das ist glaub ich der Hauptgrund warum ich da so frustriert bin :( deshalb frage ich hier um Rat wie ich damit umgehen soll weil ich selbst total verunsichert bin, habe sonst immer zu diesem Kind gestanden, nur wenn mir gesagt, er ist dadurch beeinträchtigt in seiner Entwicklung, reißt mich das auseinander :(

weitere Kommentare laden
1

Hallo Babalu,

ja ich bin noch wach, ich habe wohl Schlafstörungen, naja.
Ich finde, wenn dein Kind das andere Kind als Freund bezeichnet ist es schon ok euch weiter zu treffen. Ich fände es sogar positiv. Es muss nicht jede Woche sein, wenn das bei euch zeitlich knapp ist, aber vielleicht alle 2 Wochen. Dein Sohn MAG das andere Kind ja und nimmt es so an, wie es ist. Etwas Schöneres kann ich mir nicht vorstellen 🥰
Er wird durch den Kontakt sicher nicht in seiner Entwicklung gestört, du wirst sehen, je älter er wird, desto feinfühliger und verständiger wird er anderen Menschen begegnen und sie so annehmen, wie sie eben sind und sie nicht als „komisch“ ansehen und sie ausgrenzen. Ich weiß nicht, was das andere Kind hat, aber vielleicht lernt es ja was von deinem, schaut sich was ab? Also versteh mich nicht falsch, das sollten keine Mitleidsbesuche sein, sondern ich denke wirklich, so lange dein Kind ihn als Freund bezeichnet und ihn treffen will, sollte er das auch dürfen.

2

Hab mich gewundert, jetzt schon eine Antwort? Danke dafür.. Es. Das andere Kind kann nicht wirklich sprechen, er spricht zwar aber nur nach und von sich selbst, man kann mit ihm aber kein Gespräch führen was zur Folge hat dass mein Sohn eben keine Konflike usw mit ihm besprechen kann oder einfach so über banale Sachen reden, das geht halt leider nicht und da unser Sohn sich nicht mit ihm unterhalten kann, macht er halt immer den Kasper für ihm weil er anders nicht an ihn ran kommt :(

Und dann kommt dazu dass ich irgendwie garnicht mehr in der Lage bin das zu tolerieren bei unseren Treffen :(

Ich finde es furchtbar, wenn mein Sohn was erzählen möchte, und das andere Kind fängt nach ein paar Wörtern an nach zusprechen, meiner wird lauter, wird der andere nochmal lauter und redet ihm in Wort, so dass unserer sich dann aufregt und aufgibt und letztendlich das was 3r sagen will nie raus bringen kann :(

Ich weiß einfach echt nicht wie ich damit umgehen soll :(

11

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das total krass von dir finde. Denken wir das mal in eine andere Situation, das Kind könnte zwar sprechen aber nicht laufen ist und säße im Rollstuhl. Dein Kind hat damit keinerlei Probleme und bezeichnet ihn trotzdem als Freund. Aber du störst dich daran, dass das andere Kind nicht mitrennen kann, nicht Fahrradfahren kann und willst dich deshalb nicht mehr treffen. Ernsthaft?
Dein Kind kann trotzdem den ganzen Tag rennen und verlernt deshalb nicht das Radfahren und kann beides mit etlichen andern Kindern trotzdem machen ohne auf Spieletreffen mit dem eingeschränkten Kind zu verzichten.

So und das alles kannst du jetzt auf eure Situation übertragen und dich fragen was so schlimm daran sein soll sich alle 2 Wochen zu treffen.

Und obendrauf ist das ja nicht irgendein Kind, sondern das deiner Freundin. Wow!!

3

Hi,
wir sind in fast so ziemlich der gleichen Situation.
Meine Tochter ist 5,5.
Vor 3,5 Jahren kam sie in die Kita zusammen mit 4 anderen neuen Kindern. So wie es mit knapp 2 ist, nimmt man sich wahr, spielt aber noch eher nebeneinander als wirklich miteinander.
Naja die Mäuse wurden zusammen groß und freundeten sich an. 2 Kinder verließen die Gruppe wieder wegen Umzug, ein Kind kam in der gleichen Kita in eine andere Gruppe wegen kleinem Geschwisterchen.
Übrig von den damals neuen blieben meine Tochter und das eine andere Mädchen.
Sie waren ein Herz und eine Seele. Doch irgendwie spielte das Mädchen immer etwas seltsam.
Mit 4 wurde es dann sehr deutlich. Das Mädchen war immer irgendwie in ihrer eigenen Welt, antwortete oft nicht auf Ansprache oder wenn, dann mit völlig unpassenden Antworten. Sie hat es sehr schwer Freunde zu finden durch ihre Art.
Die Mutter erzählte mir, dass eine Form von Autismus vermutet wird.
Meine Tochter hält ganz fest zu dieser Freundin. Sie sagt manchmal selbst dass sie es schwierig findet mit ihr zu spielen, aber ihr ist das Mädchen trotzdem sehr wichtig und nur darauf kommt es an.
Ich bin stolz darauf, dass meine Tochter so ein loyaler Mensch ist. Solange sie sich nicht permanent streiten wenn wir Spieleverabredungen haben, stört mich das gar nicht.
Meine Tochter hat 3x pro Woche nachmittags Training und geht ansonsten bis etwa 15.30 Uhr in die Kita.
Trotzdem hat sie ca. 1x pro Woche eine Spieleverabredung.
Ihr müsst euch ja nicht nur mit dem einem Kind treffen.
Meine Tochter hat sehr viele Freunde. Das wechselt dann halt immer mal wieder wo wir sind oder wer zu uns kommt.
Schaden hat sie durch den Kontakt zu dem Mädchen nicht genommene.
Im Gegenteil:
Sie hat schon damals mit 4 verstanden, dass es Menschen gibt, die anders sind als der Durchschnitt und die manchmal unsere Hilfe brauchen, weil sie einige Dinge nicht so können wie wir. Sie ist ein sehr geduldiger, liebevoller und fürsorglicher Mensch und diese Freundschaft hat sicher dazu beigetragen.
Es gibt ein ganz tolles Buch.
Das heißt : Mia, meine ganz besondere Freundin.
Darin geht es genau um das Thema. Vielleicht schaust du es dir mal an.

Liebe Grüße

Bearbeitet von fruechtchen2017
4

Ich würde da offen mit deinem Kind kommunizieren, dass das andere Kind nicht so weit ist wie er und er beim spielen mit anderen Kindern vielleicht mehr erzählen kann etc.
Gleichzeitig würde ich den Kontakt durchaus zulassen. Ich finde für die Entwicklung eines Kindes ist auch relevant wie er mit anderen Kindern umgeht, die eben solche Einschränkungen haben.
Er soll ja nicht nur klug etc werden, sondern verständnisvoll, empathisch...
Also würde ich sogar sagen der Umgang mit dem anderen Kind ist sogar durchaus förderlich, allerdings würde ich dann auch schauen, dass dein Sohn auch mit anderen Kindern spielt. Immer mit nur einem Kind zu spielen ist generell nicht so gut, Kinder sollen ja lernen mit den Unterschieden klarzukommen verschiedene Persönlichkeiten kennenlernen.

6

Vorab: Ich bin Mama eines sprechenden, frühkindlichen Autisten (7 Jahre).
Trotz seines Handicaps möchte er Kontakt zu Kindern haben, braucht da natürlich Unterstützung.
Aus seiner Zeit im Regel-Kiga (er geht mittlerweile zur Schule) gibt es ein fast 6-jähriges Mädchen, die sich immer noch und „trotzdem“ (trotz seines Handicaps) in regelmäßigen Abständen mit ihm treffen will, was von ihrer Mutter und uns natürlich möglich gemacht wird.
Ich weiß noch, vor unserem 1. Play date bat ich ihre Mutter darum, ob sie ihr vielleicht nochmal erklären könne, dass er anders ist und halt nicht so spielen kann, wie sie es von anderen Kindern kennt. Ihre Mutter antwortete: „Aber warum sollte sie enttäuscht sein? Sie weiß doch, wie er ist, sie kennt ihn ja“ Da kullerten mir einige Tränen 😭.

Beim Date sah ich, dass sie ein äußerst sozial-kompetentes, selbstbewusstes, sensibles….Mädchen ist mit einem großen Gerechtigkeitssinn. Sie mag unseren Autisten „trotzdem“ 🥰🤩.

Das, was dieses Mädchen und dein Sohn machen, ist vorurteilsfreie Inklusion meiner Meinung nach!
Dein Sohn mag den Jungen und das ist das Einzige, was zählt!
In der Grundschule unseres Großen war ein Junge mit Glasknochen. Die ganze Klasse kümmerte sich liebevoll um ihn, sie mussten rücksichtsvoll/vorsichtig sein usw usf und alle taten es gerne und der Junge war sehr beliebt.

Die Geschwister unseres Autisten sind 13, 5 und 4 Jahre alt und lieben ihren Bruder sehr. Besonders der 5- und die 4-jährige sind sehr sensibel/sozial-kompetent/haben ein großes Herz/sind sehr beliebt in ihren Gruppen…..werden sooooo gelobt von den Erzieherinnen für ihr Verhalten.


Kinder sind klasse 🥰🥰🥰 und soviel Toleranz/Akzeptanz wünsche ich mir oft von dem einen oder anderen Erwachsenen, dann wäre Inklusion schon überall normal.
Und ich finde, dass die Erzieherin, die euer Entwicklungsgespräch geführt hatte, sich unmöglich verhalten hat, in dem sie die kognitive Entwicklung deines Sohnes mit der Freundschaft zu dem gehandicapten Kind in Zusammenhang gebracht hatte. Das macht mich sprachlos 😲.
Die Geschwister unseres Autisten sind sehr intelligente Menschen. Seine Psychiater und Therapeuten sagen, sie sind ein Segen für ihn. Seine gute Entwicklung ist u.a. ihr Verdienst 🥰.

Bearbeitet von Inaktiv
7

Ich bin ehrlich.
Ich sage mir die ganze Zeit "Stopp...das ist einfach eine Mutter, die sich Sorgen macht". Aber ich habe soviel Unverständnis in mir, dass ich gar nciht gut antworten kann befürchte ich. Und das Wort Entwicklungsgestört hat mich auch abgeschreckt. du meinst es bestimmt nicht böse, aber...

Warum sollten die beiden nicht mehr miteinander spielen? Dein Kind hat doch keinen Nachteil aber Vorteile dadurch...sogar entwicklungstechnisch hat es Vorteile...also was ist das Problem? ich finde das ganz schlimm. Und du vertröstest sogar deine freundin deswegen, weil du so eine große "Gefahr" befürchtest? Verstehe ich Null...also wirklcih Null.

Ich glaube es gibt eine Entwicklungsaufgabe für dich. Du musst dich gerade mit dir und dienen Bedenken auseinandersetzen, sie neu einordnen und dich entwickeln.

Bearbeitet von ERE-Katha333
14

Ich verstehe was du meinst und ich fühle mich nicht gut dabei, deshalb bin ich so verwirrt weil es eigentlich auch nicht mein Wesen darstellt, dass ich da so dagegen denke :( ich mache mir nur wirklich Sorgen wenn man mir sagt, dass die kognitiven fähigkeiten auf der Strecke bleiben. Man hat mir gesagt, dass es Kinder gibt denen das nichts ausmacht. Dass es Kinder gibt, die spielen mit dem einen Kind und mit anderen und da würde es sich ausgleichen. Bei meinem Kind ist es aber nicht so. Meiner spielt nicht mit anderen Kinder und das ist das was mir Sorgen macht :( deshalb suche ich hier nach Hilfe um damit umgehen zu können

15

Verständnisfrage: Geht das Kind mit deinem Sohn zusammen in den Kindergarten? Wenn ja, dann ist es Aufgabe des Kindergartens dafür zu sorgen, dass das andere Kind gut integriert ist und auch andere Kinder zum Spielen hat. Abgesehen davon finde ich die Aussage des Kindergartens sehr vorurteilsbehaftet und eigentlich verantwortungslos, was die Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten betrifft.

weiteren Kommentar laden
8

Du hast Sorge, dass der Umgang mit dem anderen Kind, dazu beiträgt, dass dein Kind sich weniger gut entwickelt, als du es dir wünschen würdest. Doch was bietest du deinem Sohn, dadurch, dass er (neben vielen anderen Kontakten im Kindergarten) Kontakt zu dem Jungen hat? Er hat die Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu schauen. Er hat eine innige Beziehung zu ihm aufgebaut. Er spielt mit ihm auf eine besondere Weise. Er schafft es ihn, zu verstehen. Er hat sogar eine eigene Möglichkeit der Kommunikation mit ihm entwickelt. Was für bemerkenswerte Fähigkeiten! Ganz abgesehen davon, was es für das andere Kind bedeutet einen Freund zu haben (hoffentlich hat es auch noch andere), was deinem Kind dadurch für Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden, dass er Kontakt zu eben diesem Jungen haben kann, ist großartig.
Abgesehen davon, was klappt denn im kognitiven Bereich nicht so, wie es soll? Erzieherinnen haben ja auch nur ein Teilbild und eine Menge Kinder zu betreuen. Fällt euch Zuhause was auf?

10

P.S.
Du wolltest einen Rat? Habe ich ganz vergessen 😂.

Stell dir vor, dein Kind wäre in irgendeiner Form gekennzeichnet/gehandicapt und du bzw. ihr würdet deswegen gemieden werden. Man würde über euch lästern, euch bewusst ausschließen usw usf…
Wie findest du es, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden? Sicher schlimm, oder? Aber Menschen mit Handicap bewusst meiden ist in Ordnung (das machst du ja bereits)?
Denk mal darüber nach.

Ach ja, und hab so viel Rückgrat und verstecke dich nicht hinter irgendwelchen Terminen, sondern sag deiner Freundin die WAHRHEIT ins Gesicht. Sag ihr, dass du nicht mehr möchtest, dass die Beiden zusammen spielen.
Und stell dir dabei vor, dass du sie wärst und wie du dich an ihrer Stelle fühlen würdest.

Bearbeitet von Inaktiv
12

Leider auch von meiner Seite totales Unverständnis...

Du möchtest nicht, dass dein Sohn mit dem anderen Kind spielt, weil er durch die Entwicklungsverzögerung des anderen Kindes nicht "gefördert" wird?

Du schreibst, dass der Kindergarten euch darauf angesprochen hat, dass er kognitiv gefördert werden sollte. Also hinkt er da ja dem Durchschnitt anscheinend hinterher? Sonst würde das ja nicht von Seiten der Kita angesprochen werden. Er soll sich jetzt deiner Meinung nach nur "nach oben" orientieren. Wie würdest du dich fühlen, wenn die anderen Eltern das genauso sehen würden wie du und ihr Kind nicht mit deinem spielen lassen würden weil ihr Kind kognitiv weiter ist und somit keinen Vorteil davon hat, wenn es mit deinem spielt? Das ist die gleiche Mechanik.

Es ist immer wichtig, Kontakte "nach oben" UND "nach unten" zu haben. Warum?

"Nach oben" fördert das Kind, es kann sich Sachen abgucken, wird mitgezogen. Toll für die Entwicklung.

"Nach unten" weil es die soziale Kompetenz und das Selbstbewusstsein stärkt und es für ein Kind toll ist, mal derjenige zu sein, der den anderen Kindern was erklären, zeigen kann. Mal "der Große" zu sein. Toll für die Entwicklung.

Du solltest da wirklich in dich gehen und mal genau reflektieren. Dein Kind ist für andere auch keine Orientierung "nach oben". Es gibt immer sowohl klügere als auch weniger entwickelte Kinder als das eigene Kind. Die Mischung machte.

19

Danke für eine Worte, ich merke hier schon, dass es richtig ist dass ich mich nicht gut dabei fühle, wenn ich den anderen Jungen ausgrenze. Finde es so gemein von mir und fühle mich echt schlecht dabei :( vielleicht sollte ich das nicht so zu Herzen nehmen und einfach nur dran arbeiten dass unser sich einfach mit verschiedenen Kindern trifft ohne den anderen Jungen auszugrenzen. Ich bekomme halt auch schon Druck von meinem Freund auch diesbezüglich und er ist komplett dagegen. Bin total irritiert, habe immer zu dem anderen Jungen gehalten nur nach diesen Kitagespräch fühlte sich mein Freund nochmal mehr bestärkt, und machte sogar auch den anderen Bub verantwortlich dass unserer Bub wegen ihm jetzt ganztags angemeldet werden muss, was ich auch total krass finde. Nichts desto trotz hat mich dieses Kitagespräch total durcheinander gebracht in meinen Glaubenssätzen.. Alles nicht so einfach.. :/

22

Ich verstehe deine Gedanken und man kommt da ganz schnell in eine Gedankenspirale... lass dich von deinem Freund nicht kirre machen.

Ich denke, BEIDES ist wichtig. Ich würde auf jeden Fall Spielverabredungen "nach oben" vereinbaren, damit sich dein Kind weiterentwickeln kann. Gleichzeitig würde ich den Kontakt zu dem anderen Kind aber auch halten. Das ist ja keine "Entweder-Oder"-Entscheidung. Er kann doch mit mehreren Kindern befreundet sein und sich mal mit dem einen und mal mit dem Anderen verabreden?

Ein Gedanke:
Gerade wenn er kognitiven Förderbedarf hat, ist es bestimmt wichtig für ihn, auch mal der "Kluge" zu sein? Wenn alle Kinder immer weiter sind als er, ist das für sein Selbstbewusstsein auf Dauer vielleicht nicht so förderlich. Da tut es ihm gerade gut, wenn er mal was "besser" kann. Dass er Vertrauen in seine Fähigkeiten fassen kann und sich selber mehr zutraut. Das ist für die Entwicklung ja auch unheimlich wichtig. Vielleicht kannst du diesen Aspekt deinem Freund mal erläutern? Wie gesagt: er kann doch mit mehreren Kindern spielen? Du kannst ja auch aktiv andere Spielverabredungen fördern und dich trotzdem alle paar Wochen mit deiner Freundin und ihrem Sohn treffen.

Wie sieht es denn mit Frühförderung aus? Da könnt ihr auch aktiv werden.

weiteren Kommentar laden