Umzug, neues Geschwisterchen, neuer Kindergarten – wie schaffen wir's da durch?

Hallo ihr, ich suche nach Erfahrungen und Tipps, vielleicht könnt ihr mir ein bisschen Mut machen...

Auf meine kleine 3,5 jährige Tochter kommt einiges zu und ich habe ein bisschen Sorge, wie wir es da durch schaffen und ob es nicht zu viel für sie wird...
Folgende Situation: Ich bin aktuell schwanger mit unserem zweiten Kind, das hoffentlich gesund im September auf die Welt kommen wird. Nun hat es sich ganz spontan ergeben, dass wir im Juli umziehen (aus der Stadt ins Umland, gerade mal 4km weiter) und das zur Folge hat, dass meine Tochter nach den Schließzeiten auch noch den Kindergarten wechseln muss.

Ich hatte gehofft, dass wir da drumherum kommen, da die Entfernung des Umzugs ja so gering ist, aber es ist nun mal ein anderes Verwaltungsgebiet, daher geht das nicht und es gibt auch keine Ausnahmen (habe heute früh gleich mit der zuständigen Dame von der Stadt telefoniert)...

Ich bin ehrlicherweise relativ traurig darüber und hab nach dem Telefonat erstmal geheult... meine Tochter geht seit September in den Kindergarten, fühlt sich dort sehr wohl und ist gerade dabei die ersten Freundschaften zu knüpfen, wir sind aktiv in der Gemeinde, zu dem der Kindergarten gehört, es finden dort immer wieder schöne Aktionen statt, und es hat einfach alles so herrlich gepasst... Es bricht mir für sie das Herz, dass die dort nun nach einem Jahr gleich wieder weg muss (und wir hatten in der U3-Zeit schon mal einen Wechsel, da unsere Tagesmutter leider den Beruf gewechselt hat, da war meine Tochter aber noch so klein, dass sie das glaube ich kaum interessiert hat).

Nun ist aber der Umzug für uns ein absoluter Familientraum, in ein kleines Haus mit Garten direkt am Wald... dort wäre auch ein Kindergarten fußläufig, in den schon mein Mann und meine Schwägerin gegangen ist und auch die Cousinen meiner Tochter, daher hoffe ich sehr, dass man ihr das schmackhaft machen kann. Sie wird auch dort in die Grundschule gehen, also könnte sie dann schon Kinder kennenlernen, mit denen sie langfristig zusammen ist (in der Stadt gibt es so viele Grundschulen, dass es unwahrscheinlich gewesen wäre, mit den Kindern aus dem Kindergarten zusammenzubleiben, also hätte es da eh einen Bruch gegeben)... Trotzdem tut es mir gerade leid für meine Tochter, da es wieder eine Umgewöhnung bedeutet und dann auch noch das neue Geschwisterchen und die neue Umgebung dazu kommt.

Was meint ihr... mache ich mir da zu viele Sorgen? Sind solche Wechsel für die Kleinen vielleicht gar nicht so schlimm wie man erstmal annimmt? Oder gibt es etwas was wir da beachten sollten? Natürlich werden wir meine Tochter so gut es geht bei allem auffangen und für sie da sein.

Danke im Voraus für eure Anregungen und Kommentare <3

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Bei uns war es etwas entzerrter, Geschwisterchen mit 2,5 Jahren, Umzug und Kindergartenwechsel mit 3,5 Jahren. Das neue Geschwisterchen war eine große Umstellung (eher positiv, aber mit viel Aufregung und Überdrehtheit). Der Umzug war gar kein Thema (wir waren vorher schon oft im neuen Haus gewesen und unser Sohn hat sich mit uns auf die Vorteile des neuen Hauses gefreut). Auch der Kindergartenwechsel war viel entspannter als erwartet, obwohl unser Sohn seine "besten Freunde" im alten Kindergarten zurücklassen musste. Er hat diese tatsächlich kaum vermisst und den alten Kindergarten auch nicht. Was er ganz toll fand war, dass mehrere Kinder aus seiner neuen Gruppe in unserer direkten Nachbarschaft wohnen, wir manchmal gemeinsam nach Hause gehen und sich dann noch Verabredungen ergeben. Plötzlich wollte er unbedingt alleine zu anderen Kindern zu Besuch, obwohl er deren Zuhause ja noch gar nicht kannte. Ich glaube es hat geholfen, dass sie so nah bei uns wohnen.
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei anderen Kindern ist, aber mein Eindruck war, dass eben in diesem Alter doch die Familie das Wichtigste ist und deshalb Veränderungen der Wohnung oder des Kindergartens relativ gut weggesteckt werden. Sicherlich gibt es auch sehr ängstliche Kinder, denen der Kindergartenbesuch eh schwer fällt und die mit einem Wechsel schlechter klar kommen, aber bei uns war es halb so wild.

Wichtig fände ich, bereits im Vorfeld einzuplanen, dass euer Kind im Zeitraum dieser Veränderungen anstrengender und weniger kooperativ sein wird als gewohnt und dass ihr dafür Ressourcen braucht. Dies kann bedeuten, dass auch der andere Elternteil weniger arbeitet, oder dass die Verwandtschaft auch vermehrt unterstützt. Denn auch für euch Eltern wird das ja eine anstrengende Zeit und wenn ihr dann gestresst seid und gereizt auf das ältere Kind reagiert, dann könnte das nach hinten losgehen.

Ich habe mir übrigens im Vorfeld des Umzugs ziemlich Gedanken gemacht und auch hier im Forum gefragt, wann ich meinen Sohn über all die Veränderungen informieren soll (bereits 8 Monate vorher, oder doch eher kurzfristig). Mir wurde dazu geraten, ihn von Anfang an miteinzubeziehen und das war dann auch gut so. Auch im neuen Kindergarten durfte er vorher schon Schnuppern und dann im alten Kindergarten von seinen Erlebnissen erzählen. Die Erzieherin im alten Kindergarten hat auch vorgeschlagen, dass er Fotos vom neuen Haus mitbringt und sie die Vorfreude auch etwas unterstützen kann. Auch am Umzugstag war er mit dabei und wurde von einer Freundin zusammen mit deren Kindern mitten im Geschehen betreut. Also in alles einbinden und unsere eigene Vorfreude mit unserem Sohn teilen war bei uns der richtige Weg. Beim Baby haben wir es übrigens genauso gemacht und er hat auch immer von "unserem" Baby gesprochen und wollte sich anfangs wie ein dritter Elternteil um die Schwester kümmern. Die beiden haben eine sehr gute Geschwisterbeziehung entwickelt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das sind sehr schöne Ideen, danke dir! Das klingt toll. Ich werde das auch bei uns in der Kita-Leitung gleich ansprechen, die sind da sicher auch einfühlsam und ideenreich. Generell würde ich meine Tochter als recht resilient einstufen, den Wechsel von Krippe auf Kindergarten hat sie mega gut hingekriegt (haben wir ihr aber auch immer wieder schmackhaft gemacht und viel von erzählt und waren vorher schon mal auf dem Sommerfest des Kindergartens bzw. der Gemeinde etc.). So würden wir das dann auch wieder versuchen!

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Wir hatten das so ähnlich, nur war unsere große erst 2,5 beim Umzug und dann fast drei, als das Baby kam. Aber auch innerhalb von 3 Monaten neue Umgebung, neue Kita (nach einem Jahr Krippe) und dann neues Geschwisterchen.
Umzug und Eingewöhnung in die Kita waren tatsächlich völlig problemlos, das Haus hatte sie ja über Monate immer wieder gesehen und wir haben sie auch mit Büchern etc. darauf vorbereitet. Das Baby war die größere „Baustelle“ bei ihr. Aber ich bin überzeugt davon, dass es kein bisschen anders gelaufen wäre, wenn wir nicht auch noch umgezogen wären!
Also lass es auf euch zukommen, das wird schon werden!

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Ich denke Kinder sind da weit anpassungsfähiger als so mancher Erwachsener. Meine Tochter war 3 als wir in eine größere Wohnung gezogen sind. Das war letzten Oktober. Wir sind am WE nach ihrem Geburtstag umgezogen. Zwar im gleichen Stadtteil, aber sie hat seit dem erst ein eigenes Zimmer und schläft seit dem erst nicht mehr bei uns.
Kurz vorher (August) habe ich eine Ausbildung angefangen und musste Vollzeit arbeiten, sie musste an manchen Tagen die vollen 9 Stunden in der Kita bleiben. Dann war wegen ihrem 3. Geburtstag auch noch der Wechsel in die Kindergartengruppe.
Dann der Schreck. Bin schwanger. Holla die Waldfee. Zweites Kind war erst nach meiner Ausbildung geplant. Naja. Machste nichts. Kind kommt voraussichtlich diesen Sonntag. Mal sehen ob es sich noch Zeit lässt.
Auf jeden Fall ist meine Tochter mit dem Umzug, mit dem Wechsel in die andere Gruppe, mit mir Vollzeit und dann doch wieder Mutterschutz und jetzt noch Freude aufs Geschwisterchen... Gut zurechtgekommen. War alles vorher angekündigt und vorbereitet und daher ging das ganz gut. In der neuen Gruppe hat sie auch schon tolle Freunde gefunden mit denen sie ganz toll spielt. (Sie kannte die meisten davon tatsächlich vorher noch nicht)
Ich bin nur gespannt auf die Umstellung mit ihrem Bruder. Das wird das heftigste denke ich. Aber auch das wird sie schaffen.

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Alles Gute für die Geburt, falls dein Sohn noch nicht da ist. Ansonsten natürlich herzlichen Glückwunsch! ;)

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Hallo,

wir hatten es auch etwas entzerrter, jedoch auch ähnlich.

Beide Kinder waren schon auf der Welt, aber der Große ging ab September das erste Mal in den Kindergarten ( davor zuhause gewesen) und wir sind zwei Wochen später ins neue Haus gezogen. Das Haus liegt im gleichen Dorf.

Die zweite Nacht gab es mal kurz Tränen, dann hat sich die Sache erledigt gehabt.
Ich habe mir im Vorfeld auch Gedanken gemacht, ob Umzug und Kindergarteneingewöhnung zuviel sind, aber unser, eigentlich auch recht sensibler Sohn, hat das wirklich gut gemeistert.

Alles Gute euch!