3,10 Jahre - Woe selbstständig sind eure Kinder?

Hallo.

Mein Sohn wird Anfang April 4 Jahre alt.
Ich bin mir nicht mehr sicher, was normal und was auffällig ist.
Ich empfinde es schon lange als anstrengend mit ihm.

Warten:
Ich hole ihn aus dem Kindergarten ab. Er isst eine Kleinigkeit wie immer. Kurze Zeit später will er sofort das Essen haben, was ich gerade koche. Geht natürlich nicht. Ich erkläre es, er heult. Ich biete ihm eine Banane an. Er ist zufrieden.
Mein Mann und ich können uns kaum unterhalten, wenn er dabei ist. Er redet, jammert, heult ,haut, hält uns den Mund zu, bis einer auf ihn reagiert. Wir reizen das schon immer länger aus, sagen ihm, dass er kurz warten muss.
Ich frage mich: Reagieren andere Kinder auch so? Sollte er nicht auch mal Warten können?

An-/Ausziehen:
Er zieht sich NIE allein aus wenn wir nach Hause kommen. Also ich meine Schuhe aus, Jacke aus, Hände waschen. Macht er nicht! Er legt sich auf den Boden, jault rum "Das ist schwer. Ich kann das nicht." Oder er hört gar nicht darauf, was ich gerade sage sondern macht irgendwelche anderen Geräusche. Er kann das super, ich weiß das.
Das Gleiche abends:
Zähne putzen, Schlafanzug anziehen. Wir kündigen es vorher an. Er rennt weg und versteckt sich. Immer. Es ist immer der gleiche Ablauf bei uns am Abend.
Genauso ist es, wenn wir los wollen und es ums Jacke und Schuhe anziehen geht.
Beim Essen:
Er ist meistens als erstes fertig. Danach fängt er immer an bei uns auf den Schoß oder allgemein auf den Stuhl zu krabbeln. Wir sagen jedes Mal, dass wir das nicht möchten, wir essen ja noch. Er versucht es immer wieder.
Müsste er das nach mindestens 1 Jahr nicht mal verstehen, dass das einfach nicht erwünscht ist?

Er spielt so gut wie nie allein in seinem Zimmer. Er braucht immer Entertainment von uns. Er schafft es vielleicht alle paar Tage mal 10 Minuten. Sonst hängt er mir nur am Rockzipfel.
Am liebsten spielt er fangen oder verstecken. Das seh ich aber zur Zeit eher als Phase an.

Wie selbstständig sind eure Kinder in dem Alter ohne große Geschwister?

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Beide Kinder sind mit 3 selbstständig auf Toilette gegangen ( außer Popo abputzen), haben sich an und ausgezogen, natürlich gab es hier und da auch Unterstützung, Schuhe ins Regal, Jacke aufhängen, selbstständig gegessen. Wasser eingegossen usw

Wir haben zusammen daran gearbeitet, weil sie es wollten und die Selbstständigkeit toll fanden. Natürlich gab es auch oft Diskussionen, wenn die Selbständigkeit uninteressant wurde. Wenn sie müde waren haben wir nachgegeben, aber eben auch mit der Erklärung. Sonst sind wir da sehr standhaft geblieben. Immer wieder darum gebeten und erklärt. Einfach war es nicht immer. Aber ich finde es hat sich gelohnt, irgendwann geht es ja auch einfach automatisch und die Kinder machen das in einem Abfluss und merken es gar nicht mehr.

Selbstbeschäftigung ist aber auch bei uns manchmal etwas schwierig. Gerade wenn ich Mal einen Tag intensiver mit ihnen gespielt haben, möchten sie es die nächsten Tage immer wieder.
Aber wenn es überhand nimmt, setze ich mich zu ihnen und mache einfach gar nichts. Irgendwann ist die Langeweile doch zu groß und sie fangen an zu spielen.

Es gibt auch immer Phasen, in denen sie die volle Aufmerksamkeit JETZT haben wollen und nicht bereit sind zu waren. Ich bin aber nicht bereit immer alles stehen und liegen zu lassen. Man muss es eben kommunizieren wieso weshalb warum und dann auch den längeren Atem haben. Was manchmal aber definitiv eine Herausforderung ist!

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"Aber wenn es überhand nimmt, setze ich mich zu ihnen und mache einfach gar nichts. Irgendwann ist die Langeweile doch zu groß und sie fangen an zu spielen."

Clever! Probier ich mal! Danke

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Mein Sohn ist im Jänner 4 Jahre alt geworden. Dass ein Kind in dem Alter es schwierig findet, auf sein Essen zu warten, wenn es Hunger hat, finde ich völlig normal. Könnte ich mich nicht mehr mit jemandem unterhalten, weil mein Kind sich so schlecht benimmt, würde mich persönlich das sehr stören. Das finde ich nicht "normal", wobei ich dem Begriff nicht mag...
Zu deiner Frage: Mir wird oft gesagt, mein Kind wäre sehr selbständig für sein Alter - er zieht sich alleine an und aus, erledigt auf der Toilette alles alleine, usw. Warten kann er aber wie gesagt auch nicht. Alleine beschäftigen geht mal mehr, mal weniger. Es gibt Tage, da hängt er quasi den ganzen Tag bei mir und es gibt Tage, da spielt er auch mal über eine Stunde lang alleine (die sind eher selten).
Wenn du unsicher wegen seiner Entwicklung bist, sprich am besten mal mit dem Kinderarzt bzw mit den Kindergärtnerinnen. Ich glaube, die können am besten einschätzen, was "normal" ist.

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Im Kindergarten wurde schon einiges angemerkt, was sie auffällig fanden und haben uns eine bestimmte Therapie empfohlen und gesagt, wir sollen die angesprochen Auffälligkeiten bei der nächsten Vorsorge Untersuchung ansprechen.
Freitag ist die U8.

Im Entwicklungsgespräch wurde mir halt das erste Mal gesagt, dass er ein paar "Defizite" im Sozialverhalten hat. Geahnt hab ich sowas schon vorher.

Naja es sind halt jetzt, wo der Termin beim Arzt näher rückt, wieder viele Gedanken in meinem Kopf.
Der schwierigste ist gerade: Was machen wir falsch?

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Hallo, mein Sohn ist schon etwas älter (6), aber wir hatten auch diese "Phase" im Alter von drei, vier Jahren: Der Ärmel der Jacke ist nicht richtig, die Socken sitzen falsch, waschen ist unnötig und eigentlich will ich nichts machen, was meine Eltern wollen.
Ganz ehrlich, es gab auch Tage, da hat mein Mann ihn ohne Jacke und Schuhe in den Kindergarten getragen bzw. ich hab ihn über meine Schulter gelegt und schreiend wieder abgeholt. Die Erzieherin, vom älteren Schlag, meinte damals zu mir: Halten sie durch, es ist bei allen so.
Natürlich kann man nicht immer ruhig bleiben. Für mich half nur, den Raum zu verlassen und zu warten, bis der Anfall vorbei war. Diskutieren, trösten oder meckern half sowas von überhaupt nicht. Erst im Nachhinein hab ich ihm erklärt, dass ich echt enttäuscht bin und er damit überhaupt nix erreicht. Ignoranz war und ist noch immer die größte Strafe. Aber nur für den Moment des Wutausbruchs. Danach ist schon ne Erklärung notwendig.
Du musst dir eigentlich nur selbst vertrauen, mit deiner Erziehung. Wenn du von dir überzeugt bist, dann kommt das auch bei deinem Kind an. Ist sein Verhalten scheiße, dann sag ihm das und setz ihn zb einfach von deinem Schoß runter, mit ernster Miene. Keine Kompromisse, kein Schimpfen, nur handeln. Jeder Aktion von ihm, folgt einer Reaktion von dir. Zieht er sich nicht an, geht er eben ohne Sachen mit. Logische Konsequenz. Das hat nix mit Machtausübung zu tun. Wir haben auch gelernt, dass jede Tat eine Folge hat. Quatscht er dazwischen, kannst du ihm das nächste Mal eben auch nicht mehr zuhören. Du bist die Mutter und der Chef. Das ist einfach Fakt. Schließlich hast du auch wesentlich mehr Lebenserfahrung. Und Autorität zeigen, ist kein Machtmissbrauch.
Mittlerweile zieht unser Sohn sich selbständig an und aus, bindet seine Schnürsenkeln (als einziger in der KiGa Gruppe), wäscht sich, wischt sich selbst ab (ohne Kontrolle), schmiert seine Brote und geht zum Fußballtraining alleine in die Umkleide, inklusive umziehen.
Wir sind stolz und zeigen ihm das auch. Je mehr er selbständig macht, desto erwachsener behandeln wir ihn auch und vor allem, desto mehr Zeit haben wir füreinander. Gestern hat er mit mir Kartoffelsalat gemacht und die Gurken, Paprika und Kartoffeln allein geschnitten. Das Dressing hat er abgeschmeckt.
Es wird, du musst nur an dich glauben!:-)

Bearbeitet von Zitronenfalter3
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Hallo
Ich bin gespannt, welche Antworten du bekommst und lese interessiert mit.

Bei uns ist es gerade recht ähnlich.
Unsere Zwillinge werden auch im April 4.
Man sollte meinen, warten sollten sie bereits können… pustekuchen!

Grundsätzlich können sie sich an und ausziehen, selbstständig Zähne putzen, Hände waschen etc… Ausreden lassen ist jedoch schon immer sehr schwer gewesen.

An Regeln halten geht hier auch nicht automatisch, wir müssen immer wieder erinnern und das auch mehr als ein Jahr lang. Aber es bessert sich immer mal wieder, so dass ich Hoffnung habe.

Ist alles eine Phase? Das mag ich nicht mehr hören 😂

Ich muss gestehen, das mantrische Wiederholen zerrt an den Nerven. Aber ich mach da einfach weiter

Du bist zumindest nicht alleine, mehr wollte ich gar nicht schreiben 😉

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Hallo,

das ist doch ganz normal. Er kann es ja. Er tut es nur nicht und das liegt daran, dass er Nähe sucht. Er braucht wohl Zuneigung.

So ist das auch beim Ausziehen, Hilfe geben und es für ihn erledigen füllt seinen Tank nach Nähe und Geborgenheit auf.
Warten wenn man hungrig ist, ist einfach super schwer, auch für mich. Ich werde bald 30 🤷🏼‍♀️

Das er, wenn er fertig ist auf euch krabbeln will ist ja wieder "nur" Nähe suchen. Ich kann verstehen, wenn ihr das nicht wollt und du darfst deine Grenzen gerne wahren. Aber dein Sohn macht all diese Sachen nicht, weil er nicht selbständig ist oder es nicht gelernt hat, sondern weil er versucht sein Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Liebe zu befriedigen.

Mein Sohn ist noch jünger. Aber ich sage oft sowas wie "ich esse noch kurz auf und dann können wir zusammen ein Buch lesen" das klappt bei uns ganz gut.

Liebe Grüße ☀️

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Dein letzter Satz klappt einfach nicht. Wir versuchen echt gefühlt alles. Ist schön, wenn dein Kind das dann so akzeptiert. Ist bestimmt entspannt. 😊

Ich denke wir geben ihm schon sehr viel Liebe und Nähe von Anfang an. Aber er kann ja einfach nicht die ganze Zeit an uns hängen.

Nach dem Kindergarten oder langen Spaziergängen bin ich da auch nachsichtig. Da helfe ich ihm auch, mach aber nicht alles.
Beim Anziehen morgens resigniere ich, muss ich gestehen. Ich weiß, dass er es eh nicht macht. Dann mach ich es halt. Ist nicht richtig, weiß ich.

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Da sind Kinder ja auch super unterschiedlich. Sowas klappt hier auch nicht immer.

Ich nehme ihn auch oft auf'n Schoß und esse dann weiter. Das muss aber eben auch für euch in Ordnung sein. 😊
Bisher ist mein Sohn auch noch zu Hause und ist nur 2x die Woche im Spielkreis für 2 Stunden. An den Tagen ist er durch. Beim Kindergarten wäre es wohl noch schlimmer.
Und nur weil dein Sohn offenbar nochmehr Nähe braucht und nochmehr liebe möchte, heißt das ja nicht, dass ihr ihm keine Zuneigung und liebe gebt. So ist das überhaupt nicht gemeint gewesen. 😅
Ich wollte dir nur den Hintergrund dazu versuchen zu erklären. 😊 Oft ist es dann ja einfacher, für mich zumindest.


Wieso resignieren und wieso ist das nicht richtig ? Solange das für euch alle okay ist, ist doch alles gut.
Du wirst deinen Sohn mit 18 nichtmehr anziehen müssen. 😅

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Ich finde deine Beispiele haben gar nicht so viel mit mangelnder Selbständigkeit zu tun, sondern eher mit klassischem Auf-Der-Nase-Herumztanzen.
Daher folgende Denkanstöße:

1. Hast du es Mal mit Belohnung probiert?
Also z.b. 1-3 einfache Regeln aufstellen, z.b.
- Sitzenbleiben beim Essen bis Aufstehen erlaubt wird
- Schuhe nach dem Heimkommen allein ausziehen und Aufräumen und
- allein Schlafanzug anziehen
Dann gibt es zur Belohnung abends einen Sticker oder eine Süßigkeit (vorm Zähneputzen und vorausgesetzt es gibt nicht tagsüber schon zu viel).

2. Ansonsten hilft wahrscheinlich ein konsequentes Verhalten eurerseits.
Beispiele:
Er soll sich allein im Bad fertig machen. Wenn er bockt, wegrennt und verweigert, geht das von der schönen Kuschel-/ oder Vorlesezeit im Anschluss ab. Gib eine Zeit mit einer Eieruhr vor. Wenn ihr bis dahin nicht fertig seid, kann nicht mehr vorgelesen werden. Denn dann musst du andere Aufgaben machen.

Mit 4 habe ich unsere Kinder dann auch nicht mehr immer aufgefangen, wenn beim Essen auf dem Stuhl rumgeturnt wurde. Da hat das Gehampel dann auch mal weh getan.
Den Schoß würde ich konsequent verweigern, solange ihr noch esst.

Nach dem Heimkommen gibt's erst zu Essen, wenn die Hände gewaschen sind, damit das Essen nicht schmutzig wird und dann der Dreck mitgegessen wird. Erklärung ist alles ;-)

Wenn du mit deinem Mann sprichst und er euch vehement stört, geht in den Nachbarraum und macht die Tür zu und erklär ihm danach, dass euch das gerade zu laut war, um miteinander zu sprechen. Er möchte damit deine Aufmerksamkeit und diese gibst du ihm damit eben gerade nicht.

Ich würde diese Dinge Schritt für Schritt umsetzen oder mir für andere Problemchen ähnliche Ansätze überlegen und das damit durchsetzen.
3. Vier ist auch ein gutes Alter um mit Playdates anzufangen. Mein Großer war da wie ausgewechselt und konnte dann sehr wohl sehr lange mit seinen Freund in seinem Zimmer spielen.

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Das mit der Uhr haben wir tatsächlich beim Aufräumen eingeführt. Klappt auch manchmal schon. Dann geht nämlich sonst Sandmännchen Zeit verloren.

Es gibt auch nichts zu essen, bevor er seine Hände nicht gewaschen hat. Sollte ihm auch klar sein. Aber er versucht es immer wieder. Und zieht sich dann nach einer gefühlten Ewigkeit auch aus. Aber nur nach sehr sehr viel Aufforderung, abwarten, meckern, Stress für alle.

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Klar. Ein immernoch kleines Kind, dass die Nähe seiner Eltern sucht, durch derartige Methoden auch noch richtig fertig machen.
Ich kann dir sagen was bei uns passieren würde wenn wir in einen anderen Raum gehen um zu reden: Meiner Tochter ginge es richtig schlecht. Sie würde sich enorm allein gelassen und nicht verstanden fühlen und würde einfach total verzweifelt weinen und schreien weil sie sich anders nicht zu helfen weiß. Das sind gute Methoden um ein Kind, dass einfach seine Eltern liebt und deren Liebe aktiv spüren muss zu brechen. Ganz toller, sehr zeitgemäßer Tipp.
Und man fragt sich warum so viele aus meiner Generation beim Psychodoktor sitzen. 🤦

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Hallo,

Meine zieht sich zwar alleine aus wenn wir nachhause kommen aber das begann eher mit der Phase ich bin jetzt groß ich kann alles alleine.
Sich selbst anziehen kann sie soweit wenn ich alles passend hinlege aber ich verlange das tatsächlich gar nicht.
Ich muss morgens zur Arbeit und hab nicht ewig Zeit meist teilt sie mir mit wenn sie es alleine machen möchte.
Sie zieht dafür oft den Schlafanzug alleine an oder morgens am Wochenende.
Seit wir vor gut 1 Jahr die Schlafanzug Situation etwas geändert haben also nach dem Abendessen wird umgezogen sie muss aber nicht sofort ins Bett, ist das entspannter selbe mit dem Zähne putzen sie kann danach gut noch 30min spielen.
Je später es wird umso mehr Kampf war es für uns.
Wie ist die Situation den nach dem Essen darf er aufstehen spielen gehen? Muss er am Tisch sitzen bleiben?
Unsere darf aufstehen sobald sie sich satt gegessen hat meist können wir so in Ruhe weiter essen manchmal möchte sie auch auf den Schoß was sie bei uns dann aber auch darf da sie in dem Moment dann wohl Nähe braucht.
Alleine spielen konnte unsere schon immer außergewöhnlich gut und ist deswegen sicher kein Maßstab.

Liebe Grüße

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Er muss nicht sitzen bleiben. Er darf aufstehen, wenn er fertig ist. Er dürfte gern Spielen gehen.
Wir sagen auch, dass er gern schon anfangen kann zu spielen, wir möchten noch fertig essen und dann kommt einer zu ihm.
Das will er aber nicht. Er möchte nicht allein spielen. Das sagt er auch so. Aber es würde ja dann auch jemand zu ihm kommen.
Wir machen ja auch gern mal was mit ihm aber eben nicht den ganzen Tag nur sein Programm am Wochenende.

Bearbeitet von ina44
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Du musst das mal so sehen: nach einem anstrengenden Tag in der Kita (und ja für Kinder ist das durchaus gleichzusetzen mit Arbeit) kommt er nach Hause. Er hat euch vermisst, er möchte erzählen etc. Dann muss er noch aufs richtige Essen warten. Nachdem er in der Kita schon die ganze Zeit sich äußeren Regeln anpassen musste und selbstständig sein musste, möchte er zu Hause den Kontakt mit euch, er muss vielleicht Frust ablassen den er dort nicht so rauslassen konnte wie zu Hause.
Wenn er sich eigentlich selbst ausziehen kann, er es von euch gemacht haben möchte sehe ich wieder, dass er euch halt vermisst hat und es ihm vielleicht einfach Sicherheit gibt wenn ihr so auch in Körperkontakt mit ihm geht.
Ich würde auch darauf achten, dass er genug zu Wort kommt mit dem was ER erzählen will. Natürlich könnt ihr auch irgendwann sagen, dass Papa oder Mama jetzt auch was erzählen wollen. Aber Kinder haben nunmal auch ein Bedürfnis gehört zu werden. Kenne ich von meiner Tochter. Daher darf sie hier nach der Kita wenn wir beim Essen sitzen auch gerne erzählen und wir hören ihr zu und gehen darauf ein.
Auch weil vielleicht die Erzieher in der Kita es aufgrund von Stress den ganzen Tag nicht so leisten konnten und sie jetzt daheim endlich erzählen kann.

So wie das für mich klingt bekommt er daheim nach der Kita nicht mehr die Nähe die er gern hätte und braucht. Er zeigt euch doch deutlich, dass er euch vermisst hat und Körperkontakt etc möchte. Du verwechselst da glaube ich Selbstständigkeit mit einem geringen Bedürfnis nach Nähe. Euer Kind hat offenbar ein hohes Bedürfnis euch nah zu sein nach der Kita. Diesem Bedürfnis würde ich persönlich auch Platz einräumen. Vielleicht indem man nach der Kita feste Rituale einführt in denen er auftanken kann. In denen er gehört wird.
Das sind alles für mich keine Zeichen von Unselbständigkeit, sondern Zeichen, dass hier ein Kind das immerhin zwar schon 3 ist, aber halt auch erst 3 seine Eltern sehr vermisst hat.

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Danke. Darüber werde ich nachdenken.
Manchmal denke ich schon, ich habe ihm dieses Bedürfnis nach Nähe anerzogen weil ich ihn eigentlich ständig auf den Arm nehme, küsse, ihm sage, dass ich ihn lieb habe.
Dann bin ich wieder die strenge Mutter, die verlangt, dass er sich die Schuhe auszieht und die Hände wäscht oder sich im Auto auf seien Platz setzt und nicht durch das ganze Auto hampelt (noch ein ständiges Streitthema). Ich bin da wirklich bestimmt im Ton und bitte ihn nicht freundlich darum. Das habe ich gemerkt bringt überhaupt gar nichts.
Vielleicht sind das zu starke Kontraste?
Ich glaube ich denke zu viel...

Bearbeitet von ina44
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Ok... Also sowas wie ein Bedürfnis nach Nähe kann man einem Kind nicht anerziehen. Das ist vollkommen natürlich und normal. Das haben Kinder automatisch. Die einen mehr die anderen weniger. Man kann ein Bedürfnis nicht anerziehen. Die sind von Natur aus da. So wie das Bedürfnis nach Nahrung und nach Schlaf. Das Bedürfnis nach Nähe ist für Kinder Sher wichtig und auch für eine gesunde Entwicklung wichtig. Man kann es nicht anerziehen oder wegerziehen. Man kann es brechen. Im Sinne von zerbrechen und so das Vertrauen des Kindes zerstören.
Grundsätzlich sollte man immer mit seinem Kind freundlich sprechen. So wie mit anderen Menschen auch. Dein Kind will dir nichts böses. Alles was es tut tut es um seine Bedürfnisse (berechtigterweise) zu befriedigen. Du musst da auch nicht strenger sein oder irgendeine Künstliche Strenge an den Tag legen. Frag dich was du brauchst wenn du ein Bedürfnis nach Nähe und gehört werden hast. Und gehe nicht automatisch davon aus, dass das was dein Kind macht gegen dich ist. Das ist es nicht. Dein Kind handelt nicht gegen dich. Es will ja gerade deine Nähe. Es muss nach der Kita seinen Mama/Papa-Tank wieder auffüllen. Das ist normal und den Raum solltet ihr ihm auch geben.

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Ist hier tagesform abhängig.
An und ausziehen ist sie schlichtweg zu faul, ich mache das oft spielerisch (wer hat sich als erstes ausgezogen-sie sich oder ich ihre kleine Schwester)

Alleine spielen macht sie sich sehr ungern, aber ich beobachte das es immer besser wird.

Wenn ich mich anderweitig unterhalte, dann redet sie auch pausenlos dazwischen und will Aufmerksamkeit. Das ist sehr anstrengend, aber auch das müssen die Kinder erst lernen.

Die geht alleine aufs Klo, ich muss nur abwischen.

Sie wird im August 4.

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Wenn's ums Essen geht, kann unser Sohn auch nicht lange warten. Er fängt dann an zu jammern usw. Er muss da dann einfach durch. Wenn wir uns unterhalten, fällt er uns öfter mal ins Wort. Wir sagen ihm dann, dass er warten muss und das klappt mal mehr, mal weniger gut.
Er zieht sich allein an und allein aus, trödelt aber oft, weil er noch erzählt oder im Kindergarten andere beobachtet. Aber er macht es. Er räumt seine Jacke, Dchuhe usw auch auf. Dann wäscht er sich die Hände selbst. Er geht selbstständig auf die Toilette und putzt sich auch ab, wir kontrollieren nur, ob auch wirklich alles sauber ist. Wenn er sich umziehen muss, weil doch mal was daneben ging, macht er das selbst. Er holt also auch die Kleidung aus dem Schrank.
Sein Brot schmiert er selbst. Ist er mit Essen fertig, darf er aufstehen. Er spielt dann.
Er kann sich sehr gut und sehr lange allein, auch in seinem Zimmer beschäftigen. Gestern zb über eine Stunde. Am liebsten spielt er trotzdem bei uns bzw mit uns.

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Wenn ich das lese könnte ich heulen.
Davon ist mein Kind noch gefühlt Jahre entfernt.
Es freut mich für euch, dass es so harmonisch abläuft.

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Tut mir leid, dass es bei euch schwierig ist. Aber harmonisch ist das falsche Wort 😄 er hat grade nochmal einen Trotz-Schub, will sich nicht an Regeln halten und ärgert seine kleine Schwester. Einfach ist es leider nie. Es sind nur unterschiedliche Baustellen. Das wird schon!