Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt. Sein Papa und ich sind mitten in der Trennung. J weiß, dass Mama und Papa sich nicht mehr so gut verstehen und Mama deswegen auf der Couch schläft.
Von der zweiten Wohnung erzählen wir ihm, sobald sein Papa den Schlüssel hat um sie ihm zu zeigen, dass die neue Wohnung „angreifbar“ ist.
Im Kindergarten zeigt sich immer wieder auffälliges Verhalten. Die Pädagogin meint, er hört überhaupt nicht (ich finds normal, aber ich bin ja nicht live dabei). Dann ist es aus so dass er sich am Boden und Decken bzw. Kissen reibt - ich denke dass das zum Stressabbau dient. Dieses Verhalten ist ihnen im Kindergarten sehr unangenehm, was ich verstehe. Thema war das schön öfter, nur hat er sich mit „Schöne Gefühle kannst du dir in deinem Zimmer alleine machen“ aufhalten lassen.
Jetzt ist es als würde man mit der Wand reden.
Mein Hauptproblem ist, dass ich nicht weiß wie ich mit „Er hört nicht, Spielt nicht, malt nicht“ umgehen soll? Wie kann ich meinem Kind helfen wieder im Kindergarten zu spielen.
Was kann ich tun? 😔
Ich hatte eigentlich bei den Pädagogen auf Hilfe und Verständnis gehofft.
Jeden Tag beim abholen sagen sie was anderes negatives. Auch vor meinem Kind 😔
Kleinkind, Kindergarten, Trennung
Weiß der Kindergarten von eurer Trennung? Ich würde um ein Elterngespräch bitten und wenn euch das noch möglich ist, solltet ihr beide mit den Erziehern sprechen. Erklären, wie ihr euren Sohn erlebt und eure Lage schildern. Eigentlich sollte dann das Verständnis für eine Ausnahmesituation geschaffen werden. Andernfalls ggf. einen Sozialarbeiter (gibt es den in eurer Kita?) einschalten?
Wir hatten eine ähnliche Situation mit unserem Sohn. Sein Verhalten war zwar ganz anders als bei eurem Kind, er entwickelte eine Angststörung. Aber Auslöser war auch die familiäre Situation (grob gesagt Tod der Oma und lebensbedrohliche Krankheit des Opas) und Schauplatz die Kita. Seine Ängste wurden lange abgetan und es wurde extrem viel Druck aufgebaut, bis ich im Gespräch alles erklärte und um Verständnis bat. Ich hatte Beistand vom Kita Sozialarbeiter, der klar sagte dass die Kita zum Schauplatz wird weil das Kind weiß dass es jetzt quasi „weg“ ist und ihm die vermeintliche Kontrolle über die Situation zuhause entgleitet.
Seither waren die Erzieher viel verständnisvoller und das Problem in der Kita nach einigen Wochen gelöst
Sie wissen Bescheid im Kindergarten.
Wir (Mutter & Vater) verstehen uns auch auf Elternebene total gut.
Seit die Trennung ausgesprochen wurde streiten wir auch kaum noch.
Dann finde ich es absolut unempathisch und unprofessionell. Solche Dinge sollte man nie im Beisein der Kinder besprechen, finde ich. Sie können das Gespräch mit eurem Kind suchen, aber nicht um Vorwürfe zu machen, sondern um Lösungen zu finden, wie sie ihn unterstützen könnten. Es geht ihm ja offensichtlich aktuell im Kindergarten nicht gut, es gibt eine nachvollziehbare Erklärung dafür und dennoch wird es ihm zum Vorwurf gemacht. Finde ich gar nicht schön. Ich würde das Gespräch auf jeden Fall suchen, ggf mit Kita Leitung. Das half bei uns wirklich.
Ich wünsche euch alles Gute 🍀
Schau mal auf dem Profil von Hilal vorbei:
https://instagram.com/psycho.logisch.hilal?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Sie ist Kinderpsychologin und thematisiert u.a. Auch das Thema Trennung der Eltern, sowohl in den Beiträgen, Storys und Highlights als auch mit Buchempfehlungen. Vllt hilft dir das schon mal weiter, damit ihr euer Kind stärken könnt.
Danke Hilal kenn ich schon. Ihr Buch auch. Und die empfohlenen Kinderbücher auch.