8 Monate Eingewöhnung

Mein Sohn (3) kam im August in unsere Wunschkita, genauso wie die große Schwester (andere Gruppe). Sie war sofort integriert und fühlt sich sehr wohl, habe ein gutes Gefühl sie da zu lassen ❤️

Bei meinem Sohn war es schwieriger. Er ist anfangs noch 2 Jahre alt, war ziemlich wild und tobte viel, machte beim Morgenkreis nicht mit und da er wenig sprach, hatten die Erzieher Schwierigkeiten mit der Kommunikation. Ich persönlich hatte das Gefühl man wolle ihn gar nicht eingewöhnen, ich saß täglich 3 Stunden (!) ca 8 Wochen (!) dort und es ging nicht voran, immer neue Ausreden wieso nicht. Irgendwann schritt der Elternbeirat ein und sofort fing man mit der Trennung an. Die war tadellos. Anfangs war er skeptisch, gewöhnte sich schnell an alles. Es lief also. Leider beschwerte man sich weiter über ihn: er tobt zu viel, er wechselt häufig die Räume und man muss ihn im Auge haben, er sucht keinen Bezug zu einer speziellen Erzieherin (wobei die Konstellation täglich anders war und er nie eine feste Bezugsperson hatte, die sich mit ihm intensiv mal beschäftigt), er spricht nicht, er ist unzufrieden. Die Lage war sehr angespannt, ich völlig am Ende, weil ich gleichzeitig arbeitete.
Wir einigten uns dass er übergangsweise nur 9-12 Uhr da bleibt, trotz 45 std Vertrag. Ich fahre morgens, mittags und nachmittags (wegen meiner Tochter) in die Kita, jeweils 15 km in eine Richtung….

Nun läuft es seit Wochen ruhig und gut. Er geht sehr, sehr gerne in die Kita. Morgens verabschiedet er sich und schwups ist er in den Raum gehuscht. Da ich bald kein HO mehr habe, fragten wir ob er nun mal langsam da schlafen soll. Wir schleppen ihn um 12 halb schlafend durch die Stadt nach Hause, das ist auch kein Zustand mehr. Zumal wir Unmengen an Tankkosten haben!

Die Erzieherin sagte meinen Mann dass das nicht geht und sie uns beim Entwickungsgespräch erklärt, wieso. Ich fragte dann wann dieses sein soll, ich muss langsam Klarheit haben. Erst hieß es in ein paar Wochen, nun kommende Woche weil ich drängte. Man versicherte mir dass wir sicher für ihn eine Lösung finden werden. Das ist eine schwammige nichtssagende Aussage. Nun erfuhr ich heute dass wir das Gespräch mit der neuen Leitung (kennt weder Kind, noch uns) haben. Daher gehe ich mal davon aus dass nicht einfach besprochen wird welche Pyjama und Kuscheltiere er mittags braucht…

Ich habe ordentlich Bauchschmerzen, muss jetzt eine Woche überlegen, was die uns sagen wollen. Für uns steht fest, dass wir ihn nicht in eine Schublade stecken lassen. Er war mehrmals beim Arzt, gerade erst bei der U7a. Er ist zeitgerecht entwickelt und alles ist in bester Ordnung. Er spricht wenig deutsch, da er dreisprachig aufwächst. Versteht und spricht alle drei Sprachen etwas, kann das komplette ABC, zählen kann er auf allen drei Sprachen bis 20.
Da wir seit Monaten kein Feedback erhalten haben, weiß ich nicht, was man kritisieren wird. Ich schätze, dass er wenig deutsch spricht und wenig mit Kindern spielt, sehr viel alleine (das aber sehr gut!), er viel in der Kita rumrennt (angeblich offenes Konzept) und dass er manchmal nicht auf die Erzieher hört und trotzig reagiert. Das allerdings ist deutlich besser geworden, letzten Sommer waren seine Wutanfälle wirklich übel!
Ist das schon ein Grund seine Eingewöhnung nicht endlich zu beenden und uns zur Leitung zu schicken? Ich hoffe ja dass es vielleicht doch nur um die Gestaltung des Schlafens geht, ist aber sicher naiv gedacht von mir. Mein Umfeld und andere Eltern sind sich sicher dass man ihn als zu anstrengend bezeichnen wird und uns einen I Platz andrehen wollen wird.

Nun arbeite und studiere ich und habe wieder so schlimme Sorgen, ob ich ihn nicht zu Hause lassen soll. Die Abneigung ist einfach so offensichtlich. Hätten wir das Schlafen nicht angesprochen, wäre es vielleicht monatelang noch so gelaufen… Aber er geht sehr gerne hin. Andere Kitas wären erst Sommer 2024 möglich… Ich müsste auch täglich mit ihm dahin, da die Schwester bis zum Sommer dort ist.

Vielleicht hat jemand einen Input oder Ähnliches durchgemacht. Vielleicht auch eine Idee, wie ich mit der Kita auf einen Nenner kommen kann, was ich ihnen vorschlagen kann?

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Hey, ich habe nichts ähnliches erlebt, aber wieso wäre ein I-Platz so schlimm?
Eine feste Bezugsperson, die ihn ab und an aus dem normalen Gruppengeschehen raus nimmt, um ihn individuell zu fördern?
Also würde unsere Kita das bei einem meiner Kinder für angebracht halten, würde ich es annehmen. Es schadet doch dem Kind nicht.
Und ich würde es auch nicht als Schubladen-Denken auffassen, sondern dass man sich Gedanken um mein Kind macht.

Was ich allerdings ganz blöd finde: wieso macht man sich da jetzt erst Gedanken drum, wie man die Eingewöhnung abschließen könnte? Da wäre ich auch angenervt und ich bewundere, dass ihr diesen Zirkus so lange mitgemacht habt. Ihr zahlt ja sicher auch die Beiträge für die Volle Betreuung.

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Danke für deine Meinung!
Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Förderung, im Gegenteil. Wir können uns über die Möglichkeiten in DE glücklich schätzen!
Allerdings hatte mein Sohn ab dem 3. Tag den Stempel, man erzählte anderen Eltern dass er sicher ADHS hat am Ende der ersten Woche… Ich unterstelle daher ein unterschwelliges Vorurteil ihm gegenüber. Außerdem hat man es nie probiert mit ihm. Um überhaupt auf 9-12 zu kommen mussten wir ja den Elternbeirat einschalten, man sagte dass er das nicht schafft. Schafft er ohne Probleme. Nun sind wir als Eltern sicher er schafft auch den Mittagsschlaf. Man probiert es ja nicht einmal, sondern schickt uns gleich zur Leitung.
Ich weiß, dass andere Kinder weiter sind mit der Entwicklung, aber einige in seiner Gruppe sind ebenfalls nicht weiter als er und es klappt mit denen. Ich sehe zu meinem Sohn keinen großen Unterschied und ich habe genug Zeit in der Gruppe verbracht. Sollte er Medizin studieren, zählt eventuell dann noch der NC, aber nicht ob er beim Morgenkreis immer gerne mitgemacht hat.
Ich finde es summa summarum einfach zu früh weitere Schritte zu gehen. Einen I Platz bekommt man nicht mal eben so, wird diesen aber auch nicht so einfach wieder los! Da denke ich direkt an Förderschulen etc. Und das, weil er mit knapp 3 anstrengend war… Bin da einfach lockerer, weil mein Bruder 1:1 vom Verhalten war, wie er. Ebenfalls viele weitere mir bekannte Kinder und diese sind heute Akademiker, völlig normal entwickelt. Außerdem wartet man bis zu einem Jahr auf den Termin, kriege da Bauchschmerzen, wenn ich denke, wie so lange seine Betreuung sein soll…

Heute erfuhr ich, dass der Termin kommende Woche mit Leitung und Erzieherinnen sein wird. Ich fragte gestern eine Mutter aus dem Elternbeirat, ob sie auch kommen kann. Einfach um jemand neutrales dabei zu haben. Habe zwar keine Antwort erhalten, aber die Leitung wusste bereits von „meinem Plan“… Die neue Leitung scheint sehr nett zu sein, ich bin sehr gespannt; wie es weitergeht.

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Wäre es für euch denkbar, die Kita zu wechseln? Das klingt für mich schon sehr nach Mobbing. Insbesondere, dass bei anderen Eltern über dein Kind hergezogen wird. Da würde ich definitiv im Gespräch mit der Leitung nochmal drauf eingehen. Das geht absolut gar nicht!

Ich würde im ersten Schritt das Gespräch wirklich gründlich vorbereiten. Alle eure Wünsche/ "Forderungen" aufschreiben. Idealerweise direkt mit möglichen Lösungsansätzen. Z.B. dass der Morgenkreis interaktiver gestaltet wird, damit sein Sohn mit seinem Bewegungsdran etwas abgeholt wird.
Und vielleicht sogar einen Zeitplan aufstellen, was du denkst bis wann die Eingewöhnung final abgeschlossen werden kann/ soll. Du kennst dein Kind am Besten. Und nach"verhandeln" kann man immer noch.

Aber ich kenne das von niemandem, dass die Eingewöhnung so extrem lange dauert. Insbesondere, wenn man die ganze Zeit voll zahlt. Habt ihr das schon mal prüfen lassen, inwiefern man da Geld zurück bekommen kann? Immerhin habt ihr die Stunden ja nachweislich nicht genutzt aufgrund der Kita und nicht, weil ihr das so wolltet.

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Kann es sein, dass sie deinen Sohn einfach nicht gerne mögen? Ich frag das so direkt, weil eigentlich nur negatives über ihn berichtet wird… hört nicht auf die Erzieher, spricht schlecht, ist anstrengend, hat bestimmt ADHS, wechselt ständig die Räume, macht nicht im Morgenkreis mit…
All das wären ja, wenn es wirklich Tatsachen sind oder wären, Gründe Eltern mit ins Boot zu holen, wie und ob man diesem Kind ins er Einrichtung gerecht werden kann. Und auch eine Verkürzung der Betreuungszeit wäre demnach gerechtfertigt. Aber!!! Mich lässt das Gefühl nicht los, dass sie ihn nicht leiden können und das wurmt mich. Ich fände das ganz schon unprofessionell, wenn das so wäre.
Ich meine, es wäre ehrlicher, euch den Platz einfach zu kündigen als ständig nur zu meckern!

Mein Rat: Bereite dich auf das Gespräch vor, mit Punkten, die du abarbeiten willst. Also zum Beispiel, wann und wie genau stellst du dir das mit dem Schlafen vor? Vorbereitet sein!
Ab wann willst du die volle Betreuungszeit in Anspruch nehmen, gerade auch wegen der Arbeit (Vorlaufzeit einplanen!)
Welche Entwicklungsschritte hat das Kind seit Aucust 2022 gemeistert, wie gut kann es schon sprechen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, dass auch er am Morgenkreis teilnimmt? Wie wird mit unerwünschtem Verhalten umgegangen? Wird das Kind bestraft oder ausgegrenzt? Welche Brücken haben die Erzieher schon gebaut? Wer von denen nimmt sich jetzt endlich mal Zeit, um eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen? Welche Ressourcen hat dieses Kind? Wo könnt ihr noch mehr fördern? Sollt ihr zu Hause strenger sein oder etwas anders machen?

Also egal was, geh vorbereitet in dieses Gespräch!